Right Here hat mir innere Ruhe geschenkt
Inhalt:
Lucys Herz schlägt für das Eiskunstlaufen, deshalb kann sie sich kaum vorstellen, jemals etwas anderes zu machen. Gerade deshalb sitzt ihr die Abmachung, die sie mit ihren Eltern getroffen hat, ...
Inhalt:
Lucys Herz schlägt für das Eiskunstlaufen, deshalb kann sie sich kaum vorstellen, jemals etwas anderes zu machen. Gerade deshalb sitzt ihr die Abmachung, die sie mit ihren Eltern getroffen hat, so sehr im Nacken. Denn wenn sie beim nächsten Wettkampf nicht unter den besten Drei landet, muss sie ihr Studium wieder aufnehmen. Bis zu besagtem Wettkampf, der über ihre Zukunft entscheiden wird, bleibt ihr nur noch ein Monat, um ihre Kür zu perfektionieren und endlich den dreifachen Rittberger zu schaffen. Ablenkung kann sie sich daher nicht erlauben – weder in Form des von ihren Eltern geforderten Praktikums noch in Form von Jules. Jules, der sie irgendwie sofort zu verstehen scheint und ihr Herz höher schlagen lässt, jedoch sein eigenes Päckchen zu tragen hat.
Meinung:
Der einzige Kritikpunkt an „Right Here“ besteht für mich darin, dass die Geschichte von Lucy und Jules bereits beendet ist. Denn sie ist unfassbar schön und besonders perfekt für den Dezember. Zum einen durch das Thema Eiskunstlauf, das Setting und die Atmosphäre, aber auch, weil die Charaktere, die Anne Pätzold hier erschaffen hat, schlichtweg großartig sind. Ob nun die beiden Protas Lucy und Jules, Jules‘ kleiner Bruder Mika, Hannah und Eiza oder Aaron – ich fand sie alle wundervoll und so fein ausgearbeitet und aufeinander abgestimmt, dass sie ineinandergegriffen haben wie ein Zahnrad.
„Right Here“ ist dank der Charaktere ein unglaublich besonderes Buch. Denn die beiden Protas stehen zwar im Vordergrund, doch die Relevanz von Familienbanden und Freundschaft ist hier genauso wichtig. Deshalb lernt man mit Hannah und Eiza zwei großartige Freundinnen kennen, die man am liebsten selbst in seinem Leben hätte. Mika erschien mir, besonders in der ersten Hälfte, ohnehin der heimliche Star dieser Geschichte zu sein. Und auf Aarons eigene Geschichte in Band 2 freue ich mich jetzt schon riesig!
Obwohl ich alle toll fand, muss ich trotzdem noch einmal betonen, wie grandios ich Lucy und Jules zusammen fand. Den Umgang der beiden miteinander empfand ich als wunderschön, da er so voller Respekt füreinander war und ihre gesamte Beziehung auf Emotionen und Gefühlen basierte und darauf aufgebaut wurde. Das Körperliche ist dabei zunächst in den Hintergrund getreten und das fand ich für die beiden und diese Geschichte genau richtig.
Doch auch Lucys Beziehung zu ihren Eltern fand ich sehr spannend, da sie absolut relatable ist. Die Kommunikationsprobleme in ihrer Familie fand ich deshalb total interessant zu beobachten und es hat etwas Echtes an sich gehabt, zu erkennen, dass ein Perspektivwechsel manchmal doch ganz gut ist. Auch Lucys Zukunftsängste und ihre berufliche Unentschlossenheit waren für mich aus dem Leben gegriffen und hier wundervoll eingeflochten.
Das Buch trägt durchgehend eine unglaublich angenehme Ruhe in sich, die aus jeder Seite strömt. Vor allem ist das dem Schreibstil zuzuschreiben, der einen zwischen die Seiten dieser Geschichte fliehen lässt, genauso aber auch den Figuren und ihrer Umgangsweise miteinander. An dieser Stelle sei jedoch erwähnt, dass die Triggerwarnung absolut ihre Berechtigung hat.
Ich habe wirklich ausnahmslos alles an diesem Buch geliebt und bin unfassbar froh, dass ich es mir für den Dezember aufgehoben habe. Es war genau richtig.
Lieblingszitat:
Der Moment war so kurz. Ein Blick, ein Kuss, ein Lächeln, und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als diese Erinnerung zusammenzufalten und in meiner Hosentasche mit mir herumtragen zu können.