Cover-Bild Vielleicht hat das Leben Besseres vor
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: E-Books im Verlag Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 07.11.2024
  • ISBN: 9783462320985
Anne Gesthuysen

Vielleicht hat das Leben Besseres vor

Roman
Eine junge Pastorin am Niederrhein, eine Mutter, die unermüdlich für ihr Kind kämpft, und eine Dorfgemeinschaft, die Schicksal spielt: Anne Gesthuysens neuer Roman ist da!
In der kleinen Gemeinde Alpen am Niederrhein laufen die Vorbereitungen für das jährliche Spargelfest auf Hochtouren. Während die Zelte aufgebaut werden und der Chor rund um Ottilie Oymann über »diskriminierungssensible Sprache« in alten Liedtexten streitet, hat die Pastorin Anna von Betteray ganz andere Sorgen. Raffaela, ein Mädchen, das seit einem Unfall geistig behindert ist, liegt im Koma. Sie wurde bewusstlos aufgefunden, niemand weiß, was passiert ist. Umso mehr brodelt die Gerüchteküche. Wurde das Mädchen Opfer einer Gewalttat? Stecken Drogendealer oder Spargelstecher dahinter?
Die Polizei folgt den spärlichen Spuren, das Dorf ermittelt eifrig mit. Auch ihre eigene Familie bereitet Anna Kummer: Ihre Schwester Maria kämpft mit ihrer Sucht und Ängsten, ihr Neffe Sascha sucht nach Halt, und ihre Mutter versucht ständig, sie zu verkuppeln. Als unvorhergesehene Ereignisse die Familien zusammenbringen, zeigt sich: Hoffnung kann blühen, wenn man es am wenigsten erwartet.
Voll psychologischem Feingefühl und mit hinreißendem Witz erzählt Anne Gesthuysen von Schuldgefühlen und Mutterliebe, der Kraft einer Gemeinschaft und einem Leben, das endlich gelebt werden will.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2024

Berührend und spannend zugleich, sehr lesenswert!

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"Mach dir keine Gedanken um mich. Ich habe mich vor vierzehn Jahren jede Nacht von meinem Kind verabschiedet. Dieser Schmerz ist ein alter Bekannter."
Kapitel 2
Und nun bangt Heike wieder um das Leben ...

"Mach dir keine Gedanken um mich. Ich habe mich vor vierzehn Jahren jede Nacht von meinem Kind verabschiedet. Dieser Schmerz ist ein alter Bekannter."
Kapitel 2
Und nun bangt Heike wieder um das Leben ihrer Tochter Raffaela, einem Mädchen mit besonderen Bedürfnissen. Nach einem schweren Unfall liegt diese verletzt im Koma. Pastorin Anna wird als Seelsorgerin hinzugerufen und erkennt in Heike die alte Schulfreundin ihrer suchtkranken Schwester Maria. Ebenso wie der Rest des Dorfes ist Anna betroffen von Raffas Schicksal. Als sich dann die Hinweise verdichten, dass jemand sie bewusst zu Sturz gebracht haben könnte, kochen die Gerüchte und Emotionen über.
Dies ist mein erster Besuch in Alpen und der Ort samt seinen Bewohnern, mit all ihren Eigenheiten, ist mir sofort ans Herz gewachsen. Subtil erzählt die Autorin eine Geschichte über Schuld und Vergebung. In vielen Rückblenden erfahren wir, wie es dazu kam, dass Raffaela zu einem Kind mit besonderen Bedürfnissen wurde und zu einem manchmal sehr herausfordernden Teenager heranwuchs. Wie eine Familie an einem Schicksalsschlag fast zerbrechen kann, jeder anders mit der Schuld und den Herausforderungen umgeht. Es ist ein hartes Gedankenspiel, auf das uns die Autorin einlädt, was wäre wenn in seinem grausigsten Ausmaß.
Und doch eine Geschichte voll Hoffnung, der Bitte um Vergebung, der schwierigsten Form davon: Sich selbst zu vergeben.
An Annas Seite der LKA-Beamte Volker Janssen, der ihr gerne näher wäre, und drumherum eine bunte Familie. Annas Mutter, die sie mit einem Adeligen verheiraten möchte, Marias Sohn Sascha, der derzeit bei Anna wohnt, bis seine Mutter hoffentlich wieder Fuß fasst. Martinchen, ein entzückender Briefträger, hormongebeutelte Hunde, eine gesprächige Bäckerin, eine FSJlerin, die sich von alten Liedern angegriffen fühlt - und mein Liebling Tante Ottilie, eine singende Frohnatur mit viel Lebenserfahrung und noch viel mehr Gespür.
Der ganze Ort rätselt und ermittelt fast härter als die Polizei, doch obwohl Anna mitten in der Geschichte steckt, wirkt sie an den Spekulationen nicht mit. Sie versucht vor allem für jene dazu sein, die es brauchen, obwohl sie durch ihre eigenen Erfahrungen selber Halt braucht.
Es fällt mir schwer, ein Genre für dieses Buch zu finden, denn obwohl es auf den ersten Blick um die Ermittlungen nach einer Gewalttat zu gehen scheint, ist es kein klassischer Krimi. Es ist eine packende Geschichte vom Leben und wie aus diesem gegriffen, mit all seinen unterhaltsamen, schönen, bewegenden und zerstörenden Facetten!

