Cover-Bild Betreff: Falls ich sterbe
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 08.07.2021
  • ISBN: 9783462052602
Carolina Setterwall

Betreff: Falls ich sterbe

Susanne Dahmann (Übersetzer)

Ein Buch, das für Trauer die richtigen Worte findet, eine wahre Geschichte und literarische Sensation.

In diesem international gefeierten autofiktionalen Buch erzählt Carolina Setterwall von ihrer intensiven Liebe zu Aksel und dem Schock, als sie ihn eines Morgens tot im Bett findet. Ein Buch über Liebe und Tod. Carolina, überforderte Mutter eines Babys, bekommt eines Tages von ihrem Lebensgefährten Aksel eine Mail. Betreff: Falls ich sterbe. Der Inhalt ist eine detaillierte Auflistung seiner Passwörter und anderer praktischer Dinge für den Fall seines Ablebens. Carolina ist empört, schließlich sind sie beide Anfang dreißig. Fünf Monate später ist Aksel tot, über Nacht an einem Herzanfall gestorben.

In zwei gegenläufigen Erzählungen berichtet Carolina, wie sie Aksel kennenlernt und sogleich treibende Kraft in der Beziehung wird. Nichts geht ihr schnell genug. Als das Kind geboren wird, ist die Beziehung unter Spannung. Doch dann stirbt Aksel. Was passiert, wenn das Unfassbare eintritt? Ein Buch, das die Liebe zu einem Menschen und die Trauer über dessen Verlust in einer präzisen und sich selbst nicht schonenden Sprache zum Ausdruck bringt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.07.2021

Eine ganz persönliche Trauerbewältigung

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In diesem autofiktionalen Buch erzählt die Autorin eine besondere und bewegende Geschichte. Ehemann Aksel sendet eines Tages eine Mail mit dem Betreff: "Falls ich sterbe". Die Mail enthält die ...

In diesem autofiktionalen Buch erzählt die Autorin eine besondere und bewegende Geschichte. Ehemann Aksel sendet eines Tages eine Mail mit dem Betreff: "Falls ich sterbe". Die Mail enthält die wichtigesten Passwörter und Dokumente. Was keiner ahnen kann: ein paar Monate später stirbt Aksel tatsächlich an Herzversagen, eines Nachts, unbemerkt im Bett. Was dies mit seiner Frau macht, wie sie die Trauer bewältigen kann und was in ihr während dieser schweren Zeit vorgeht, kann man in diesem Buch lesen. Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen. Einmal nach dem Tod von Aksel, und dann enthält die Geschichte aber auch viel aus der Vergangenheit des Paares, das erste Kennenlernen, Reisen, gemeinsame Wohnung und schließlich auch die Geburt ihres Sohnes.

Ich finde es immer sehr schwierig ein Buch zu bewerten das so persönlich geschrieben wurde und dann noch so ein traumatisches Thema behandelt. Ich ziehe den Hut vor jedem, der so eine ganz persönliche Geschichte mit einer großen Leserschaft teilt. Der Schreibstil ist leicht verständlich und eher distanziert geschrieben, dennoch blitzen immer wieder Augenblicke durch, die sehr emotional geschrieben sind. Und ich verstehe auch diese gewisse Distanz, denn es muss eine große Überwindung sein überhaupt mit so einem Thema die Geschichte zu beginnen. Die Geschichte handelt zum großen Teil um die Trauerbewältigung, um den Umgang mit dem Tod, wie unterschiedlich die Reaktionen ausfallen von der Familie, von Freunden, Bestattern und sogar Ärzten! Teilweise war ich wirklich entsetzt und schockiert wie gerade vom "Fachpersonal" mit einer leidenden Person umgegangen wird! Aber es gibt nicht nur negative Erfahrungen in der Zeit der Trauer, auch sehr viel Zusammenhalt und Stärke erfährt Carolina von Familie und Freunden, die sie immer wieder aufbauen und unterstützen wo sie können!

