Cover-Bild Ein Leben und eine Nacht
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Kindler
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 20.08.2019
  • ISBN: 9783463407081
Anne Griffin

Ein Leben und eine Nacht

Martin Ruben Becker (Übersetzer)

Ich bin hier, um mich zu erinnern...
...an alles, was ich gewesen bin, und alles, was ich nie wieder sein werde."

In einer irischen Kleinstadt sitzt Maurice Hannigan, 84 Jahre alt, an einer Hotelbar und blickt auf sein Leben zurück. Dies ist keine gewöhnliche Nacht. Fünf Mal wird er im Lauf des Abends sein Glas erheben, um auf die Menschen anzustoßen, die ihm am meisten bedeutet haben.

Der Mann, der seinen Gefühlen kaum Ausdruck verleihen konnte, erzählt in dieser Nacht von Momenten der Freude und des Zweifels, von verpassten Chancen und der Tragödie seines Lebens, die er vor allen verborgen hielt...

Ein Roman über Liebe und Verlust.Traurig und tröstend zugleich hallt die Stimme seines Helden noch lange nach.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.09.2019

Ein ergreifende Roman, der mich zu Tränen gerührt hat.

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Maurice, Vollblut Farmer, geliebte Ehemann, Vater, Opa. Er hat 84 Jahren auf den Schultern, mal mit guter Ernte, mal nicht. Mal mit wunderschönen Erlebnissen, mal traurigen. Maurice, seit 2 Jahren Witwer, ...

Maurice, Vollblut Farmer, geliebte Ehemann, Vater, Opa. Er hat 84 Jahren auf den Schultern, mal mit guter Ernte, mal nicht. Mal mit wunderschönen Erlebnissen, mal traurigen. Maurice, seit 2 Jahren Witwer, einziger Sohn in USA, der Acker ist Groß, das Haus ist leer. Die alten Erinnerungen, wie der alte Zeitungsstapel neben seinem Sessel, manchmal wackelig aber hoch genug. Nun sitzt er in einer irischen Kleinstadt, an einer Hotelbar und blickt zurück. Fünfmal wird er im Lauf des Abends sein Glas erheben. Fünfmal wird er auf die wichtigsten Menschen in seinem Leben anzustoßen und seine Geschichte erzählen...

„Niemand, niemand versteht wirklich etwas von Verlust, bis jemand geht, den man liebt. Und zwar mit dieser tiefen Liebe, die du bis in die Knochen spürst und die sich bis unter deine Fingernägel gräbt, so schwer zu bewegen wie festgetretene Erde.“ S. 253

Maurice als Ich-Erzähler richtet seine Wörter an seinen Sohn, der in USA lebt. Und ich dagegen wollte bei jeden Kapiteln „Bitte Opa erzähl weiter.“ sagen. Ich glaube, dass der Satz erklärt einiges, was ich beim Lesen gefühlt habe. Ich habe Maurice geliebt, wie mein Opa. Er ist kein Mann den großen Worten, er ist ein Dickkopf aber ein sehr liebevoller Mensch. Ein Protagonist, der mich tief berührt und ich ihn nicht so einfach vergessen werde. Ein Roman tief in dem Herz ergreift und nicht so einfach loslässt. Die Autorin hat es geschafft, die Augenblicke ohne Schnickschnack und ohne Kitsch emotional herüberzubringen. Ich habe mit Maurice geliebt, gelacht, geweint, gehasst... Anne Griffin ist eine fabelhafte Geschichtenerzählerin! Wer hier eine autobiografisches Werk mit Chronologisch geordneten Leben abschnitten erwartet, leider muss ich die diejenige enttäuschen. Es sind Erinnerungen von einem alten Mensch, wie ein Märchen erzählt wird. Sehr ergreifende, warmherzige, berührende vor allem sehr authentische Geschichte. Man muss gelesen haben!

Veröffentlicht am 22.08.2019

Erinnerungen an geliebte Menschen und die besondere Rolle einer Goldmünze

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In ihrem Roman „Ein Leben und eine Nacht“ erzählt die Irin Anne Griffin die Geschichte von Maurice Hannigan, 84 Jahre, ehemaliger Farmer, verwitwet seit zwei Jahren und Vater eines erwachsenen Sohns, der ...

In ihrem Roman „Ein Leben und eine Nacht“ erzählt die Irin Anne Griffin die Geschichte von Maurice Hannigan, 84 Jahre, ehemaliger Farmer, verwitwet seit zwei Jahren und Vater eines erwachsenen Sohns, der mit seiner Familie in den USA lebt. Maurice setzt sich an einem Samstagabend an die Bar des örtlichen Hotels in Rainsford, das in der irischen Grafschaft Meath liegt. Seine Koffer fürs Altenheim sind gepackt. Für die kommende Nacht ist für ihn allein die Hochzeitssuite reserviert, doch vorher will er noch fünf Mal anstoßen auf Personen, die in seinem Leben besonders wichtig waren.

