Cover-Bild Donaumelodien - Totentaufe
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13,50
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 315
  • Ersterscheinung: 07.07.2021
  • ISBN: 9783839200216
Bastian Zach

Donaumelodien - Totentaufe

Historischer Kriminalroman
Band 2 der Reihe "Geisterfotograf Hieronymus Holstein"
Wien, Herbst 1876. Eine Mordserie an Ärzten und ihren Helfern erschüttert die Kaiserstadt. Doch noch ahnt niemand, dass dies nur die Spitze des Eisbergs ist. Der Geisterfotograf Hieronymus Holstein wird hinzugezogen, um dort nach dem Serienmörder zu suchen, wo die Polizei nur beschränkten Zugang hat - im untersten sozialen Milieu. Als ihm und seinem Freund, dem „buckligen Franz“, gar nach dem Leben getrachtet wird, wissen die beiden, dass sie auf sich allein gestellt sind …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.08.2021

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Totentaufe ist der zweite Band der Donaumelodienreihe des Autors Sebastian Zach. In diesem Band sehen sich Hieronymus und Franz konfrontiert mit Morden an Doktoren und ihren Gehilfen. Bis sich Gemeinsamkeiten ...

Totentaufe ist der zweite Band der Donaumelodienreihe des Autors Sebastian Zach. In diesem Band sehen sich Hieronymus und Franz konfrontiert mit Morden an Doktoren und ihren Gehilfen. Bis sich Gemeinsamkeiten zwischen den Toten aufzeigen ist erst ein mal einiges an Recherche erforderlich. Diese führen Franz und Hieronymus in die Tiefen und Höhen der Wiener Gesellschaft und bringt beide in gefährliche Lagen.

Der Autor lässt die verschiedenen Erzählstränge langsam aufeinander zulaufen und erklärt dabei so einiges zur Gesellschaft der damaligen Zeit und die Lebensumstände der verschiedenen Gesellschaftsschichten. Wer ein rasantes Erzähltempo bevorzugt wird sich bei diesen Passagen eher langweilen, wer es lieber beschaulich und ausführlich mag wird es gerne lesen. Man kann Band zwei unabhängig vom ersten lesen, ich bevorzuge es lieber der Reihe nach zu lesen, so kann man die Entwicklung der einzelnen Charakter besser sehen. Typisch wienerische Begriffe werden sofort per Fußnote erläutert, aber es ergibt sich oft aus dem Zusammenhang was gemeint ist. Insgesamt ein gut lesbarer Historienkrimi der es etwas langsamer angehen lässt und der mit einem Cliffhanger zu Teil drei endet.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Die Hintergründe

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Dieser historische Krimi hat mir gut gefallen, besonders auch die genaue Untersuchung des Falles - die psychologischen Gründe , warum jemand so brutal agieren kann.
Streichen könnte man das wiederholte ...

Dieser historische Krimi hat mir gut gefallen, besonders auch die genaue Untersuchung des Falles - die psychologischen Gründe , warum jemand so brutal agieren kann.
Streichen könnte man das wiederholte Schildern der Tötungsqualen - ich war sehr froh, dass der Täter bald mit viel Glück gerade im richtigen Augenblick gefasst wurde. Aber dann war der Fall noch nicht abgeschlossen, weil Hieronymus und sein Helfer Franz noch die "Hintermänner" suchen wollten. Da haben sie dann auch einiges gefunden - menschliche medizinische Versuchskaninchen - leider keine einmalige Methode, um neue medizinische Erkenntnisse zu gewinnen, im Lauf der Geschichte.
Im Lauf des Romanes erleben wir hautnah die Probleme der Zeit - Wegsperren unliebsamer Menschen in den Narrenturm, Ziegelarbeiter, Strotter, Trunkenheit, Marktfrauen, alleinerziehende Mutter...
Das Cover gefällt mir auch gut, es führt gleich nach Wien 1876.

