Cover-Bild Butter
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blumenbar
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 442
  • Ersterscheinung: 14.02.2022
  • ISBN: 9783351050986
Asako Yuzuki

Butter

Roman
Ursula Gräfe (Übersetzer)

Ein universeller Roman über Genuss, Lebenskunst und die Geschichte einer weiblichen Befreiung

Für alle LeserInnen von Han Kangs »Vegetarierin«, Sayaka Muratas »Ladenhüterin« und Mieko Kawakamis »Brüste und Eier«

Rika, eine junge Journalistin in Tokio, recherchiert über die Serienmöderin Manako Kajii, die Männer mit ihren Kochkünsten verführt und anschließend umgebracht haben soll. Manako behauptet, sie verabscheut nichts mehr als „Margarine und Feministinnen“ und hat eine ausgeprägte Leidenschaft für hemmungslosen Genuss und insbesondere Butter. Jetzt, wo sie im Gefängnis sitzt, empfängt sie Rika, unter der Bedingung, nur über ihre Kochkünste zu reden. Für Rika werden die Begegnungen mit Manako zu einer Meisterklasse der Lebenskunst. Ein Roman, der Genuss, Essen und Trinken feiert, vor allem aber die unmöglichen Erwartungen thematisiert, die an Frauen in patriarchalen Gesellschaften heute gestellt werden.

»Ein Buch, das einen sofort in seinen Bann zieht. Mann kann nicht anders, als es zu verschlingen.« Yomiuri Shinbun

»Ein sinnlicher Roman über Verlangen, Freundschaft und die Geschichte einer Befreiung.« Booklog Japan

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.03.2022

Vielleicht ein bisschen viel Butter

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Rika ist Journalistin und fasziniert vom Fall der mutmaßlichen Serienmörderin Manako Kajii, die ihre Opfer mit ihren Kochkünsten verführt haben soll. Nach mehreren Briefen gelingt es Rika, zu Kajii ins ...

Rika ist Journalistin und fasziniert vom Fall der mutmaßlichen Serienmörderin Manako Kajii, die ihre Opfer mit ihren Kochkünsten verführt haben soll. Nach mehreren Briefen gelingt es Rika, zu Kajii ins Gefängnis vorzudringen, wo diese gerade auf ihre zweite Verhandlung wartet. Doch Kajii weigert sich hartnäckig, sich mit irgendjemandem über die Morde zu unterhalten, weshalb Rika stattdessen versucht, ihr Vetrauen mit Gesprächen übers Kochen zu gewinnen. Nach und nach entdeckt sie dabei auch ihre eigene Liebe zum Essen und findet so eine Möglichkeit, dem harten Alltag als Frau in der japanischen Gesellschaft wenigstens für eine Weile zu entfliehen und ein ganz neues Selbstgefühl zu entwickeln.

Kritikpunkte sind für mich einerseits, dass ich mit den Protagonistinnen nicht recht warm wurde, da ich ihr Handeln häufig nicht ganz nachvollziehen konnte. Vielleicht ist das dem geschuldet, dass der Fokus nicht so sehr auf ihren Empfindungen lag, sofern diese über die Lust am Essen hinaus gingen; was dann auch schon mein zweiter Kritikpunkt ist: Insgesamt ging es mir - man hätte es sich bei Cover und Titel denken können, ich gebe es zu - einfach zu viel um Butter in all ihren Facetten. Gerade in der ersten Romanhälfte habe ich es häufig so empfunden, dass sich mehr die Handlung an den Gerichten orientiert als dass letztere Teil der Handlung sind. Mit der Zeit konzentriert sich der Roman dann jedoch mehr auf die patriarchalischen Vorstellungen der Gesellschaft, was mir dann auch besser gefallen hat.

Zentrales Thema sind die Anforderungen an die japanische Frau, die schlank, ehrgeizig, genügsam, fleißig, hübsch und gehorsam zu sein hat und am besten Arbeit, Familie und Haushalt unter einen Hut bekommt, ohne sich zu beschweren. Dass das ein Ding der Unmöglichkeit ist, sollte jedem klar sein, und es wird auch im Roman mehr als deutlich spürbar: Daran, wie die Frauen sich mit allen Mitteln in ein völlig verdrehtes und ungesundes Bild ihres Körpers zu zwingen versuchen; daran, dass es vollkommen üblich ist, als weibliche Journalistin Informationen nur gegen entsprechende körperliche Gefälligkeiten zu bekommen (und dafür am Ende des Tages trotzdem weniger Rechte und weniger Verdienst zu erhalten); daran, dass kaum ein Kind in einem gesunden, gut funktionierenden familiären Umfeld aufzuwachsen scheint. Die Darstellung dieser Aspekte hat mir sehr gut gefallen, gerade auch, da die Protagonistin dahingehend im Laufe des Romans eine große Entwicklung durchmacht.