Im Hotel geht es aufgrund einer Veranstaltung quirlig zu, doch Maurice möchte möglichst unauffällig bleiben. Seine Worte als Ich-Erzähler richtet er an seinen abwesenden Sohn. Dabei deutet er auf den ersten Seiten an, dass eine lange Nacht vor ihm liegt und das er vorher noch etwas zum Abschluss bringen möchte. Über ein kurzes Gespräch mit der Hotelmanagerin erfuhr ich, dass die beiden zu früheren Zeitpunkten Geheimnisse ausgetauscht haben. Selbstverständlich wollte ich jetzt zu allem mehr erfahren und es ist ein ganzes Leben, das Maurice vor mir ausbreitete.

Im Laufe der Stunden wird er sein Glas heben auf seinen fünf Jahre älteren, längst verstorbenen Bruder Tony und seine Tochter Molly, die nur wenige Augenblicke gelebt hat. Außerdem trinkt er auf seine behinderte Schwägerin, seinen Sohn und schließlich auf seine Frau. Eine besondere Rolle haben aber nicht nur die Menschen gespielt, denen er zuprostet. Zu mancherlei Verwicklungen gehört auch sein Besitz einer alten Goldmünze. Gleichzeitig bedeutet diese Habe leider auch einen großen Verlust auf Seiten des bisherigen Besitzers und dessen ganzer Familie.

Ich erfuhr von Maurice, dass er beim Lernen in der Schule Probleme hatte, aber körperliche Arbeit nicht scheute. Die Familienmitglieder waren füreinander da, vor allem sein Bruder war sein Vorbild. Er hat von seinen Eltern gelernt sparsam zu sein und sein Geld dafür zu verwenden, Eigentum zu erwerben, denn aufgrund einer Landreform konnte jeder Bauer Land kaufen. Maurice war mir von Beginn an sympathisch, obwohl er schon nach kurzer Zeit davon spricht, dass er schon früh auf Rache aus war. Auch davon erzählt er und jeder Leser kann sich selbst ein Urteil bilden, ob sein Ansinnen gerecht war oder Vergeltung vielleicht grundsätzlich falsch ist. In manchen Situationen zeigte Maurice sich sensibler als ich ihm zugetraut hätte.

Anne Griffin schafft rund um ihre Hauptfigur mitten im belebten Hotel eine ruhige Atmosphäre, die sich auf die Erzählung auswirkt. Dennoch ist das Leben von Maurice fesselnd, denn er hat Ecken und Kanten und geht mit seinen Lieben über Höhen und Tiefen. Am Ende seiner Erzählung wusste ich, was seine Absicht ist, aber ich wünschte mir, seine Geschichte würde nie enden.

„Ein Leben und eine Nacht“ von Anne Griffin ist ein Roman, der nachdenklich stimmt über die Konsequenzen unseres Verhaltens. Der 84-jährige Maurice wurde in seiner Kindheit und Jugend stark geprägt. Seine Erzählung ist ergreifend, seine Erinnerungen an die von ihm geliebten Menschen sind warmherzig, wenngleich er auch Gedanken an unliebsame Personen zulässt und ich seinen Zorn darin spüren konnte. Gerne empfehle ich das Buch weiter.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Ich habe gelächelt, gelacht und geweint - sehr berührend

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Maurice Hannigan ist ein großer, stiller Mann, der sich bei Verhandlungen um Grundstücke gut durchsetzen kann. Aber wenn es darum geht, über Gefühle zu sprechen, ist seine Kehle wie zugeschnürt.

An einem ...

Maurice Hannigan ist ein großer, stiller Mann, der sich bei Verhandlungen um Grundstücke gut durchsetzen kann. Aber wenn es darum geht, über Gefühle zu sprechen, ist seine Kehle wie zugeschnürt.

An einem Samstagabend sitzt der 84-jährige Ire an der Bar eines Hotels, trinkt mehrere Gläser Stout und und erinnert sich an die fünf Menschen zurück, die ihm am meisten bedeutet haben.

Schlicht und doch berührend lässt die Autorin den Protagonisten von seiner Kindheit auf dem Land, seinen Eltern, seiner ersten Liebe und von anderen wichtigen Momenten seines Lebens erzählen. Es kam mir vor, als säße ich zusammen mit Maurice an der Bar. Er sprach von Reue, von Glück und auch von Einsamkeit.

Ich mochte Maurice sehr gern. Schweigsam und freundlich, mit großen, rauen Händen, die für ein Leben voll harter Arbeit stehen; ein Mann, der - wie so viele andere - seine Gefühle mehr durch Taten als durch Worte zeigt.

Es war bewegend von seinen Gedanken und Gefühlen zu lesen.

Ich mag hier gar nicht so viel erzählen, weil ich nicht spoilern will. Mit einem Alter von gut acht Jahrzehnten, hat Maurice Hannigan schon viele Veränderungen erlebt. Doch die Weltgeschichte schimmert nur hin und wieder im Hintergrund seiner Erzählung auf. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Menschen, die er liebt - seine Familie.