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Veröffentlicht am 21.07.2021

Historischer Krimi mit Spannung

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Hieronymus Holstein, der als Geisterfotograf seinen Lebensunterhalt verdient, soll die Wiener Polizei unterstützen. Ein Mörder geht um. Er tötet scheinbar wahllos Ärzte oder deren Helfer. Hieronymus soll ...

Hieronymus Holstein, der als Geisterfotograf seinen Lebensunterhalt verdient, soll die Wiener Polizei unterstützen. Ein Mörder geht um. Er tötet scheinbar wahllos Ärzte oder deren Helfer. Hieronymus soll nun dort ermitteln, wo es die Polizei nicht kann, weil sie im untersten sozialen Milieu nicht gern gesehen sind und nicht die richtigen Antworten bekommen würden. Doch der Fotograf weiß nicht, auf was er sich da eingelassen hat. Schnell geraten er und sein Freund Franz in Bedrängnis und in Lebensgefahr. Die Jagd nach dem Täter gestaltet sich schwieriger als zunächst gedacht.

Dieser historische Krimi spielt im Jahre 1876 in Wien. Er erzählt aber nicht nur von dieser Mordserie, sondern auch von den Gegebenheiten dieser Zeit. Vor allem das Leben der einfachen Leute oder jene, die am Rande der Gesellschaft leben, werden geschildert. Hieronymus Holstein ist auch nicht privilegiert, sondern muss schwer für seinen Lebensunterhalt arbeiten, genau wie sein Freund Franz, der von allen nur „buckliger Franz“ genannt wird. Diese beiden machen sich auf die Suche nach dem Mörder und hinterfragen die Taten. Mir haben sie als Ermittler-Team gut gefallen. Die Handlung war nicht zu durchsichtig und es hat Spaß gemacht, den Zweien bei der Lösung dieses Falles zuzuschauen.

Auch fand ich es interessant zu lesen, wie die Lebensumstände damals waren. Ein wenig erzählt Bastian Zach auch etwas über Geistestestkrankheiten und wie mit den Menschen verfahren wurde, die man als geisteskrank bezeichnete. Zudem hat mir die Mischung aus historischem Krimi und Roman gut gefallen.

„Totentaufe“ ist zwar schon der zweite Fall für Hieronymus Holstein und Franz, aber durchaus einzeln lesbar. Der Krimi ist in sich abgeschlossen und kleine Rückblenden sorgen für den nötigen Überblick über vergangene Taten. Sein Erzählstil ist dabei leicht und locker zu lesen. Der Autor hat einen ganz eigenen Humor, zudem lässt er auch immer wieder typisch wienerische Begriffe einfließen, die aber gleich mit einer Fußnote auf der jeweiligen Seite erklärt werden. Sie sorgen dafür, dass man sich direkt in das Wien des 19. Jahrhunderts versetzt fühlt. Ich mag es, wenn landestypische Ausdrücke verwendet werden, dadurch wirkt so eine Geschichte noch etwas authentischer für mich.

Fazit:

„Totentaufe“ ist ein gelungener historischer Krimi, der auf seine eigene Art und Weise aus dem Leben des Wiens im Jahre 1876 erzählt. Mir haben die Handlung, die Auflösung des Krimis und vor allem die Protagonisten gut gefallen. Es war spannend, nicht immer leicht zu durchschauen und gleichzeitig unterhaltend.

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Veröffentlicht am 13.08.2021

Eine gelungene Fortsetzung

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Sebastian Zach entführt seine Leser in diesem zweiten Kriminalfall für Hieronymus Holstein in das Wien von 1876. Mehrere Ärzte werden zunächst gefoltert und dann grausam ermordet. Da eine Spur an deren ...

Sebastian Zach entführt seine Leser in diesem zweiten Kriminalfall für Hieronymus Holstein in das Wien von 1876. Mehrere Ärzte werden zunächst gefoltert und dann grausam ermordet. Da eine Spur an deren früheren Arbeitsplatz, den „Guglhupf“, wie die Wiener ihre von Joseph II. errichtete Irrenanstalt, liebevoll nennen, führt, soll Hieronymus im Auftrag des Polizeipräsidenten Erkundigungen einziehen.

