Cover-Bild Düsternbrook
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 02.05.2019
  • ISBN: 9783492059480
Axel Milberg

Düsternbrook

Roman
Das Kieler Villenviertel Düsternbrook ist die ganze Welt.

Hier wächst Axel behütet auf und fühlt sich doch oft fremd. Wie er versucht, sich zurechtzufinden und die in ihn gesetzten Erwartungen zu erfüllen, erzählt Axel Milberg mit Empathie, Humor und einem verträumten Ton. Als die populäre Theorie vom Wirken Außerirdischer die Stadt erreicht, scheint sie für Axel viele Merkwürdigkeiten zu erklären. Mit dem rätselhaften Verschwinden einiger Jungen wird die Heimat vollends unheimlich und der Wunsch auszubrechen übermächtig. Ein spannender Familien-, Adoleszenz- und Heimatroman, der die bürgerliche Welt als schützend und bedroht, liebevoll und düster darstellt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2019

Wie wurde Axel Milberg zu dem Schauspieler und der Person, die er nun ist?

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Den meisten TV-Zuschauern dürfte der Name Axel Milberg ein Begriff sein. Egal ob als kautziger Arzt einer Serie oder als Familienmensch - seine Rollen verkörpert er immer mit einer persönlichen Eleganz, ...

Den meisten TV-Zuschauern dürfte der Name Axel Milberg ein Begriff sein. Egal ob als kautziger Arzt einer Serie oder als Familienmensch - seine Rollen verkörpert er immer mit einer persönlichen Eleganz, die nie aufgesetzt wirkt. Auch als Tatort-Kommissar bewahrt er immer Stil.

Und nun ist er unter die Schriftsteller gegangen und präsentiert den Lesern sein erstes Buch "Düsternbrook". Ist es eine Biographie? Eher nicht. Dafür enthält es zu viel wörtliche Rede und der Autor lässt keinen Zweifel daran, dass er Realität mit seiner Phantasie paarte. Also ein biographischer Roman? Auch das würde ich verneinen, denn einem Roman gleicht dieses Buch eher weniger. Dafür fehlt der fortlaufende Handlungsstrang

Axel Milberg hat Episoden seiner Kindheit und Jugend in einzelne, mal kürzere, mal längere Kapitel verpackt. (S. 29) Worin liegt der Unterschied von Aliens, die allgegenwärtig sind, uns überwachen (eine Begegnung mit Erich v. Däniken) und den Alliierten? Von den Familientreffen schreibt er auf Seite 69 über das Eintreffen und die Begrüßung der Verwandten, ".... wurde eine erste Übersicht über die neuesten Krankheiten gegeben...." Na, wer kennt das nicht, dass Krankheiten wie eine Errungenschaft vor sich hergetragen werden.

Aufgewachsen ist er in Düsternbrook, einem vornehmen Villenviertel Lübecks. So wie er seine Familie und deren Freunde beschreibt, wird einem sofort klar woher Axel M. seine angeborene Eleganz hat, mit der er seinen unterschiedlichsten Rollen Ausdruck verleiht. Das ist weder künstlich einstudiert noch aufgesetzt - diese Eleganz ist Teil seiner Person und ich kam beim Lesen zu der Erkenntnis, dies ist sein Erbe. Der Vater war vom Krieg gezeichnet, die Mutter Ärztin und beide im Umgang mit ihren Kindern nicht zimperlich. Drückte sie doch beim Mittagessen einem ihrer Sprösslinge das Gesicht auf den Teller mit Spinat, als dieses gesunde Gemüse keinen Anklang fand.

Wir lesen von seinen Kinderfreundschaften die von den Eltern manchmal unterbunden wurden, weil das jeweilige Kind angeblich kein guter Umgang für ihn sei. Also bleibt der kleine Axel oft für sich. Diese Distanz bleibt selbst später noch deutlich, nachdem er sein Abitur ablegte. Seite 213: "...Plötzlich waren die Freunde weg. Ich hatte vergessen, mich mit ihnen für das Leben nach der Schule zu verabreden...." Wir bekommen Einblicke in seine damalige Familie, lernen seine Eltern kennen und kennen sie am Ende doch nicht. Alles bleibt doch irgendwie vornehm zurückhaltend. Natürlich gibt es in der Familie auch einen illustren Onkel, der nie geheiratet, aber einen männlichen Freundeskreis hatte, über den man nicht ausführlich sprach. Auch hier geht alles sehr dezent zu.

