Cover-Bild Mädchen, Frau etc. - Booker Prize 2019
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 18.01.2021
  • ISBN: 9783608116465
Bernardine Evaristo

Mädchen, Frau etc. - Booker Prize 2019

Roman
Tanja Handels (Übersetzer)

Booker Prize 2019
»Ein beeindruckender, leidenschaftlicher Roman über das Leben schwarzer britischer Familien, ihre Kämpfe, Schmerzen, ihr Lachen, ihre Sehnsüchte und Lieben.«
Jury des Booker-Preises
In »Mädchen, Frau etc.« verwebt Bernardine Evaristo die Geschichten schwarzer Frauen über ein Jahrhundert zu einem einzigartigen und vielstimmigen Panorama unserer Zeit. Ein beeindruckender Roman über Herkunft und Identität, der daran erinnert, was uns zusammenhält.
Die Dramatikerin Amma steht kurz vor dem Durchbruch. In ihrer ersten Inszenierung am Londoner National Theatre setzt sie sich mit ihrer Identität als schwarze, lesbische Frau auseinander. Ihre gute Freundin Shirley hingegen ist nach jahrzehntelanger Arbeit an unterfinanzierten Londoner Schulen ausgebrannt. Carole hat Shirley, ihrer ehemaligen Lehrerin, viel zu verdanken, sie arbeitet inzwischen als erfolgreiche Investmentbankerin. Caroles Mutter Bummi will ebenfalls auf eigenen Füßen stehen und gründet eine Reinigungsfirma. Sie ist in Nigeria in armen Verhältnissen aufgewachsen und hat ihrer Tochter Carole aus guten Gründen einen englischen Vornamen gegeben.
Auch wenn die Frauen, ihre Rollen und Lebensgeschichten in Bernardine Evaristos Mädchen, Frau etc. sehr unterschiedlich sind, ihre Entscheidungen, ihre Kämpfe, ihre Fragen stehen niemals nur für sich, sie alle erzählen von dem Wunsch, einen Platz in dieser Welt zu finden.
Stimmen zum Buch:
»Evaristo hat die Gabe, von ihren Figuren mit Sympathie und Anmut zu erzählen und dabei deren Anspruchshaltung sanft aufs Korn zu nehmen. Der lockere Ton und der Humor geben diesem Roman seinen Auftrieb.«
The New York Times
»Komplex, scharfsinnig, schmerzhaft, witzig, aufschlussreich und vor allem unterhaltsam.«
The Boston Globe
»Evaristos Fähigkeit, zwischen den Stimmen, Orten und Stimmungen zu wechseln, erinnert an eine außergewöhnliche Dirigentin und ihr Orchester.«
The Paris Review
»Bernardine Evaristo gehört zu den Autorinnen, die von jedem gelesen werden sollten, überall.«
Elif Shafak
»Bernardine Evaristo hat einen halben Booker-Preis bekommen, aber sie verdient den ganzen Ruhm.«
The Washington Post
»Sprüht vor Vitalität«
Financial Times
»Der Roman des Jahres.«
Washington Review of Books

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2021

Lesenswert

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In »Mädchen, Frau etc.« erzählt Bernardine Evaristo die Geschichten schwarzer und auch queerer Frauen/Personen, ein beeindruckender Roman über Identität und Herkufnt. Die Geschichten der Frauen sind sehr ...

In »Mädchen, Frau etc.« erzählt Bernardine Evaristo die Geschichten schwarzer und auch queerer Frauen/Personen, ein beeindruckender Roman über Identität und Herkufnt. Die Geschichten der Frauen sind sehr unterschiedlich, dennoch geht es den Frauen in gewisser Weise gleich, sie suchen alle ihren Platz in der Welt.

 

Alle Geschichten waren unglaublich fesselnd und rührend. Man wird nicht verschont, es wird alles schöne und schlechte offen gelegt. Die Figuren sind äußert sympathisch und glaubhaft, viele von ihnen sind mir sehr ans Herz gewachsen. Jede einzelne Geschichte hat Tiefgang, es wird nicht nur an der Oberfläche gekratzt, sondern detailliert auf die Personen und deren Leben eingegangen. Ich muss sagen, dass mich ein paar Geschichten mehr in den Bann ziehen konnten, als andere, dennoch waren alle unglaublich lesenswert und wichtig.

