Cover-Bild Die Tochter der Hungergräfin
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16,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Francke-Buch
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 11.2022
  • ISBN: 9783963622823
Annette Spratte

Die Tochter der Hungergräfin

Die Grafschaft Sayn im Westerwald, Mitte des 17. Jahrhunderts: Behütet wächst Ernestine von Sayn und Wittgenstein hinter den schützenden Mauern des elterlichen Schlosses auf, bis das Schicksal ihr Leben auf den Kopf stellt. Mit dem Tod des jüngeren Bruders endet die männliche Erbfolge und ihre verwitwete Mutter, Gräfin Louise Juliane, sieht sich einer ganzen Reihe von Feinden gegenüber: Die mächtigen Kurfürsten von Köln und Trier erheben ebenso Anspruch auf die Grafschaft wie verschiedene Mitglieder der eigenen Familie.
Gefangenschaft, Hunger und Flucht bestimmen plötzlich das Leben der Gräfinnen, bis sie einen sicheren Hafen erreichen. Von dort aus startet Louise Juliane einen beispiellosen Kampf um das Erbe ihrer Töchter, der bis in die höchsten Instanzen geht. Ernestine steht jedoch vor einer ganz anderen Frage: Wen wird sie gezwungen sein zu heiraten?

Dieser Roman zeichnet das wahre Leben einer außergewöhnlichen Frau nach, deren beeindruckende Haltung auch heute noch zu inspirieren vermag.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2022

Ein sehr interessanter historischer Roman

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Die Zeit des Dreißigjährigen Krieges und kurz danach ist allgemein sehr interessant aus historischer Sicht. Die Autorin, Anette Spratte, verwebt hier reale Personen mit einer, nur teilweise fiktiven Handlung. ...

Die Zeit des Dreißigjährigen Krieges und kurz danach ist allgemein sehr interessant aus historischer Sicht. Die Autorin, Anette Spratte, verwebt hier reale Personen mit einer, nur teilweise fiktiven Handlung. Das Haus zu Sayn und Wittgenstein, von dem wahrscheinlich schon jeder einmal gehört hat hier in den Wirren kurz nach dem Krieg - der männliche Erbe tot und nur noch Frauen sind hat das Haus zu bieten. Das weckt Begehrlichkeiten von allen Seiten - seien es die entfernten männlichen Verwandten, sei es die Kurie - die Kurfürsten von Köln und Trier erheben Anspruch auf die Grafschaft. Gewünscht hätte ich mir bei diesem tollen Buch, doch eine Personenliste - wer mit wem und wie verbandelt ist, denn das ist manchmal etwas kompliziert, wenn man nicht historisch vorbelastet ist. Sonst aber ist der Schreibstil der Autorin flüssig zu lesen, es gibt einiges an Verwicklungen, historisch, wie auch fiktiv, was die Zeit sehr gut beschreibt. Ernestine, die Junggräfin, wird lange nicht ernst genommen, sowohl als Frau abgetan und als zukünftige Herrscherin, ohne einen Mann, schon gleich gar nicht akzeptiert. Vorurteile, Halbwissen und Halbwahrheiten, die in der Zeit gängig waren, werden manchmal zu gut beschrieben und die Gräfin mit ihren beiden Töchtern leistet für die Familie und für ihr Land Erstaunliches. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter.

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Veröffentlicht am 08.12.2022

Wundervoll!

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Für einen historischen Roman finde ich den Schreibstil sehr gut gewählt.

Das Cover ist ansprechend.
Besonders gefallen mir die zarten Zeichnungen im Buch.

Die Geschichte erzählt vom Leben der Ernestine ...

Für einen historischen Roman finde ich den Schreibstil sehr gut gewählt.

Das Cover ist ansprechend.
Besonders gefallen mir die zarten Zeichnungen im Buch.

Die Geschichte erzählt vom Leben der Ernestine von Sayn und Wittgenstein und wie tapfer sich die Frauen dieser Familie Mitte des 17. Jahrhunderts durchschlagen, um an ihr „Recht“ zu kommen.
Sie lassen uns teilhaben an ihrer Stärke, ihrer Willenskraft, ihrem Glauben und ihrem Mut, den sie gegen die Männer aufbringen, die meinten das „Zepter“ in der Hand zu halten.