Die ersten Kontakte zur Schauspielerei bekommt Axel M. schon in der Schule. Das war für mich eines der schönsten Kapitel, als er seine Begegnung mit Gert Fröbe beschreibt. Dieser Vollblutschauspieler, der genügend Geld, Berühmtheit und Erfolg hatte - man denke nur an "Goldfinger" - und sich nun den Luxus leistete, in einer Schule seinem Publikum Auge in Auge gegenüber zu stehen. Bei dieser Gelegenheit traut sich der Schüler Axel M. erstmals zu offenbaren, dass er Schauspieler werden möchte. Mit dem Beginn seiner Ausbildung zu seinem Traumberuf endet das vorliegende Buch.

Die Lektüre vermittelt einen Einblick in die Kindheit und Jugend des Schauspielers Axel Milberg. Aber am Ende war ich mir nicht sicher, ob ich tatsächlich den Menschen Axel M. kennengelernt habe oder nicht eher den Menschen, den er seinem Publikum präsentiert. Auf jeden Fall ist es eine leicht lesbare und unterhaltsame Lektüre.

Veröffentlicht am 09.06.2019

Kindheitserinnerungen

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Ich mag Axel Milberg als Person, als Schauspieler sehr gern. Beim Lesen hatte ich oft seine Stimme im Kopf, obwohl er ja aus seiner Kindheit erzählt. Das Buch schreibt er als Roman, nicht als Biografie, ...

Ich mag Axel Milberg als Person, als Schauspieler sehr gern. Beim Lesen hatte ich oft seine Stimme im Kopf, obwohl er ja aus seiner Kindheit erzählt. Das Buch schreibt er als Roman, nicht als Biografie, es sind sowohl tatsächliche, als auch fiktive Geschichten Bestandteil der einzelnen Kapitel. Es ist nicht erkennbar, welche Teile echte Erinnerungen sind, und welche der Phantasie des jungen Axel entspringen. Mich hat das manchmal etwas verwirrt.


Der Autor hat ein großes erzählerisches Talent, ich mag seine verschmitzte Art zu sprechen. Leider kommt das im Buch nicht ganz so rüber. Die Geschichten sind sehr unterschiedlich, humorvoll, ernst, kindlich naiv, voller Leidenschaft, scharfsinnig, liebevoll, aber oft auch irgendwie teilnahmslos, ohne erkennbare Gefühlsregung, neutral, wie von einem unbeteiligten Beobachter erzählt. Worin sich diese Diskrepanz gründet vermag ich nicht zu sagen, allerdings hat es bei mir für einige Verwirrung gesorgt.

Das Buch folgt nur recht grob einer gewissen Zeitlinie, wann die einzelnen Geschichten spielen kann man meist nur raten, konkrete Zeit- oder Altersangaben zur Orientierung des Lesers gibt es selten. Mir fehlte so ein bisschen der rote Faden, etwas, das die einzelnen Abschnitte verbindet. Die Geschichten, so schön sie auch sein mögen, sind unzusammenhängend, scheinen willkürlich aneinandergereiht. Natürlich kann man das als künstlerisches Stilmittel betrachten, das die kindlichen Erinnerungsfetzen verdeutlicht, ich habe es aber einfach als unrund empfunden. Für mich fehlte das Leseempfinden, welches ich mit einem Roman in Verbindung bringe. Wenn ich das Buch einer Kategorie zuordnen sollte, dann am ehesten einer Sammlung von Kurzgeschichten, oder Anekdoten.

Ich denke ich bin an dieses Buch mit völlig anderen Erwartungen heran gegangen und daher hat sich mir die Botschaft des Autors wohl nicht gänzlich erschlossen. Trotz allem war der Einblick in die behütete Kindheit des Autors unterhaltsam. Er vermittelt ein sehr klares Bild des Zeitgeschehens und der vorherrschenden Lebensweise, gerade innerhalb der Familie. Der kindliche Blick auf die Welt der Erwachsenen ist sehr echt und schnörkellos.

Es steckt sicher viel persönliches, Persönlichkeit von Axel Milberg in diesem Buch, allerdings kratzt der Autor dabei nur ein bisschen an der Oberfläche.

Veröffentlicht am 02.06.2019

Ich bin leider enttäuscht

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In diesem Buch erzählt der Schauspieler Axel Milberg von seiner Jugend und Kindheit in dem Kieler Villenviertel Düsternbrook. Er erzählt aus verschiedenen Stadien von unterschiedlichen Ereignissen und ...

In diesem Buch erzählt der Schauspieler Axel Milberg von seiner Jugend und Kindheit in dem Kieler Villenviertel Düsternbrook. Er erzählt aus verschiedenen Stadien von unterschiedlichen Ereignissen und Erlebnissen aus dem Umfeld, der Schule, den Urlauben. Auch ein rätselhaftes Verschwinden einiger Jungen wird thematisiert.

