Cover-Bild Das Ting
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 16.09.2019
  • ISBN: 9783423230063
Artur Dziuk

Das Ting

Roman

#schoeneneuemenschen

Vier junge Visionäre gründen in Berlin ein Start-Up up und entwickeln zusammen eine App: das sogenannte Ting, das körperbezogene Daten seiner Nutzer sammelt, auswertet und auf dieser Grundlage Handlungs- und Entscheidungsempfehlungen gibt.

Das Prinzip Ting überzeugt – die App schlägt ein wie eine Bombe. Getrieben vom Erfolg entwickelt Mitgründer Linus die Möglichkeiten immer weiter, sein eigenes Leben und das der User mithilfe des Ting zu optimieren. Doch um neue Investoren für die Firma zu gewinnen, sind er und sein Team bald gezwungen, sich auf ein gefährliches Spiel einzulassen: Sie verpflichten sich vertraglich, künftig unter allen Umständen jeder Empfehlung des Ting zu gehorchen – mit verheerenden Folgen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2019

Eine App für alle Entscheidungen des Lebens!

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Vier junge Visionäre gründen in Berlin ein Start-Up up und entwickeln zusammen eine App: das sogenannte Ting, das körperbezogene Daten seiner Nutzer sammelt, auswertet und auf dieser Grundlage Handlungs- ...

Vier junge Visionäre gründen in Berlin ein Start-Up up und entwickeln zusammen eine App: das sogenannte Ting, das körperbezogene Daten seiner Nutzer sammelt, auswertet und auf dieser Grundlage Handlungs- und Entscheidungsempfehlungen gibt.
Das Prinzip Ting überzeugt – die App schlägt ein wie eine Bombe. Getrieben vom Erfolg entwickelt Mitgründer Linus die Möglichkeiten immer weiter sein eigenes Leben und das der User mithilfe des Ting zu optimieren. Doch um neue Investoren für die Firma zu gewinnen, sind er und sein Team bald gezwungen, sich auf ein gefährliches Spiel einzulassen: Sie verpflichten sich vertraglich, künftig unter allen Umständen jeder Empfehlung des Ting zu gehorchen – mit verheerenden Folgen.
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen – auch ohne Vorkenntnisse zum Thema.
Das Cover mit dem dunkelblauen Hintergrund und dem angedeuteten orangenen Fingerprint wirkt irgendwie provozierend. Aber es passt bestens zum Romaninhalt.
Der Klappentext macht super neugierig auf einen spannenden Roman um die Entwicklung und Einführung einer App.
Fazit: Der Autor führt uns im Roman zu einer Gruppe von Menschen die mit der Entwicklung und Einführung einer App zur Selbstzufriedenheit „Ting“ in einem Start-up Karriere machen wollen. Aber schon bei den Beta Testern (den 4 Gründern: Nui, Kasper, Linus und Adam) zeigt sich das eine App uns nicht alle Entscheidungen abnehmen kann und sollte.
Alleine die Vorstellung ist beängstigend, es kommt Hilflosigkeit auf – da solche Systeme auch für Manipulationen durch Personen und Organisationen einladen. Und ist denn absolute Selbstoptimierung und der „perfekte“ Mensch zu sein wirklich ein Mittel zur Zufriedenheit – oder nicht auch schon eine Manipulation der Gesellschaft an sich.
Der Roman ist spannend geschrieben und gesellschaftskritisch – es wird einem ein schöner Spiegel vorgehalten. Die Protagonisten sind sehr deutlich herausgearbeitet. Und nicht gerade der Typ „Everybodys Darling“ fast schon etwas überzeichnet. Es zeigt, dass man sich eher etwas länger mit einem / seinem Problem auseinandersetzen sollte. Nicht immer ist etwas spontan zu entscheiden und schon gar nicht von einer App. Mit unseren Entscheidungen und mit ihren Folgen müssen wir auf Dauer leben.
Für mich volle 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 04.10.2019

regt zum Nachdenken an und wird eine Weile nachhallen

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Das Ting… Eine App die geschaffen wurde, um aus sich den perfekten Menschen zu machen.
Keine Ahnung, wie du dich entscheiden sollst? Was das Beste für dich ist? Ob du dehydriert bist oder unter einen Vitaminmangel ...