 

Wichtig zu wissen ist, dass in diesem Buch auf Interpunktion (Kommata ausgeschlossen) verzichtet wurde. Ich glaube es sollte ähnlich wie ein Gedicht geschrieben sein, allerdings kam das bei mir nicht gut an, ich hatte große Probleme voranzukommen. Ich habe kurz in das Original rein

gelesen, was meine Vermutung bestätigt hat, die Autorin legt sehr viel Wert auf rhythmische Gestaltung und es ist vermutlich unglaublich schwer so etwas in eine andere Sprache mit zu übersetzen.

Ich kann das Buch wirklich jedem, der sich für diese Thematik interessiert, empfehlen. Kleiner Tipp, wenn ich es euch zutraut, dann lest es auf Englisch, ich glaube das sorgt nochmal ein ganze anderes und besonderes Lesegefühl, welches durch die Übersetzung verloren geht.

 

 

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Empfehlenswert

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Mit dem Roman „Mädchen, Frau etc.“ erhielt die britischen Schriftstellerin Bernardine Evaristo 2019 den Booker Prize.

Die Autorin verwebt in diesem Roman die Erlebnisse von zwölf britischen meist ...



Mit dem Roman „Mädchen, Frau etc.“ erhielt die britischen Schriftstellerin Bernardine Evaristo 2019 den Booker Prize.

Die Autorin verwebt in diesem Roman die Erlebnisse von zwölf britischen meist Schwarzer Frauen in London, .
Jede der Frauen hat eine besondere und unterschiedliche Lebensgeschichte, die sie gut beschreibt.Jede Frau erzählt ihre eigene Geschichte, von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter.

Man erfährt von den Sehnsüchten und Träumen der Beteiligten. Da die Autorin einen ähnlichen Hintergrund wie ihre Protagonistin hat, hat sie bestimmt ab und an ähnliches erlebt.

Mädchen, Frau etc ist ein brillant geschriebener Roman, der beim Leser immer interessanter wird. Da hat Bernardine Evaristo ein Meisterwerk geschaffen.
Der Roman ist unterhaltend und unbedingt zu empfehlen.


Veröffentlicht am 05.02.2021

Anspruchsvoll

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Dieser Roman bietet keine leichte Lektüre für zwischendurch, man muss sich - vor allem - auf den ungewöhnlichen Schreibstil und die Aufmachung gewöhnen und genau lesen. Dann erhält man hier faszinierende ...

Dieser Roman bietet keine leichte Lektüre für zwischendurch, man muss sich - vor allem - auf den ungewöhnlichen Schreibstil und die Aufmachung gewöhnen und genau lesen. Dann erhält man hier faszinierende Einblicke in die Lebensgeschichte von zwölf Frauen, alle leben in London, die meisten sind schwarz. Ein buntes Kaleidoskop unterschiedlicher Träume, Hoffnungen, Erwartungen an das Leben, aber auch Enttäuschungen und Rückschläge. Die Geschichten handeln von Müttern und Töchter und Freundinnen, unterschiedliche Alter, unterschiedliche Ausbildungen,... Gemeinsamer Ausgangspunkt ist der Besuch des Theaterstückes der Premiere der schwarzen und lesbischen Regisseurin Amma Bonsu. Mich konnte dieses Buch beeindrucken.

Veröffentlicht am 29.01.2021

Wirklich gut

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Das Cover ist schlicht und doch gleichzeitog ziemlich auffällig. Das ist etwas, was doch sehr gut zu dem Schreibstil passt, der "schlicht" ist, während die Aussagen sehr wichtig sind. Mir gefällt es also ...

Das Cover ist schlicht und doch gleichzeitog ziemlich auffällig. Das ist etwas, was doch sehr gut zu dem Schreibstil passt, der "schlicht" ist, während die Aussagen sehr wichtig sind. Mir gefällt es also wirklich gut.

Beim Schreibstil muss ich zugeben, dass er mich manchmal aus dem Lesefluss gebracht hat, besonders, wenn ich das Buch nach einer Pause wieder weitergelesen habe. Wenn man sich jedoch nach einer Weile dran gewöhnt hat, ist der Schreibstil auf jeden Fall flüssig und gut zu lesen. Ich empfehle einfach mal, einen Blick in die leseprobe zu werfen, kann aber wirklich nur dazu sagen, dass man sich daran gewöhnt. Die verschiedenen Lebensabschnitte der unterschiedlichsten Frauen in diesem Buch waren unglaublich gut, ehrlich und emotional beschrieben. Die wichtigen Aussagen die hier getroffen werden, sind einfach unglaublich wichtig. Die Kapitel waren mir persönlich nicht zu kurz, sondern genau richtig gewählt - nicht zu lang und auch nicht zu kurz. Man begleitet sie über einen bestimmten Zeitraum und so wird es auch nicht zu "viel" und trotz der Kürze ist es meiner Meinung nach durchaus gelungen, dass man eine emotionale Bindung herstellen kann.

