Cover-Bild Auf einer Skala von 1 bis 10
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 31.05.2019
  • ISBN: 9783551521118
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Ceylan Scott

Auf einer Skala von 1 bis 10

Beate Schäfer (Übersetzer)

Iris ist tot. Und Tamar sitzt in Lime Grove, einer geschlossenen Jugendpsychiatrie, wo sie den ganzen Tag lang sinnlose Fragen beantworten soll. Wie fühlst du dich, auf einer Skala von 1 bis 10? Du weißt schon, dass du dich nicht normal verhältst? Was genau ist eigentlich passiert? Aber Tamar sagt nichts. Sie kann einfach nicht erzählen, was mit Iris geschehen ist. Das Monster lässt es nicht zu.

Packend, echt, mitfühlend – dieser Insiderroman liest sich wie ein Thriller und sensibilisiert für die dramatischen Ausmaße psychischer Krankheiten.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2019

Authentische Geschichte

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Nach dem schockierenden Tod von Iris, wird Tamar in die jugendpsychiatrische Klinik Lime Grove eingewiesen. Denn sie war ein letzte die Iris gesehen hat und hütet ein ihrer Ansicht nach schwerwiegendes ...

Nach dem schockierenden Tod von Iris, wird Tamar in die jugendpsychiatrische Klinik Lime Grove eingewiesen. Denn sie war ein letzte die Iris gesehen hat und hütet ein ihrer Ansicht nach schwerwiegendes Geheimnis, welches alles Geschehene in ein anderes Licht rückt. In der Einrichtung lernt sie sich selbst besser kennen und verarbeitet die damaligen Ereignisse und Iris' Tod.



Das Buch hat mich von Anfang an gereizt, da ich es immer äußerst spannend finde etwas über psychische Erkrankungen zu lesen, vor allem wenn diese in entsprechenden Einrichtungen behandelt werden. Ein weiterer Pluspunkt stellt die Tatsache dar, dass die Autorin selbst Betroffene einer psychischen Erkrankung ist und ich dadurch mehr Authentizität erhofft habe.

Tamars besondere Situation wird ausführlich und sehr emotional geschildert und ihre Gefühlslage wird nachdrücklich beschrieben, sodass ich mich teilweise in sie hineinversetzen konnte. Zugegebenermaßen hatte ich diesbezüglich auf mehr gehofft, da ihre Eindrücke oft nur grob angerissen und oberflächlich dargestellt werden, sodass mir da die Intensität gefehlt hat. Ähnlich sah es bei den anderen Patienten aus, die Tamar in gewisser Weise eine Stütze sind, da sie alle im selben Boot sitzen, allerdings nicht genauer beschrieben werden, genauso wenig ihre Erkrankungen. Leider habe ich nicht ganz nachvollziehen und verfolgen können wie genau sie therapiert wird und was genau dazu führt, dass es ihr später besser geht. Sie war einige Wochen in der Klinik und am Ende hat sich ihre gesundheitliche Situation auf einmal geändert, ohne dass dies für mich glaubwürdig und realistisch beschrieben wurde.

Der Alltag wurde, vermutlich, recht realistisch und authentisch dargestellt und die alltäglichen Situationen konnten mein Interesse und meine Neugierde wecken, sodass ich das Buch schnell durchgelesen hatte.

Der Schreibstil ist klar und etwas distanziert, was mir persönlich sehr gefiel. In passenden emotionalen Momenten wurden die Geschehnisse und Hintergründe jedoch ausführlicher behandelt und gaben der ganzen Geschichte mehr Tiefe und Glaubwürdigkeit. Manchmal hatte ich den Eindruck dass einige einzelne Situationen bruchstückhaft geschildert wurden, was mich etwas verwirrt hatte, vermutlich aber die Wahrnehmung von Tamar recht authentisch präsentiert.

Fazit: Ein seichtes Buch über psychische Erkrankungen von Jugendlichen, die besonders gut geeignet für junge Leser*innen sind, die bisher kaum oder gar nicht mit diesen Themen konfrontiert wurden und erstmals etwas darüber lesen wollen.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Heftig, aber wichtig!

