Cover-Bild Dieses entsetzliche Glück
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 24.08.2020
  • ISBN: 9783328601005
Annette Mingels

Dieses entsetzliche Glück

Roman
Über unsere Neigung, einander misszuverstehen, und das schwierig-schöne Miteinander, das Leben heißt

Hollyhock, eine Kleinstadt irgendwo in Virginia: von hier kommen sie, von hier fliehen sie, hierhin kehren sie zurück, manche für immer. Fünfzehn Menschen, fünfzehn Leben, die miteinander verbunden sind. Da sind Robert und Amy, die vor einem Jahr eine Vereinbarung getroffen haben: sie dürfen beide mit anderen schlafen, was Robert gar nicht will. Da ist Aiko, die glücklich sein könnte mit Alex, der eine Zuversicht ausstrahlt, die sie von ihrem Bruder Kenji kennt, doch das Glück will sich nicht einstellen. Da ist Dan, dessen Ehe in die Brüche ging und der ahnt, dass auch die seiner Schwester Amy auf der Kippe steht. Da ist Kenji, der sich als Schriftsteller versucht, und Lucy, die sich zu ihrer eigenen Überraschung in eine Frau verliebt. Und da ist Basil, der ein Geheimnis mit sich trägt, von dem in Hollyhock niemand etwas ahnt.

Annette Mingels erzählt mit großer Wärme, heiterer Melancholie und Virtuosität von Menschen, die auf Durchreise in ihrem eigenen Leben sind. Ein Roman über die Unmöglichkeit der Nähe, unsere Sehnsucht danach und den manchmal lebenslangen, verzweifelten Versuch, sie zu erreichen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2020

Geschichten aus dem Alltag. Tiefgründig, bewegend, philosophisch und poetisch.

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Wir begeben uns ins fiktive amerikanische Kleinstädtchen Holbrook in den USA, das der gemeinsame Nenner zwischen den verschiedenen zahlreichen Protagonisten und den 15 verschiedenen Episoden, man könnte ...

Wir begeben uns ins fiktive amerikanische Kleinstädtchen Holbrook in den USA, das der gemeinsame Nenner zwischen den verschiedenen zahlreichen Protagonisten und den 15 verschiedenen Episoden, man könnte sie eigentlich auch Kurzgeschichten nennen, ist.

Es sind keine allgemein spektakulären, aber individuell bedeutsamen Geschichten, die durchaus eine poetische und philosophische Dimension haben.

Wir begegnen ganz alltäglichen Menschen mit ebenso alltäglichen Sorgen und Nöten, Wünschen und Sehnsüchten.

Das wird aber niemals eintönig oder langweilig! Im Gegenteil!
Der Roman ist originell und äußerst ansprechend konstruiert, die Charaktere sind interessant und die Autorin schreibt feinfühlig und unaufgeregt.

Die Personen werden in all ihrer Vielschichtigkeit, Unterschiedlichkeit und Komplexität gezeigt, wodurch sie sehr glaubwürdig und authentisch erscheinen und man einen detaillierten Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt bekommt, was mir außerordentlich gut gefällt.

Annette Mingels ist eine gute Beobachterin mit Menschenkenntnis, die noch dazu wunderbar erzählen und beschreiben kann.

Erst mit der Zeit erkennt man zwischen den Figuren Verbindungen, die über den o.g. gemeinsamen Nenner, die Kleinstadt Holbrook, hinausgehen. Man entdeckt familiäre, bekanntschaftliche, freundschaftliche Verbindungen, Liebesbeziehungen oder berufliche Überlappungen.
Eine deutliche Gemeinsamkeit ist auch deren Suche nach Sinn und Glück.

Dadurch, dass jeder Protagonist seine Geschichte selbst erzählt und dann oft später in der Geschichte eines Anderen wieder auftaucht, wird er noch „runder“ und kommt er einem noch näher.
Man lernt ihn sozusagen aus der Perspektive seiner Selbst- und einer Fremdwahrnehmung kennen.
Und dann kommt ja unsere eigene Wahrnehmung noch dazu.
Ein origineller Kunstgriff!

Ich empfehle diesen Episodenroman, der mir mit seinen tiefgründigen Geschichten aus dem Alltag und mit seiner darüber liegenden leichten Schwermütigkeit und melancholischen Stimmung, die aber im Verlauf hoffnungsvoller wird, sehr gerne weiter.

Man kann und sollte ihn nicht „schnell weglesen“, sondern aufmerksam und bedächtig genießen, damit man die Zusammenhänge sowie die vielen Protagonisten und deren Verbindungen gut „verdauen“ und die Lektüre somit bis ins Letzte auskosten kann.

