Cover-Bild In der Bahnhofsgaststätte
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17,50
inkl. MwSt
  • Verlag: Fuchs, Monika
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 260
  • Ersterscheinung: 30.11.2018
  • ISBN: 9783947066650

In der Bahnhofsgaststätte

Ein literarisches Menü in zwölf Gängen
Guido Fuchs (Herausgeber)

»Sie haben es abgerissen. Ein aus der Mode gekommenes Restaurant mit riesigem Speisesaal. …Die Durchreisenden bevorzugten den offenen Saal mit Blick auf die Bahnhofsuhr. … Die Zeit ist um, meinten sie. Und eröffneten eine gläserne Theke für den Durchgangsverkehr. Du sollst dich nicht aufhalten. Iß, zahle und verschwinde hier.« (Raymond Dittrich) –

Jeder Bahnhof hatte früher eine Bahnhofsgaststätte, manchmal auch mehrere, in Klassen unterteilt. Es gab legendäre Speisekathedralen darunter wie auch kleine Schankstüberl, in denen sich gemütlich sitzen ließ. Viele wurden in den letzten Jahren abgerissen, umgebaut, wichen Schnellrestaurants oder Snackpoints. – Doch in der Literatur leben sie fort, werden Bahnhofsrestaurants, -buffets und -cafés als Orte kulinarischen Genusses (oder des Gegenteils) beschrieben – aber auch der frohen Begegnungen und traurigen Trennungen, der heimatlichen Sehnsüchte und heimlichen Fluchten, vieler kleiner Begebenheiten und besonderer Ereignisse, die man heute, da man mit dem Coffee-to-go durch die Bahnhofshalle stürmt, kaum noch erleben kann. Guido Fuchs hat sie besucht und lädt die Leser zu einem unterhaltsamen, literarischen Menü in zwölf Gängen ein.

Mit Texten von Heinrich Böll, Hans Fallada, Gertrud Fussenegger, Günter Grass, Gerhart Hauptmann, Trude Marzik, Herta Müller, Walter Kempowski, Sten Nadolny, Joseph Roth, Lew Tolstoi, Franz Werfel und vielen anderen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.04.2021

Pflichtreiselektüre

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Die letzten fünf Jahre waren bei mir sehr geprägt vom Pendeln in einer Fernbeziehung. Das hat sich endlich erledigt, da ich zu meinem Freund gezogen bin. Vor Corona bin ich sehr viel mit der Bahn gefahren, ...

Die letzten fünf Jahre waren bei mir sehr geprägt vom Pendeln in einer Fernbeziehung. Das hat sich endlich erledigt, da ich zu meinem Freund gezogen bin. Vor Corona bin ich sehr viel mit der Bahn gefahren, und so blieb es nicht aus, verschiedenste Routen und Bahnhöfe kennen zu lernen. Ob große Bahnhöfe, kleine Bahnhöfe, Kopf-, Start-, End-, Durchgangsbahnhöfe, alles war dabei. Es gab auch Züge und Bahnhöfe mit und ohne Bistros oder anderer Verpflegungsstationen. Wer es eilig hat, kann sich schnell beim Bäcker oder Fastfood Restaurant mit Essen und Trinken eindecken, oder im Bordrestaurant des Zuges vielleicht noch etwas essbares ergattern. Oder man nimmt sich seine eigene Stulle mit. Ich hatte es sogar schon erlebt, dass es für eine asiatische Reisegruppe Lieferservice eines Asia-Restaurants gab (dass der Zug jetzt sehr lange nach dem Essen „roch“, brauche ich vermutlich nicht erwähnen). Doch diese schnelllebige Kultur des Essens am Bahnhof gab es nicht immer. Guido Fuchs nimmt uns mit auf eine kulinarische Reise in 12 Gängen, in der wunderbare Geschichten gesammelt sind. In diesen wird die wunderbare Kultur der Bahnhofsgaststätten widergespiegelt. Es hat mich sehr beeindruckt, welche Rolle so eine Bahnhofsgaststätte spielen kann. Ob Durchreisende, Reiche, Arme, Bettler, Dauergäste, Literaten: Man findet hier ein sehr breites Spektrum an Charakteren. Guido Fuchs hat hier mit den gesammelten Geschichten so wunderbare Emotionen eingefangen, dass man die Begegnungen direkt vor Augen hat. Gerade, weil man derzeit kaum reisen kann, stillt der Autor jedenfalls meine Sehnsucht, und macht mir bewusst, wie sehr sich der Charme des Reisens verändert hat und was das Reisen für mich bedeutet: nämlich nicht nur meinen erholsamen Bahnschlaf, sondern das ganze Drumherum fast noch mehr. Ich vermisse den Kaffee in der DB Lounge, das Bahnpersonal, der Duft des Bahnhofs, die ganzen Mitreisenden. Mir hat das Buch wirklich sehr gefallen, da es sehr das Gefühl, die Gestaltung und Geschichte des Reisens und der Bahnhöfe einfängt. Was gibt es besseres als solch ein wunderbares Buch zu lesen, nicht nur im/am Bahnhof/Zug, sondern genau jetzt, wo es schwer möglich ist?

Zugegeben, das Bahnfahren fehlt mir schon durchaus. Manch einer wird bei den ganzen Bahnmacken den Kopf schütteln, aber einem Wochenende in Berlin wurde ich immer gefragt: na, welches Abenteuer war es diesmal? So hat mir das Buch „In der Bahnhofsgaststätte“ von Guido Fuchs echt von Herzen gefallen, da sie Erinnerung ans Bahnfahren geweckt haben. Nicht nur die Zeit in den DB Lounges (dank dem Bahn-Bonus-Upgrade durfte ich da rein), sondern am Bahnhof, am Gleis, im Zug, im Bistro. Vielen Dank für diese schönen Momente, ich kann dieses Buch jedem Bahnpendler ans Herz legen, denn es hat für mich einen besonderen Geist des Reisens eingefangen, der dem heutigen Reisen meines Erachtens etwas fehlt.

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