Cover-Bild Agathe
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: hanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Sonstiges
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 28.01.2019
  • ISBN: 9783446261914
Anne Cathrine Bomann

Agathe

Franziska Hüther (Übersetzer)

Ein alternder Psychiater zählt die Tage bis zu seinem Ruhestand. Bald wird er die Türen seiner Praxis für immer hinter sich schließen.. Doch eine letzte Patientin lässt sich nicht abwimmeln. Und die Gespräche mit Agathe verändern alles: Neue Freundschaften scheinen plötzlich möglich, neue Wege, neue Zuversicht. Eine universelle Geschichte über Nähe und Freundschaft, Liebe und Verbindlichkeit – elegant und zeitlos, voll meditativer Zärtlichkeit und subtilem Humor.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.07.2019

Ein ruhiges Buch über das Leben

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Mit knapp 160 Seiten ist das Buch wirklich eine kleine Geschichte für zwischendurch, aber doch bietet es sehr viel zum Nachdenken und grübeln. Es ist eine leise, ganz ruhige Geschichte die einen trotzdem ...

Mit knapp 160 Seiten ist das Buch wirklich eine kleine Geschichte für zwischendurch, aber doch bietet es sehr viel zum Nachdenken und grübeln. Es ist eine leise, ganz ruhige Geschichte die einen trotzdem durch die Seiten fliegen lässt. Dabei wirkt die Geschichte schon fast ein wenig poetisch - ja fast schon philosophisch. Der namenlose Psychiater ist voller Vorfreude auf seine Rente und doch macht es ihm auch Angst. Was wird danach sein? Es geht um Themen wie das Leben, der Tod, Selbstfindung, Einsamkeit und das Älter werden. Fast schon hat man das Gefühl, dass der Psychiater eigentlich der Patient ist - und nicht Agathe. Sie ist der Auslöser für alle die Gedanken, die er hat und muss bald merken, dass Nähe doch nicht so schlecht ist wie er denkt. Hierbei macht er einen wirklich schönen Wandel durch. Wer jetzt eine Liebesgeschichte par excellence erwartet, den muss ich leider enttäuschen. Vielmehr geht es darum, wie sich zwei Menschen gegenseitig helfen können, obwohl sie sich eigentlich fremd sind.

Die Atmosphäre des Buches ist eine ganz besondere. Wie bereits erwähnt ist sie sehr ruhig aber gleichzeitig auch warm. Die Charaktere bleiben immer etwas auf Abstand zum Leser und doch beginnt man, den Psychiater zu mögen und möchte ihm am liebsten Gesellschaft leisten. Irgendwie werden sie einem doch wichtig, trotz der wenigen Seiten. Meist brauche ich viel mehr Zeit um mit den Charakteren warm zu werden, doch die Autorin hat es geschafft, dies auf knapp 160 Seiten zu bewältigen.

Auch der Schreibstil ist fantastisch. Passt perfekt zur Atmosphäre und lässt die Welt des Psychiaters zu Bildern werden. Gerade dadurch konnte ich mich schnell in die Geschichte einfinden und mit den Charakteren warm werden. Ich würde auf jeden Fall noch mehr von Anne Cathrine Bowmann lesen.

Das Ende war mir hier vielleicht etwas schnell, aber im Großen und Ganzen ist die Seitenanzahl für die Geschichte sehr gut gewählt. Ich glaube, dass bei mehr Seiten es schnell langweilig hätte werden können. So bleibt das Buch interessant bis zum Schluss. Das Ende ist eher offen und der Leser kann sich selber überlegen wie es weitergehen könnte. Normalerweise etwas, was ich bei Einzelbändern nicht so toll finde, hier passt es aber gut.

Veröffentlicht am 16.06.2019

Warm, berührend, schön....

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In "Agathe" von Anne Cathrine Bomann begleitet der Leser einen nicht namentlich genannten älteren Psychiater bei seinen letzten Monaten vor dem Ruhestand. Zunächst widerwillig, nimmt er dann doch noch ...