„Dieses entsetzliche Glück“ bereitete mir sehr viel Lesevergnügen!

Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 22.09.2020

Wie eine Kurzgeschichtensammlung.

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Hollyhock, eine Kleinstadt irgendwo in Virginia. Hier wohnen fünfzehn absolut verschiedene Menschen. Fünfzehn alltägliche Leben und Geschehen. Einige kennen sie sich bereits oder irgendwie miteinander ...

Hollyhock, eine Kleinstadt irgendwo in Virginia. Hier wohnen fünfzehn absolut verschiedene Menschen. Fünfzehn alltägliche Leben und Geschehen. Einige kennen sie sich bereits oder irgendwie miteinander zu tun gehabt, doch die andere wiederum nicht. Fünfzehn verschiedene Seelen, die in einer Art und Weise miteinander verbunden sind und da zwischen ein Buch...

Mit einer großartigen Sprache nimmt die in Deutschland geborene Autorin Annette Mingels ihre Leser in eine Fiktive amerikanische Ortschaft mit und lässt fünfzehn vielschichtigen Menschen beobachten. Ja, beobachten! Denn ich habe mich hier wie eine Außenseiterin, wie eine Stalkerin gefühlt. Ich war nicht mit den Figuren verwand oder verbündet. Ich war sogar teilweise gegenüber ihnen total befremdet ABER genau diese Gefühle hat das Buch für mich was Besonderes gemacht. Als fünfte Rad, als Einzelgängerin habe ich viele Familien besucht, die beim Essen, reden, weinen, lachen und träumen belauert. Als unsichtbare habe ich fünfzehn verschiedenen Glücksgefühle beobachtet. Nur, wo ich ein oder andere Lebensgeschichte sehr gern gelesen hab, sind die einige daneben geblieben. Doch dank des sehr interessanten Aufbau des Buches wollte ich einfach weiter lesen, und ich bin der Meinung, dass die Autorin vielfältige Geschichten hervorragend zusammengefügt hat.

Wenn ich ehrlich bin, als ich das Buchcover zum ersten Mal gesehen hab, dachte ich mir: was für ein komisches Cover. Erst nachdem Lesen weiß ich, was für eine Bedeutung das hat. Denn die Fische auf das Cover sind Kois und der Koi gilt es in Japan als Glücksbringer für groß und klein. Was für eine geniale Idee!

Das Buch ist nicht unbedingt spannend, emotional, lustig oder wie man als Rezent/in die Bücher halt definieren mag. Dennoch allein wegen grandiose Erzählstil ist es sehr Lesenswert.

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Veröffentlicht am 05.02.2021

Einfühlsame Erzählungen, aber ohne den Kick

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In der Kleinstadt Hollyhock in Virginia herrscht Normalität. Sie sind miteinander verbunden, sei es durch Freundschaft, durch Streit, durch Ehe oder zufällige Bekanntschaft. Gemein haben die fünfzehn Leute ...

In der Kleinstadt Hollyhock in Virginia herrscht Normalität. Sie sind miteinander verbunden, sei es durch Freundschaft, durch Streit, durch Ehe oder zufällige Bekanntschaft. Gemein haben die fünfzehn Leute alle, dass sie ein Päckchen zu tragen haben, etwas, das sie bedrückt, aber auch himmelhoch jauchzen lässt; sie haben hier einen Ort der Ruhe gefunden, sind hierher geflüchtet, beginnen ein neues Leben. Sie sind Maklerinnen, Mütter und Väter, Schriftsteller oder Verkäufer.

Annette Mingels erzählt in fünfzehn Kurzgeschichten, bei der jede dieser Personen im Mittelpunkt steht, inwiefern das Glück in ihren jeweiligen Leben abhandengekommen ist, wieso sie bedrückt sind, sich unverstanden fühlen, von der Liebe und Hoffnung verlassen. Leider sind die Geschichten teils sehr oberflächlich erzählt, fließen monoton dahin und es gibt nur an kurzen Passagen einmal eine spannende Erhebung. Oftmals sind die Erzählungen offen gehalten, was durchaus auch seinen Reiz haben kann, hier jedoch eher ein beklemmenden Gefühl hinterlässt. Der Schreibstil an sich hat mir gut gefallen, doch in Kombination mit dem Plot konnte er mich nicht vollends begeistern.

Insgesamt eine anschauliche und beklemmende Sammlung von Perspektiven, für mich jedoch leider nichts.

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Wen im Laufe des Lebens das Glück verloren geht

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„Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge.“ (Wilhelm Busch)
In Hollyhock einer Kleinstadt in Virginia, treffen wir auf einige Einwohner. ...

„Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge.“ (Wilhelm Busch)
In Hollyhock einer Kleinstadt in Virginia, treffen wir auf einige Einwohner. Von den 15 Personen erleben wir einen Ausschnitt ihres Lebens. Einige sind miteinander verbunden durch Familie, Ehe oder Freundschaft. Da gibt es Robert und Amy, in deren Ehe es kriselt, deshalb beschließen sie, eine offene Beziehung zu führen. Doch Robert scheint nicht glücklich zu sein und sie übersehen, dass sie sich doch noch brauchen. Ebenso scheint bei Nomi und Saul die Ehe zu Ende zu sein. Nomi sehnt sich nach Japan zurück, besonders weil sie denkt, das ihren Eltern sie brauchen. Doch kann man nach so vielen Jahren wieder in die Heimat zurückkehren? Kenji hat sein Buch geschrieben, doch er zweifelt an seinem Erfolg und sieht gar nicht das andere zu ihm aufschauen. Seine Schwester Aiko scheint die strebsame, glückliche Studentin zu sein, doch im Grunde hat auch sie ihre Last zu tragen. Flynn ist todkrank, er hat Angst vor den Schmerzen und dem Sterben und möchte sich deshalb das Leben nehmen. Seine einsame Großmutter Claire hängt sehr an ihm, weshalb sie ihn diesen Schritt nicht alleine gehen lässt. Basil dagegen trägt ein Geheimnis mit sich, von dem niemand etwas ahnt.

Meine Meinung:
Bei 15 Kurzgeschichten, in denen unterschiedlich teils wiederkehrende Charaktere eine Rolle spielen, deren Glück irgendwie abhandengekommen ist. Alle scheinen sie Sehnsüchte zu haben oder auf der Suche nach dem Glück zu sein. Sei es die Ehen, die zerrissen wird, weil sie sich nichts mehr zu sagen haben oder weil die Liebe im Laufe der Zeit erkaltet oder erloschen ist. Doch ist es wirklich so, dass die Liebe erloschen ist? Oft sehe ich bei diesen Geschichten, dass zu wenig geredet wird miteinander, sondern stattdessen handeln sie gleich. Für Familie, Partnerschaft oder Freundschaft braucht man Zeit und auch dies spiegelt sich in Annette Mingels Geschichten wider. Jedoch ist dieses Buch mit sehr viel Melancholie und Traurigkeit gespickt, sodass es für mich nicht einfach ist am Lesen dranzubleiben.Mitunter empfinde ich die Geschichten fast ein wenig zu platt und ermüdend. Bei den meisten fehlte mir der richtige Anfang und besonders, dass verständliche Ende, den sie lässt, dieses offen. Natürlich regt sie dadurch meine Fantasie an, doch ich hätte ab und zu schon gerne gewusst, wie es nun mit dem Paar oder der Person weitergeht. Zwar tauchen manche Charaktere in einer anderen Geschichte auf, weil es der Partner oder die Geschwister sind, doch leider konnte selbst dies mich nicht wirklich befriedigen. Ebenfalls die Charaktere, die mir oft zu oberflächlich waren, dadurch das ich als Leser immer nur einen kleinen Lebensausschnitt mitbekam. So habe ich mitunter keine Ahnung, was die Autorin mir außer Traurigkeit, Unglück und Unzufriedenheit vermitteln wollte in diesem Buch. Natürlich spüre ich ihr gutes Einfühlungsvermögen, sie zeigt auch ab und zu Emotionen, doch so das es mich berührt würde, war es leider nicht. Lediglich eine Geschichte, bei dem es darum geht, dass eine Großmutter mit dem Enkel Selbstmord begehen möchte, konnte mich etwas berühren. Ich glaube, dass die Autorin mit der Vielzahl an Charakteren den Leser überfordert und das mehr Tiefgang der Geschichte gutgetan hätte. Mich jedenfalls hat die Mehrzahl nicht berührt, geschweige den zu Tränen rühren können. Für mich hat die Autorin hier nicht ihr ganzes Potenzial ausgespielt. Es waren eben Geschichten, wie sie tagtäglich immer und überall passieren können. Falls die Autorin dies so bezweckt hat, dann habe ich es entweder nicht ganz verstanden oder sie hat es mir einfach nicht klar genug vermitteln können. Bei mir jedenfalls blieb am Ende wenig hängen, dagegen viele Fragen offen, sodass ich nicht befriedigt war. Deshalb kann leider ich nur 2 1/2 von 5 Sternen für dieses Buch geben.

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