Cover-Bild Sommer in Super 8
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 27.08.2018
  • ISBN: 9783328600152
Anne Müller

Sommer in Super 8

Roman
Ein Roman wie ein heißer Tag am Meer - bis das Gewitter kommt ...

In Claras Leben passiert alles Wichtige an einem Mittwoch. An einem Mittwoch im Jahr 1963 wird sie als mittleres von bald fünf Kindern in eine Landarztfamilie hineingeboren. Die Mutter schön, elegant und klug, der Vater von seinen Patienten geschätzt, weltmännisch und witzig. Die Partys, zu denen die Königs einladen, sind legendär. Clara bewundert ihren Vater, doch zunehmend spricht er dem Alkohol zu und zunehmend erschüttern seine Eskapaden das Leben der Familie. Lange versucht Clara das zu überspielen, bis sich an einem Mittwoch alles zuspitzt …

Mit feinem Humor erzählt Anne Müller vom Aufwachsen in einer scheinbar perfekten Familie – und lässt die 70er-Jahre mit Tritop, Apfelshampoo und Super-8-Filmen wieder auferstehen.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2018

Eine Zeitreise in die 70er. Mit unerwartet viel Tiefgang.

0

Clara wächst als mittleres von 5 Kindern in einer Arztfamilie in Schleswig-Holstein auf. Es sind die 70er Jahre, die Frauen tragen meist Kittelschürzen, wollen perfekte Hausfrauen sein und so sauber und ...

Clara wächst als mittleres von 5 Kindern in einer Arztfamilie in Schleswig-Holstein auf. Es sind die 70er Jahre, die Frauen tragen meist Kittelschürzen, wollen perfekte Hausfrauen sein und so sauber und ordentlich wie die Häuser sollen auch die Familien sein. Aber natürlich ist vieles ganz anders, als es die glänzende Fassade vorspielt. Auch in Claras Familie.


Die Mutter musste ihr Studium aufgeben, als sie schwanger wurde. Sie trägt zwar keine Kittelschürzen sondern Twinset - eine Arztfamilie hat auf dem Land eben einen Status - aber in der typischen Frauenrolle ihrer Zeit scheint die Mutter doch gefangen. Trotz schicker Partys und schicker Kleidung wirkt sie wenig glücklich. Und der Vater? Er kümmert sich liebevoll um Clara, die als Sandwich-Kind immer ein wenig unterzugehen droht in der Großfamilie - aber auch er hat seine eigenen Probleme. Und je älter Clara wird, desto bewusster wird ihr das.
Und dann wird eines Mittwochs etwas mit dem Vater passieren - das wird direkt am Anfang des Buches verraten.

Aber bis dahin kann der Leser/die Leserin eine Zeitreise zurück in die 70er antreten. Mit Tri-Top, Schnittchen beim Fernsehabend, Samstag-ist-Badetag und den Super-8-Filmen, die damals aufkamen.

Wir begleiten Clara durch Kindheit und Jugend, über Streit mit Klassenkameraden bis hin zum ersten Kuss und zur ersten Verliebtheit. Man kann sich die Zeit richtig vorstellen - wie in Super-8 eben.

Der Autorin gelingt es mit ihrem Debüt-Roman, eine vergangene Zeit wieder auferstehen zu lassen. Und eine Art Coming-of-age-Roman zu schreiben, der anders ist als andere Romane dieser Art. Und eine wunderbare Balance zwischen Nostalgie, Humor und Tragik bewahrt.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, habe geschmunzelt bei den Erinnerungen an die 70er und war betroffen, als die tragischen Ereignisse eintraten. Ein Buch mit vielen Facetten.

Veröffentlicht am 08.09.2018

Nostalgisch und rührend

0

Clara lebt als mittleres von fünf Kindern in Schallerup der 70er-Jahre. Von außen wirkt ihre Familie perfekt, eine hübsche Mutter, der Vater ist Arzt. Aber bald muss Clara erkennen, dass in ihrer Familie ...

