Cover-Bild Den Mund voll ungesagter Dinge
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 06.03.2017
  • ISBN: 9783453271036
  • Empfohlenes Alter: bis 99 Jahre
Anne Freytag

Den Mund voll ungesagter Dinge

Roman
Wenn Sophie es sich aussuchen könnte, wäre ihr Leben simpel. Aber das ist es nicht. Und das war es auch nie. Das fängt damit an, dass ihre Mutter sie direkt nach der Geburt im Stich gelassen hat. Und endet damit, dass Sophies Vater plötzlich beschließt, mit seiner Tochter zu seiner Freundin nach München zu ziehen. Alle sind glücklich. Bis auf Sophie.

Was hat es bloß mit dieser verdammten Liebe auf sich? Sophie selbst war noch nie verliebt. Klar gab es Jungs, einsam ist sie trotzdem. Bis sie in der neuen Stadt auf Alex trifft. Das Nachbarsmädchen mit der kleinen Lücke zwischen den Zähnen, den grünen Augen und dem ansteckenden Lachen. Zum ersten Mal lässt sich Sophie voll und ganz auf einen anderen Menschen ein. Und plötzlich ist das Leben neu und aufregend. Bis ein Kuss alles verändert.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2021

Grobe Schnitzer

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Ich-Erzählerin Sophie ist 17 Jahre alt, als ihr Vater, mit dem sie alleine lebt, ihren Umzug von Hamburg nach München beschließt. Er will endlich mit der neuen Liebe in seinem Leben, Lena, zusammenziehen, ...

Ich-Erzählerin Sophie ist 17 Jahre alt, als ihr Vater, mit dem sie alleine lebt, ihren Umzug von Hamburg nach München beschließt. Er will endlich mit der neuen Liebe in seinem Leben, Lena, zusammenziehen, und da muss Sophie mit, ob es ihr nun passt oder nicht. Sophie sträubt sich gegen ihre Zwangsumsiedlug ist zickig und will vor allem Lena hassen, auch wenn diese mehr als verständnisvoll und freundlich zu ihr ist. Zwei kleine Stiefbrüder und einen Familienhund Carlos gibt es in ihrem neuen Zuhause ebenfalls. Entgegen aller Befürchtungen lebt sich Sophie aber doch ganz gut ein, kommt in der Schule klar und freundet sich sogar mit dem Nachbarsmädchen Alex an. Aber dann knistert es unerwartet zwischen Sophie und Alex, als sie sich bei einem Partyspiel küssen sollen. Sophie ist berauscht und verwirrt und stürzt in einen Strudel neuer Gefühle.

Anne Freytag hat sich in diesem Coming-of-age Roman dem schwierigen Thema gleichgeschlechtlicher Liebe gewidmet. Diese komplizierte und verwirrende Selbstfindungsphase hat sie auch gut und nachfühlbar erzählt. Das zweite Thema, dass ein bisschen zu sehr in den Hintergrund rückt, ist die veränderte Familienkonstellation und der Umgang damit und natürlich nagt an Sophie auch immer noch der Verlust der eigenen Mutter, die die Familie kurz nach ihrer Geburt verlassen hat. Auch dieser Teil in Sophie's Geschichte kommt mir zu kurz.

Sophie selbst war mir ehrlich gesagt gar nicht besonders sympathisch, wobei ihre Zickerei und ihr Auflehnen gegen Autorität natürlich zum Erwachsenwerden dazu gehört. Ihre Ansicht, dass eine Party immer damit endet, dass alle betrunken sind und sie mit irgendeinem Jungen Geschlechtsverkehr hat, fand ich heftig, zumal sie erst 17 ist und dieses Buch für Jugendliche geschrieben ist. Überhaupt geht es nachdem sich zwischen Sophie und Alex eine Liebesgeschichte entwickelt hat hauptsächlich um das Körperliche. Seitenlang liest man, wie sich die beiden in Extase versetzen. Nur geredet wird wenig. Ein wichtiges Thema, dass leider total ausgeklammert wird, wäre Treue gewesen. Ganz schlimm fand ich das sexistische Männerbild, dass Jugendlichen hier vermittelt wird. Beide Mädchen haben vor der Bewusstwerdung ihrer Sexualität , Sex mit dem anderen Geschlecht und haben keine Lust beim Akt empfinden können. Das wird aber darauf geschoben, dass Jungs wenig einfühlsam sind und nur an die eigene Lustbefriedigung denken. Puh..., das fand ich schon bedenklich!