Mit historischen Romanen tue ich mich manchmal etwas schwer. Dieser aber ist so wundervoll authentisch erzählt, dass ich sowohl Freud als auch Leid beim Lesen mitfühlen konnte.

Die Hauptcharaktere dieser Geschichte gab es tatsächlich, was ich um so spannender finde.

Dann ist es mir persönlich auch nicht so wichtig, ob sich wirklich alles so zugetragen hat oder ob es Fiktion ist.

Ich bin so begeistert von diesem Roman, dass ich ihn auf jeden Fall weiterempfehlen werde!

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Veröffentlicht am 27.11.2022

Mutige Frauen im Mittelalter

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Der Roman „Die Tochter der Hungergräfin“ basiert auf der wahren Geschichte der Gräfin Louise Juliane von Sayn und Wittgenstein zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Als der Erbgraf im Alter von nur 7 Jahren ...

Der Roman „Die Tochter der Hungergräfin“ basiert auf der wahren Geschichte der Gräfin Louise Juliane von Sayn und Wittgenstein zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Als der Erbgraf im Alter von nur 7 Jahren stirbt, endet die männliche Erbfolge und die Gräfin und ihre beiden Töchter Ernestine und Johannette sehen sich vielen Feinden gegenüber. Alle, egal ob Verwandtschaft oder die Kurfürsten, strecken die Hände nach der Grafschaft aus. Ein Bischof versucht sogar sie auf ihrem Schloss auszuhungern und bald befindet sich die Gräfin mit ihren Töchtern auf der Flucht. Als sie endlich einen sicheren Ort gefunden haben, beginnt die Gräfin einen beispiellosen Kampf um das Erbe ihrer Töchter.

„Die Tochter der Hungergräfin“ ist das 1. Buch der Autorin Annette Spratte, dass ich las, aber es wird sicher nicht das letzte gewesen sein. Die Autorin überzeugt mit einer gut recherchierten Geschichte aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges und mit viel Orts- und Sachkenntnis, sowie mit einem angenehm lesbaren Schreibstil. So konnte ich das Buch oft kaum aus der Hand legen.
Die Geschichte wird aus der Sicht der Junggräfin Ernestine erzählt, die zu Beginn des Romans erst 10 Jahre alt ist und die in den beschriebenen 16 Jahren eine tiefgreifende Verwandlung erlebt. Absolut beeindruckt hat mich aber vor allem die Gräfin Louise Juliane, die sich mutig gegen eine männerdominierte Welt zur Wehr setzt und mit Diplomatie und vielen Briefen und Widersprüchen um das Erbe ihrer Töchter kämpft. So ist mir die Gräfin sehr sympathisch. Ernestine ist ebenso willensstark wie ihre Mutter, doch muss sie noch viel lernen und an sich arbeiten um später eine gute Herrscherin zu sein. Es ist interessant diese Entwicklung mitzuverfolgen. Der Spannungsbogen bleibt während des gesamten Romans recht hoch und ich habe mit den Protagonisten gebangt und auf einen guten Ausgang gehofft.
Mir hat das Buch gut gefallen und ich empfehle es gern weiter.

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Veröffentlicht am 27.11.2022

Von der Tochter einer mutigen Gräfin

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Ernestine ist erst zehn, als ihre ganze Welt auf den Kopf gestellt wird. Das 1626 geborene Mädchen muss mit ihrer Mutter und Schwester heimlich fliehen, denn ihr Bruder ist gestorben. Da der Vater schon ...

Ernestine ist erst zehn, als ihre ganze Welt auf den Kopf gestellt wird. Das 1626 geborene Mädchen muss mit ihrer Mutter und Schwester heimlich fliehen, denn ihr Bruder ist gestorben. Da der Vater schon seit Jahren nicht mehr lebt, sicherte dieser männliche Nachkomme den Grundbesitz der Familie. Gleich nach seinem Tod drohen Verwandte der Familie ihre Besitztümer zu entreißen.

Ernestines Mutter kämpft erbittert für ihr Land. Das macht sie nicht aus eigennützigen Gründen, sondern weil sie die Landbevölkerung vor einem gemeinen Herrn schützen will. Dieser Kampf dauert lange und führt unter anderem dazu, dass Ernestine und ihre Familie hungern müssen, da sie sich in ihrer Burg verschanzen.

Dieser Roman wird aus der Sicht Ernestines erzählt und beginnt mit dem Tod ihres Bruders. Die Stimme dieses Kindes ist authentisch, wenn sie von den Entbehrungen erzählt, die für sie als verwöhnte Adlige neu sind.