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Wo soll ich bei diesem Buch anfangen? Mir war von Anfang an klar, dass hier ein sehr wichtiges Thema behandelt wird und ich fand es von vorneherein interessant, dass die Autorin aus eigenen Erfahrungen ...

Wo soll ich bei diesem Buch anfangen? Mir war von Anfang an klar, dass hier ein sehr wichtiges Thema behandelt wird und ich fand es von vorneherein interessant, dass die Autorin aus eigenen Erfahrungen dieses Buch geschrieben hat, was das Ganze natürlich noch einen Tick emotionaler und näher macht.

Der Einstieg fiel mir ehrlich gesagt auch richtig leicht und wir lernen direkt Tamar kennen. Ich fand es super, dass die Geschichte aus Sicht der Vergangenheit und Gegenwart von Tamar erzählt wird. So erfährt man nach und nach mehr über sie und erfährt, wie es zu ihrer gegenwärtigen Situation gekommen ist. Ich hatte von Anfang an schon die richtige Vermutung, was der Geschichte an sich aber nicht geschadet hat, denn bei diesem Buch geht es nicht um Überraschungseffekte, sondern um eine Krankheit, die von der Gesellschaft belächelt wird.

Die Autorin hat auch hier sehr gut diese unterschiedlichen Seiten dargestellt, Menschen, die diese Krankheit nicht ernst nehmen sowie natürlich die Gegenseite, die Tamar helfen will und sie unterstützt. Auch die Entwicklung der Prota selbst war fantastisch aufgezeigt. Hier will ich aber nicht zu viel verraten.

Der einzige kleine Kritikpunkt war für mich, dass der Schreibstil stellenweise etwas abgehackt wirkte, durch viele sehr kurze Sätze. Ich denke aber, das ist Geschmacksache und hat auch mich persönlich nur zum Teil gestört. Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und es hat mich auf jeden Fall sehr berührt. Auch andere Charaktere dieser Geschichte sind mir ans Herz gewachsen und das Ende ist auf jeden Fall realistisch und glaubwürdig.

Fazit
Auf einer Skala von 1 bis 10 erzählt die Geschichte von Tamar, die mit psychischen Problemen zu kämpfen hat. Eigentlich will ich gar nicht zu viel verraten, weil man an dieses Buch absolut unvoreingenommen herangehen sollte. Was ich aber richtig toll fand, ist die Erzählperspektive. Es wird aus Sicht von Tamar erzählt, aus ihrer Vergangenheit und Gegenwart im Wechsel. Das fand ich richtig klasse, weil man sie und ihre Gefühlswelt kennenlernt und auch nach und nach erfährt, wie es zu ihrer aktuellen Situation kam. Gut finde ich auch die Warnung des Verlags, dass diese Geschichte für Betroffene mit psychischen Erkrankungen ungeeignet sein kann. Ansonsten kann ich das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, gerade auch interessant für diejenigen, die meinen, dass man psychische Krankheiten belächeln muss. Mich hat das Buch sehr berührt, auch wenn ich teilweise den Schreibstil etwas abgehackt empfand, von mir gibt es 4 Sterne.

Veröffentlicht am 03.06.2019

Aufwühlend, schonungslos ehrlich und fesselnd bis zum Schluss!

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Bücher, die von psychischen Erkrankungen handeln, fallen absolut in mein Beuteschema. Immer lese könnte ich sie nicht, schließlich liest man solche Geschichten nicht mal so eben locker-leicht weg, da sie ...

Bücher, die von psychischen Erkrankungen handeln, fallen absolut in mein Beuteschema. Immer lese könnte ich sie nicht, schließlich liest man solche Geschichten nicht mal so eben locker-leicht weg, da sie sehr schwere Themen behandeln. Ich halte solche Bücher aber für unheimlich wichtig, daher sind sie auf meiner Leseliste stets sehr gut vertreten. Als ich das erste Mal von „Auf einer Skala von 1 bis 10“ hörte, war meine Neugier daher sofort geweckt. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und das schlichte Cover finde ich richtig faszinierend. Ich zögerte daher auch gar nicht groß, sondern packte das Buch schleunigst auf meine Wunschliste.