Insgesamt ist "Butter" für mich ein Roman, der mir irgendwie gefallen hat und irgendwie auch wieder nicht so ganz. Interessant fand ich die Lektüre aber allemal.

Veröffentlicht am 15.02.2022

Zu speziell japanisch

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Ohne den japanischen Namen der Schriftstellerin käme man nie auf die Idee, dass es sich im Original um einen japanischen Roman handelt. Zudem spielt traditionell Butter in der japanischen Ernährung keine ...

Ohne den japanischen Namen der Schriftstellerin käme man nie auf die Idee, dass es sich im Original um einen japanischen Roman handelt. Zudem spielt traditionell Butter in der japanischen Ernährung keine Rolle, ist heutzutage eher ein Live-Style- Luxus-Produkt, den Geschmack von Fett mag der Durchschnittsjapaner gar nicht. Ungewöhnlich auch, dass keine Stäbchen sondern ein Besteck auf dem Cover abgebildet ist.
Um einigermassen Zugang zu dem Buch zu finden muss man etwas Vorwissen über die Japanische Kultur mitbringen. Die traditionelle Rolle der Frau, dass Essen nicht nur Nahrung und Genuss bedeutet und wie die westliche Kultur in die japanische eindringt.
Erst dann kann man verstehen, um was es in diesem Buch geht. Es gibt keinen Spannungsbogen, kein üblicher Roman liegt hier vor. Das Fazit, der Erfolg des Buches, beziehungsweise der agierenden Journalistin Rika, liegt darin, dass ihre Mutter den Tabubruch Truthahn mit Sojasosse auf japanische Art zuzubereiten vorschlägt und trotz ihrer Aufgabe sich um den Großvater zu kümmern eine Übernachtung bei der Tochter geplant wird, und auch Nicht- Familienmitglieder sollen dort übernachten können. Für unser Verständnis normal, für japanische Frauen fast etwas wie ein Coming Out.



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Veröffentlicht am 14.02.2022

Butter

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Der Fall von Manako Kajii war in allen Medien Tokios, die Serienmörderin hat (vornehmlich reiche, alte) Männer mit ihren Kochkünsten verführt und soll sie anschließend umgebracht haben. Mittlerweile ist ...

Der Fall von Manako Kajii war in allen Medien Tokios, die Serienmörderin hat (vornehmlich reiche, alte) Männer mit ihren Kochkünsten verführt und soll sie anschließend umgebracht haben. Mittlerweile ist das Interesse an dem Fall etwas abgeflaut, doch die 2. Verhandlung steht kurz bevor ud so beschließt die junge Journalistin Riko ein Exklusivinterview mit der Angeklagten zu ergattern. Sie besucht sie im Gefängnis und durch die Gespräche, die sich ausschließlich um Kajiis Kochkünste und Gerichte drehen, beginnt Riko sich zu verändern. Sie bekommt ein neues Gefühl für sich, ihren Körper und das Leben im Allgemeinen.

Ich muss gestehen, ich hatte nach dem Klappentext etwas anderes erwartet. Die erste Hälfte las sich, oberflächlich betrachtet, wie ein Kochbuch und eine Hommage an Butter und deren Geschmack. Die Figuren waren mir fremd und ich knnte keinen Zugang zu ihnen und ihren Handlungen finden. Dies führte dazu, dass ich die Lektüre als etwas langweilig empfand. Der Text wandelt sich jedoch mit jedem Schritt, den Riko zu sich selbst und ihrem neuen, echten, Ich geht. Sie beginnt über ihr Leben zu reflektieren und nimmt mehr und mehr Abstand von den Zwängen und Anforderungen, die die Gesellschaft den Frauen aufbürdet, dem Idealbild der schlanken, nachgiebigen Japanerin.

Vermutlich fehlt mir auch der Bezug und das Wissen über das japanische Leben und die Kultur um dieses Buch in seiner Gänze erfassen zu können. So war mir jedoch das Kochen und Essen zu sehr im Vordergrund und ich hätte mir mehr Auseinandersetzung mit den Gedanken der Figuren gewünscht. Riko wirkt oft seltsam passiv und distanziert, was es mir manchmal schwer gemacht hat. Dennoch war es eine interessante Lektüre, die Essen und Genuss im Allgemeinen als Weg zum eigenen Körperbewusstsein und damit einhergehendem Selbstbewusstsein und dem Befreien aus gesellschaftlichen Zwängen aufzeigt.

Veröffentlicht am 07.03.2022

Kochkünste und Rezepte, verfeinert mit Butter – verwoben um eine Serienmörderin.

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Die Reporterin Rika in Tokio recherchiert über die Serienmörderin Manako Kaji, die ihre meist ältlichen Verehrer mit ihren Kochkünsten verführt und umgebracht haben soll. Rikas Besuche im Gefängnis sind ...