Mit der neuen Familie hat Sophie den Hauptgewinn gezogen, würde ich sagen. Lena, die "Stiefmutter" könnte gar nicht empathischer und liebenswerter sein, und die beiden kleinen Jungs sind einfach nur zuckersüß. Sie zeigen der neuen großen Schwester von Anfang an ihre Zuneigung und beschützen sogar ihre "private Fähre" (Originalton vom kleinen Leon) vor Überraschungsbesuchern.

Sophie's Vater stellt sich bei seinem Projekt "Umzug nach München" etwas ungeschickt an und setzt damit das gute Verhältnis zu Sophie aufs Spiel. Er überrumpelt sie mehr oder weniger mit seinen Plänen, statt das Thema auch vor Tag X mal anzuschneiden und seine fast erwachsene Tochter ein bisschen mehr miteinzubeziehen. Fast alle Möbel von Sophie bleiben in Hamburg und gegebene Versprechen werden wegen Arbeitsüberlastung nicht eingehalten. Da ist die wütende und enttäuschte Reaktion der Protagonistin nachvollziehbar.

Den Schreibstil von Anne Freytag mochte ich ganz gern. Auch mit den kurzen Kapiteln konnte ich mich gut anfreunden. Leider überwiegen die negativen Punkte, und ich kann das Buch für die Zielgruppe Jugendliche gar nicht empfehlen.

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Veröffentlicht am 26.03.2021

Anne-Freytag-Liebe

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Mit „Den Mund voll ungesagter Dinge“, konnte mich Anne Freytag erneut von ihrer Schreibkunst überzeugen und hat dabei ein Thema angesprochen, welchem ich bisher nicht all zu oft in deutschen Jugendbüchern ...

Mit „Den Mund voll ungesagter Dinge“, konnte mich Anne Freytag erneut von ihrer Schreibkunst überzeugen und hat dabei ein Thema angesprochen, welchem ich bisher nicht all zu oft in deutschen Jugendbüchern begegnet bin. Die Kapitel sind wie gewohnt sehr kurzgehalten, was mir sehr gefällt und lassen so die Geschichte sehr dynamisch wirken. Mich hat die Beziehung zwischen Sophie und Alex und die damit verbundenen Unsicherheiten, Ängste, aber auch gleichzeitig die wundervollen Gefühle der beiden zueinander in meine eigene Jugend zurückversetzt. Auch die klitzekleinen Illustrationen im Buch sind super schön und passen immer perfekt zu den jeweiligen Kapiteln. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie diese Frau es schafft, mich wirklich mit jedem ihrer Werke so zu fesseln und zu begeistern. Falls ihr also bisher noch kein Buch von Anne Freytag gelesen habt und euch Geschichten rund um LGBTQ und wirklich niveauvolle Jugendgeschichten interessieren, dann ran an den Speck… ähm natürlich ran ans Buch!

Veröffentlicht am 09.02.2021

Lieblingsbuch

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Ich liebe dieses Buch einfach. Die Geschichte von Alex und Sophie hat mich berührt, wie es nur wenige schaffen.
Die Charaktere sind einfach echt. Sie sind nicht perfekt. Machen Fehler, wie jeder andere ...

Ich liebe dieses Buch einfach. Die Geschichte von Alex und Sophie hat mich berührt, wie es nur wenige schaffen.
Die Charaktere sind einfach echt. Sie sind nicht perfekt. Machen Fehler, wie jeder andere auch. Verletzen sich gegenseitig. Wollen einfach nur geliebt werden. Man kann sich einfach gut mit ihnen identifizieren, eben genau deshalb, weil sie einfach menschlich sind und auch ihre Macken haben. Man fiebert mit ihnen mit und hofft einfach nur dass sie glücklich werden.
Sophie möchte nicht umziehen und will das alles so bleibt wie es war. Sie möchte einfach nur glücklich sein und "normal". Ich finde sie als Person einfach klasse. Sie ist so stark ohne dass sie es selbst bemerkt.
Alex tut immer so als wäre ihr Leben perfekt und sie glücklich, auch wenn es gerade alles andere als gut für sie läuft. Sie will sich keine Schwäche anmerken lassen.
Auch Alex habe ich geliebt. Sie ist wahnsinnig echt und man will sie einfach nur glücklich sehen. Man kann sich einfach gut mit ihr identifizieren.
Auch die Nebencharaktere fand ich toll. (Lena, Lucas, Leon,...) Sie haben die beiden immer unterstützt und waren immer für sie (vor allem für Sophie) da.
Anne Freytags Schreibstil finde ich sowieso ganz große Klasse. Sie schreibt mit so viel Gefühl und jede ihrer Geschichten ist etwas ganz Besonderes aus der man etwas lernen kann. Das Buch hat mich so gefesselt und ich konnte es nicht mehr weglegen. Es ist einfach wunderschön und gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern.
Also falls ihr das Buch noch nicht kennt. Gebt ihm eine Chance. Ihr werdet es nicht bereuen.