Das Ting… Eine App die geschaffen wurde, um aus sich den perfekten Menschen zu machen.
Keine Ahnung, wie du dich entscheiden sollst? Was das Beste für dich ist? Ob du dehydriert bist oder unter einen Vitaminmangel leidest?
Macht nichts! Denn das Ting wird sich darum kümmern und dich auf Möglichkeiten hinweisen, bzw. Empfehlungen aussprechen.
Soweit zumindest die Idee, die letztendlich von vier komplett unterschiedlichen Menschen aufgegriffen und vorangetrieben wird.

Schon als ich zum ersten Mal von dieser Idee gehört habe, war ich sehr interessiert. Sie ist absolut abwegig und doch so praktisch!
Stellt euch vor, ihr habt plötzlich ein integriertes Navigationssystem, das komplett auf euch und eure Bedürfnisse ausgelegt ist. Wäre irgendwie schon der Hammer, oder?
Gleichzeitig finde ich die Idee jedoch auch unheimlich beängstigend. Vor allem, weil sie im Buch ja auch noch weiter getrieben wird. Darüber verrate ich an dieser Stelle jedoch natürlich nicht mehr.
Aber selbst harmlose Modelle einer solchen App wirken irgendwie gruselig, wenn man wie Kasper, Niu, Adam und Linus vereinbart, dass man sich zu Testzwecken wirklich an JEDE Anweisung des Ting halten muss…
Um das zu verdeutlichen wurde das Buch in drei Teile gegliedert. Teil eins beschäftigt sich mit den Hintergründen der Charaktere, sowie dem Wie und Warum sie zusammenfinden.
Teil zwei dreht sich um die Testphase inklusive dem vereinbarten Gehorsam und den Auswirkungen auf die jeweiligen Leben.
Der letzte Teil handelt von der Zeit nach dem ersten signifikanten Update, den Entwicklungen der Personen und dem Weg, der eingeschlagen wird.
Dieser Aufbau hat mir sehr gut gefallen, da man das Fortschreiten der Protagonisten -gegliedert in Kapitel aus den vier jeweiligen Perspektiven- hautnah miterleben kann, ohne sich mit unwichtigen Details aufzuhalten, die das Ganze in die Länge ziehen könnten. Von der ersten Seite an ist man gespannt, wohin sich Geschichte sowie Niu, Adam, Kasper und Linus entwickeln - und man wird definitiv nicht enttäuscht! Viel Unerwartetes, Spannendes aber auch Unglaubliches begegnet dem Leser. Und so habe ich mich oft gefragt, wie solch ein Tool wohl in Zeiten von Fitnesstrackern, Work-Life-Balance, usw., tatsächlich ankommen würde.
Zugegeben, es beinhaltet ein paar sehr nützliche Funktionen, auch wenn man ab einem gewissen Punkt vermutlich nicht mehr wissen würde, wo der Mensch aufhört und die KI beginnt - oder eben andersrum. Ihr seht, ich bin gespalten. Das Ting ist so vieles zugleich. Praktisch, beängstigend, fürsorglich, eigennützig, nervig, hilfreich... Aber eins bewirkt es definitiv: es regt zum Nachdenken an und wird mich wohl auch noch eine ganze Weile in meinen Gedanken beschäftigen.

Von mir gibt es für Artur Dziuks Debut "Das Ting" jedenfalls eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 14.10.2019

klug, gesellschaftskritisch, lehrreich

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Rezension zu „Das Ting“ von Artur Dziuk

Zunächst ein Hinweis zum Klappentext: Artur Dziuk erzählt in seinem Roman vor allem, wie das Ting auf seine Träger wirkt. Er bezieht sich dabei auf die gesellschaftlichen, ...

Rezension zu „Das Ting“ von Artur Dziuk

Zunächst ein Hinweis zum Klappentext: Artur Dziuk erzählt in seinem Roman vor allem, wie das Ting auf seine Träger wirkt. Er bezieht sich dabei auf die gesellschaftlichen, moralischen Aspekte. Es handelt sich hierbei nicht um eine Dystopie, in dem Sinne, dass das Ting breite Massen beeinflussen würde. Der Fokus liegt auf der Entwicklung und Erprobung des Tools.