Recht bald müssen Hieronymus und sein Freund, der nach einem Kutschenunfall beeinträchtigte Franz, einsehen, dass sich der Auftrag nicht so einfach gestaltet, wie angenommen. Auf der Suche nach dem Täter müssen sie nicht nur in menschliche Abgründe, sondern auch in jene der Stadt, nämlich in die Kanalisation absteigen, denn dort finden die Ärmsten der Armen Zuflucht und Schutz. Schutz vor den Gläubigern, Verbrechern und der Polizei, denn die wagt sich nicht in das unterirdische Labyrinth.

Nebenher suchen Hieronymus und Franz noch Leo, den verschwundenen Ehemann ihrer Vermieterin Anezka Svoboda, der eine lukrative Anstellung bei einem reichen Mann angetreten haben soll.

Meine Meinung:

Hieronymus Holstein, der als Geisterfotograf seinen Lebensunterhalt verdient, ist ein freundliches Schlitzohr. Gemeinsam mit dem „Buckligen Franz“ unterstützt er die Wiener Polizei bei delikaten Recherchen. Nicht ganz uneigennützig wie wir lesen. Zum einen erhält Anezka auf diese Weise eine „Fratschlerinnen-Konzession“, d.h. Sie darf auf dem Wiener Naschmarkt Waren feilbieten und zum anderen spannt Hieronymus den Polizeiapparat für seine höchst privaten Ermittlungen nach Caroline ein.

Gut gelungen ist wieder die Schilderung des „Milieus“, also die Lebensbedingungen der nicht-adeligen Bevölkerung. Einen tieferen Einblick erhält der geneigte Leser in die Welt der „Ziegel-Behm“, jenen böhmischen Zuwanderern, die in den Ziegelfabriken am Wienerberg die Ziegel für die Ringstraßenpalais der High Society herstellten. Alois Miesbach, der Gründer der Ziegelwerke, fühlte sich anders als der aktuelle Eigentümer Heinrich von Drasche-Wartinberg, für seine Arbeiter verantwortlich und verwendete einen Teil des Gewinns für soziale Zwecke. Er ließ Kinderbetreuungseinrichtungen und ein Krankenhaus errichten. Nach seinem Tod 1857 wurden die Ziegelfabriken „gewinnoptimiert“ und an die Wiener Börse gebracht und führten zu dem beschriebenen Elend der Ziegelarbeiter. Der Lohn wurde, wie im Buch erwähnt, teilweise in Metallmarken ausbezahlt, die nur innerhalb des Ziegelimperiums Gültigkeit hatten. Dadurch gerieten die Arbeiter immer mehr in Armut und Abhängigkeit, denn für dieses Scheingeld erhielten sie nur überteuerte, aber dafür minderwertige Ware.

Einen zweiten interessanten Einblick gewährt uns der Autor, wenn über die Behandlungsmethoden von Geisteskranken schreibt. Viele wurden einfach als „Versuchskaninchen“ für andere medizinische Zwecke behandelt. Auch missliebige Verwandte - vorzugsweise intelligente Erbinnen, die sich der Autoritäten der Brüder widersetzt haben - werden unter dem Vorwand, Geisteskranke zu sein, in die Irrenanstalt abgeschoben. Es gibt ein kurzes Wiedersehen mit Prof. Carl von Rokitansky, der als Pathologe schon im ersten Band (s)einen Auftritt hat.

Der Schreibstil ist dem 19. Jahrhundert angepasst. So spricht der Polizeipräsident mit Hieronymus immer in der dritten Person. Veraltete Ausdrücke sowie Bezeichnungen im Wiener Dialekt werden als Fußnote erklärt.

Erwähnen möchte ich noch den abgedruckten Plan von Wien, der bereits die Donauregulierung (1870-1875) beinhaltet.

Fazit:

„Totentaufe“ ist die gelungene Fortsetzung von „Praterglück“. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.