Der Zweig in der Vergangenheit liest sich meiner Meinung nach auch etwas distanziert, vielleicht liegt es daran, dass hier immer wieder große Zeitsprünge in der Handlung sind und die Themen so nicht wirklich vertieft werden, was ich oft schade fand! Ausserdem hatte ich oft den Eindruck es liegt auch an der Persönlichkeit des Paares. Carolina erwähnt einmal, dass beide nicht sehr emotionale Menschen sind und das merkt man im Buch immer wieder. So kann ich auch nicht immer hundert Prozent ihre Entscheidungen nachvollziehen. Andererseits finde ich es unglaublich toll wie ehrlich die Autorin alles schreibt und nichts beschönigt wird.

Am Ende muss ich sagen, dass ich das Buch gern gelesen habe und auch interessant fande, ich aber nicht so sehr an die Protagonisten rangekommen bin wie ich erst vermutet habe. Ich habe auch mit Carolina mitgelitten, aber es konnte mich nicht ganz so berühren wie ich dache, was am eher distanzierten Schreibstil lag. Trotzdem kann ich das Buch weiterempfehlen, wenn einen die Thematik Trauerbewältigung interessiert.

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Veröffentlicht am 04.07.2021

emotional und ergreifend

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Die Erzählung hat Tiefgang und ist sehr ergreifend. Es liest sich alles sehr realistisch und die Autorin hat es geschafft, mir an manchen Stellen das Wasser in die Augen zu treiben.
Wer schon einmal einen ...

Die Erzählung hat Tiefgang und ist sehr ergreifend. Es liest sich alles sehr realistisch und die Autorin hat es geschafft, mir an manchen Stellen das Wasser in die Augen zu treiben.
Wer schon einmal einen geliebten Menschen verloren hat, kann die geschilderten Emotionen sehr gut nachvollziehen. Es ist hart und absolut unvorstellbar, seinen Lebenspartner am Morgen tot aufzufinden. Dazu noch ein Baby, das fast rund um die Uhr Aufmerksamkeit benötigt.
Obwohl der Roman fast 500 Seiten umfasst, waren diese innerhalb weniger Tage verschlungen. Das Schicksal der jungen Mutter mit dem unabdingbaren Verlust, ist mir nahe gegangen und ich wollte wissen wie und ob sie da raus kommt.
Der Titel ist für meine Vorstellung nicht komplett passend, irgendwie habe ich diesbezüglich immer noch auf weitere Aufklärung bzw. Input von Aksel gehofft.
Spätestens nachdem mir aufgefallen ist, dass die Autorin namensgleich mit der Hauptdarstellerin ist und im Klappentext die Rede von autofiktional ist, fiel es mir wie Schuppen von den Augen, vieles davon hat sich in der Realität so abgespielt. Hut ab Carolina!
Nur im letzten Drittel war mir der Roman zu langatmig und irgendwie auch vorhersehbar. Komprimierter wäre mir entgegengekommen.

Fazit: für alle, die mit einem Verlust klar kommen müssen oder sich Gedanken darüber machen möchten. Er gehört zu unser aller Leben, der Tod. Auch wenn wir das oft ignorieren wollen.

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Emotionale Trauerbewältigung

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"Betreff: Falls ich sterbe" von Carolina Setterwall ist ein zum Teil autobiografischer und zum Teil auch fiktionaler Roman. Das Buch beginnt mit dieser Mail "Betreff : Falls ich sterbe", in der ihr Lebensgefährte ...

