Cover-Bild Hard Land
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 24.02.2021
  • ISBN: 9783257071481
Benedict Wells

Hard Land

Missouri, 1985: Um vor den Problemen zu Hause zu fliehen, nimmt der fünfzehnjährige Sam einen Ferienjob in einem alten Kino an. Und einen magischen Sommer lang ist alles auf den Kopf gestellt. Er findet Freunde, verliebt sich und entdeckt die Geheimnisse seiner Heimatstadt. Zum ersten Mal ist er kein unscheinbarer Außenseiter mehr. Bis etwas passiert, das ihn zwingt, erwachsen zu werden. Eine Hommage an 80’s Coming-of-Age-Filme wie ›The Breakfast Club‹ und ›Stand By Me‹ – die Geschichte eines Sommers, den man nie mehr vergisst. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2022.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2021

Das Glück und die Bitternis eines Sommers

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Es ist 1985. Der fünfzehnjährige Sam soll die Ferien bei Onkel und Tante und den verhassten Cousins verbringen. Doch schnell noch findet er sich eine Alternative mit einem Ferienjob in einem alten Kino. ...

Es ist 1985. Der fünfzehnjährige Sam soll die Ferien bei Onkel und Tante und den verhassten Cousins verbringen. Doch schnell noch findet er sich eine Alternative mit einem Ferienjob in einem alten Kino. Es passiert das Unerwartete: Er findet Freunde und verliebt sich. Bisher kannte er in der Schule nur das Leben als Außenseiter, nun gehört er endlich dazu. Ein Sommer bricht an, der ihm hilft erwachsen zu werden.

Sympathisch ist Sam, dieser Junge, der so wenig Zeit hat, die Pubertät zu erleben, denn seine Mutter hat Krebs. Die Sorge um sie überschattet das Leben der Familie. In diesem einen Sommer erlebt er eine unvergessliche Zeit, in der er den Sorgen entfliehen kann. Das bedeutet aber auch, dass er sich auf den Weg machen muss, erwachsen zu werden. Euphancholie, eine Mischung aus Euphorie und Melancholie begleitet Sam, denn er weiß, dass die glückliche Zeit mit seinen Freunden von kommenden Ereignissen überschattet wird. Benedict Wells schreibt sehr überzeugend, eine Musikliste entführt den Leser in die Zeit der 1980er Jahre.

Diese Geschichte des Erwachsenwerdens hat mich gut unterhalten können, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle und alle 5 möglichen Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 23.05.2021

Sehr berührend

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Der Roman “Hard Land” erzählt die Geschichte des 15-jährigen Sam, der mit seinen Eltern in Grady, einer Kleinstadt in Missouri, lebt. Es ist Sommer 1985 und die Sommerferien haben begonnen. Sams Mutter ...

Der Roman “Hard Land” erzählt die Geschichte des 15-jährigen Sam, der mit seinen Eltern in Grady, einer Kleinstadt in Missouri, lebt. Es ist Sommer 1985 und die Sommerferien haben begonnen. Sams Mutter ist schwer krebskrank, sein Vater seit der Fabrikschließung arbeitslos und er selbst hat seit dem Umzug seines besten Freundes kaum Kontakt zu Gleichaltrigen. Zuhause hält es Sam kaum noch aus, zu bedrückend und belastend ist die Stimmung und die immer existente Angst vor einem Rückfall oder dem Tod der Mutter. Um nicht für mehrere Wochen zu seinen Cousins geschickt zu werden, nimmt Sam einen Ferienjob im örtlichen Kino an und findet drei etwas ältere Freunde. Mit ihnen lernt er sich neu kennen und beginnt, sich neu zu orientieren.

Der Roman hat mich sehr berührt und es war für mich ein intensives Leseerlebnis.

Benedict Wells beschreibt mit einer Leichtigkeit Emotionen und Beziehungen wie ich es selten gelesen habe. Ohne aufdringlich zu sein, ist der Schreibstil intensiv und hat mir das Gefühl gegeben, neben Sam und seinen Freunden zu sitzen. Grady als Schauplatz und die handelnden Personen sind so detailliert gezeichnet, dass ich durchgängig ein Bild vor Augen hatte. Sams Gedanken und Gefühle waren für mich absolut nachvollziehbar und ich habe mich wirklich gut in ihn hineinversetzen können. Die Beziehung von Sam zu seiner Mutter habe ich als sehr besonders empfunden, generell ist es Benedict Wells gelungen, die Interaktionen zwischen den Protagonisten greifbar zu machen.

