Cover-Bild Der Klügere lädt nach
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19,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Nagel & Kimche
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 29.01.2018
  • ISBN: 9783312010585
Castle Freeman

Der Klügere lädt nach

Roman
Dirk van Gunsteren (Übersetzer)

Sheriff Lucian Wings Erfolgsgeheimnis ist die Geduld. Doch nun hat seine Frau ihn rausgeworfen, und der neue Vorsitzende hält von Geduld nicht viel. Als sich in der Gegend einige kuriose Unfälle ereignen, bei denen junge Rowdys zu Schaden kommen, will der Vorsitzende die Fälle geklärt haben. Der Sheriff muss das Problem auf eine ganz neue Art lösen. Gefährlich sind nämlich nicht nur die bösen Jungs, sondern auch diejenigen, die die Gesetze selbst in die Hand nehmen … Auch in seinem dritten Thriller erzählt Castle Freeman mit trockenem Humor und meisterhafter Verdichtung und zeigt uns die USA von einer anderen Seite.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2022

Sheriff Wing wird zum Handeln gezwungen

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+ + Für Sheriff Wing läuft es diesmal nicht gut - - Frau weg und seltsame Fälle im County - - seine ruhige abwartende Art hilft ihm nicht weiter + +

Nach "Herren der Lage" und "Auf die sanfte Tour" ist ...

+ + Für Sheriff Wing läuft es diesmal nicht gut - - Frau weg und seltsame Fälle im County - - seine ruhige abwartende Art hilft ihm nicht weiter + +

Nach "Herren der Lage" und "Auf die sanfte Tour" ist das mein drittes Buch von Castle Freemann. Ich mag seine ganz besondere Art und seine Figuren.

Im Mittelpunkt steht der Sheriff Lucian Wing, der nach dem Motto "weniger ist mehr" lebt. Er hat eine abwartende Haltung und hat so schon einige Probleme aussitzen können. Diesmal ist es aber anders. Es gibt gewalttätige Übergriffe auf stadtbekannte 'Taugenichtse'. Einer verliert eine Hand, ein anderer ein Auge, aber keiner der Betroffenen will sich gegenüber dem Sheriff äußern. Für Lucian eigentlich kein Problem. Ist halt so. Aber der neue Vorsitzende des Countys, wahrscheinlich was ähnliches wie unsere Landräte, will die Fälle aufgeklärt haben. Er setzt den Sheriff unter Druck. Als wäre das nicht schon alles ärgerlich genug, hat Lucian auch privaten Ärger. Seine Frau hat in rausgeschmissen und vergnügt sich mit einem jungen Liebhaber und seine Mutter braucht Unterstützung, weil sie nicht mehr ganz klar im Oberstübchen ist.

Im Vergleich zu den beiden anderen Bänden, hat mich der Autor diesmal nicht ganz so begeistern können. Er hat sehr weit ausgeholt und für mich zu viele "Baustellen" aufgemacht.

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Veröffentlicht am 17.02.2018

Schnörkellose und rabenschwarze Geschichte

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In einem kleinen Tal im Hinterland von Vermont lebt und arbeitet Sheriff Lucian Wing. Hier ist die Zeit stehen geblieben, jeder kennt jeden und man regelt die Dinge auf seine eigene Art und Weise, was ...

In einem kleinen Tal im Hinterland von Vermont lebt und arbeitet Sheriff Lucian Wing. Hier ist die Zeit stehen geblieben, jeder kennt jeden und man regelt die Dinge auf seine eigene Art und Weise, was so mancher Zugezogener erst noch lernen muss.
So wie der neue Vorsitzende des Gemeinderates Stephen Roark, welcher den Sheriff drängt mehr Engagement bei den Ermittlungen rund um die merkwürdigen Unfälle von jungen Rowdys an den Tag zu legen.
Auch privat läuft für Wing nicht alles rund, denn warum sonst würde er schon seit Wochen auf dem alten Sofa in seinem Büro schlafen?

Wings Stärke sind seine Ruhe und Geduld. Er sitzt alles aus und lässt sich weder von seinen Eheproblemen noch von einem übereifrigen Vorsitzenden aus der Ruhe bringen. Doch unter der ruhigen, fast langweiligen Oberfläche schlummert ein intelligenter Geist, der genau weiß wem seine Loyalität gilt und wie man mit manchen Situationen umgeht.
Beim Lesen fühlte ich mich in die Zeit des Wilden Westens zurückversetzt und habe mir Lucian immer mit einem Stetson auf dem Kopf vorgestellt.

