Cover-Bild Der Eiskönig aus dem Bleniotal
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 17.06.2019
  • ISBN: 9783458364122
Anne Cuneo

Der Eiskönig aus dem Bleniotal

Roman
Erich Liebi (Übersetzer)

Tessin, in den 1830er Jahren. Bittere Armut herrscht im Bleniotal. Der Straßenjunge Carlo Gatti flieht von dort, kommt auf Umwegen nach Paris. Er schlägt sich durch, verkauft Esskastanien, um zu überleben, atmet begierig das Flair der Hauptstadt. Er steigt auf durch harte Arbeit. Als energischer Selfmademan geht er nach London, ein kometenhafter Aufstieg beginnt. Er gründet Kaffeehäuser im französischen Stil, sein Erfolgsrezept: Schokolade und Speiseeis, auch für die einfache Bevölkerung.
Im brodelnden London der Jahrhundertwende wird Carlo Gatti berühmt. Der Genuss von Speiseeis war lange den Wohlhabenden vorbehalten. Doch seine »Penny Licks« können sich auch einfache Leute leisten. Anne Cuneo erzählt die wundersame Geschichte eines Aufsteigers, der es vom Straßenkind im Tessin zum Eiskönig von London brachte. Ein ergreifendes Porträt eines Lebens im viktorianischen England wie bei Charles Dickens. Nach einer wahren Geschichte.

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Mehr Fantasie wäre schön

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Erwartungsvoll bin ich in diesen Roman eingestiegen. Leider hat dieser Roman meine Erwartungen nicht erfüllen können. Das Cover ist in beige gestaltet. Erkennbar ist der Vordergrund eines Cafés an deren ...

Erwartungsvoll bin ich in diesen Roman eingestiegen. Leider hat dieser Roman meine Erwartungen nicht erfüllen können. Das Cover ist in beige gestaltet. Erkennbar ist der Vordergrund eines Cafés an deren Türe ein kleiner Junge steht. Oberhalb des Cafés ist der Titel des Buches und eine gezeichnete Eistüte abgebildet. Der Klappentext gibt in meinen Augen leider nicht so ganz den wesentlichen Inhalt der Geschichte wieder und hätte anders formuliert werden müssen, um die Leser nicht zu sehr zu verwirren. Die Geschichte, welche größtenteils aus der Erzählerperspektive wiedergegeben wird, geht es um den jungen Nicolas genannt „Zichinin”, welcher von dem “Londoner Cafeteria und Eis-König Carlos Gatti“ aufgenommen wird. Er wird „Teil” seiner Familie und erlebt aus seiner Perspektive das Leben des berühmten Londoner Gastronomie-Tycoons. Im zweiten Teil der Story befindet sich Carlos Gatti am Ende seines Lebens und bittet Nicolas seine Erfolgsgeschichte im Rahmen einer biographischen Erzählung aufzuschreiben.

Die beiden Hauptdarsteller der Geschichte sind sich in ihrem Handeln manchmal sehr ähnlich. Mir persönlich kam es so vor, dass Nicolas der junge Carlos Gatti war. Der einzige wesentliche Unterschied ist dabei, dass Nicolas eher technisch und sprachlich begabt ist, während Gatti eher autodidaktisch in seinem Berufsleben vorgegangen ist. Als wesentliche Nebenfiguren kann der leibliche Vater von Nicolas erwähnt werden.

Der Aufbau der Geschichte ist stringent und kann aufgrund der Erzählstruktur gut nachvollzogen werden. Die Story spielt größtenteils in London in den Jahren 1850-1870 und ist demnach für den Leser gut einordbar. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, leicht gehoben und eher biographisch aus der Erzählperspektive formuliert worden. Die Autorin hat in ihrem Nachwort sehr deutlich dargestellt, dass gerade die wesentlichen Lebensabschnitte von Gatti nur mäßig dokumentiert bzw. nachvollziehbar sind. Trotz der sehr guten Darstellung anhand der Fakten von Gattis Leben hätte ich mir einen etwas mehr „lebendigeren und phantasievollen” Erzählstil von der Autorin gewünscht. Carlo Gatti hat viel bewegt in seiner Zeit und hat das „Geschäft mit dem Speiseeis für die breite Gesellschaftsschicht Salonfähig gemacht. Wie er zu diesen Erfolgen gekommen ist, bleibt aber das große Rätsel. Er hat das einfach alles geschafft, Hindernisse gab es im Großen und Ganzen nicht! Daran richtet sich meine große Kritik und dies ist auch der Grund, warum ich dieses Buch leider nur mäßig bewerten kann. Positiv zu erwähnen ist die schonungslose Darstellung der „Kinderarbeit” in dieser Zeit, was ich der Autorin hoch anrechne. Das Fazit ist leider mittelprächtig. Auch wenn der Roman auf Fakten basiert, hätte ich mir etwas mehr Fantasie bei der Erfolgsgeschichte der Gattis gewünscht.

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