Tamar war die Letzte gewesen, die Iris lebend gesehen hat. Als sie von dem Tod ihrer Freundin erfährt, steht für sie sofort fest: Sie ist schuld daran, dass ihre Freundin nicht mehr am Leben ist. Sie ist eine Mörderin. Immer mehr verschlechtert sich Tamars Zustand, sie verletzt sich selbst, wird depressiv. Schließlich landet sie in Lime Grove, einer geschlossenen Jugendpsychiatrie. Ekliges Essen, eine ständige Überwachung, sinnlose Fragen – so sieht jetzt also ihr Leben aus. Tamar soll erzählen, wie es ihr geht und was mit Iris geschehen ist. Die Antworten darauf sind allerdings nicht leicht zu geben. Ob Tamar ihr inneres Monster wohl besiegen wird?

Ich habe gesehen, dass das Buch im Englischen sehr durchwachsene Bewertungen erhalten hat. Viele haben sich sehr negativ dazu geäußert. Ich persönlich kann das nicht nachvollziehen, mir hat der Debütroman von Ceylan Scott sehr gut gefallen. Nicht ganz so gut wie erhofft, meine Erwartungen wurden hier leider nicht komplett erfüllt, aber empfehlen kann ich das Buch dennoch sehr.

Ich komme einfach mal zuerst zu meinen negativen Kritikpunkten.
Mir persönlich kam Tamars Zeit in Lime Grove extrem kurz vor. Keine Ahnung, auf mich wirkte es so, als wäre sie nur wenige Wochen da gewesen, wenn überhaupt. So, wie Tamar es aber am Ende darstellt, kann man fast den Eindruck gewinnen, dass es sich um Monate gehandelt hat. Ich hatte nicht den Eindruck, dass es zeitmäßig einen großen Sprung gegeben hätte, daher hat es mich total verwirrt, dass Tamar so schnell wieder entlassen wird. Hinzu kommt, dass ihre Therapie nur sehr wenig beschrieben wird. Gruppentherapie findet irgendwie gar nicht statt und die Einzelgespräche...hm ja, ihre Termine mit Doktor Flores fand ich sehr komisch. Doktor Flores ist ein total merkwürdiger Typ. Ich konnte ihn überhaupt nicht leiden und finde, dass er kein guter Arzt ist.

Dass man insgesamt doch recht wenig über Tamars Klinikzeit und ihre Therapie erfährt, hat mich schon sehr enttäuscht, da hatte ich einfach mit mehr gerechnet. Allerdings spreche ich da auch nur für mich. Vielleicht wird da ja nicht jeder so empfinden wie ich.

Was ich sehr verwirrend fand, war, dass es zwei Charaktere mit dem Namen Will gibt. Einmal einen Pfleger und dann noch einen Patienten, einen kleinen Jungen, der ein Marmeladen-Tick hat. Ich hatte zuerst gar nicht gecheckt, dass es sich hier um zwei verschiedene Wills handelt. :D
Als ich es dann endlich geschnallt hatte, wusste ich dennoch manchmal nicht sofort, von welchem Will nun die Rede ist. Da hätte ich es besser gefunden, wenn man die beiden unterschiedlich benannt hätte. Meine Will-Verwirrung hat mich leider öfters etwas aus meinem Lesefluss gerissen.

Das war es dann aber auch schon mit dem Meckern. Ansonsten bin ich richtig begeistert von dem Buch. Mich konnte die Handlung von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und bis zum Schluss fesseln. Der Schreibstil hat sich für mich super angenehm lesen lassen. Er ist flüssig, jugendlich und sehr bildhaft.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht von Tamar in der Ich-Perspektive. Sie erzählt in zwei Zeitebenen. Einmal gibt es die Jetzt-Zeit, in der sich Tamar in Lime Grove befindet und dann gibt es die Vorher-Kapitel, die vor ihrem Klinikaufenthalt spielen und in denen wir erfahren, wie es dazu kam, dass sie in die Psychiatrie eingewiesen werden musste. Mir haben diese Zeitsprünge richtig gut gefallen. Sie machen das Lesen so spannend und abwechlungsreich und sie ermöglichen es einem, die Protagonistin sehr genau kennenzulernen.