Erst wiegt der Autor seine Leser in Sicherheit. Man bekommt Einblick in das Leben in einer ländlichen amerikanischen Kleinstadt, in der man sich kennt und gegenseitig hilft. Doch sobald man hinter die Fassade blickt, bleibt einem das Lachen im Hals stecken und man merkt, dass die Ruhe des Sheriffs und die Beschaulichkeit des Tales trügerisch sind.

Freemans Art die Geschichte in seinem unaufgeregten, schnörkellosen und humorvollen Schreibstil zu erzählen hat mir sehr gut gefallen. Hier gibt es kein eindeutiges Schwarz und Weiß, auch wenn die Grautöne oft rabenschwarz sind.

Ich habe das Gefühl, dass die Geschichte rund um Sheriff Wing noch nicht zu Ende ist, denn sowohl das Privatleben, als auch der Kriminalfall sind für mein Empfinden noch nicht endgültig abgeschlossen.
Oder ist das die ganz eigene Art des Autors auszudrücken, dass das Leben so weitergeht, als wäre alles in Ordnung? Das wäre ihm durchaus zuzutrauen.

Fazit: Schnörkellose und rabenschwarze Geschichte um einen Sheriff, der Probleme auf seine ganz eigene Art und Weise regelt.

Veröffentlicht am 09.02.2018

Freeman wird immer besser

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Für meinen Geschmack verrät der Klappentext eindeutig zu viel vom Plot des neuen Buches von Castle Freeman. „Der Klügere lädt nach“ ist das dritte auf Deutsch veröffentlichte Werk dieses nordamerikanischen ...

Für meinen Geschmack verrät der Klappentext eindeutig zu viel vom Plot des neuen Buches von Castle Freeman. „Der Klügere lädt nach“ ist das dritte auf Deutsch veröffentlichte Werk dieses nordamerikanischen Autors. Allesamt sind bei Nagel und Kimche in schlanker, hochwertiger Form erschienen. Freeman gehört zu den Autoren, die ihre Erzählstruktur auf das Wesentliche reduziert haben und mit wenigen Worten nicht nur Landschaften und gesellschaftliche Strukturen treffend und eindringlich beschreiben können, sondern deren Stärke auch die scharfe Zeichnung facettenreicher Charaktere ist.

Sheriff Lucian Wings wirkt auf den ersten Blick wie ein tiefenentspanntes Landei. Ein Gesetzeshüter, der wenig zu tun hat, einer, der aus Langeweile und um seinen Verdienst aufzubessern jede Art von Handwerkerjobs annimmt. Einer, der weder besonders gut im Schießen ist noch ein begnadeter Ermittler. Außerdem hat ihn seine Frau vor die Tür gesetzt um sich mit einem anderen zu vergnügen. Jeder in der Gemeinde weiß Bescheid und bemitleidet den Sheriff der gute Mine zum bösen Spiel macht. Gleiches tut er scheinbar auch bei einigen seltsamen Unfällen bei denen über die Jahre mehrere Männer Opfer von Verstümmelungen werden und häufig kurz darauf spurlos verschwinden. Dies ist dem Stadtratsvorsitzenden ein Dorn im Auge und der beschließt, dem Sheriff Dampf zu machen.

Ruhig und fast beschaulich kommt das Buch anfangs daher. Aber der Eindruck täuscht. In der kleinen Gemeinde im Herzen der USA brodelt es ganz gehörig. Erst mit der Zeit erkennt man, dass der Sheriff nicht auf den Kopf gefallen ist aber seine ganz eigene Art hat, mit den seltsamen Vorfällen und auch mit der Untreue seiner Frau umzugehen. Freeman ist ein Meister der Reduktion. Seine Geschichten sind auf wie komprimiert, voller Sarkasmus aber auch voller Liebe für die Unzulänglichkeiten seiner Hauptdarsteller. Seine Sprache ist klar und präzise, seine lakonischen Dialoge gehören mit zum Besten was es in diesem Genre gibt und könnten eins zu eins verfilmt werden.

Ich habe den Eindruck Castle Freeman steigert sich noch mit diesem Buch und kann das Buch mit großer Begeisterung empfehlen