"Betreff: Falls ich sterbe" von Carolina Setterwall ist ein zum Teil autobiografischer und zum Teil auch fiktionaler Roman. Das Buch beginnt mit dieser Mail "Betreff : Falls ich sterbe", in der ihr Lebensgefährte Aksel ihr alle Paßwörter und wichtigen Dokumente sendet. Carolina fühlt sich grad überfordert mit ihrem Baby Ivan und vergißt sie nach anfänglichem Erschrecken bald. Bis Aksel dann plötzlich stirbt.
Hier berichtet Carolina in zeitlich zwei gegenläufigen Erzählsträngen von ihrem Kennenlernen und Leben mit Aksel und von seinem Tod und den Tagen und Wochen danach.
Dieses Erzählen fühlt sich unglaublich echt und lebensnah an, sie berichtet von vielen glücklichen und unbeschwerten Momenten, Momenten reinen Glücks. Aber sie berichtet auch davon, wie sie die treibende Kraft in dieser Beziehung war, ihn mit manchen Entscheidungen unter Druck gesetzt hat, ihm Stress gemacht hat. Es ist sehr emotional geschrieben, fast wie ein Tagebuch, wo sie ihre geheimsten Gedanken festhält und auch nichts beschönigt. Durch diese große Offenheit entsteht nicht nur Sympathie zur Protagonistin, da man ja auch alle negativen Gedanken schonungslos mitgeteilt bekommt.
Der Alltag einer jungen Mutter mit einem kleinen Kind steht hier ebenso im Mittelpunkt, wie die Schwierigkeit eine ehrliche Beziehung zu führen und vor allem die Trauerbewältigung. Der Umgang mit dem Tod eines geliebten Menschen und diese schwierige Zeit danach, es ist sehr wichtig, dass darüber auch geschrieben wird
Das letzte Drittel des Buches geht dann um das weiterleben von Carolina mit ihrem Kind und dem Versuch ihren eigenen Platz im Leben wieder zu finden. Dieser Teil war für mich viel zu lang und ich konnte viele Gedanken der Protagonistin nicht nachvollziehen, die so viel Hilfe und Liebe bekam und sich irgendwie nur beschwerte und auch den Umgang mit ihrem Kind fand ich teilweise sehr schwierig.

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Veröffentlicht am 15.07.2021

Sterben

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Von einem Tag auf den anderen ist Carolina plötzlich alleine mit dem nur wenige Monate alten Ivan. Gestern waren sie noch zu dritt, doch jetzt ist Aksel tot. Carolina ist überfordert mit der Situation ...

Von einem Tag auf den anderen ist Carolina plötzlich alleine mit dem nur wenige Monate alten Ivan. Gestern waren sie noch zu dritt, doch jetzt ist Aksel tot. Carolina ist überfordert mit der Situation und mit dem Tod ihres Freundes.

Ich weiß nicht so recht, wie ich dieses Buch bewerten soll. Mit "Betreff: Falls ich sterbe" verarbeitet die Autorin ihre eigene Geschichte. Zu Beginn hat sie mich unglaublich berührt und stellenweise sogar zu Tränen gerührt. Die Gefühle, die sie beim Lesen vermittelt, die Verzweiflung, die Trauer, das alles konnte ich so gut nachvollziehen. Die Überforderung direkt nach dem Tod eines geliebten Menschen, die Dinge, die geregelt werden müssen und für die man eigentlich gar keine Kraft hat, haben meine eigene Trauer wieder aufleben lassen.

Leider konnte ich diese Beziehung zu Autorin und Buch nicht lange aufrecht erhalten. Nun ist es natürlich schwer, eine autobiografische Geschichte zu beurteilen, es fühlt sich falsch an, das Leben eines echten Menschen zu bewerten. Und doch bin ich im zweiten Erzählstrang nicht so richtig zu ihr durchgedrungen. Sie schildert ihr Leben mit Aksel vor dessen Tod, vom ersten Kennenlernen bis zum letzten Gespräch. Und man möchte ihr am liebsten sagen, mach doch einen Schritt langsamer, achte mehr auf deinen Partner, er ist nicht so schnell und forsch wie du. Nachdem die beiden Erzählstränge irgendwann zusammen laufen, verschiebt sich der Fokus der Geschichte auf sie und ihr Leben als alleinerziehende Mutter. Auch hier möchte ich sie manchmal schütteln und ihr sagen, welch ein Luxus das ist, dass ihre Freunde und Familie sich um sie kümmern. Sie sind rund um die Uhr für sie da, doch sie sieht das alles nicht. Ich verstehe, dass es ihr Weg ist, sich mit der Trauer auseinanderzusetzen, doch ich konnte mich leider nicht richtig hineinfühlen in diesen Teil des Buches.