Mir war Tamar sehr sympathisch. Ich konnte ihr Denken und Fühlen zwar nicht immer komplett nachvollziehen, denke aber, dass dies vermutlich an ihrer Erkrankung liegt. Betroffene werden sich vermutlich besser in Tamar hineinversetzen können. Allerdings muss man sich im Klaren darüber sein, dass es im Buch stellenweise sehr harte Szenen gibt. Die Triggerwarnung steht schließlich nicht ohne Grund hinten auf dem Buch. Ich persönlich habe tatsächlich mit einer etwas krasseren Story gerechnet, aber manche Szenen sind mir dann doch richtig unter die Haut gegangen. Das Buch wird auf jeden Fall nicht jedermanns Sache sein und ist auch nicht für jeden geeignet. Selbstverletzung, Selbstmordgedanken, Patienten mit Essstörungen, Schizophrenie, Schuldgefühle… „Auf einer Skala von 1 bis 10“ behandelt viele schwere und ernsthafte Themen und das auf eine fesselnde, schonungslos ehrliche und absolut realistische Weise. Tamars Gefühle werden so lebendig, echt und intensiv beschrieben, sodass ich öfters schwer schlucken musste und Gänsehaut beim Lesen hatte.

Womit ich gar nicht gerechnet hätte, ist, dass das Buch stellenweise recht humorvoll ist. Manche von Tamars Mitpatienten sind ziemlich schräg drauf, sodass man öfters mal Gründe zum Schmunzeln hat. Hat mir persönlich sehr gut gefallen, da die ernste, bedrückende Handlung dadurch etwas aufgelockert wird.

Ob sich Tamars Zustand wieder bessern wird, werde ich natürlich nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Was ihr tun solltet, zumindest dann, wenn ihr mit den psychischen Erkrankungen, die hier behandelt werden, gut umgehen könnt. Ich halte „Auf einer Skala von 1 bis 10“ für ein sehr wichtiges Buch und bin wirklich froh, dass ich es gelesen habe.

Fazit: Schonungslos ehrlich und fesselnd bis zum Schluss! Mit „Auf einer Skala von 1 bis 10“ ist Ceylan Scott ein außergewöhnliches Buch gelungen, welches mich zwar leider nicht so begeistern konnte wie von mir erhofft, welches ich aber dennoch sehr empfehlen kann. Die Story ist allerdings keine leichte Kost. Ich finde es so super, dass der Verlag mit einer Triggerwarnung hinten auf dem Buch noch mal darauf hinweist, dass die Geschichte viele schwere Themen behandelt, die garantiert nicht für jeden geeignet sind. Wenn ihr meint, dass ihr mit den Themen Suizid und Selbstverletzung klarkommt, solltet ihr „Auf einer Skala von 1 bis 10“ unbedingt lesen. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 03.08.2019

Auf einer Skala von 1 bis 10

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Irist ist tot und die letzte, die sie lebend gesehen hat ist Tamar. Die wiederum sitzt nun in einer Jugendpsychiatrie und kann und will einfach nicht darüber sprechen, was mit Iris geschehen ist. Sie ist ...

Irist ist tot und die letzte, die sie lebend gesehen hat ist Tamar. Die wiederum sitzt nun in einer Jugendpsychiatrie und kann und will einfach nicht darüber sprechen, was mit Iris geschehen ist. Sie ist verstört, depressiv, verletzt sich selbst. Daher soll sie nun Hilfe in Lime Grove bekommen.

Als Leser begleitet man Tamar vom ersten Tag in der Klinik an. Mieses Essen, gefühlt tausend dämliche Regeln und sinnlose Therapiegespräche. So sieht nun also ihr Alltag aus. Dabei lernt man auch einige andere Patienten kennen, die ich allesamt sehr gerne mochte.

Die Geschichte selbst wird aus der Ich-Perspektive von Tamar erzählt, wobei sich zwei verschiedene Zeitebenen abwechseln. Zum einen erleben wir das Hier und Jetzt, also Tamars Zeit in der Klinik. Und dann gibt es noch ein vorher, als Iris noch am Leben war.

