Cover-Bild Agathe
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: hanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Sonstiges
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 28.01.2019
  • ISBN: 9783446261914
Anne Cathrine Bomann

Agathe

Franziska Hüther (Übersetzer)

Ein alternder Psychiater zählt die Tage bis zu seinem Ruhestand. Bald wird er die Türen seiner Praxis für immer hinter sich schließen.. Doch eine letzte Patientin lässt sich nicht abwimmeln. Und die Gespräche mit Agathe verändern alles: Neue Freundschaften scheinen plötzlich möglich, neue Wege, neue Zuversicht. Eine universelle Geschichte über Nähe und Freundschaft, Liebe und Verbindlichkeit – elegant und zeitlos, voll meditativer Zärtlichkeit und subtilem Humor.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2019

Veränderungen im Leben

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Inhalt:
Ein ins Rentenalter gekommener Psychologe plant seine Praxis zu verkaufen und nicht mehr zu praktizieren. Er zählt die letzten Patienten und wartet auf seinen letzten Arbeitstag. Ihm ist die Empathie ...

Inhalt:
Ein ins Rentenalter gekommener Psychologe plant seine Praxis zu verkaufen und nicht mehr zu praktizieren. Er zählt die letzten Patienten und wartet auf seinen letzten Arbeitstag. Ihm ist die Empathie mit seinen Patienten verloren gegangen. Als seine Sekretärin in dieser Situation einen Termin mit einer neuen Patientin ausmacht, ist er davon zunächst nich begeistert. Beim ersten Gespräch zeigt sich schnell, dass mit dieser Patientin etwas anders ist. Der Fall interessiert ihn und er scheint auf zu leben und etwas verändert sich in ihm.

Meine Meinung:

Mich hat der Schreibstil dieses Buches sehr berührt, er ist ruhig und angenehm zu lesen. Die Geschichte ist eigentlich sehr einfühlsam geschrieben und es ist interessant, die Entwicklung des Psychiaters zu erleben.
Leider fehlt der Geschichte aber die zu erwartende Tiefe. Viele Fragen sind für mich nicht beantwortet worden. Warum ist der Psychiater so geworden, wie wir ihn kennenlernen? Waren es einfach nur die vielen Berufsjahre, oder auch die zum Teil hohe Banalität der Probleme seiner Patienten.
Es ist aber schön zu erleben, wie dieser Mann wieder zum Leben erwacht. Ihm wird klar, dass seine Sekretärin, die über Jahre nicht mehr wirklich wahrgenommen hat, für ihn eine wichtige Rolle spielt. Er nimmt das Leben außerhalb seiner Praxis wieder wahr.
Mir fällt es schwer, eine wirkliche Meinung zu diesem Buch zu haben. Es ist ein liebevoll gemachtes Buch, gut geschrieben und flüssig zu lesen, aber leider fehlt mit etwas der Tiefgang. Die Geschichte hätte mehr Zeit gebraucht, um die Charaktere besser zum Leben zu erwecken. Mir ist es immer wichtig, eine Beziehung zu den Personen herzustellen, aber das fehlt mir hier leider, dafür ist das Buch wahrscheinlich mit seinen 150 Seiten einfach zu kurz.

Veröffentlicht am 11.03.2019

ein dünnes Buch, das sehr zum Nachdenken anregt

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Der Erzähler, ein älterer Herr,von Beruf Psychiater, steht kurz vor dem Ruhestand. Noch ein halbes Jahr muss er arbeiten und jeden Tag zählt er die Therapiestunden, die noch fehlen, bevor er endlich erlöst ...

Der Erzähler, ein älterer Herr,von Beruf Psychiater, steht kurz vor dem Ruhestand. Noch ein halbes Jahr muss er arbeiten und jeden Tag zählt er die Therapiestunden, die noch fehlen, bevor er endlich erlöst wird. Doch dann vereinbart seine Sprechstundenhilfe gegen seinen Willen einen Termin mit einer neuen Patientin und langsam ändert diese sein Leben.
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Der Erzähler war mir direkt zu Beginn furchtbar unsympathisch. Er ist alt, seine Patienten und ihre Probleme scheinen ihm egal. Doch nach und nach erfährt man mehr über sein Leben. Er ist eigentlich ziemlich verloren und alleine. Er hat das ganze Leben gearbeitet, nie viel getan und jetzt weiß er nicht, wie er die Tage im Ruhestand füllen soll. Er traut sich nicht so Recht aus seinen geregelten Bahnen auszubrechen, hat Angst, was seine Mitmenschen denken. Agathe scheint ihn durcheinander zu bringen und er wird sich erstmals der Leere in seinem Leben bewusst. Er fragt sich, was er mit all der Zeit im Ruhestand anfangen soll und rekapituliert sein vergangenes Leben.

Der Schreibstil hat es geschafft, mich mitzunehmen und trotz dem holprigen (da unsympathischer Erzähler) Anfang doch noch zu begeistern. Am Ende waren auch alle gar nicht mehr so unsympathisch, eher sehr menschlich. Jeder der erwähnten Charaktere trägt seine eigenen Probleme mit sich herum, manche größer als andere und dennoch geht jeder auf seine Weise damit um. Auch die Entwicklung des Erzählers fand ich sehr schön und das Ende durchaus gelungen. Die Autorin schafft es trotz des sehr dünnen Büchleins, elementare Fragen zu stellen und den Leser zum Nachdenken anzuregen. Oft habe ich mich in den Charakteren erkannt und habe beim Lesen inne gehalten um darüber nachzudenken. Das Buch liest sich zwar sehr zügig, aber dennoch ist es kein Buch, dass man mal eben so liest. Es klingt nach und man macht sich noch lange Gedanken.