In "Agathe" von Anne Cathrine Bomann begleitet der Leser einen nicht namentlich genannten älteren Psychiater bei seinen letzten Monaten vor dem Ruhestand. Zunächst widerwillig, nimmt er dann doch noch eine letzte neue Patientin an - Agathe. Und diese Frau löst etwas Außergewöhnliches in dem Protagonisten aus.... Eine tiefe Reise in die Seele des Psychiaters, aber auch tiefe Gedanken über das Leben beginnen.

MIr hat besonders die warme, gefühlvolle Atmosphäre sehr gut gefallen und trotz, dass der Protagonist nie namentlich erwähnt wird, war ich ihm sehr nahe. Die Mischung aus Patientengesprächen und den eigenen Gedanken und Gefühlen des Psychiaters haben mich fasziniert. Besonders die Fragen, die Agathe in ihm aufwirft, treffen unweigerlich auch den Leser mitten ins Herz. Es tauchen Fragen nach dem Sinn, dem Tod und eigentlich nach dem gesamten Leben auf. Die Antworten kann sich wohl nur jeder Leser selber geben... Von mir eine große Leseempfehlung. Ich hätte gerne noch mehr von ihm und Agathe gelesen.

Veröffentlicht am 07.05.2019

Agathe

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Genau 800 Gespräche mit seinen Patienten stehen ihm noch bevor, keine sonderlich schöne Aussicht für den Psychiater, der seinen Ruhestand kaum noch erwarten kann. Die Sitzungen ermüden ihn und es macht ...

Genau 800 Gespräche mit seinen Patienten stehen ihm noch bevor, keine sonderlich schöne Aussicht für den Psychiater, der seinen Ruhestand kaum noch erwarten kann. Die Sitzungen ermüden ihn und es macht den Anschein, als wäre allein die immer kleiner werdende Zahl, eine Motivation für ihn überhaupt noch seiner Arbeit nachzugehen. Das ändert sich jedoch, als er Dank seiner Sekretärin eine neue Patientin auf seine Couch bitten darf. Zunächst gar nicht begeistert über Agathe, verändert diese schon bald sein Leben, mehr als er es je hätte vermuten können.

Autorin Anne Catherine Bomann, selbst Psychologin, bietet uns einen sehr einfühlsamen, berührenden Text, der ihre ganz persönliche Handschrift trägt. Je näher sein Ruhestand kommt, umso mehr beginnt der Psychiater sich selbst und sein Leben zu hinterfragen. Was bleibt ihm vom Leben ohne seinen Beruf und die damit verbundene tägliche Routine? Gibt es überhaupt etwas in seinem Leben, dass ihm etwas bedeutet?
Der Fokus liegt ganz klar auf der Bewusstseinsfindung, der Suche nach sich selbst und der Erkenntnis, dass es niemals zu spät ist neue Wege einzuschlagen.


Mit "Agathe" liefert uns die Autorin einen erfrischenden Roman, bei dem man als Leser die innere Wandlung des Protagonisten verfolgen kann. Mir ging ein Lebensmotto nicht mehr aus dem Kopf nach dem ich das Buch beendet hatte, denn es fasst die Botschaft der Geschichte perfekt zusammen: Nutze den Tag und die Menschen, die dir begegnen um glücklich zu werden.

Veröffentlicht am 10.03.2019

Rührend und kluge Geschichte!

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Es geht bei ihm zu Ende. Der bereits in die Jahre gekommene Psychiater steht kurz vor seiner Pensionierung und die Autorin zeigt deutlich, die Hoffnungslosigkeit und Verlorenheit, die einen ergreifen kann, ...

Es geht bei ihm zu Ende. Der bereits in die Jahre gekommene Psychiater steht kurz vor seiner Pensionierung und die Autorin zeigt deutlich, die Hoffnungslosigkeit und Verlorenheit, die einen ergreifen kann, wenn was im Leben zu Ende geht. Er klammert sich noch an so manche Dinge fest, versucht sich aufzuraffen, aber die Motivation ist nicht da.