Für mich hätte das Buch auf jeden Fall noch etwas länger sein können. Die Therapiestunden mit Dr. Flores waren mir zu kurz und wenig detailliert. Hier hätte ich mir mehr Einblicke gewünscht. Insgesamt ist Tamar wohl für viele Monate in Behandlung, das wird im Buch allerdings nicht eindeutig vermittelt.

Bei diesem Buch handelt es sich um keine leichte Kost. Auf der Rückseite findet sich auch eine Triggerwarnung, dass die Geschichte Selbstverletzung und suizidales Verhalten behandelt. Diesen Hinweis finde ich sehr sehr gut, dass das Buch wirklich nicht für jeden geeignet ist. Auch würde ich es nicht für Jugendliche unter 14 Jahren empfehlen.
Ich selbst hätte mir den Inhalt sogar etwas extremer vorgestellt, aber die ein oder andere Szene ging dann doch unter die Haut.
Ich finde es sehr gut, dass solche ernsthaften Themen in Jugendbüchern behandelt werden. Es sollte viel mehr Lektüren dieser Art geben, damit psychische Erkrankungen und ähnliche Themen endlich keine Tabus mehr sind.

Veröffentlicht am 16.07.2019

Konnte mich nicht ganz überzeugen

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Dieses Buch spricht ein Thema an, das oft diskutiert und leider auch genauso oft belächelt wird. Tamar geht es nach dem Tod ihrer Freundin Iris nicht gut. Sie hat den Bezug zu sich selbst verloren und ...

Dieses Buch spricht ein Thema an, das oft diskutiert und leider auch genauso oft belächelt wird. Tamar geht es nach dem Tod ihrer Freundin Iris nicht gut. Sie hat den Bezug zu sich selbst verloren und glaubt nur noch etwas spüren zu können, wenn sie sich selbst verletzt. Manchmal geht es sogar noch etwas weiter.

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Die Aufteilung im Buch sieht so aus, das abwechselnd aus dem "Vorher" und dem "Jetzt" gelesen wird. So bekommen wir Leser Stück für Stück ein genaueres Bild, wie es zu Tamars psychischer Erkrankung gekommen ist.

Das Thema finde ich sehr wichtig und deshalb hat mich der Klappentext auch sehr neugierig gemacht. Leider konnte mich der Schreibstil nur schwer in die Handlung rein bringen. Oft hatte ich das Gefühl etwas nicht mitbekommen zu haben, deshalb habe ich nochmal zurückgeblättert, was allerdings nichts brachte, da es eben am Schreibstil lag. Dieses Buch zu bewerten fällt mir wirklich schwer. Das Thema ist wie gesagt echt spannend und aufwühlend, doch wenn einem die Sätze eher anstrengend vorkommen, verliert man die Leselust recht schnell. Trotzdem wollte ich das Buch weiterlesen und wissen, was wirklich passiert ist und wie es dazu gekommen ist, das Tamar sich für Iris Tod verantwortlich fühlt.
Manche Textstellen waren dann wiederum so gewaltig, das sie mich dazu gebracht haben eine kurze Auszeit zu nehmen, denn dafür ist mein Vorstellungsvermögen leider zu stark (und ich bin kein Freund von blutigen Szenen). Tamars Verzweifelung und auch das eher teilnahmslose Verhalten in bestimmten Situationen, konnte man sehr gut spüren. Leider hat mir das Buch nicht alles gegeben, was ich gerne gehabt hätte. Tamars Therapie in der Klinik kam mir sehr abgehackt vor. Es fehlte einfach soviel. Für mich war alles ein reines durcheinander. Mal wird etwas über ihre Mitpatienten angeschnitten und dann wieder fallen gelassen. Irgendwie hatte ich keinen greifbaren roten Faden. Wie man merkt hatte ich mit diesem Buch so meine Probleme. Manchmal kann einem die Erwartung an ein Buch vielleicht einen Teil davon kaputt machen. Für mich hat es daher leider nur für 3,5 Sterne gereicht.