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12,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Theiss in Herder
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 14.09.2020
  • ISBN: 9783806242188
Catherine Bailey

Bis wir uns wiedersehen

Eine Mutter, ihre geraubten Kinder und der Plan, Hitler umzubringen

Sippenhaft für die Familien der Attentäter vom 20. Juli: die wahre Geschichte der Fey von Hassell

Innsbruck, Dezember 1944: Die beiden Söhne der Diplomatentochter Fey von Hassell werden von der SS entführt und an einen unbekannten Ort verschleppt. Währenddessen wird ihre Mutter zusammen mit Angehörigen der Familien Stauffenberg, Goerdeler und anderen, die am Attentat auf Hitler beteiligt waren, durch verschiedene Konzentrationslager im Deutschen Reich geschleust.

Catherine Bailey zeichnet in ihrem Sachbuch ein reichhaltiges und tiefes Porträt der Fey von Hassell und erweckt die Geschichte zum Leben:

  • Dramatische Familiengeschichte vor der Kulisse des untergehenden Dritten Reichs
  • Ulrich von Hassell: vom deutschen Botschafter Italiens zum Schlüsselmitglied im Widerstand gegen Hitler bis zur Exekution nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli
  • Die Rolle des Reichsführers SS Heinrich Himmler: Sippenhaft und Deportation für die Angehörigen der Widerständler
  • Biografie der Fey von Hassell: vom angenehmen Leben im Castello di Brazzà bei Venedig zu den Schrecken der KZ Buchenwald und Dachau
  • Brillant recherchiert und packend erzählt: mit zahlreichen Abbildungen und Karten

Verzweifelte Suche: Was geschah mit den im Zweiten Weltkrieg verschwundenen Kindern?

Catherine Bailey arbeitete eng mit der Familie der 2010 verstorbenen Fey von Hassell zusammen. Die Autorin wertete unzählige Tagebücher, Briefe und historische Dokumente aus, um sich ein umfassendes Bild vom Kriegsende und den Wirren der Nachkriegszeit zu machen. Ihr Sachbuch zeigt das Panorama des deutschen Widerstands, der italienischen Resistenza und des Chaos im untergehenden ›Tausendjährigen Reich‹. Ein Geschichtskrimi allererster Güte: voller Spannung, Dramatik und menschlicher Tragödien!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2020

Die berührende und wahre Geschichte von Fey von Hassell

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Da ich mich gerade mit meiner Familiengeschichte beschäftige wurde ich auf dieses Buch aufmerksam.
Der Klappentext las sich interessant denn einen Geschichtskrimi habe ich schon eine Weile nicht gelesen.

Aus ...

Da ich mich gerade mit meiner Familiengeschichte beschäftige wurde ich auf dieses Buch aufmerksam.
Der Klappentext las sich interessant denn einen Geschichtskrimi habe ich schon eine Weile nicht gelesen.

Aus dem Inhalt:

Die Autorin Catherine Bailey erzählt die Familiengeschichte der 2010 verstorbenen Fey von Hassell, deren Vater als Widerstandkämpfer hingerichtet wurde und greift den Raub ihrer Kinder durch die Nazis auf.
Ein Abbild der Zeit des Tausendjährigen Reiches aber mit einem Happy End?

Meine Meinung:

Leider hört man immer wieder von den Gräueltaten im Dritten Reich.
Und man denkt man hat viel mitbekommen.
Aber hier ist wieder mal eine Familiengeschichte welche einem das Schaudern nahebringt.
Das Widerstandskämpfer damals ihr Leben lassen mussten war bekannt, und auch das Familienmitglieder in die Schikanen einbezogen worden ebenfalls, aber das man Kinder ihrer Eltern beraubt hat um sie teilweise mit anderem Namen versehen hat?
Ich muss gestehen das war mir so deutlich nicht geläufig und dennoch hat es viele dieser Schicksale gegeben.
Das Schicksal von Fey von Hassell und ihren beiden Söhnen steht also für viele Familien der damaligen Zeit welche verantwortlich gemacht worden sind für die Taten von Familienmitgliedern.
Der Einstieg in das Buch fiel mir erst schwer was nach meinem Ermessen an dem Schreibstil liegt, und Realität mit Erklärungen darstellt.
Auch wenn viele Darstellungen berührend, und die Ergebnisse der Nachforschung der Autorin nachvollziehbar sind, blieb mir Frau Fey von Hassell etwas zu weit entfernt, denn ich hätte mir mehr Tiefe im Detail dieser starken Frau erhofft.
Auch wenn es in meinen Augen kein Krimi ist, sondern ein Sachbuch welches die nackte Realität erzählt wird und ich berührt teilweise sogar wütend bin, wird es mir oftmals zu breit bzw. langatmig erzählt.
Das hat es mir mitunter schwer gemacht beim Lesen durchzuhalten.
Aber das Durchhalten hat sich gelohnt!
Gut gefielen mir die Karten und Fotos da es alles näher macht.
Was ich noch erwähnen möchte, ist das mir das Buchcover der deutschen Ausgabe wesentlich besser gefällt als das der englischen Ausgabe.
Fazit:

