Spannende Fortsetzung
Nachdem mir der erste Band des Grand Hotels auf Binz von Caren Benedikt/Ellin Carsta/Petra Mattfeld sehr gut gefallen hat, war ich schon sehr auf den zweiten Band gespannt.
Bernadette von Plesow ist nach ...
Nachdem mir der erste Band des Grand Hotels auf Binz von Caren Benedikt/Ellin Carsta/Petra Mattfeld sehr gut gefallen hat, war ich schon sehr auf den zweiten Band gespannt.
Bernadette von Plesow ist nach dem Tod ihres Sohnes Alexander in ihrer Trauer gefangen. Sie hat ihren Kampfgeist verloren und es fällt ihr alles andere als leicht, sich wieder dem Hotel zu widmen. Zusätzlich bereitet ihr ihre Schwiegertochter Margrit Schwierigkeiten, die aus Geltungssucht eine gefährliche Verbindung eingeht. Als plötzlich eines Tages ein fremder Mann auftaucht, fürchtet Bernadette von Plessow um ein Familiengeheimnis, das ihr aller Leben zerstören könnte.
In diesem zweiten Band gibt es einige Veränderungen. Jospehine wird endlich erwachsen und versucht ihre Mutter zu unterstützen. Constantin führt weiterhin seine kriminellen Machenschaften durch und schwört Rache für den Tod seines Bruders. Neben seinem Hotel kauft er sich ins Boxgewerbe ein, um den Mörder von Alexander aus der Reserve zu locken. Doch die deutschen Ringvereine werden immer unerbittlicher und Constantin lässt sich auf eine gefährliches Spiel ein.
Diesmal erleben wir ihn aber auch von seiner weicheren Seite, die er gut zu verstecken weiß. Doch er kann niemanden, außer seinem treuen Freund Gerd Nolte, wirklich trauen...
Die größte Weiterentwicklung sehe ich bei Marie. Das ehemalige Zimmermädchen der Plessows schlägt einen neuen Weg ein und wird zu einer selbstbewussten jungen Frau. Sie steigt zur Rezeptionistin im Astor in Berlin auf, doch ihre selbst gewählte Entscheidung ist nicht ungefährlich. Die Figuren sind facettenreich und lebendig.
Caren Benedikt konnte mich auch mit "Die mit dem Feuer spielen" wieder absolut fesseln. Der Wechsel zwischen den beiden Locations in Binz und Berlin gefiel mir gut. Im lärmenden und rauhen Berlin ticken die Uhren anders, als im ruhigen Binz. Doch auch dorthin verirren sich ab und zu auch undurchsichtige Figuren.
Atmosphärisch dicht erzählt Caren Benedikt ihre Familiensaga und lässt uns in Binz entlang der Promenade spazieren und dem Klängen des Akkordeonspielers lauschen. Dieser nimmt diesmal eine etwas größere Rolle, als im ersten Band, ein.
Überraschende Wendungen und eine unterschwellige Spannung machen die Geschichte wieder zu einem Pageturner. Die Handlung wird aus der Sicht mehrerer Personen erzählt, auch aus der von Nebenfiguren. Der zusätzlich bildhafte und detaillierte, sowie der Zeit angepasste Schreibstil der Autorin, weiß zu fesseln. Es gibt zwar einige Rückblenden aus dem ersten Teil, doch würde ich jedem empfehlen den Vorgängerband zuerst zu lesen.
Fazit:
Eine spannende Fortsetzung der Familiensaga, die zu fesseln weiß. Der Auftaktband hat mir eine Spur besser gefallen, aber das ist "jammern" auf hohem Niveau. Beide Teile konnten mich fesseln und haben mir packende Lesestunden bereitet. Ich empfehle diese Familiensaga mit leicht kriminellen Touch gerne weiter.