Clara lebt als mittleres von fünf Kindern in Schallerup der 70er-Jahre. Von außen wirkt ihre Familie perfekt, eine hübsche Mutter, der Vater ist Arzt. Aber bald muss Clara erkennen, dass in ihrer Familie eben doch nicht alles so läuft, wie es sollte und alles andere als perfekt ist...
Anne Müller hat einen lebendigen, bildlichen Schreibstil mit dem sie geschickt die verschiedenen Ereignisse und Anekdoten aus Claras Leben verbindet und den Charakteren Leben einhaucht. Der Roman ist biographisch geschrieben, wirkt nicht übertrieben oder verschönernd sondern erzählt nüchtern von dem- nicht ganz so normalen- Alltag eines jungen Mädchens. Einen wirklichen Spannungsaufbau gibt es so nicht, dennoch wird das Buch nicht langweilig. Man genießt die kreativen Erklärungen und Beschreibungen, die Gedanken der Protagonistin und schwelgt in Erinnerung an die "guten alten Zeiten", die dieses Buch wieder zum Leben erweckt. Auch hat es die Autorin geschafft, den Wortlaut und Stil auf die Protagonistin anzupassen, die sich ab und an in kleinen Details verliert, charmant erzählt und die ein oder andere in ihren Augen wichtige Sache begeistert auch mal wiederholt, wenn es sie sehr beschäftigt hat. Von vorne bis hinten ist die Geschichte eine Achterbahnfahrt in Carlas Gefühlswelt- der eines jungen Teenagers- von fröhlich zu wütend, verliebt, traurig. Gestört haben lediglich die hin und wieder eingestreuten "aber da wusste ich noch nicht, dass..." die vollkommen überflüssig waren, ich hätte auch ohne den Versuch, zusätzliche Neugier zu erzeugen auf jeden Fall weiter gelesen. Über dem gesamten Roman lag eine verzaubernde Nostalgie.
Empfehlen würde ich das Buch für alle, die gerne die Zeiten ihrer Kindheit aufleben lassen wollen, oder die 70-er gar nicht erlebt haben und gerne erfahren würden, wie es damals so zuging. Aber auch für alle anderen ist das Buch auf jeden Fall einen Versuch wert, die Hauptperson lässt einen ab der ersten Seite nicht mehr gehen und drängt regelrecht danach, ihre Geschichte berichten zu dürfen. Und man lässt sie gewähren, denn man kann gar nicht anders als Seite für Seite zu verschlingen.

Veröffentlicht am 07.09.2018

Eine gefühlvolle Reise in die 70er Jahre

0

Die scheinbar perfekte Landarztfamilie lebt in Schallerup, einem kleinen Ort nahe der Ostsee. In den 70er Jahren wächst Clara als mittleres Kind von fünf Geschwistern in der Familie auf. Alles scheint ...

Die scheinbar perfekte Landarztfamilie lebt in Schallerup, einem kleinen Ort nahe der Ostsee. In den 70er Jahren wächst Clara als mittleres Kind von fünf Geschwistern in der Familie auf. Alles scheint perfekt, der Vater ein Arzt und die Mutter kümmert sich um das Heim und die Kinder. Hinter den Fassaden sieht die Welt aber ein wenig anders aus und das glänzende und glückliche Familienleben trübt sich immer weiter ein...

Die Autorin Anne Müller hat einen bewegenden und aus meiner Sicht sehr authentischen Roman über ein Familienleben in den 70er Jahren geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, mit dem es ihr vortrefflich gelungen ist, mich in die damalige Zeit zu versetzen. Durch die vielen eigenen Kindheitserinnerungen, die im Buch anhand vieler liebevoller Details, wie einem Apfel-Shampoo, Rudi Carrells Show "Am laufenden Band" oder dem legendären Tri-Top-Saft hervor-gerufen wurden, erhält das Buch für mich eine persönliche Note. So konnte ich immer wieder schmunzeln und fühlte mich sehr gut unterhalten. Aber das beschriebene Familienleben war nicht wirklich glücklich. Es wurde mit aller Gewalt eine äußere Fassade aufrecht gehalten,wohl in erster Linie aus den damaligen gesellschaftlichen Verpflichtungen. So wird die Geschichte zunehmend emotionaler, verliert ihre Leichtigkeit und erhält eine zusätzliche Tiefe, was sie aus meiner Sicht noch interessanter macht. Ein gelungenes Debüt in der Welt der literarischen Romane, das Hoffnung auf mehr macht.

