Cover-Bild Blaue Augen bleiben blau
8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 14.07.2011
  • ISBN: 9783596185580
Balian Buschbaum

Blaue Augen bleiben blau

Mein Leben

Dieser Mann war nie eine Frau

»Mein Leben ist glücklich und erfolgreich, bis auf die Tatsache, dass ich im falschen Körper wohne.« Im November 2007 kündigt die erfolgreiche Stabhochspringerin Yvonne Buschbaum im Fernsehen ihre bevorstehende Geschlechtsumwandlung an. Für Balian, wie er sich fortan nennt, ist das der letzte konsequente Schritt auf dem Weg zu seiner wahren Identität, für den er sogar die Olympia-Teilnahme opfert. Zwei Jahre später »lebt er seinen Traum« und schreibt in seinem Buch einfühlsam und mitreißend von seinem Leben als Mann in einem Frauenkörper und seiner Befreiung aus diesem »falschen Körper«. Wie kaum ein anderer kennt Balian Buschbaum das Leben aus beiden Perspektiven, weiß, wie Frauen und Männer denken und fühlen und was sie unterscheidet.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2016

Macht Mut, sein Glück selbst in die Hand zu nehmen

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Gebundene Ausgabe: 256 Seiten (vergriffen)
Verlag: Krüger Verlag; Auflage: 7 (29. November 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3810526199
auch als Taschenbuch und E-Book erhältlich

Macht Mut, sein Glück ...

Gebundene Ausgabe: 256 Seiten (vergriffen)
Verlag: Krüger Verlag; Auflage: 7 (29. November 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3810526199
auch als Taschenbuch und E-Book erhältlich

Macht Mut, sein Glück selbst in die Hand zu nehmen

Der Autor:

Balian Buschbaum wird 1980 als Yvonne in Ulm geboren. Mehrfach erringt sie den Titel der deutschen Jugendmeisterin und wird 1999 erstmals deutsche Meisterin im Stabhochsprung. Bei den Europameisterschaften 1998 und 2002 gewinnt sie die Bronzemedaille. Yvonne Buschbaum gehört zu den großen Hoffnungen der deutschen Leichtathletik, als sie im November 2007 ihre bevorstehende Geschlechtsanpassung ankündigt. Für Balian, wie er sich fortan nennt, ist das der letzte konsequente Schritt auf dem Weg zu seiner wahren Identität, für den er sogar die Olympia-Teilnahme opfert. Nach der erfolgreichen Befreiung aus dem falschen Körper verabschiedet sich Buschbaum vom aktiven Sport und ist heute Stützpunkttrainer in Mainz. (Quelle: Amazon)

Meine Meinung:
Ich habe mich in letzter Zeit viel mit dem Thema Transidentität beschäftigt und mehrere Bücher dazu gelesen. Was mir bei der Autobiografie von Balian Buschbaum sehr gut gefallen hat, ist die offene Art, mit der er über sein bisheriges Leben spricht. Angefangen bei einer recht glücklichen Kindheit, obwohl ihm schon früh bewusst war, dass irgendetwas nicht stimmt – nur konnte er es damals nicht benennen. Er versucht, seine seelischen Leiden über den Sport zu kompensieren, sich auszutoben, was eine gewisse Zeitlang auch gelingt. Doch irgendwann ist klar, dass das nicht mehr ausreicht, dass er den letzten konsequenten Schritt gehen und sich einer geschlechtsangleichenden Operation unterziehen muss, um wirklich er selbst sein zu können. Dabei wirkt seine Erzählung sehr ehrlich, er beschönigt nichts, schreibt über schier unerträgliche Schmerzen, die er erdulden musste. Letztendlich scheint sich für ihn alles gelohnt zu haben. Dass er immer um sein echtes Selbst kämpfen musste, hat ihn sogar in seiner Persönlichkeit gestärkt.

Sein Buch richtet sich nicht nur an Menschen, die mit Transidentität in irgendeiner Form konfrontiert werden, sondern an alle, die in einer unhaltbaren Situation sind. Buschbaum ermutigt uns, uns nicht länger einengen und unterdrücken zu lassen, sondern unser Glück in die Hand zu nehmen und die Schranken zu durchbrechen.

Dabei liest sich die Autobiografie recht locker. Sie ist angereichert mit einigen Anekdoten, die einen auch mal schmunzeln lassen. Der Schreibstil lässt sich gut lesen, die Sprache ist einfach und eingängig. Zwischendurch schweift Buschbaum immer wieder in die Philosophie ab – auch das fand ich ganz nett.

Andere Leser bemängeln, dass das Thema der Geschlechtsanpassung erst nach über der Hälfte des Buches zur Sprache kommt. Ich persönlich finde das überhaupt nicht schlimm, denn es geht hier um den Menschen Balian Buschbaum mit seinem ganzen Wesen, seiner ganzen Vergangenheit, nicht nur um die Geschlechtsanpassung. Außerdem ist es eben ein langer Weg, bis man sich darüber im Klaren ist, was man braucht, was man tun muss, um glücklich leben zu können. Gut fand ich dann auch, dass bürokratische Hindernisse zur Sprache kommen bzw. das formale Prozedere der Geschlechtsanpassung, Personenstands- und Namensänderung.

Ich wünsche Balian Buschbaum und seinem Buch ganz viele Leser. Ein Blick über den eigenen Tellerrand lohnt sich für jeden!