„Das Ting“ ist das Debüt des Autors Artur Dziuk. Der Erzählstil lässt sich flüssig lesen, ist aber keinesfalls zu seicht, sondern die Ausdrücke sind kurz und prägnant. So wirkt der Stil intelligent, ohne gewollt literarisch oder kompliziert daherzukommen. Zu bedenken ist, dass die Kapitel sehr lang sind (ca. 50 Seiten) und dass die Geschichte aus vier Perspektiven erzählt wird. Wer diese vier Personen sind, möchte ich ungern verraten, da es einen ersten Überraschungseffekt nehmen würde, von denen es einige gibt in diesem Buch.

Linus wird ja bereits im Klappentext erwähnt. Er ist einer der Gründer des Start-Ups. Wie seine Mitgründer, ist sein Charakter schön ausgearbeitet. Durch die langen Kapitel hat der Leser die Chance, alle Charaktere vielseitig kennenzulernen. So offenbaren sich ihre Stärken und Schwächen, die dem Roman eine gewisse Spannung verleihen. Auch, weil das Ting genau diesen Charakter später beeinflusst und sich der Leser stets fragen muss, ob oder wie weit sich die Figuren aufgrund des Tings oder unabhängig von ihm entwickeln.

Zum Team gehören weiterhin eine Expertin für die technische Seite, ein Marketing-Chef sowie ein Geschäftsführer. Linus übernimmt die Schnittstelle zwischen der biologisch-medizinischen Seite und der Technik, also den Codes. Die Figuren sind so unterschiedlich, dass jeder Leser einen anderen „Liebling“ finden wird, mit dem er mitleidet.

Das Ting fand ich persönlich von Beginn an unheimlich, es gibt aber sicher auch Leser, die es eher fasziniert und so eine Technik gerne wenigstens ausprobieren würden.

Wenn ich „Das Ting“ mit drei Worten beschreiben müsste, würde ich sagen „klug, gesellschaftskritisch, lehrreich“.

Es lehrt, was geschieht, wenn Selbstoptimierung zum obersten Ziel wird, sowohl im positiven als auch im negativen Sinn. Und dass macht dieses Buch, unter anderem, so wertvoll: es lässt am Ende Platz für Spekulation und gibt keine fest eingemeißelte Meinung vor, sondern lässt dem Leser genug Raum für eigene Gedanken zur Funktion des Ting. Wie stark beeinflusst es seinen Träger? Inwiefern beachtet es Macht, Erfolg, Karriere, privates Glück? Arbeitet es als geschlossenes System oder für jeden Träger inividuell? Wie stark sollen/dürfen wir uns überhaupt beeinflussen lassen? Und welche Macht/welche Daten haben Konzerne hinter den Apps eigentlich über uns?

Auch wenn die ein oder andere Szene etwas übertrieben wirkt (ich beziehe mich da vor allem auf eine Partyszene), ist die Geschichte unterhaltsam und sie bringt ihre Leserschaft zum Nachdenken, auch, weil eben nicht alle Fragen beantwortet werden. Eine klare Leseempfehlung für jeden, der gerne gesellschaftskritische Geschichten liest, die Raum für eigene Gedanken und eine eigene Positionierung lassen.

Veröffentlicht am 14.10.2019

"Das Ting macht dich zum perfekten Menschen"

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Eine Gruppe junger Leute gründet ein revolutionäres Startup „Das Ting“, welches aus körper- und umweltbezogenen Daten Handlungsempfehlungen zur Optimierung des eigenen Lebens gibt. So sollen die Menschen ...

Eine Gruppe junger Leute gründet ein revolutionäres Startup „Das Ting“, welches aus körper- und umweltbezogenen Daten Handlungsempfehlungen zur Optimierung des eigenen Lebens gibt. So sollen die Menschen bessere Entscheidungen für ein glücklicheres und gesünderes Leben treffen. Um ihr Projekt weiter zu finanzieren, verpflichten sich die Gründer jeder Anweisung des Ting bedingungslos zu folgen, mit weitreichenden Konsequenzen…

