Cover-Bild Das Dorf der toten Seelen
(106)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Klassisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 05.05.2020
  • ISBN: 9783959674232
Camilla Sten

Das Dorf der toten Seelen

Psychothriller
Nina Hoyer (Übersetzer)

Stranger Things meets Scandinavian Crime

Alice Lindstedt hat gerade die Filmhochschule in Stockholm abgeschlossen und plant, ihren ersten Dokumentarfilm zu drehen: über Silvertjärn, einen abgelegenen Grubenort im Wald von Norrland. Vor 60 Jahren verschwanden unter ungeklärten Umständen alle Bewohner von einem Tag auf den anderen. Kurz zuvor zog ihre Großmutter von dort weg. Alice will herausfinden, was damals geschehen ist. Mit ihrem Team bricht sie zu dem einsamen Ort auf. Doch bald geschehen seltsame Dinge. Die Handys haben keinen Empfang, im Walkie-Talkie ist ein heiseres Lachen zu hören. Und kurz darauf ist der erste aus dem Team tot. Wer ist außer ihnen noch in Silvertjärn? Was ist damals passiert? Und vor allem: Werden Sie diesen grausamen Ort lebend verlassen?

Das erste Buch von der Tochter der Bestsellerautorin Viveca Sten!

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2020

Thriller meets Mystery

0

Inhalt:

Vor fast 60 Jahren verschwanden alle Einwohner des Bergbauortes Silvertjärn. Zurück blieb nur eine ermordete Person an einem extra errichteten Schandpfahl und ein nur wenige Tage altes Neugeborenes. ...

Inhalt:

Vor fast 60 Jahren verschwanden alle Einwohner des Bergbauortes Silvertjärn. Zurück blieb nur eine ermordete Person an einem extra errichteten Schandpfahl und ein nur wenige Tage altes Neugeborenes. Heute, 60 Jahre später, will die junge Regisseurin Alice dem Geheimnis auf die Spur kommen, bei dem ihre Großmutter damals Eltern und Schwester verlor. Sie selbst lebte damals in Stockholm. Alice begibt sich in dem seit 60 Jahren nicht mehr bewohnten Ort mit einem kleinen Team auf Spurensuche. Und dann passieren mysteriöse Dinge...

Meine Meinung:

Das Buch beginnt im Jahre 1958, als ein Polizeiteam den verlassenen Ort vorfindet. Man fühlt sich direkt mitten ins Geschehen versetzt und will unbedingt wissen, wie es weitergeht. Natürlich geht es dann erstmal in die Gegenwart und man lernt Alice kennen.

Ich muss zugeben, dass ich mit der Protagonistin das ganze Buch über nicht warm wurde, sie war mir einfach nicht sympathisch. Klar, sie hatte schon ihr ganzes Leben diesen Traum, herauszufinden, was in Silvertjärn passiert ist. Aber dabei geht die wirklich egoistisch vor und das jedem einzelnen Ihres Teams gegenüber. Sie nutzt alle in irgendeiner Form aus, um ihrem Ziel nahe zu kommen.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Alles war super bildlich beschrieben, vor meinem geistigen Auge konnte der Film sozusagen ablaufen. Die Beschreibungen des Dorfes waren sehr ausführlich und ich hatte sehr konkrete Vorstellungen. 

Die verlassenen Häuser stellte in mir wie einem Horrorfilm entsprungen vor, an manchen Stellen habe ich ach etwas langsamer gelesen und den Atem angehalten. Bis zur Mitte, vielleicht 2/3 des Buches war des Spannungslevel enorm hoch. 

Dann, als es hätte zum Höhepunkt kommen müssen, lachte es meiner Meinung nach erheblich ab. Auch fand ich die Handlung zwischendurch wirklich vorhersehbar, sowas langweilt mich bei einem Thriller schnell. 

Das Ende war nochmal wirklich überraschend, aber wenig durchdacht. Es ist einfach fernab jedweder Logik und eine Aufklärung gab es auch nicht mehr. 

Stranger Things meets Scandinavian Crime - damit wurde der Thiller beworben. Ich mag gerne mystische Elemente in Verbindung mit Thrillern, aber dann auch gerne eine klare Linie. Hier hatte ich eher das Gefühl, es muss unbedingt ein wenig mystisch sein, weil das bei so einem verlassenen Dorf dazugehört. Aber insgesamt war das leider nicht stimmig.

Die Erzählweise wiederum hat mir sehr gut gefallen. Gegenwart und Vergangenheit wechseln sich ab und man erfährt nah und mach Silvertjärns Geschichte. Durch die verschiedenen Sichtweisen konnte man als Leser in die Gedankenwelt der Protagonisten aus den verschiedenen Zeiten eintauchen,  mit einer Ich-Erzählweise wäre das so nicht möglich gewesen. 

Alles in allem hat mich die Story gut unterhalten, allerdings wäre auch noch ordentlich Luft nach oben gewesen. Vor allem am Ende hätte die Autorin etwas ausführlicher feilen können.

