(K)eine Vorstadtidylle
Die Geschichte spielt in den 90er Jahren im etwas zu perfekten und idyllischen Shaker Heights, einem Vorort von Cleveland, in dem sogar vorgeschrieben ist, wie hoch die Grashalme im Vorgarten wachsen dürfen. ...
Die Geschichte spielt in den 90er Jahren im etwas zu perfekten und idyllischen Shaker Heights, einem Vorort von Cleveland, in dem sogar vorgeschrieben ist, wie hoch die Grashalme im Vorgarten wachsen dürfen. Hier treffen Elena Richardson und Mia Warren aufeinander, zwei Mütter die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Elena Richardson, so scheint es, hat in ihrem Leben immer alles richtig gemacht. Sie verkörpert alles, wofür Shaker Heights steht: Anwaltsgemahlin mit solidem, doch etwas langweiligem Journalistenjob bei der Lokalzeitung, perfekt geratene Kinder, zumindest größtenteils.
Auf dieses Idyll treffen Mia Warren und ihre Tochter Pearl, die bisher ein wahres Hippie-Leben geführt und an keinem Ort besonders lang verweilt haben. Ihre unkonventionelle Art zu leben zwingt die Mitglieder der Familie Richardson (manche mehr als andere), hinter die perfekte Fassade ihres Lebens zu blicken.
Gleich zu Beginn des Romans der Paukenschlag: Jemand hat das Haus der Richardsons in Brand gesteckt und Elena Richardson muss fassungslos zusehen, wie ihr perfektes Leben in Flammen aufgeht.
Stück für Stück erfahren wir bei der Lektüre des Romans, wie es dazu kam, wie sich die Schicksale der beiden Familien immer mehr verflochten haben.
Da ist Mias Tochter Pearl, die sich nach einem geordneten Leben wie dem der Richardsons sehnt und immer mehr Zeit bei ihnen verbringt. Elenas Tochter Izzy, die Rebellin, die aus dem Käfig des perfekten Vorstadtlebens ausbrechen will, fühlt sich dagegen sehr zu Mia und ihrer unkonventionellen Lebensweise hingezogen. Ein Sorgerechtsstreit zwischen einer chinesischen Einwanderin und guten Freunden der Familie Richardson spaltet nicht nur die Richardsons und Warrens, sondern ganz Shaker Heights in zwei Lager. Und dann beginnt Elena auch noch in Mias Vergangenheit zu graben. All diese mehr oder weniger unterschwelligen Konflikte kulminieren letztendlich in dem Brand, von dem wir am Anfang des Buchs erfahren haben.
Ein absolut lesenswertes Buch!