Fazit: Berührend und spannend zugleich, sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 07.11.2024

Hat mir gut gefallen

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Zum Inhalt:
In Alpen laufen die Vorbereitungen für das alljährliche Spargelfest, doch Pastorin Anna hat ganz andere Sorgen. Raffaela wurde bewusstlos aufgefunden und wie üblich in kleinen Orten schießen ...

Zum Inhalt:
In Alpen laufen die Vorbereitungen für das alljährliche Spargelfest, doch Pastorin Anna hat ganz andere Sorgen. Raffaela wurde bewusstlos aufgefunden und wie üblich in kleinen Orten schießen die Vermutungen darüber, was passiert ist, ins Kraut. Gerade auch, weil Raffaela seit einem Unfall geistig hinterher hinkt. Und auch in der eigenen Familie hat Anna Kummer. Ihre Schwester kämpft mit ihrer Sucht und Ängsten, ihr Neffe sucht Halt.
Meine Meinung:
Wer wie ich in einem niederrheinischen Kaff aufgewachsen ist, weiß genau, worüber die Autorin schreibt, denn genau so ist es auf dem Dorf. Jeder weiß was und das natürlich auch ganz sicher und jeder biegt sich die Wahrheit zurecht. Noch schöner ist nur noch, dass man die Orte, die vorkommen natürlich kennt und eine Vorstellung davon hat. Der Schreibstil hat mir gut gefallen und viel zu schnell war das Buch zu Ende.
Fazit:
Hat mir gut gefallen

Veröffentlicht am 06.11.2024

Nur eine Sekunde

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Anna, evangelische Pastorin und Notfallseelsorgerin in einer Gemeinde, hat Probleme: Mutter und Tante wollen sie verkuppeln, der Teenie-Sohn ihrer Schwester wird von ihr erzogen, ein Kind liegt im Koma ...

Anna, evangelische Pastorin und Notfallseelsorgerin in einer Gemeinde, hat Probleme: Mutter und Tante wollen sie verkuppeln, der Teenie-Sohn ihrer Schwester wird von ihr erzogen, ein Kind liegt im Koma … . Gut, dass sie außerdem viele Freunde hat.
Anne Gesthuysen erzählt behutsam und in anrührenden Worten die Geschichte von Menschen wie du und ich. Neugier und Hilfsbereitschaft, Anteilnahme und Hilfe sowie ausufernde Gerüchte wie in Alpen gibt es dort wie überall.
Als Raffaela, nach einem Unfall im Babyalter in ihrer Entwicklung eingeschränkt, in einen Graben stürzt und ins Koma fällt, tauchen Fragen auf. War es ein Unfall oder Absicht? Die Geschichte von Heike, ihrer Mutter, wird vorgestellt. Berührend: die ihres zweiten Kindes, das ständig zurück stehen muss. Besonders ihm gilt mein Mitgefühl . Aber auch Annas Vita hat es in sich. Ach ja, natürlich darf auch die Problematik der Political Correctness nicht fehlen.
Vielfältige Themen, authentisch beschrieben, regen zum Nachdenken an. Der Leser ist sofort in der Geschichte, jedes Wort ist in klarer und präziser Sprache gesetzt. Leiser Humor blitzt mitunter auf, das macht das Thema etwas leichter.
Verständnis und Mitgefühl als die wichtigste aller Eigenschaften sprechen aus Anna, ein Plädoyer für Menschlichkeit.
Sehr gefühlvoller Roman, herzerwärmend und anrührend geschrieben.

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Veröffentlicht am 26.01.2025

Schuldgefühle

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Der Roman "Vielleicht hat das Leben Besseres vor" stammt aus der Feder von Anne Gesthuysen, umfasst 400 Seiten und erscheint im Spätherbst 2024 bei Kiepenheuer & Witsch.
Im Mittelspunkt des Gegenwartsromans ...