Im zweiten Teil trifft der Leser auf die mittlerweile 14jährige Ernestine. Noch immer ist die Frage nach den Eigentumsrechten der Familie nicht geklärt. Sie reist mit ihrer Mutter nach Regensburg und wird dabei in die Gesellschaft eingeführt, da sie sich mit vierzehn im heiratsfähigen Alter befindet.

Am Anfang des dritten Teils ist Ernestine achtzehn und übernimmt immer mehr Verantwortung als Junggräfin. In diesem und im nächsten Teil geht es vor allem darum, wie Ernestine am Beispiel ihrer Mutter lernt selbstlos für die Bedürfnisse der ihr Anvertrauten zu sorgen.

Der innere Kampf um Selbstlosigkeit ist ein Hauptthema dieses Buchs. Schon als Kind überlegt Ernestine, „Was für ein Mensch wollte ich sein? Eine Herrin, die es sich auf Kosten ihrer Untertanen gut gehen ließ? Oder jemand wie meine Mutter, der das Wohlergehen ihres Volkes am Herzen lag?“ Als junge Erwachsene beschließt sie, „Ich wollte mein Bestes geben, weil diese Menschen mir nicht egal waren. Ich wollte mein Bestes geben, weil ich sie liebte, und plötzlich verstand ich, dass das der Kern einer göttlichen Berufung war: Die Liebe Gottes sprang über auf ein menschliches Herz und trieb es an.“

Ein großes Plus dieses Buchs sind die gutgezeichneten Charaktere. Ihre Persönlichkeit wird so gut wiedergegeben, dass man beim Lesen meint sie zu kennen. Die Lebensumstände in dieser längst vergangenen Zeit kennenzulernen, macht den Reiz dieses Buchs aus. Einmal angefangen, fällt es schwer mit dem Lesen aufzuhören. Dazu beruht diese Geschichte auf Tatsachen, was sie noch faszinierender macht.

Fazit: Eine interessante Erzählung über den Kampf einer Gräfin für ihr Erbe, zu einer Zeit, in der Frauen wenig zu sagen hatte. Die Wandlung eines selbstsüchtigen Kindes zu einer Frau, die das Wohl der anderen sucht, wird spannend wiedergegeben. Sehr empfehlenswert, vor allem für Menschen, die historische Erzählungen lieben.

Veröffentlicht am 23.11.2022

Starke Frauen

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"Die Tochter der Hungergräfin" von Annette Spratte ist ein gelungener und spannender historischer Roman, der auf den historischen Figuren der Gräfinnen von Sayn und Wittgenstein basiert, und Realität und ...

"Die Tochter der Hungergräfin" von Annette Spratte ist ein gelungener und spannender historischer Roman, der auf den historischen Figuren der Gräfinnen von Sayn und Wittgenstein basiert, und Realität und Fiktion wunderbar verknüpft. Die Handlung spielt in den Jahren 1636-1652. Als mit dem jungen Erbgrafen alle männlichen Personen der Familie gestorben sind, kämpft die Gräfin Louise Juliane in der durch Männer dominierten Zeit um die Rechte ihrer beiden Töchter Ernestine und Johannette, die von ihrem Vater als Erbinnen eingesetzt wurden. Doch das wollen die männlichen Verwandten so nicht hinnehmen und besetzen die Schlösser der Familie. Für Gräfin Louise und ihre Töchter beginnen schlimme Jahre mit Gefangenschaft, Hunger und anschließender Flucht. Und immer noch lässt sich die Gräfin nicht einschüchtern und kämpft mit Hilfe Ihres Advokaten um ihre Rechte und eine bessere Zukunft für ihre Töchter und ihre Untertanen.

Das Cover passt sehr gut zum Roman und ist gut gestaltet. Der Schreibstil ist leicht, flüssig und authentisch. Das Buch liest sich sehr gut. Man leidet, hofft und bangt mit diesen starken und bewundernswerten Frauen mit. Man erlebt die Zeit aus der Sicht der Protagonistin Ernestine und sieht wie sie sich von einer verwöhnten und überheblichen Junggräfin zur starken und verantwortungsvollen jungen Frau entwickelt. Gerne hätte die Geschichte noch etwas länger sein können.

Eine klare Empfehlung für Liebhaber historischer Romane!

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