Veröffentlicht am 10.03.2019

Rührend und kluge Geschichte!

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Es geht bei ihm zu Ende. Der bereits in die Jahre gekommene Psychiater steht kurz vor seiner Pensionierung und die Autorin zeigt deutlich, die Hoffnungslosigkeit und Verlorenheit, die einen ergreifen kann, ...

Es geht bei ihm zu Ende. Der bereits in die Jahre gekommene Psychiater steht kurz vor seiner Pensionierung und die Autorin zeigt deutlich, die Hoffnungslosigkeit und Verlorenheit, die einen ergreifen kann, wenn was im Leben zu Ende geht. Er klammert sich noch an so manche Dinge fest, versucht sich aufzuraffen, aber die Motivation ist nicht da.


Da tritt Agathé auf. Seine letzte Patientin und bringt Schwung, Sorgen und den Wunsch sich den Dingen zu stellen. Sie sucht direkt ihn auf, will keinen anderen Arzt und auch wenn er sich erst weigert, redet er mit ihr.
Sie ist hartnäckig, interessant und löst Veränderungen bei ihm aus, sie seit Jahren darauf warten an die Oberfläche zu kommen.

Es war eine sehr stille und ruhige Geschichte.
In einen einfachen, erzählerischen und leicht poetischen Ton schreibt die Autorin aus der Sicht des Psychiaters und schafft es mit wenigen Worte eine tiefe Geschichte schreiben.
Sehr klug beschreibt sie die langsame Wandlung von ihm und seinem Umfeld und trotz weniger Seiten, sind die Charaktere authentisch und man hat sie genau vor Augen.

Eine sehr schöne kleine Geschichte über das Altern, Leben, Nähe und unverhoffte Freundschaften, die man immer finden und schließen kann.

Veröffentlicht am 05.03.2019

Befreiung aus dem Gefängnis der Gefühle

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Ein Psychiater, der kurz vor dem Ruhestand steht und sich darauf zu freuen scheint, denn er zählt die Anzahl seiner noch zu leistenden Sitzungen rückwärts, bekommt entgegen seinem Wunsch noch eine neue ...

Ein Psychiater, der kurz vor dem Ruhestand steht und sich darauf zu freuen scheint, denn er zählt die Anzahl seiner noch zu leistenden Sitzungen rückwärts, bekommt entgegen seinem Wunsch noch eine neue Patientin, Agathe Zimmermann, zugewiesen. Seine Sekretärin konnte ihr den Terminwunsch nicht verweigern. Und so beginnt eine neue Behandlungseinheit, die sowohl das Leben des Psychiaters als auch Agathes Alltag durcheinander wirbelt. Denn beide befinden sich in einem Gefängnis der Gefühle, das sie nicht so einfach verlassen können.
Das Buch liest sich leicht und locker, ist in kurze Abschnitte unterteilt, und der Schreibstil der Autorin ist fließend, informativ und ohne überflüssige Beschreibungen. Man fühlt sich schnell ein in diese Welt des Wartens, des Wartens auf den Ruhestand, des Wartens auf den Tod, des Wartens auf Erlösung.....
Der Psychiater hat mein ganzes Mitleid, er ist gefangen in Einsamkeit und eingefahrenen Verhaltensmustern, Automatismen, denen er nicht entfliehen kann, auch nicht in seinem Berufsalltag. Erst durch die Gespräche mit Agathe lernt auch er, sinnerfüllt zu leben. Und das ist das Schöne an diesem Buch, es hinterlässt Hoffnung, auch für die ältere Generation. Es vermittelt die Botschaft, dass es nie zu spät ist, sein Leben umzukrempeln und es zu bereichern. Einer Patientin gibt er den Tipp, ihr eigenes Ich zu lieben und nicht zu hassen, um Erfüllung und Sinn im Leben zu finden, und ich denke, dass dies der Kernsatz in diesem Roman ist. Möglichst viel Liebe und menschliche Nähe in das Leben einfließen zu lassen, um es mit Sinn zu füllen....
Das bezaubernde Cover versteht man erst, wenn man das Büchlein gelesen hat, und dann sagt es vieles aus, ich empfinde es als hoffnungsvoll, optimistisch und vielversprechend.
Das Buch hat mich oft zum Nachdenken angeregt, und ich bin sehr froh, dass ich es gelesen habe. Sicherlich werde ich es irgendwann noch einmal lesen, denn es hat mich überzeugt und einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Absolute Leseempfehlung für 'Agathe'!

Veröffentlicht am 15.02.2019

"Ist es jemals zu spät, um Nähe zuzulassen?"

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So ist Titel des Klappentextes.
Und das bringt es so ziemlich auf den Punkt.

Der zweiundsiebzigjährige Psychiater bereitet sich auf seinen Ruhestand vor, indem er die Tage bzw. Gespräche zählt, die noch ...

So ist Titel des Klappentextes.
Und das bringt es so ziemlich auf den Punkt.

Der zweiundsiebzigjährige Psychiater bereitet sich auf seinen Ruhestand vor, indem er die Tage bzw. Gespräche zählt, die noch verbleiben bis zum Ende. Dabei ist ihm klar, wie sehr ihn inzwischen die Probleme seiner Patienten langweilen, und dass er überhaupt nicht in der Lage ist, Hilfestellung zu geben. Erst durch Agathe, eine neue Patientin, wird ihm seine eigene innere Leere bewusst.
Um das Buch bin ich lange herumgeschlichen, da mir das Cover so gefallen hat. Die Buchhändlerin hat meinen Kauf kommentiert mit "Ach, das ist wenig Buch für den Preis". Tatsächlich hat der Roman nur 156 Seiten, aber die haben mich sehr angerührt.