Der Roman "Vielleicht hat das Leben Besseres vor" stammt aus der Feder von Anne Gesthuysen, umfasst 400 Seiten und erscheint im Spätherbst 2024 bei Kiepenheuer & Witsch.
Im Mittelspunkt des Gegenwartsromans stehen die kleine Gemeinde Alpen und deren Einwohner. Zentrale Figuren sind die Pastorin Anna, die nach längerer Zeit wieder zurück in ihre Heimat zieht und dort ihre durch einen Schicksalsschlag schwer gezeichnete Schulfreundin Heike wiedertrifft. Heike bangt um das Leben ihrer geistig beeinträchtigten Tochter Raffaela, die man schwer verletzt auf einem Waldweg gefunden hat. Keiner weiß, wie es zu dem Unfall kam und so nimmt die Gerüchteküche in der Gemeinde Fahrt auf. Zudem kämpft Heike mit schweren Schuldgefühlen, denn sie ist verantwortlich für den früheren Sturz ihrer Tochter und ihrer Beeinträchtigung. Neben Heike kämpft aber auch Anna an mehreren Fronten: sie bietet ihrem Neffen Sascha Halt, dessen Mutter gegen ihre Sucht kämpft und sieht sich den hartnäckigen Verkupplungsversuchen ihrer Mutter ausgesetzt, die Anna gerne verheiraten möchte.
Alles in allem ein typisches kleines Idyll, was bei näherem Hinsehen die üblichen Risse aufweist - wie in jeder kleinen Gemeinde.
Für mich war der Roman rundum gelungen, schlüssig in seiner Handlung, mit Charakteren, deren Tun und Denken man gut nachvollziehen kann und dazu gespickt mit einer guten Portion Wortwitz. Vielen Dank für dieses Lesevergnügen!

Veröffentlicht am 19.01.2025

Ein Roman über die Verletzlichkeit

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“Wir müssen uns alle ständig selbst verzeihen.” (S. 267) In Anne Gesthuysens neuem Roman geht es um die eine Sekunde, die das gesamte Leben verändert. Eine Unachtsamkeit oder ein Schicksalsschlag, der ...

“Wir müssen uns alle ständig selbst verzeihen.” (S. 267) In Anne Gesthuysens neuem Roman geht es um die eine Sekunde, die das gesamte Leben verändert. Eine Unachtsamkeit oder ein Schicksalsschlag, der alles auf den Kopf stellt und nichts ist mehr so wie es vorher war. So etwas hat Heike erlebt, ihre Tochter ist seitdem nicht mehr dieselbe, die kleine Raphaela muss mit so einigen Einschränkungen zurechtkommen. Es geht im Roman um Schuld und Schuldgefühle, aber auch um Vorwürfe, die man sich selbst macht. Was ist mit dem eigenen Leben, mit den eigenen Träumen, hat man noch ein Recht darauf diese zu leben?

Wir kehren in das kleinen Dorf Alpen an den Niederrhein zurück, es ist ein Wiedersehen mit alten Bekannten, die wir noch einmal auf einer ganz neuen Ebene kennenlernen. Anna von Betheray hat als evangelische Pastorin ihre Schäfchen in der Gemeinde im Blick, sie kümmert sich um ihren Neffen Sascha, weil ihre Schwester Maria krank ist, aber auch ihre Mutter Mechthild und Tante Ottilie stehen ihr zu Seite und mischen im Ort ordentlich mit. Mit von der Partie ist auch wieder der kleine Goldendoodle Freddy, der alle Herzen im Sturm erobert und wieder für den einen oder anderen Schmunzler sorgt.

Mit viel Fingerspitzengefühl und Feingefühl zeichnet die Autorin eine Dorfgemeinschaft, die aufeinander aufpasst, aber auch (fast) alles voneinander weiß, was Fluch und Segen zugleich sein kann. Ein Roman, der berührt und zum Nachdenken anregt, gleichzeitig schenkt er aber auch sehr viel Hoffnung, dass Gemeinschaft viele Probleme überwinden kann. Der Zusammenhalt in Alpen ist einmalig und manchmal würde ich mir wünschen einen solchen Zusammenhalt auch spüren zu dürfen und nicht in der Anonymität der Großstadt zu leben. Weitere Themen des Romans sind Drogen- und Alkoholkonsum, aber auch verschiedene Krankheiten wie Demenz oder MS.

Der Roman wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, meist steht aber die Hauptfigur Anna von Betheray im Mittelpunkt, aber es gibt auch Rückblenden in die vergangenen Jahre, sodass wir gerade die Geschichte von Heike und Raphaela besser verstehen können. Der Spannungsbogen ist gut ausgearbeitet und steuert auf die Auflösung zu, wie es zu Raphaelas Situation kommen konnte. War es ein Unfall oder ein Verbrechen?

Ein wunderbarer Roman, der uns unsere Verletzlichkeit vor Augen führt und uns gleichzeitig Hoffnung schenkt. Und genau solche Mutmachenden Bücher brauchen wir!

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