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Veröffentlicht am 26.01.2021

Super Buch

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Anne Freytag erzählt die Geschichte der Beiden Mädchen super und auch nicht unlogisch, es könnte eine wahre Geschichte sein.

Anne Freytag erzählt die Geschichte der Beiden Mädchen super und auch nicht unlogisch, es könnte eine wahre Geschichte sein.

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Veröffentlicht am 17.01.2021

Grandioses Buch mit leichten Schwächen

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Ich habe vorher noch kein Buch von Freytag gelesen und bin wirklich begeistert. "Der Mund voll ungesagter Dinge" hat mich wirklich positiv überrascht, dennoch stehe ich etwas im Konflikt mit dem Buch.

Es ...

Ich habe vorher noch kein Buch von Freytag gelesen und bin wirklich begeistert. "Der Mund voll ungesagter Dinge" hat mich wirklich positiv überrascht, dennoch stehe ich etwas im Konflikt mit dem Buch.

Es geht in dem Buch um Sophie, die mit ihrem Vater bis vor kurzem allein in Hamburg gewohnt hat. Sophie wird aus ihrer vertrauten Welt gerissen und zieht mir ihrem Vater - aufgrund seiner neuen Partnerin - nach München. Da strandet Sophie nun; in einem neuen Haus, Stiefmutter, zwei kleine Brüder. Alles scheint verloren, aber dann lernt Sophie das Nachbarsmädchen kennen.

Das Buch ist definitiv der LGBTQ+ Community zuzuordnen, aber genau da gab es für mich ein paar Schwierigkeiten. Ich versuche ohne Spoiler meine Bedenken zu äußern und warum es für mich trotzdem ein so wertvolles Buch ist.

Zunächst einmal das Positive:
Ich fand den Schreibstil und die Gedankenwelt von Sophie sehr real. Der Schmerz und ihre Gefühle schon alleine zum Thema Umzug und Stiefmutter waren beeindruckend geschrieben. Diese Gefühle, die Kinder/Jugendliche dabei empfinden sind häufig chaotisch, nicht immer rational und auch manchmal mitleidserregend. Ich bin selbst Scheidungskind, deswegen war ich von der Tiefe und Komplexität sehr überrascht.
Im Allgemeinen machen manche Charaktere einen wütend (auch Sophie mit ihren Entscheidungen und Gedanken), aber ich finde davon lebt dieses Buch und macht es so real. Menschen machen halt Fehler.

Aber:
Der Klappentext des Buches verrät es schon: Bei dem Buch geht es um gleichgeschlechtliche Liebe bzw. Beziehungen. Das ist absolut positiv und gerade in der deutschen Verlagswelt noch nicht häufig vertreten. Zudem gibt es explizite Szenen, die auch gut und realitätsnah beschrieben sind (im Gegensatz zu anderen Büchern, die ich gelesen habe). Aber genau da ist mein Knackpunkt. Ich liebe die Gedanken von Sophie, zu ihrem Umzug, den Schmerz, die Wut, ihrer Stiefmutter, aber (und jetzt kommt leider ein kleiner Spoiler) über Bisexualität oder Pansexualität wird in diesem Buch niemals gesprochen, obwohl Sophie nicht als Lesbe abgestempelt werden will. Das warf einige Fragen bei mir auf. Zudem waren es für mich zu viele explizite Szenen und zu viele Diskussionen über gleichgeschlechtlichen Verkehr, anstatt auf Liebe und Beziehung einzugehen.

Fazit:
Dennoch ist das Buch für mich ein wahres Highlight. Es hinkt an der Repräsentation der LGBTQ+ Inhalte, aber dennoch ist es eines der wenigen deutschen Bücher, die das Thema überhaupt aufgreift und darauf eingeht. Ich habe das Buch so sehr gemocht, weil mir Sophie und die anderen Charaktere so unheimlich real erschienen. Deswegen auch 4,5 Sterne. Das Ende fand ich etwas zu leicht umgesetzt und hätte für mich auch nicht so sein müssen. Freytag wollte vermutlich ein absolutes Happy End.

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