Cover-Bild Wie Salz auf der Zunge
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 13.04.2021
  • ISBN: 9783442719686
Charlotte Runcie

Wie Salz auf der Zunge

Frauen und das Meer
Meredith Barth (Übersetzer)

Das Meer hat Charlotte Runcie schon immer magisch angezogen - die beruhigende, meditative Seite ebenso wie die wilde unbezähmbare. Als Charlotte ihre geliebte Großmutter verliert und zum ersten Mal schwanger ist, verspürt sie diesen Drang so stark wie noch nie.

In »Wie Salz auf der Zunge« geht die Autorin nicht nur ihrer ganz persönlichen Faszination auf den Grund. Sie schreibt zugleich eine Kulturgeschichte der See aus weiblicher Sicht: wir erfahren von Meerjungfrauen und Najaden, griechischer Mythologie und schottischen Legenden, Schiffbrüchigen und Sirenen. »Runcie wirft ihr Netz weit aus und kombiniert sehr einfühlsam persönliches Memoir mit profunder Kulturgeschichte.« (The Times)

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2021

Frauen, Schwangerschaft, Geburt

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„Wie Salz auf der Zunge“ ist der Erlebnisbericht der Autorin Charlotte Runcie, der uns teilweise in Form eines erzählenden Sachbuchs von der Schwangerschaft der Autorin berichtet. Zunächst dreht sich der ...

„Wie Salz auf der Zunge“ ist der Erlebnisbericht der Autorin Charlotte Runcie, der uns teilweise in Form eines erzählenden Sachbuchs von der Schwangerschaft der Autorin berichtet. Zunächst dreht sich der erste Teil stark um Legenden, Mythen und Sagen rund um das Meer und die Verbindung zu Frauen. Schnell wird klar, dass viele Geschichten einen Zusammenhang zwischen dem Meer und Frauen aufzeigen. Frauen wirken aufgrund ihrer Möglichkeit zu gebären und der damit einhergehenden Prozesse mysteriös und unerforscht, ähnlich wie die Ozeane der Erde. Doch in der Mitte fokussiert sich der Bericht mehr auf die Schwangerschaft und die Kraft, die dahintersteckt. Der Körper der Frau wird gleichermaßen als Wunder gesehen und als Behälterraum. Einerseits scheint die Autorin fasziniert zu sein, doch andererseits wird deutlich, dass sie sich unwohl fühlte. Der Körper scheint übernommen zu werden und man ist nicht mehr dieselbe Person. All diese Fragen beschäftigen Runcie im weiteren Verlauf des Buches. Die Themen beginnen folglich mit dem Meer und den Mythen und gehen langsam wie eine sanfte Welle zur Schwangerschaft und der Geburt über. Während der erste Teil allgemein und objektiv gefasst ist, bietet der zweite Teil intime Einblicke in die Gedankenwelt der Autorin, die ehrlich und ungeschönt ihre Gefühle und Empfindungen mitteilt.

Doch wie fand ich das Buch? Schwierig, um ehrlich zu sein. Ich liebe das Meer und verstehe zu 100% die Begeisterung für die Schönheit, die Mythen und all die wundervollen Einblicke, die uns die Autorin sorgsam über die Ozeane zusammengetragen hat. (Es gibt auch ein Literaturverzeichnis für diejenigen, die sich damit mehr auseinandersetzen wollen!) Aber ich hatte ganz klar andere Erwartungen. Ich habe eine Erzählung erwartet, die diese ganzen Fakten in sich hinein bindet. Dem war nicht so. Ich würde es vermutlich als Bericht, Geschichtensammlung, Gedanken der Autorin oder dergleichen bezeichnen. Da ich nicht schwanger bin und auch bisher nicht war, hätte ich nicht erwartet, dass mir dann der persönliche Teil viel besser gefallen hat. Die Autorin zeigt hier ihr wirkliches Können. Sie schafft zugleich eine düstere, manchmal gar beängstigende Atmosphäre, die einen etwas vor Schwangerschaft abschreckt. Doch wenn man dann sich traut, weiterzulesen, wandelt sich dieser Eindruck komplett. Charlotte Runcie beschreibt das Gefühl, was ich bereits von vielen Frauen gehört habe – das Kind ist das alles wert. Ihre Art ist nüchtern, ehrlich und doch so tiefgehend, dass ich durch das Buch spüren konnte, dass sie es ernst meint. Das hat mir sehr gut gefallen.

Neben dem persönlichen Teil über ihre Schwangerschaft, – welchen ich ungelogen 5 Sterne geben würde, habe ich enorm viel über das Meer gelernt und bin froh, dass ich das Buch gelesen habe. Nur war der Beginn etwas stockend und mehr wie ein Sachbuch, was ich etwas schade fand. Ich habe auch ziemlich lange gebraucht, bis ich in ihren Bericht reinkam, aber schließlich hatte es sich gelohnt und ich wurde mir einem Stück Meerglas belohnt. (Das ist Glas, welches vom Meer geformt und abgerundet wird. Die Autorin sammelt sie und für sie erzählen diese Stücke ein Teil der Geschichte des Meeres, da sie vermutlich schon sehr lange im Wasser umher wandelten, bevor sie sie am Strand auflesen konnte.)

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