"Sommer in Super8" war für mich eine gelungene Reise in die Zeit meiner eigenen Kindheit. Ein sehr interessanter und auch unterhaltsamer Blick zurück. der es mir zunehmend schwerer machte, das Buch zur Seite zu legen. Ich halte den Roman für sehr lesenswert, empfehle ihn daher gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 29.08.2018

Ein wunderbarer Roman mit jeder Menge Flashbacks -aber auch ernsten Tönen

0

Der Mittwoch ist für Clara d e r Tag der Woche, denn alles Wichtige passiert mittwochs. So blickt sie zuück auf legendäre Eriegnisse der Kindheit in den 1970er Jahren und erzählt von den Partys, den Urlauben ...

Der Mittwoch ist für Clara d e r Tag der Woche, denn alles Wichtige passiert mittwochs. So blickt sie zuück auf legendäre Eriegnisse der Kindheit in den 1970er Jahren und erzählt von den Partys, den Urlauben und einem Vater, den sie anhimmelt. Doch allmählich bekommt das Bild einen Riss und sie muss erkennen, dass ihr geliebter Vater nicht der ist, für den sie ihn gehalten hat. Und dann, ausgerechnet an einem Mittwoch, hat das Kindsein ein plötzliches Ende...

Anne Müller nimmt mich mit ihrem Roman "Sommer in Super 8" mit auf eine Zeitreise der besonderen Art- Flashbacks am laufenden Band und Erinnerungen, die schon lange vergessen waren. Apfelshampoo, Tritop, Der große Preis - all e Erinnerungen von Clara sind auch meine Erinnerungen und so liest sich das Buch fast wie ein persönliches Erlebnis und ich bin wirklich in den 1970ern angekommen, habe Harpo und seinen "Moviestar" im Ohr, wenn ich Claras Schilderungen folge.
Die Autorin reproduziert ein Familienleben, wie es eigentlich nicht schöner sein könnte - wobei "eigentlich" ja immer ein Wort mit bitterem Nachgeschmack ist. So auch hier.
Clara lässt mich tiefe Einblicke in ihr Familienleben genießen und so werde ich Zeuge einer schönen Kindheit, die nach außen in einer intakten Familie stattfindet und nach innen schon auf so wackligen Füßen steht, dass dieses Gerüst nach und nach zu wackeln beginnt. Sie erkennt, dass der von ihr auf einem Sockel stehende Vater nicht der ist, für den sie ihn hält und muss allmählich nicht nur dem Verfall der Familie, sondern auch dem Verfall des Vaters zusehen. Mit leisen eindringlichen Worten gelingt es der Autorin, diese Geschichte zu einem ganz besonderen Leseerlebnis zu machen und mich ein Teil der Familie König werden zu lassen. Die Ereignisse sind lebhaft und sehr bildlich geschildert und geben mir so die Möglichkeit, alles hautnah mitzuerleben. Die Wandlung von einem fröhlichen Buch mit tollen Kindheitserinnerungen zu einem Roman mit ernsten Tönen ist ihr gut gelungen und sie verdeutlicht, mit feinem Humor, dass es gewisse Szene im Leben gibt die es lohnt, für immer im Gedächtnis zu behalten. Denn es gibt nichts schöneres als wundervolle Kindheitserinnerungen - auch wenn sie hier mit Wehmut verbunden sind.

Ein toller Roman mit jeder Menge Flashbacks, aber auch mit ernsten Tönen, die nachklingen werden.