Schade, ich hatte mir etwas mehr erwartet. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.04.2020

Spannend mit Mankos

0

Camilla Stan, Das Dorf der toten Seelen. Thriller. Harper Collins Germany, 2020

„Das Dorf der toten Seelen“ ist der erste Thriller der jungen Autorin Camilla Sten.
Eine fünfköpfige Gruppe bezieht ihr ...

Camilla Stan, Das Dorf der toten Seelen. Thriller. Harper Collins Germany, 2020

„Das Dorf der toten Seelen“ ist der erste Thriller der jungen Autorin Camilla Sten.
Eine fünfköpfige Gruppe bezieht ihr Lager in Silvertjärn, einer Geisterstadt, aus der 60 Jahre zuvor von einem Tag auf den anderen alle 900 Einwohner auf unerklärliche Weise verschwanden. Für Alice, deren Großmutter kurz vor dem mysteriösen Ereignis weggezogen war, ist dabei nicht nur der Dokumentarfilm, der entstehen sollte, von besonderer Bedeutung – sie möchte vor allem der Lösung des Rätsels näher kommen. Doch schon kurz nach dem Eintreffen des Filmteams in die Bergwerkstadt ereignen sich seltsame Dinge …

Camilla Sten hat eine Geschichte entworfen, die Spannung aufbaut und den Leser gefangen nimmt. Die Handlung des Buches ist in sich geschlossen, sodass keine Fragen offen bleiben und bietet bis zum Ende immer wieder unvorhersehbare Wendungen, auch das Ende ist schlüssig. Gelungen finde ich den Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit, sodass das Rätsel um Silvertjärn tatsächlich vollkommen aufgelöst wird.

Für mich nicht ideal ausgearbeitet waren jedoch Erzählstil und Charaktere. Wobei ich erwähnen muss, dass ich vom Stil der Autorin hin und her gerissen war. Einerseits verwendet sie tolle Metaphern und Phrasen, andererseits wirken manche Sätze unbeholfen oder Wörter und Informationen wiederholen sich, was meinen Lesefluss gestört hat. Ob das an der Schreibweise der Autorin oder an der deutschen Übersetzung liegt, kann ich nicht beurteilen.

Die Charaktere sind grundsätzlich gut aufgebaut und auch ihre allgemeine Entwicklung ist nachvollziehbar, dennoch bin ich mit ihnen ins hadern gekommen, denn sie lassen sie sich immer wieder zu Sätzen und Handlungen hinreißen, die für mich unüberlegt oder unrealistisch waren. Verhalten und Ausdrucksweise haben mich daher eher an Jugendliche erinnert als an die jungen Erwachsenen (End-Zwanziger), die sie sein sollten. Dadurch hatte ich während des Lesens des Buches (in den Szenen, die in der Gegenwart spielten) eher das Bild eines Teenie-Horrorfilms im Kopf als das eines „ernst zu nehmenden“ Thrillers.

Wenn man über die oben genannten Makel hinwegsehen kann, bietet „Das Dorf der toten Seelen“ aber spannende Unterhaltung, einige Überraschungen und eine gelungene Auflösung zum Ende hin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.04.2020

Gute Idee - unglaubwürdiges Ende

0

In dem kleinen und abgelegenen Grubenort Silvertjärn im Wald von Norrland verschwanden vor 60 Jahren urplötzlich alle Bewohner. Zurück blieb nur ein Baby.
In den Häusern der Dorfbewohner deutete nichts ...

In dem kleinen und abgelegenen Grubenort Silvertjärn im Wald von Norrland verschwanden vor 60 Jahren urplötzlich alle Bewohner. Zurück blieb nur ein Baby.
In den Häusern der Dorfbewohner deutete nichts auf eine Flucht oder einen Umzug hin.
Alice Lindstedt, die gerade die Filmhochschule in Stockholm abgeschlossen hat, möchte über diesen mysteriösen Ort einen Dokumentarfilm drehen. Da ihre eigene Großmutter in dem Dorf gelebt hatte, aber kurz vor dem geheimnisvollen Verschwinden der Dorfbewohner weggezogen war, spürt Alice eine besondere Beziehung zu diesem Ort. Auch die Eltern und die jüngere Schwester ihrer Großmutter sind seit damals spurlos verschwunden.
Mit ihrem Team macht sie sich auf den schon abenteuerlichen Weg ins Dorf. Dort herrscht eine merkwürdige Atmosphäre, als ob der verlassene Ort nicht wirklich verlassen wäre.
Durch zunächst kleine, scheinbar zufällige Ereignisse wird das Gespenstische in dem Dorf immer raumgreifender. Nach und nach geschehen weitere seltsame Ereignisse, die darauf hindeuten, dass die Anwesenheit des Filmteams im Dorf nicht erwünscht ist. So hören sie Geräusche und fremde Stimmen in den Walkie Talkies usw. Spannend ist dies allerdings auch dadurch, dass Alice selbst eine Zeit lang mit psychischen Problemen zu kämpfen hatte. Auch innerhalb des Teams gibt es alte Konflikte und Spannungen, sodass man nie genau weiß, wer oder was für die merkwürdigen Geschehnisse verantwortlich ist. Als das erste Teammitglied spurlos verschwindet und kurz darauf ein weiteres Teammitglied stirbt, geht es für alle nur noch ums Überleben.
Interessant sind die Einschübe aus der Vergangenheit, in denen Alices Urgroßmutter in Briefen an ihre fortgezogene Tochter über die Entwicklungen im alten Silvertjärn berichtet und sich so nach und nach ein Gesamtbild ergibt.
Dreiviertel der Lektüre haben mich angenehm gruselnd unterhalten. Der Schluss allerdings konnte mich überhaupt nicht überzeugen und war in meinen Augen überkonstruiert und völlig unglaubwürdig.