Insgesamt also ein wirklich gutes und absolut lesenswertes Buch, das ich jedem ans Herz legen kann, auch wenn es nicht in das bevorzugte Genre von einem passt - so ist es auch bei mir gewesen und ich kann nur sagen, dass ich froh bin, es gelesen haben zu dürfen. Ohne die kleinen Probleme, die ich mit dem Schreibstil gehabt habe - der aber auch vielen Lesenden gut gefällt - ein sehr gutes Buch. Ich werde wohl mehr von der Autorin lesen :)

4,25/5 Sterne

Veröffentlicht am 12.04.2021

Der Hype ist leider nicht gerechtfertigt...

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"... ich weiß, dass es auf dem Arbeitsmarkt hart für mich wird, aber weißt du was, Yazz? ich bin kein Opfer, behandle mich niemals wie ein Opfer, meine Mutter hat mich nicht zum Opfer erzogen." (S. ...

"... ich weiß, dass es auf dem Arbeitsmarkt hart für mich wird, aber weißt du was, Yazz? ich bin kein Opfer, behandle mich niemals wie ein Opfer, meine Mutter hat mich nicht zum Opfer erzogen." (S. 76)


Bernardine Evaristo wollte mit "Mädchen, Frau etc." ein Buch schaffen, das anders ist. Anders als alles bisher dagewesene. In gewisser Weise hat sie das auch geschafft. Beginnend bei einer Vielzahl schwarzer Frauen unterschiedlicher sexueller Orientierungen & Altersklassen über Transpersonen bis zu einem Schreibstil, den sie Fusion Fiction nennt.

Evaristo schreibt versartig, ohne Satzzeichen außer einem Punkt am Ende jeden Kapitels. Anfangs tat ich mich schwer, aber irgendwann fällt es nicht mehr auf. Viele Sätze entwickeln dadurch eine gewisse Doppeldeutigkeit - das ist wohl gewollt, um dem Leser die Möglichkeit zu geben, die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.
Allerdings frage ich mich immer noch, ob es dazu diesen fetzenartigen Erzählstil tatsächlich benötigt hätte. Bei einem normalen Sprachstil hätte man auf den vielen Seiten zumindest mehr Inhalt unterbringen können.

Womit wir beim nächsten "Problem" wären. Evaristo versucht in dem Buch unglaublich viele unterschiedliche Themen anzusprechen, von der Diskriminierung schwarzer Frauen/Personen im Allgemeinen über Gewalt & Unterdrückung in der Ehe bis zu Homo-/Transphobie und Bildungsperspektiven. Das ist zu viel für ca. 500 Seiten. Dadurch kommen die Geschichten der zwölf (vorgestellten, es gibt noch viele weitere handelnde) Frauen zu kurz. Jeder Frau sind ca. 40 Seiten gewidmet, auf denen im Schnelldurchlauf das gesamte Leben (und manchmal noch das der besten Freundin oder des Partners) abgehandelt wird. Leider wirken die meisten Geschichten stark überzeichnet und teilweise sehr klischeehaft. Schade. Die Idee gefiel mir sehr gut, aber ich denke, es wäre besser gewesen, nur sechs oder gar drei Frauen zu Wort kommen zu lassen…

Alle Frauen sind in irgendeiner Art und Weise miteinander verbunden, sei es durch Freundschaft, Familie, ein Arbeitsverhältnis oder Schule & Uni. Das gefiel mir sehr gut, manche Situationen konnte man so aus dem Blickwinkel verschiedener Personen betrachten.

Weniger gelungen fand ich allerdings das Theaterstück vom Amma als „roter Faden“, der sich durch das gesamte Buch zieht. Ehrlich gesagt hatten die Kapitel quasi keinen Mehrwert. Insbesondere vom Ende war ich daher sehr enttäuscht. Die vielen Seiten hätte man problemlos weglassen und für die Frauen verwenden können.

Alles in Allem kann ich leider nur sagen, dass ich von der Idee – also mehrere Frauen, deren Leben zusammenhängen, zu porträtieren – immer noch begeistert bin, aber die Umsetzung mich leider etwas enttäuscht hat. Vielfach blieben Fragen offen, manches wird nur angedeutet, anderes bekommt zu viel Raum. Den Hype halte ich leider für übertrieben.

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