Ich empfehle dieses Buch unbedingt weiter, auch wenn es keine leichte Kost ist.
Und vergebe 4 von 5 Sternen!


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Veröffentlicht am 31.10.2020

Die wahren Opfer des Krieges

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Die aneinandergeschmiegten Jungen waren Brüder. Offiziell gehörten sie zu niemanden. Drei Monate zuvor hatte die SS sie mit Gewalt ihrer Mutter entrissen und ihre Identität gefälscht.“

(Seite 9)

In ...

Die aneinandergeschmiegten Jungen waren Brüder. Offiziell gehörten sie zu niemanden. Drei Monate zuvor hatte die SS sie mit Gewalt ihrer Mutter entrissen und ihre Identität gefälscht.“

(Seite 9)

In ihrem Buch „Bis wir uns wiedersehen“ beschreibt die Autorin Catherine Bailey die Geschichte der Familie von Hassell. Augenmerk liegt auf der Tochter Fey mit ihren 2 Söhnen Corrado und Roberto.

Der Schreibstil bewegt sich zu Beginn zwischen Sachbuch und Roman. Das hat den Einstieg auch etwas erschwert, denn es geht um die politische Lage in Europa, speziell hier um die Verbindungen der Mächte Italien und Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus. Ulrich von Hasssell ist vom Nationalsozialismus wenig begeistert, nutzt seine Stellung als deutscher Botschafter in Italien, um eine gemeinsame Kraft von Hitler und Mussolini zu verhindern.

Dies wird in den ersten Kapiteln sehr ausführlich beschrieben, dargelegt und erklärt. In meinen Augen sollte man sich für die politischen Zeiten von damals auf jeden Fall interessieren und ein wenig Wissen beherrschen damit man hier folgen kann. Fotos, Karten, der Epilog und weitere Nachweise bilden einen soliden Grund und macht das Buch und die Geschichte von Hassell noch verständlicher und zum greifen nahe.

Fey wird hier nur am Rande erwähnt, bis ca. zur Mitte des Buches geht es um von Hassell und seine Arbeit im Widerstand. Dieser wirft aber direkte Folgen auf Fey, die mit ihren Söhnen und Ehemann in Italien lebt und viele Einstellungen ihres Vaters teilt.

Während in Deutschland das Attentat auf Hitler, ausgeführt von von Stauffenberg, schiefgeht und auch Ulrich von Hassell in Gefangenschaft kommt, wenden sich die Ereignisse auch für Fey. Ihr Mann ist im Widerstand und kann sich nicht um Frau und Kinder kümmern. Fey lebt mit Offizieren und SS in ihrer Villa in Brazza´ als Verrat und Ermittlungen Fey treffen. Mit ihren Söhnen wird Fey nach Innsbruck gebracht und hier trennen sich die Wege von Fey und ihren Kindern.

Ab da konzentriert sich das Buch vollständig auf Fey und ihre Odyssee durch Deutschland und die deutsch eroberten Gebiete. Nicht nur sie ist eine Gefangene sondern auch viele aus der Familie von Stauffenberg, ehemalige Politiker die sich gegen Hitler und sein Regime ausgesprochen haben, wichtige Kriegsgefangene aus England. Sie reisen von Hotels in KZ´s und wieder zurück. Während es ihnen noch relativ gut ergeht und sie versorgt werden bemerken sie wie die Kriegsgeschicke von Deutschland sich wenden, wie immer mehr Menschen auf der Flucht sind, wie grausam die SS mit Gefangenen und Insassen der KZ´s umgeht, sie kennen ihr eigenes Schicksal nicht und haben kaum Kontakt zur eigenen Familie.