Veröffentlicht am 03.08.2020

Kann man machen, muss man aber nicht..

0

Ein Cover was grandios ausschaut und ein Klappentext der viel verspricht. Mit dieser Einstellung bin ich in die Geschichte eingetaucht.
Der Einstieg war auch wirklich sehr gut. Es baut sich sehr schnell ...

Ein Cover was grandios ausschaut und ein Klappentext der viel verspricht. Mit dieser Einstellung bin ich in die Geschichte eingetaucht.
Der Einstieg war auch wirklich sehr gut. Es baut sich sehr schnell eine grandiose Atmosphäre auf. Mich überkamen immer wieder kleine Schauer und sogar kleine grusel Momente waren vorhanden. Der ständige Wechsel zwischen den Zeiten machte alles noch interessanter. Wir sind zum Teil in der jetzigen Zeit und zum Teil damals, da erfahren wir aus erster Hand, was wirklich passiert ist. Alles ist super gekennzeichnet. Jedoch lässt die Spannung leider sehr schnell nach und dann geht alles nur noch Berg ab. Die Charaktere haben keine richtige Tiefe und alles fühlt sich an wie an der Oberfläche gekratzt. Die Geschichte nimmt, kaum fahrt auf. Kurz vorm Ende hat man dann mal das Gefühl es passiert was, dies wirkt jedoch eher erzwungen und gequetscht als logisch. Hier meine ich nicht nur die Geschichte um das Dorf, sondern auch alles zwischenmenschliche. Seiten lang erfährt man nichts und dann alles auf einmal. Mal davon abgesehen das sich bei einigen Punkten einfach aus der Klischee-Schublade bedient worde. Somit wussten wir schon sehr schnell am Anfang in welche Richtung sich alles bewegt.

FAZIT
Ein super Auftakt mit einem sehr schlechten Ende was mich wirklich traurig gemacht hat. Es hätte so gut werden können. Lesen wirklich nur auf eigene Gefahr.
2 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.05.2020

Alice im Geisterdorf

0

Vor sechzig Jahren verschwanden in einem kleinen, abgelegenen Ort alle Einwohner - gefunden wurden nur noch eine an einem Pfahl gefesselte, zu Tode gesteinigte Frau und ein Baby.

Alice, die Enkelin von ...

Vor sechzig Jahren verschwanden in einem kleinen, abgelegenen Ort alle Einwohner - gefunden wurden nur noch eine an einem Pfahl gefesselte, zu Tode gesteinigte Frau und ein Baby.

Alice, die Enkelin von jemandem, der einst in diesem Dorf gelebt hat, möchte jetzt einen Film über dieses Dorf drehen und sie hat es geschafft, ein Team und etwas Ausrüstung aufzubringen. Noch bevor sie dort ankommen, merken sie, dass ihre Handys nicht mehr funktionieren - auch die mitgebrachten Walkie Talkies haben immer wieder seltsame Störungen. Schon nach einem Tag geschieht ein Unfall, eines ihrer Autos explodiert und sie müssen sich zugestehen: Sie sind nicht allein in dem Geisterdorf. Bald gibt es Tote ...

Mit dieser Prämisse wurde zwar das Rad nicht neu erfunden, aber es ist trotzdem eine spannende Sache - oder sollte es zumindest sein. Die Autorin hat es nicht geschafft, einen Spannungsbogen aufzubauen, was auch an der suboptimal gewählten Protagonistin liegt. Alice kann keine Geschichte tragen; sie ist zickig, anstrengend und verliert ständig die Nerven. Von Sympathie konnte da keine Rede sein. Auch die anderen Mitwirkenden sind wenig geeignet, wirklich Interesse aufkommen zu lassen. Lediglich Elsa - aus dem Erzählstrang von 1959 - schaffte es, Wohlwollen zu erregen. Das wäre alles nicht so problematisch, wenn die Geschichte wenigstens zu einem logischen und nachvollziehbaren Ende gelangen würde, aber was uns die Autorin hier präsentiert, ist entweder Unfähigkeit, einen glaubwürdigen Schluss zu präsentieren oder sie dachte sich: Ach, egal. Bei dem Nachnamen werde ich eh gelesen, da brauche ich mir um Logik nun wirklich keine Gedanken zu machen. Selbiges gilt für das Buch - darum muss man sich keine Gedanken mehr machen, sondern kann es gleich nach dem Zuklappen wieder vergessen.