„Hard Land“ ist ein schön zu lesender Roman, der meiner Meinung nach alle Gefühlsfacetten abdeckt, ohne zu überfrachten. Wer Lust auf einen Coming-of-Age-Roman mit einem sympathischen Protagonisten hat, kommt bei „Hard Land“ voll auf seine Kosten. Ein absolutes Lesehighlight für mich.

Von Benedict Wells habe ich schon viel gehört, hatte vor „Hard Land“ aber noch nichts von ihm gelesen. Die bereits erschienenen Romane von ihm sind nun auf meiner Wunschliste ganz oben.

Veröffentlicht am 23.05.2021

Genretypisch

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Was erwartet man von einem Coming of Age-Buch, in dem es um einen 15-jährigen Jungen geht, einen unvergesslichen Sommer und die erste große Liebe? Was soll da noch überraschendes kommen, wenn der Inhalt ...

Was erwartet man von einem Coming of Age-Buch, in dem es um einen 15-jährigen Jungen geht, einen unvergesslichen Sommer und die erste große Liebe? Was soll da noch überraschendes kommen, wenn der Inhalt bereits mit dem ersten Satz vollständig zusammengefasst wird?

"In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb."

Die Geschichte um den jungen Sam, der im kleinstädtischen Missouri aufwächst bietet auf den ersten Blick wenig Überraschung, die Wendungen der Geschichte scheinen schon vollkommen vorgezeichnet. Und im großen Ganzen konnte mich das Buch auch nicht besonders überraschen.

Die Charaktere scheinen beinahe etwas schablonenhaft. Da ist der große, schweigsame Schwarze, der mit Rassismus zu kämpfen hat; der heimlich Schwule oder zumindest sexuell Unentschlossene, der unter den Vorurteilen des Kleinstadtlebens leidet und die großspurige Blondine, die der Titelfigur den Kopf verdreht. Es hat lange gedauert, bis mich die Figuren in ihren Gesprächen und Unternehmungen wenigstens ab und zu mit ihrem Tiefgang abholen konnten.

Und auch die Geschichte an sich plätschert über weite Strecken wenig spektakulär dahin und wirkt seltsam austauschbar. Dass sie im Amerika der 80er Jahre spielt, wird mir erst nach längerem klar. Letzten Endes sind es aber tatsächlich die popkulturellen Hinweise und die Emotionalität, die durch die Krankheit der Mutter aufkommt, die mich mit dem Buch doch noch warm werden lässt.

Die Begeisterung, die dieser Benedict Wells bei manchen auslösen konnte, vermisse ich auch nach dem Zuklappen des Buches. Wer aber auf der Suche nach einem überzeugenden Coming of Age-Roman ist, macht mit ihm definitv nix falsch.

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Veröffentlicht am 16.05.2021

Atmosphärisch, melancholisch und wunderschön

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"In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb". Gleich mit dem ersten Satz fasst Benedict Wells die Handlung seines Romans „Hard Land“ zusammen. Und doch steckt so viel mehr darin.

Sam, ...

"In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb". Gleich mit dem ersten Satz fasst Benedict Wells die Handlung seines Romans „Hard Land“ zusammen. Und doch steckt so viel mehr darin.

Sam, 15, ist ein schüchterner Außenseiter ohne Freunde. Er wohnt mit seinen Eltern in Grady, einer öden Kleinstadt in Missouri, von wo die jungen Menschen wegziehen, sobald sich die Gelegenheit dazu ergibt. Sams ältere Schwester Jean lebt schon lange in Kalifornien; sie meldet sich kaum, und zu seinem verschlossenen, wortkargen Vater findet der Junge keinen Zugang. Nur mit seiner lebhaften, bücherverrückten Mutter kann er relativ offen reden. Dass sie unheilbar an Krebs erkrankt ist, überschattet das Leben der Familie seit Jahren.

Die Geschichte spielt im Sommer 1985, Sam wird demnächst 16. Er nimmt einen Ferienjob im örtlichen Programmkino an und lernt dadurch Kirstie, Hightower und Cameron kennen, die ein paar Jahre älter sind als er und in Kürze zu ihren über das ganze Land verstreuten Universitäten aufbrechen werden. Nach anfänglichem Zögern nehmen die drei Sam in ihre Clique auf. Zusammen mit seinen neuen Freunden erlebt er einen rauschhaften Sommer voller „ersten Male“. Gleichzeitig muss er sich einigen seiner Ängste stellen und auf bittere Art und Weise lernen, erwachsen zu werden.