★★★★★

Veröffentlicht am 10.02.2019

Ehrliche Biografie zwischen Mann und Frau

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Cover: Das Cover ist schwarz und zeigt Balian Buschbaum unbekleidet sitzend. Damit ist das Cover sehr ansprechend gestaltet, vom Bild allein würde man nicht auf die Idee kommen, dass es sich um Transidentität ...

Cover: Das Cover ist schwarz und zeigt Balian Buschbaum unbekleidet sitzend. Damit ist das Cover sehr ansprechend gestaltet, vom Bild allein würde man nicht auf die Idee kommen, dass es sich um Transidentität dreht, da man einen sportlichen jungen Mann sieht.

Schreibstil: Balian Buschbaum schreibt sehr ehrlich und direkt von seiner Kindheit bis zum Erwachsenenalter. Er erzählt sehr persönlich von allen wichtigen Etappen in seinem Leben und bezieht dabei nicht nur seine eigenen Gedanken und Empfindungen mit ein, sondern auch Freunde und Familie, die ihn in seinem Leben begleitet haben.

Meinung: Ich fand die Geschichte sehr interessant und ansprechend geschrieben. Jedoch hätte ich mir wesentlich mehr Inhalt zum Thema Transidentität erwartet. Die erste Hälfte des Buches thematisiert hauptsächlich die berufliche Karriere und den sportlichen Werdegang. Natürlich beschreibt er in seiner Kindheit und Jugend und im Sportleben seine Gefühle zu seinem Körper und die Unstimmigkeit zu seinem Geschlecht; dies jedoch meiner Meinung nach eher am Rande.

Ab der zweiten Hälfte des Buches wird das Thema intensiviert. Balian Buschbaum beschreibt den Weg zur Hormontherapie mit Testosteron, die operativen Eingriffe sowie den bürokratischen „Papierkram“. Insgesamt hat mir das Buch ganz gut gefallen, es ist leicht und unterhaltsam geschrieben und zeigt deutlich die Gefühle und Ängste, die er empfunden hat. Leider kam mir die Thematik „transident“ etwas zu kurz und sein Schreibstil ist eher einfach gehalten.

Fazit: Ein gutes Buch für einen Überblick und Verständnis der Gefühlwelt, der Zerrissenheit und einem Weg zu einem neuen, zweiten Leben. Ich habe das Buch meinem Bruder geschenkt, der selbst transident ist – das Buch war ein perfektes Geschenk

Veröffentlicht am 26.10.2016

Ein verdammt attraktiver Mann war früher mal eine Frau.

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Balian Buschbaum erzählt im Buch über sein Leben, sein Leben als Yvonne, sein Leben als Stabhochspringerin, die Umwandlung zum Mann.

Ich war sehr gespannt auf die Schilderungen im Buch, bei der Talkrunde ...

Balian Buschbaum erzählt im Buch über sein Leben, sein Leben als Yvonne, sein Leben als Stabhochspringerin, die Umwandlung zum Mann.

Ich war sehr gespannt auf die Schilderungen im Buch, bei der Talkrunde (ich glaube es war die im NDR) kam Balian Busch sehr sympathisch rüber und schilderte schon ein wenig von seiner Umwandlung von der Frau zum Mann.

Im Buch schildert er dann seine frühesten Erinnerungen, wie er als Kind aufgewachsen ist, damals schon lieber mit Autos spielte, sich eher männlich, burschikos kleidete und gab, als irgendwelche weiblichen Rundungen etc. zuzulassen. (Wobei Yvonne generell sehr sportlich ist/war und auch keine "großen" Rundungen hatte.) Auch in seiner Teenagerzeit merkte er schon, dass er Frauen anziehender findet als Männer - fühlte sich dabei aber auch eher als Mann, also nicht lesbisch. Er erzählt auch von einigen Freundinnen, die er so hatte, wobei er da nicht immer Namen nennt, eine Freundin ist beispielsweise die "Seelenverwandte". Generell geht es öfter mal in die Tiefe, gelegentlich sind auch Abschnitte kursiv gesetzt (wohl Tagebucheinträge), hier finde ich, schweift Balian Buschbaum ziemlich ab bzw. sind die Texte für meinen Geschmack einfach zu tiefgründig. Er scheint manchmal ein recht nachdenklicher Mensch zu sein, der jedoch auf keinen Fall nachtragend ist und negative Erlebnisse im Leben schnell vergisst, ein Optimist.

Ich bin bei diesem Buch sehr zwiegespalten, denn einerseits fand ich die Geschichte sehr interessant zu lesen, den Schreibstil aber nicht immer so gut. Gefühlt waren für mich da auch einige Längen drin. Ein "Kommentar" auf der Buchrückseite beschreibt es gut:
"Mal nachdenklich bis philosophisch, mal lustig bis entwaffnend direkt." (Die Welt)

Genauso kann man das Buch am Besten beschreiben, jedoch hat mir der philosphische Teil, der immer mal wieder auftaucht, nicht so gut gefallen. Generell finde ich es jedoch gut und mutig, dass Balian Buschbaum über seinen "Werdegang" (egal ob sportlich oder körperlich) geschrieben hat, ich denke, dass dies eventuell auch andere Transsexuelle anspricht bzw. ihnen Mut macht.

Entsprechend vergebe ich hier 3 von 5 Sternen, spreche dennoch eine Leseempfehlung aus, denn lesenswert ist dieses Buch zu diesem speziellen Thema auf alle Fälle.