Fey ihr Schicksal, beide Söhne verloren zu haben, teilten zu dieser Zeit unzählig viele Familien. Was ist mit diesen Kindern geschehen? Warum wurden sie weggenommen? Wie hoch waren die Chancen sie nach Ende des Krieges wiederzufinden?

Die Geschichte von Fey steht für viele Familienschicksale. Es bewegt, berührt und schockiert. Zeigt dieses Buch doch schonungslos auf wer die Opfer dieses barbarischen Krieges waren. Auch welchen wichtigen Grund die Gefangenschaft von Fey und ihren Mitgefangenen hatte wird aufgeklärt und lässt einen ja, fassungslos, zurück. Trotz Einstiegsschwierigkeiten kann ich dieses Buch nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 26.10.2020

Herzzerreißender Zeitzeugenbericht

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Catherine Bailey gewährt uns einen Einblick in die grauenhaften Machenschaften des Nationalsozialismus. Der thematisierte überbordende Massenmord an Häftlingen in den Konzentrationslagern sowie die sadistisch ...

Catherine Bailey gewährt uns einen Einblick in die grauenhaften Machenschaften des Nationalsozialismus. Der thematisierte überbordende Massenmord an Häftlingen in den Konzentrationslagern sowie die sadistisch motivierte körperliche und psychische Quälerei ebendieser sind nur zwei Oberbegriffe für einen Facettenreichtum an brutalen Handlungen, die nicht annähernd wahrnehmbar machen, was im Zweiten Weltkrieg an Missetaten begangen worden ist.

Lesend begleiten wir Fey von Hassell, die nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 aufgrund der Beteiligung ihres Vaters in Sippenhaft gerät. Nachdem man ihr die beiden Kinder entzogen und sie mehrere Wochen in einer Gefängniszelle eingepfercht hatte, beginnt ihre Odyssee durch das gesamte Reich. Gemeinsam mit Angehörigen der Familien Stauffenberg, Goerdeler und weiteren wird sie von einem Konzentrationslager ins nächste überstellt. Nie ist bekannt, wohin es geht, wie lange man dort verweilen wird, ob eine Hinrichtung droht.

Die Autorin trägt die verstörenden Erlebnisse der Sippenhäftlinge so nah an den Leser heran, dass er nicht anders kann, als körperliche Reaktionen zu zeigen. Zeitweise bestimmten schlimmes Herzklopfen und ein starkes Beklemmungsgefühl mein Lesen, so intensiv war die beängstigende Aufruhr in mir. Darüberhinaus bebt Catherine Bailey das Besser-gestellt-Sein der Sippenhäftlinge gegenüber den gewöhnlichen Häftlingen hervor. Die Bedeutung dessen entbehrt jeglicher menschlichen Vorstellungskraft.

Nicht ganz genrerein kann man „Bis wir uns wiedersehen“ zwischen Sachbuch und historischen Roman verorten, wobei hier das Historische den Roman ausmacht, und nicht das schnulzig Romantische. Trotzdem gibt es unglaublich rührende Momente im Buch, die mir die Tränen in die Augen trieben. Zusätzlich war zeitweise dermaßen viel Spannung im Spiel, das mancher Thriller hier in den Schatten gestellt wird.
Der Sachbuchcharakter spiegelt sich in der intensiven Recherche wider, die man der Autorin aufgrund der außerordentlichen Feingliedrigkeit der Quellen gern zugesteht. Technisch überaus clever empfand ich das Sprechen lassen der Zeitzeugen über ihre eigenen Zitate. Die dadurch vermittelte Glaubwürdigkeit ist unvergleichlich. Der Romancharakter entsteht für mich durch das Hineinversetzen in die Charaktere mit Hilfe der Rekonstruktion von deren Gefühlswelt.

Wenn man über diesen Teil unserer Geschichte liest, fühlt es sich falsch an, von Lesevergnügen zu sprechen. Trotzdem habe ich das Buch gern gelesen, weil es die Geschehnisse sehr plastisch aufarbeitet. Es ist eine interessante, gleichzeitig fesselnde Informationsquelle. Ein Buch, das man gelesen haben sollte.

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Veröffentlicht am 26.10.2020

Dramatisches Zeitzeugnis

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Nachdem das Attentat von Stauffenberg gegen Hitler fehlschlagen ist, ändert sich das Leben von Fey von Hassell dramatisch. Ihre zwei und vier Jahre alten Söhne werden von der SS entführt und in einem Waisenhaus ...