Erzählt wird die Geschichte aus Sams Perspektive. Dabei ist der Autor sprachlich ganz nah bei seinem sympathischen Protagonisten. Ich hatte tatsächlich öfter das Gefühl, neben dem Jungen am Virgin Lake zu sitzen und ihm zuzuhören. Der Roman lebt von seiner authentischen Atmosphäre, ich habe mich schnell darin heimisch gefühlt und mit den Eltern und den Jugendlichen in derselben Weise mitgefühlt.

Nicht nur die zahlreich erwähnten Film- und Musiktitel haben mich an meine eigene Jugend erinnert. Auch all die längst vergessen geglaubten Zweifel, Hoffnungen und Ängste dieses Lebensabschnittes hat der Autor so eindringlich dargestellt, dass bei mir zwischen Lächeln und Melancholie oft nur ein paar Zeilen lagen.

So traurig der Grundton der Geschichte auch ist, schafft es Wells doch immer wieder, die Schwermut durch eine witzige oder hoffnungsvolle Passage aufzuhellen. Wenn es mir an manchen Stellen zu sentimental wurde, habe ich ein Auge zugedrückt, denn insgesamt hat mich der Roman glänzend unterhalten und ist zu einem meiner Lieblingsbücher 2021 geworden.

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Veröffentlicht am 16.05.2021

So fröhlich und düster wie das Erwachsenwerden

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Sams Geschichte spielt im Jahr 1985 in Missouri. Sam hat eine krebskranke Mutter, deren Tage täglich gezählt sein könnten, und einen langen Sommer vor sich. Um diesen nicht bei seinen gewalttätigen Cousins ...

Sams Geschichte spielt im Jahr 1985 in Missouri. Sam hat eine krebskranke Mutter, deren Tage täglich gezählt sein könnten, und einen langen Sommer vor sich. Um diesen nicht bei seinen gewalttätigen Cousins verbringen zu müssen, entscheidet er sich für einen Ferienjob im örtlichen Kino. Dort lernt er Cameron, Kirstie und Hightower kennen, zu denen er später interessante Freundschaften aufbaut.

"In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb." (S. 11) - So beginnt der Coming-of-Age-Roman eines Autors, der erste Sätze liebt. Dieser Satz fasst die Handlung zugleich in wunderbar banal kurzer Form zusammen. Aber natürlich wird hier inhaltlich mit sehr viel Tiefe aufgefahren. Der Leser durchlebt erneut die Zeit, wie es war, 15 zu sein, mit allem was dazu gehört: Probleme mit den Eltern, die erste Liebe, Gedanken über Sex und das erste Mal, aber auch Mobbing, Ausgrenzung, Andersartigkeit. Benedict Wells greift in diesem Roman zahlreiche Jugendthemen auf, die vor dem Hintergrund der 80er Jahre noch einmal in einem anderen Licht stehen, jedoch damals genauso erwähnenswert waren wie sie es heute sind. Fast 40 Jahre später sind die Probleme von Teenagern immer noch die gleichen.

Sam lernen wir zunächst als ruhigen, verschlossenen Jungen kennen - der typische Außenseiter. Doch er macht in diesem Roman eine starke Entwicklung durch, was neben ihm noch für weitere der Charaktere des Romans gilt. Die Stimmung des Romans fängt positiv an. Sie ist erfühlt mit der Euphorie junger Menschen zum Beginn der Sommerferien, umso mehr wir jedoch hinter die Fassaden der Figuren gucken, desto ernster wird es auch. Zum Ende nimmt das Buch einen würdigen Abschluss, auch wenn ich leider sagen muss, dass es sich am Ende dann sehr gezogen hat.

Sehr gut gefallen hat mir aber, dass die Musik der 80er hier großen Raum einnimmt. Die im Roman genannten Lieder nebenbei zu hören, empfinde ich als absolutes Muss, denn es macht viel der Stimmung im Buch aus.

Zusammengefasst: Die Themen sind ernst, die Stimmung dabei mal locker, leicht und fröhlich, mal bitter. Benedict Wells trifft hier denselben Nerv wie es auch Filme wie der "Breakfast Club" tun und steht meiner Ansicht nach thematisch und inhaltlich den Popliterarten der 2000er in Nichts nach.

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