Da tritt Agathé auf. Seine letzte Patientin und bringt Schwung, Sorgen und den Wunsch sich den Dingen zu stellen. Sie sucht direkt ihn auf, will keinen anderen Arzt und auch wenn er sich erst weigert, redet er mit ihr.
Sie ist hartnäckig, interessant und löst Veränderungen bei ihm aus, sie seit Jahren darauf warten an die Oberfläche zu kommen.

Es war eine sehr stille und ruhige Geschichte.
In einen einfachen, erzählerischen und leicht poetischen Ton schreibt die Autorin aus der Sicht des Psychiaters und schafft es mit wenigen Worte eine tiefe Geschichte schreiben.
Sehr klug beschreibt sie die langsame Wandlung von ihm und seinem Umfeld und trotz weniger Seiten, sind die Charaktere authentisch und man hat sie genau vor Augen.

Eine sehr schöne kleine Geschichte über das Altern, Leben, Nähe und unverhoffte Freundschaften, die man immer finden und schließen kann.

Veröffentlicht am 05.03.2019

Befreiung aus dem Gefängnis der Gefühle

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Ein Psychiater, der kurz vor dem Ruhestand steht und sich darauf zu freuen scheint, denn er zählt die Anzahl seiner noch zu leistenden Sitzungen rückwärts, bekommt entgegen seinem Wunsch noch eine neue ...

Ein Psychiater, der kurz vor dem Ruhestand steht und sich darauf zu freuen scheint, denn er zählt die Anzahl seiner noch zu leistenden Sitzungen rückwärts, bekommt entgegen seinem Wunsch noch eine neue Patientin, Agathe Zimmermann, zugewiesen. Seine Sekretärin konnte ihr den Terminwunsch nicht verweigern. Und so beginnt eine neue Behandlungseinheit, die sowohl das Leben des Psychiaters als auch Agathes Alltag durcheinander wirbelt. Denn beide befinden sich in einem Gefängnis der Gefühle, das sie nicht so einfach verlassen können.
Das Buch liest sich leicht und locker, ist in kurze Abschnitte unterteilt, und der Schreibstil der Autorin ist fließend, informativ und ohne überflüssige Beschreibungen. Man fühlt sich schnell ein in diese Welt des Wartens, des Wartens auf den Ruhestand, des Wartens auf den Tod, des Wartens auf Erlösung.....
Der Psychiater hat mein ganzes Mitleid, er ist gefangen in Einsamkeit und eingefahrenen Verhaltensmustern, Automatismen, denen er nicht entfliehen kann, auch nicht in seinem Berufsalltag. Erst durch die Gespräche mit Agathe lernt auch er, sinnerfüllt zu leben. Und das ist das Schöne an diesem Buch, es hinterlässt Hoffnung, auch für die ältere Generation. Es vermittelt die Botschaft, dass es nie zu spät ist, sein Leben umzukrempeln und es zu bereichern. Einer Patientin gibt er den Tipp, ihr eigenes Ich zu lieben und nicht zu hassen, um Erfüllung und Sinn im Leben zu finden, und ich denke, dass dies der Kernsatz in diesem Roman ist. Möglichst viel Liebe und menschliche Nähe in das Leben einfließen zu lassen, um es mit Sinn zu füllen....
Das bezaubernde Cover versteht man erst, wenn man das Büchlein gelesen hat, und dann sagt es vieles aus, ich empfinde es als hoffnungsvoll, optimistisch und vielversprechend.
Das Buch hat mich oft zum Nachdenken angeregt, und ich bin sehr froh, dass ich es gelesen habe. Sicherlich werde ich es irgendwann noch einmal lesen, denn es hat mich überzeugt und einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Absolute Leseempfehlung für 'Agathe'!