Carolina Setterwall kann gut erzählen, sie lässt die Leser an ihrem Leben und ihren Gedanken teilhaben. Auch ist es gut, dass sie sich ihrer Trauer stellt, dass sie den Menschen zeigt, jeder hat seinen eigenen Weg mit Trauer umzugehen, jeder braucht sein eigenes Tempo um zurück in den Alltag zu finden. Doch für meinen Geschmack verschiebt sich der Fokus zu schnell auf die Probleme einer alleinerziehenden Mutter, womit ich persönlich nicht so viel anfangen konnte.

Veröffentlicht am 05.07.2021

Zwiegespalten

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Carolina ist eine junge Mutter, die einfach überfordert ist und auch mit ihrem Partner und dem Vater des Kindes läuft nicht alles rund. Die junge Familie muss sich noch finden, doch eines Morgens ist Aksel ...

Carolina ist eine junge Mutter, die einfach überfordert ist und auch mit ihrem Partner und dem Vater des Kindes läuft nicht alles rund. Die junge Familie muss sich noch finden, doch eines Morgens ist Aksel tot. Er war erst 34 Jahre alt und Carolina steht nun vor einem Scherbenhaufen.

Schon der Titel und der Klappentext haben mich direkt angesprochen und dann ist die Geschichte auch noch autofiktional - da war schnell klar, dass ich die Geschichte lesen möchte. Zu Beginn war ich auch Feuer und Flamme, denn dank der Erzählform ist man direkt mittendrin und fand es richtig schlimm, wie Carolina ihren Partner gefunden hat. Gerade bei einem jungen Vater rechnet man mit so etwas ja nicht und der Schock ist unvorstellbar groß. Nicht nur bei Carolina, sondern auch bei ihrer und seiner Familie, denn von einer Erkrankung weiß niemand etwas. Ihr Schmerz und ihre Verzweiflung sind extrem spürbar und man fragt sich automatisch, wie es einem selbst in der Situation gehen würde. Das macht das Lesen nicht gerade leicht, aber es ist natürlich interessant und regt zum Nachdenken an.

Immer wieder gibt es Rückblenden, die das Kennenlernen und das Leben von Carolina und Aksel beleuchten und ihre „Liebe“ zeigen. Hier beginnt auch schon eine Sache bei der ich sehr zwiegespalten bin. Zum einen finde ich es natürlich super, dass die Autorin offen, ehrlich und schonungslos nüchtern die Dinge betrachtet, andererseits wird es so extrem kalt, und ihre Liebe, naja, ich verstehe da schon etwas anderes darunter.

Die Geschichte hat mich wirklich ziemlich oft bewegt, mal war ich entsetzt, mal genervt, mal traurig, mal von allem etwas. Zwischendurch war ich auch kurz davor quer zu lesen, da es ziemlich zäh und langatmig wurde. Manchmal konnte ich die Schilderungen der Protagonistin auch nicht mehr ertragen. Abzug gibt es zudem, da die Mail, die im Titel so präsent ist und zu der ich gerne deutlich mehr erfahren hätte, nur mal am Rande erwähnt wird.

Das Buch hätte in deutlich abgespeckter Form sicher mehr überzeugt, so bleibt mir vor allem in Erinnerung, wie froh ich war, dass ich dieses fast 500 Seiten starke Buch erleichtert zugeschlagen habe und mich von Carolina verabschiedet habe, denn mit ihr konnte ich nun wirklich nichts anfangen. Sie wirkt einfach extrem unsympathisch und schon vor Aksels Tod war sie sicher alles andere als eine umgängliche Frau. An einigen Stellen hatte ich auch das Gefühl, dass sie ihren verstorbenen Lebensgefährten auch zu hart kritisiert. Einerseits war sie vielleicht nur ehrlich, andererseits denke ich, dass der Sohn vielleicht irgendwann das Buch lesen könnte und dann wird mir schon anders – sorry, das Leben ist zwar sicher kein Ponyhof, aber das muss ein Kind sicher nicht lesen – vor allem nicht in dem kühlen Tonfall.

Insgesamt bin ich sehr zwiegespalten und ich glaube nicht, dass ich dieses Buch jemandem empfehlen würde der gerade in einer ähnlichen Situation ist. Ich bewundere ihren Mut zur Ehrlichkeit und den Kampf zurück ins Leben, aber es gibt viele andere Dinge, die mich gestört haben, ergo drei Sterne.