Meine Meinung:
Es ist jetzt schon etwas her, dass ich Falling Fast gelesen habe – und meine Güte, was hat mich dieses Buch ratlos zurückgelassen. Selten war ich so aufgewühlt, nachdem ich ein Buch beendet hatte. Selten war ich so wütend. Woran das liegt, erfahrt ihr jetzt.
Auf Falling Fast bin ich durch die Sei mutig!-Challenge des LYX Verlags aufmerksam geworden. Dadurch inspiriert habe ich mich selbst ein paar Dinge getraut, die ich noch nie gemacht habe und für mich war klar, dass ich dieses Buch unbedingt haben muss. Und allein die Tatsache, dass der Verlag es wochenlang so angepriesen hat, hat mich ebenfalls sehr neugierig gemacht. So habe ich z.B. die Leseprobe gar nicht gelesen, sondern bin direkt in die Buchhandlung, um es zu kaufen.
Meine Erwartungen waren wirklich astronomisch hoch und vielleicht war das der Grund, warum ich ziemlich lange gebraucht habe, um mich in die Geschichte einzufinden. Wirklich gepackt hat mich Falling Fast nämlich eine ganze Weile nicht. Woran das lag, kann ich euch nicht sagen. Bianca Iosivonis Schreibstil hat mich nicht von Anfang an überzeugt, was vermutlich auch da mit reingespielt hat.
Als ich dann aber in die Geschichte gefunden habe, habe ich es in einem Rutsch, an einem Nachmittag fertiggelesen. Die Playlist zum Buch lief dabei in Dauerschleife und das Ende hat mein Herz zerfetzt. Aber der Reihe nach.
Hailee deLuca, die Protagonistin, war für mich die meiste Zeit relativ blass gemalt, was mich zuerst gestört hat, aber sobald man das Buch beendet hat, wird einem klar, woran das liegt. Und inzwischen finde ich es vollkommen in Ordnung, dass sie für mich nicht greifbar war, weil es Sinn macht. Ohne Spoiler kann ich hier aber nicht viel mehr dazu sagen.
Chase Whittaker, der Protagonist, hingegen war von Anfang an ein wahrer Schatz. Ein Good Guy, ein Juwel. Er ist aufopferungsbereit, liebevoll und kümmert sich um die Menschen, die er liebt. Er ist nicht perfekt, hat schon Fehler gemacht, die er bereut, aber das macht ihn einfach unglaublich authentisch.
Die Nebencharaktere sind das ebenfalls. Jeder einzelne von ihnen hat mich in den Bann gezogen und die Gruppendynamiken, die Bianca Iosivoni hier erschaffen hat, sind unglaublich und eins meiner Highlights in Falling Fast. Das Lesen macht wirklich viel Spaß, wenn die ganze Clique zusammenkommt und ich habe bei den Nebencharakteren fast genauso viel mitgefiebert, wie bei Hailee und Chase.
Die Storyline an sich hat mir auch gut gefallen, es waren wirklich schöne Momente dabei, aber hier sage ich nicht mehr dazu. Trotz der Anfangsschwierigkeiten hat es Spaß gemacht, Falling Fast zu lesen und auch Bianca Iosivonis Schreibstil hat mir mit jeder Seite mehr gefallen.
Auf der anderen Seite ist es wirklich schwierig, zum einen wegen der Thematiken, die es behandelt. Der Verlag spricht eine Triggerwarnung aus, die meiner Meinung nach wirklich berechtigt ist. Ich würde euch (trotz der Spoilerwarnung) dazu raten, die komplette Triggerwarnung auf S. 464 zu lesen, sofern ihr unentschlossen seid, ob ihr Falling Fast wirklich lesen solltet. Die Spoiler sind letztendlich nur die Thematiken, die behandelt werden und kein direkter Hinweis auf die Story.
Jetzt fragt ihr euch doch sicherlich, warum mich dieses Buch wütend gemacht hat.
Es war die Definition von Mut. Ich kann euch nicht viel dazu sagen, ohne das Ende zu spoilern. Aber das Ende hat einen fahlen Geschmack in meinem Mund hinterlassen und ich habe mich wirklich sehr darüber aufgeregt. Wobei an der Aufforderung, mutig zu sein, erst einmal nichts falsch ist. Eigentlich ist das sogar ziemlich wichtig. Solange man das Ende von Falling Fast nicht kennt, ist es vollkommen in Ordnung, mit dem Slogan „Sei mutig!“ zu werben. Aber sobald man das Ende kennt… ich kann das einfach nicht auf einen Nenner bringen. Es macht mich unfassbar wütend und ich frage mich, ob der Verlag sich etwas dabei gedacht hat. Wie gesagt, ich sage nicht, was das Ende beinhaltet – aber die von euch, die das Buch schon gelesen haben, wissen, was es ist. Und wie kann man „Sei mutig!“ sagen, wenn die Protagonistin es nur tut, um letztendlich ein Ziel wie in Falling Fast zu erfüllen? Für mich ein absolutes No-Go und ich könnte mich auch jetzt noch sehr, sehr lange darüber aufregen.
Falling Fast hat seine guten Seiten. Es ist an sich ein sehr gutes Buch, weswegen es von mir auch 4 Sterne bekommt – nichtsdestotrotz macht mich die Art und Weise, wie der LYX Verlag es beworben hat, extrem wütend.
Fazit: Falling Fast ist ein Buch, das einen am Ende kalt erwischt. Es hat positive Aspekte, aber auch negative und eigentlich kann/will ich Falling Fast nicht als einzelnes Buch bewerten, sondern nur in Kombination mit Flying High (Rezension folgt). Dennoch: Es ist wichtig, vor allem aufgrund der Themen, die Falling Fast schonungslos behandelt.