Die Reporterin Rika in Tokio recherchiert über die Serienmörderin Manako Kaji, die ihre meist ältlichen Verehrer mit ihren Kochkünsten verführt und umgebracht haben soll. Rikas Besuche im Gefängnis sind ein Austausch über Kajiis Kochkünste, ihre Abneigung gegen Margarine und Feministinnen und ihre genussvolle Lebenskunst.
Angedeutet werden Erwartungen in der heutigen patriarchalen Gesellschaft Japans Frauen gegenüber, was die Familie, ihre Ehemänner und weibliche Berufstätigkeit betrifft, scheinbar nicht problemlos machbar.
Leider erfährt der Leser nicht das endgültige Gerichtsurteil über diese Serienmörderin, dafür aber Details über die rezeptgenaue Zubereitung einiger Gerichte mit Butter incl. einem gewichtigen Truthahn, teils nach französischer bzw. amerikanischer Rezeptur.
Für Gourmets und Köche der Meisterklasse könnte dieses Buch interessant sein.

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Opulent erzählte Geschichte um Mord, dem Schönheitsideal japanischer Frauen und dem leidenschaftlichen Genuss köstlicher Speisen

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Butter erzählt die Geschichte der Frauen Japans im Einklang mit Genuss und der Notwendigkeit, dem Schönheitsideal zu entsprechen. Dem Schönheitsideal von Frauen und Männern. Denn eine Frau, die über ein ...

Butter erzählt die Geschichte der Frauen Japans im Einklang mit Genuss und der Notwendigkeit, dem Schönheitsideal zu entsprechen. Dem Schönheitsideal von Frauen und Männern. Denn eine Frau, die über ein paar Gramm zu viel verfügt, gilt in der Gesellschaft sogleich als eine Frau, die "sich gehen lässt" und "nicht auf sich achtet". Doch ist das so?







Die Autorin Asako Yuzuki greift in Butter auf die Geschichte einer Frau zurück, die vor etwa zehn Jahren inhaftiert wurde. Eine Frau, die übergewichtig ist und als unattraktiv gilt und an dem Tod mehrerer Männer zur Verantwortung gezogen werden soll. - Ein Urteil wurde bislang nicht vollstreckt.

Asako Yuzuki gibt ihrer Akteurin den Namen Manako Kajii. Manako Kajii ist Foodbloggerin und hat der Anklage zufolge den Tod mehrerer Männer zu verantworten. Sie ist übergewichtig, unattraktiv und kocht für ihr Leben gern. Gutes Essen gehört bei ihr zum Leben dazu. Darauf hat sie ihr Dasein ausgerichtet. Und darauf, älteren Männern ein genussvolles Leben zu bieten. - Doch nur für kurze Zeit.

Der "Fall" Manako Kajii sorgt in der Bevölkerung und damit auch bei der Presse für große Aufmerksamkeit. Manako Kajii bleibt jedoch hartnäckig und gibt keinerlei Interviews.

Die Reporterin Rika schafft es jedoch, sich über entsprechend formulierte Briefe Zugang zu Manako Kajii zu verschaffen. Rikas Freundin Reiko hat ihr, getreu dem Motto "mit Speck fängt man Mäusen" geraten, Manako über ihre Leidenschaft - das Essen- zu befragen.

Und so treffen die spannenden Themen "Mordserie in Tokio", "Gourmet Lifestyle Blog" und "Schönheitsideal japanischer Frauen" aufeinander. Während Manako dick und unattraktiv ist, ist an Rika nicht ein Gramm zu viel. Über die französische Küche und Rezeptideen von Madame Pompadour nähern sich Rika und Manako an. Und so gerät Rika immer mehr in den Strudel von zerlassener Butter und Manakos Einfluss.

Obwohl ich wohlschmeckenden Speisen nicht abgeneigt bin, so ist mir doch der opulente Schreibstil beim Beschreiben der Kochkünste und köstlichen Zutaten zu viel des Guten.

Die Geschichte ist so ausladend, wie die Hüften von Manako und so geschmeidig in der Ausdrucksweise wie zerlassene Butter. Die Gerichte und das Schönheitsideal der Frauen werden durchexerziert, so dass auch die voranschreitende Weiterentwicklung der Charaktere keine Spannung mehr erzeugen kann.

Ich hätte mir mehr Spannung aufgrund der Mordserie gewünscht, oder tolle Rezepte. Auch die Freundschaft zwischen Rika und Reiko bringt zwar zunächst etwas Leben in die Geschichte, schwelt dann aber vor sich hin. Irgendwie blieb all das mir in dieser Geschichte Versprochene auf der Strecke. Dabei hatte ich bei Hörbuchbeginn gar keine großen Erwartungen. Diese wurden erst im Laufe der Geschichte geschürt - um dann zu vergehen. Wie sprudelndes Wasser, das am Ende verdampft.




Fazit
Butter ist für alle, die philosophische Leseerlebnisse mit zuckrig, buttrigen Ergüssen bei Essensbeschreibungen der japanischen Küche genießen können.

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