„Das Ting“ erzählt die Geschichte der Entstehung und ersten Erprobung des Programmes durch seine vier Gründer Niu, Adam, Linus und Kasper. Dabei teilt sich das Buch in 3 Abschnitte bei denen die einzelnen Charaktere jeweils ein Kapitel erzählen und damit in den Erzählperspektiven wechseln. So lernt man jeden der Gründer auf seine individuelle Art und Weise kennen und gibt dem Leser die Möglichkeit die verschiedenen Empfehlungen des Ting auf die Charaktere und deren Entwicklung hierunter besser zu vergleichen. Einen wirklichen Lieblingscharakter konnte ich für mich nicht herausfinden, auch wenn mir die Entwicklung von Niu letztlich am meisten imponiert hat, trotz der eher schlechten Voraussetzungen. Während das Ting seine Handlungsempfehlungen zunächst ganz altmodisch über eine App übermittelt, werden nach einigen Updates die Empfehlungen direkt in die Gedanken des Users gesendet, was ich mehr als gruselig fand. Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass so eine Form der Technik nicht mehr lange nur Dystopie sein könnte. Während der gesamten Geschichte hab ich letztlich auf einen großen Knall gewartet, der das ganze System zusammenbrechen lässt. Doch neben nur wenigen Problemen verlief die Entwicklung des Ting eher zu harmonisch, gerade wenn man bedenkt, dass sich die Gründer ohne Ausnahme allen Anordnungen des Ting unterwerfen mussten.

Alles in allem fand ich die Geschichte sehr gut, an einigen Stellen ging mir aber Einiges ein wenig zu glatt über die Bühne. Ich hätte gedacht, dass sich an die Vorschläge des Ting zu halten, deutlich mehr Probleme verursachen würde. Irgendwie fehlte mir die ein oder andere überraschende Wendung oder Empfehlung mit etwas mehr Konfliktpotenzial. Trotzdem war die Geschichte sehr unterhaltsam und hat mich nachdenklich gemacht, welche technischen Errungenschaften die Zukunft noch zu bieten hat. Ob ich mich wirklich als Tester für das Ting zur Verfügung stellen würde, weiß ich ehrlich nicht. Auch wenn es darauf ausgelegt ist, die eigenen Handlungen zu optimieren, kann man nie wissen wer alles versucht Einfluss darauf zu nehmen und seinen Nutzen daraus zu ziehen.

Veröffentlicht am 08.10.2019

Entscheidest du noch selbst?

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Wie sähe unsere Gesellschaft aus, wenn ein Tool wie das "Ting", das körperbezogene Daten sammelt, auswertet und auf dieser Basis Handlungs- und Entscheidungsempfehlungen gibt, unseren Alltag bestimmt? ...

Wie sähe unsere Gesellschaft aus, wenn ein Tool wie das "Ting", das körperbezogene Daten sammelt, auswertet und auf dieser Basis Handlungs- und Entscheidungsempfehlungen gibt, unseren Alltag bestimmt? Diese Frage habe ich mir gestellt, als ich den Klappentext zu "Das Ting" las und ich nehme es gleich vorweg: Diese Frage wird im Buch nicht beantwortet.

Warum nicht? Weil es darum gar nicht geht. "Das Ting" ist keine Dystopie, genauso wenig ist es ein Action-Roman, am ehesten ist es wohl eine Gesellschaftskritik, wobei diese Kritik auf die heutige Gesellschaft und den vorherrschenden Selbstoptimierungsdrang bezogen ist. Startet man mit diesem Hintergrundwissen in den Roman, so erwarten einen toll ausgearbeitete, mitreißende Charaktere, die auf sanfte Art die Handlung vorantreiben.

Ganz deutlich merkt man diesem Roman an, wie viel Arbeit nicht nur hinter der Ausarbeitung des teils Gänsehaut-verursachenden Tools des "Ting", sondern auch hinter den insgesamt 4 Protagonisten steckt, die wie aus dem realen Leben gegriffen scheinen. Durch ihre unperfekte und polarisierende Art und das brisante Thema wird man als Leser schnell vom Roman in den Bann gezogen und entwickelt beim Lesen starke Gefühle, die von Sympathie bis hin zu innerem Widerstand und Rage reichen.

"Das Ting" ist definitiv ein Buch, über das man gut diskutieren und nach dem Lesen auch noch länger nachdenkt - über Themen wie Perfektion, Selbstoptimierung, Selbst- und Fremdbestimmung, die Zukunft der Menschheit mit Technologie usw. Doch für mich endete das Buch mit keiner wirklich neuen Erkenntnis, keinem "Aha"-Moment, was ich von einem Roman wie diesem jedoch erwartet hätte. Vielleicht ist hieran jedoch nicht das Buch schuld, sondern vielmehr mein vorhandenes Hintergrundwissen zu diesem Thema, weshalb ich "Das Ting" dennoch uneingeschränkt weiterempfehlen möchte.