Das Buch hat mich sehr nachdenklich zurückgelassen.

Veröffentlicht am 20.08.2019

Kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch

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Ein Leben und eine Nacht von Anne Griffin
erschienen bei Rowohlt Kindler

Zum Inhalt

Ich bin hier, um mich zu erinnern...
...an alles, was ich gewesen bin, und alles, was ich nie wieder sein werde."
In ...

Ein Leben und eine Nacht von Anne Griffin
erschienen bei Rowohlt Kindler

Zum Inhalt

Ich bin hier, um mich zu erinnern...
...an alles, was ich gewesen bin, und alles, was ich nie wieder sein werde."
In einer irischen Kleinstadt sitzt Maurice Hannigan, 84 Jahre alt, an einer Hotelbar und blickt auf sein Leben zurück. Dies ist keine gewöhnliche Nacht. Fünf Mal wird er im Lauf des Abends sein Glas erheben, um auf die Menschen anzustoßen, die ihm am meisten bedeutet haben.
Der Mann, der seinen Gefühlen kaum Ausdruck verleihen konnte, erzählt in dieser Nacht von Momenten der Freude und des Zweifels, von verpassten Chancen und der Tragödie seines Lebens, die er vor allen verborgen hielt...
Ein Roman über Liebe und Verlust. Traurig und tröstend zugleich hallt die Stimme seines Helden noch lange nach.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Buch besitzt ein sehr schlichtes Cover, welches mir aber gut gefällt. Es zeigt einzig und allein einen Barhocker, der in dieser Geschichte ebenfalls die Hauptrolle spielt. Die Story wird im personalen Erzählstil erzählt.

Maurice ist 84 Jahre alt, steht erneut an einem Wendepunkt in seinem Leben und blickt auf dieses zurück. Er erzählt in einer einzigen Nacht von fünf besonderen Menschen, die seine Vergangenheit auf die unterschiedlichste Weise geprägt haben.

„Ich bin hier, um mich zu erinnern – an alles, was ich gewesen bin, und an alles, was ich nie wieder sein werde.“
Seite 36

Die Idee der Geschichte fand ich richtig toll, an der Umsetzung haperte es aber für mich etwas. Mir war zu wenig Irland im Spiel, die Menschen standen eindeutig im Vordergrund. Maurice arbeitet die verschiedenen Stationen seines Lebens auf, indem er fünf Menschen besonders bedenkt. Er erzählt somit auch einen Teil ihrer Geschichte. Ich hätte mir gewünscht, dass dies chronologisch passiert, denn ich fand den Stil der Autorin in dieser Beziehung sehr sprunghaft. Es war leider nicht so, dass die Erzählung von Maurice‘s Leben bei seiner Kindheit anfing und im hohen Alter endete. Es kam immer darauf an, wann welcher Mensch seinen Weg kreuzte. Daher wiederholte sich einiges teilweise. Man erfuhr nebenbei allerdings schon etwas von dem Menschen, auf den demnächst noch ein Toast ausgesprochen werden sollte.

Anne Griffin konnte mich mit der Lebensgeschichte ihres Protagonisten nicht so richtig in ihren Bann ziehen. Mir war die Erzählweise nicht chronologisch genug, die Autorin sprang von der Gegenwart in die Vergangenheit und wieder zurück. Ich fand dies relativ unübersichtlich. Auch wurde durch diesen Erzählstil schon einiges vorweggenommen. Ein Leben und eine Nacht ist natürlich kein Thriller, in dem etwas aufgeklärt werden muss und der Leser auf diese Weise schon alle Fragen beantwortet hat, aber ich hatte es doch anders erwartet. Die berührenden Momente blieben für mich fast ganz aus - bis kurz vor Ende der Geschichte. Auch dies kam dann irgendwie abrupt, anders kann ich es ohne zu spoilern nicht erklären. Da fehlte mir eindeutig noch etwas. Ich hätte mir mehr Irland, mehr Chronologie und mehr Emotionalität gewünscht. Das Buch ist eine kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch.


Zum Autor

Anne Griffin ist eine irische Schriftstellerin. Sie erhielt für ihre Kurzgeschichten den John McGahern Award for Literature, außerdem stand sie u.a. auf der Shortlist für den Hennessy New Irish Writing Award und den Sunday Business Post Short Story Award. Ihr Romandebüt, “Ein Leben und eine Nacht”, wurde in zahlreiche Länder verkauft, u. a. in die USA, nach Kanada, Frankreich und Holland, und stand auf Platz 1 der irischen Bestsellerliste. Anne Griffin lebt in Irland.


WERBUNG
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320 Seiten
übersetzt von Martin Ruben Becker
ISBN 978-3-4634-0708-1
Preis: 20 Euro
erschienen bei https://www.rowohlt.de/verlage/kindler
Leseprobe https://www.rowohlt.de/hardcover/anne-griffin-ein-leben-und-eine-nacht.html

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!