Ich war auf dieses Buch sehr gespannt, weil ich den Autor als Schauspieler mag und Sendungen mit ihm sehr gerne anschaue. Leider hat mich das Buch aber enttäuscht.
Das größte Problem für mich war, dass die Geschichte keinen roten Faden hatte. Ich wusste absolut nicht, wohin das Buch mit mir wollte und was es mir sagen will. Ich konnte deshalb nur schwer folgen und es fiel mir nicht leicht, dabei zu bleiben.
Die Erzählungen waren unzusammenhängende, lose Episoden von Erinnerungen, teils ohne chronologische Reihenfolge. Damit habe ich einfach nicht gerechnet und war dementsprechend überrascht. 
Einige dieser Episoden haben mir gut gefallen, weil sie interessant waren und mich auch an meine eigene Vergangenheit und Kindheit erinnerten. Manches wurde nicht zu Ende erzählt und blieb offen. Das fand ich recht unbefriedigend. 
Was sehr gut gelungen war, war die Anpassung des Sprachstils an das Alter des jeweils Erzählten. Da war ein guter Unterschied zu spüren.
Spannung kam bei mir leider gar nicht auf, dafür fehlten mir die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Episoden und der rote Faden.

Dieses Buch lässt mich ziemlich ratlos zurück, ich kann es daher nicht weiter empfehlen. Ich vergebe 2 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 26.05.2019

Kann man lesen...muss man aber nicht

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Axel Milberg ist einer meiner liebsten Tatort-Kommissare, deshalb war ich sehr gespannt auf sein Buch.

Lose aneinandergereiht kann man den kleinen Axel beim Erwachsenwerden begleiten.
Eine behütete Kindheit, ...

Axel Milberg ist einer meiner liebsten Tatort-Kommissare, deshalb war ich sehr gespannt auf sein Buch.

Lose aneinandergereiht kann man den kleinen Axel beim Erwachsenwerden begleiten.
Eine behütete Kindheit, allerdings mit distanzierten Eltern (zumindest so der Leseeindruck) mit Erinnerungsflashbacks an Ananas-Sahnetorten und andere damals gängige Dinge.
Die Zeitreise endet mit der Aufnahme Milbergs auf der Schauspielschule.

Der großer rote Faden fehlte mir etwas, es sind vielmehr viele kleine Episoden, die auch nicht immer fortgeführt werden. Auch weiß man nicht genau, was davon nun tatsächlich erlebt wurde und was Fiktion ist.
Gut gefallen haben mir die kurzen Kapitellängen, man konnte wunderbar immer zwischenrein ein klein wenig lesen.
Auch die Anpassung der Sprache an den kindlichen Axel bis zum jungen Erwachsenen fand ich gut.

Insgesamt hat mich das Buch streckenweise gut unterhalten, dann wiederum fand ich es doch sehr alltäglich, ich habe mir mitunter einen etwas größeren Spannungsbogen gewünscht.

Veröffentlicht am 25.05.2019

Eigenwilliger Mix aus biografischen Elementen und Fiktion

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Der kleine Axel wächst in Kiel-Düsternbrook auf in einem scheinbar behüteten Umfeld in einer gutbürgerlichen Familie. Der Leser begleitet ihn in seinen Kindheits- und Jugendjahren, bis er seine Berufung ...

Der kleine Axel wächst in Kiel-Düsternbrook auf in einem scheinbar behüteten Umfeld in einer gutbürgerlichen Familie. Der Leser begleitet ihn in seinen Kindheits- und Jugendjahren, bis er seine Berufung als Schauspieler findet.

In einem Mix aus biografischen Elementen und Fiktion erzählt der Autor Axel Milberg Anekdoten, die er lose aneinander knüpft. Dabei passt er den Stil der Erzählung dem Alter seines Protagonisten an, sein kleiner Junge erzählt im kindlichen Ton und gewinnt auch in der Sprache immer mehr an Alter. Allerdings fehlt ein begleitender roter Faden, die Szenen wirken oft willkürlich aneinandergereiht und so mancher Handlungsfaden wird nicht beendet. Durch die Aneinanderreihung der Ereignisse ist es oft schwer, das Alter des Protagonisten einzuschätzen, vor allem in den Kindheitsjahren sind die Erzählungen nicht chronologisch. Es gibt einige verstörende Ereignisse, die, aus der Sicht des Kindes, einiges nur andeuten, worin jedoch eine Menge emotionaler Sprengstoff steckt. Das alles machte es mir schwer, einen Bezug zu Axel und zu seiner Familie zu bekommen.

So bin ich am Ende des Buches etwas ratlos zurückgeblieben, welches Ziel der Autor verfolgte, als er mich zu dieser Reise in das Leben von Axel einlädt. Wirklich überzeugen konnte mich diese Lektüre nicht.