Nachdem das Attentat von Stauffenberg gegen Hitler fehlschlagen ist, ändert sich das Leben von Fey von Hassell dramatisch. Ihre zwei und vier Jahre alten Söhne werden von der SS entführt und in einem Waisenhaus in Wiesenhof untergebracht. Während die am Attentat beteiligen Personen zum Tode verurteilt werden, werden ihre Angehörigen festgenommen und kommen ins KZ. Auch Fey gehört dazu, da ihr Vater Ulrich von Hassell an dem Attentat beteiligt war. Sie wird am Ende des Krieges befreit. Doch was ist aus ihren Kindern geworden?
Catherine Bailey erzählt eine bewegende und dramatische Geschichte, aber sie tut es auf eine sachliche und etwas trockene Art, so dass ich immer ein wenig distanziert blieb. Aber vielleicht ist es nur so möglich, das Schreckliche auszuhalten. Es ist eine Geschichte, die auf Tatsachen beruht. Mit der Unterstützung von Fey von Hassells Familie konnte die Autorin anhand von Dokumenten diese Geschichte aufschreiben.
Fey von Hassells Vater ist Diplomat. Sie ist verheiratet mit dem italienischen Adlige Detalmo Pirzio-Biroli und lebt in der Nähe von Venedig. Ihr Mann ist im italienischen Widerstand. Nach dem missglückten Attentat ändert sich Ihr Leben drastisch. Ihre Söhne Corrado und Roberto werden nach der Entführung ins Waisenhaus gebracht und sie erhalten neue Identitäten. Sie sollen auf Befehl von Himmler später von linientreuen Familien adoptiert werden. So ging es vielen Kindern und ihren Familien.
Es ist menschenverachtend, wie die Nazis die Menschen für ihre Zwecke missbrauchten haben. Nach Belieben haben sie Familien auseinandergerissen. Je mehr der Untergang des Reiches zu erkennen war, umso verzweifelter und furchtbarer wurden die Aktionen des Regimes. Bewundernswert ist es, dass es Menschen gab, die diesem Wahnsinn ein Ende setzen wollten, ungeachtet der Risiken, die das für sie und ihre Familien mit sich brachten.
Dieses Buch ist ein erschütterndes Zeitzeugnis über eine dunkle, furchtbare Epoche. Empfehlenswert, wenn auch nicht leicht zu lesen.

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Veröffentlicht am 22.10.2020

Wahre Geschichte staubtrocken erzählt

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Catherine Bailey erzählt mit ihrem Buch "Bis wir uns wiedersehen" die wahre Geschichte der Fey von Hassel und lässt so die Grauen und Schrecken der dunkelsten Zeit Deutschlands wieder auferstehen.

Doch ...

Catherine Bailey erzählt mit ihrem Buch "Bis wir uns wiedersehen" die wahre Geschichte der Fey von Hassel und lässt so die Grauen und Schrecken der dunkelsten Zeit Deutschlands wieder auferstehen.

Doch bei aller Spannung, Dramatik und den menschlichen Tragödien, die sich ereignen, vergisst sie irgendwie den Leser mitzunehmen und ihn an die Seiten zu fesseln. Das Buch ist staubtrocken erzählt und birgt dabei doch so viele aufwühlende Szenen und Ereignisse, die einem normalerweise die Zornesröte ins Gesicht treibt. Die Autorin vermittelt sehr nüchtern und sachlich das Ergebnis ihrer Recherchearbeit und so bleibt die starke Persönlichkeit von Faye und ihre doch bewegende Geschichte eher im Hintergrund.

Manchmal verliert sich die Schreibende in unverhältnismäßig ausgeschmückten Szenen, die den Roman künstlich in die Länge ziehen, dann wiederum setzt sie Erfahrung und Kenntnis von gewissen Ereignissen voraus, ohne darauf vorher näher eingegangen zu sein. Ein gesundes Gleichgewicht hätte dem Ganzen gut getan und für mehr Nachdruck und Beständigkeit gesorgt.

Alles in allem ein Buch, das die Machenschaften des braunen Sumpfes aufdeckt und näher beleuchtet, aber in der Umsetzung nicht ganz das ist, was ich erwarte, wenn ein Roman/eine Erzählung gegen das Vergessen geschrieben wird - somit kann ich nur neutrale 3 Sternchen vergeben.

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