Cover-Bild Die Spiegelreisende 1 - Die Verlobten des Winters
Band 1 der Reihe "Die Spiegelreisende"
(137)
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 535
  • Ersterscheinung: 10.03.2019
  • ISBN: 9783458177920
Christelle Dabos

Die Spiegelreisende 1 - Die Verlobten des Winters

Eine unvergessliche Heldin und eine atemberaubende Fantasy-Welt | SPIEGEL-Bestseller
Amelie Thoma (Übersetzer)

Am liebsten versteckt sie sich hinter ihrer dicken Brille und einem Schal, der ihr bis zu den Füßen reicht. Dabei ist Ophelia eine ganz besondere junge Frau: Sie kann Gegenstände lesen und durch Spiegel reisen. Auf der Arche Anima lebt sie inmitten ihrer riesigen Familie und kümmert sich hingebungsvoll um das Erbe der Ahnen. Bis ihr eines Tages Unheilvolles verkündet wird: Ophelia soll auf die eisige Arche des Pols ziehen und einen Adligen namens Thorn heiraten. Was hat es mit der Verlobung auf sich? Wer ist der Mann, dem sie von nun an folgen soll? Und warum wurde ausgerechnet sie, das zurückhaltende Mädchen mit der leisen Stimme, auserkoren? Ophelia ahnt nicht, welche tödlichen Intrigen sie auf ihrer Reise erwarten, und macht sich auf den Weg in ihr neues, blitzgefährliches Zuhause.

Eine unvergessliche Heldin, eine atemberaubende Welt von Archen und Familienklans, eine Geschichte, wie sie noch nicht erzählt wurde – Christelle Dabos hat mit ihrer Serie um die Spiegelreisende ein sagenhaftes Universum geschaffen, in dem man ewig verweilen möchte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2019

Gelungener Auftakt zu einer interessanten Fantasy-Serie mit viel Potential

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INHALT
Am liebsten versteckt sie sich hinter ihrer dicken Brille und einem Schal, der ihr bis zu den Füßen reicht. Dabei ist Ophelia eine ganz besondere junge Frau: Sie kann Gegenstände lesen und durch ...

INHALT
Am liebsten versteckt sie sich hinter ihrer dicken Brille und einem Schal, der ihr bis zu den Füßen reicht. Dabei ist Ophelia eine ganz besondere junge Frau: Sie kann Gegenstände lesen und durch Spiegel reisen. Auf der Arche Anima lebt sie inmitten ihrer riesigen Familie und kümmert sich hingebungsvoll um das Erbe der Ahnen. Bis ihr eines Tages Unheilvolles verkündet wird: Ophelia soll auf die eisige Arche des Pols ziehen und einen Adligen namens Thorn heiraten. Was hat es mit der Verlobung auf sich? Wer ist der Mann, dem sie von nun an folgen soll? Und warum wurde ausgerechnet sie, das zurückhaltende Mädchen mit der leisen Stimme, auserkoren? Ophelia ahnt nicht, welche tödlichen Intrigen sie auf ihrer Reise erwarten, und macht sich auf den Weg in ihr neues, blitzgefährliches Zuhause.
(Quelle: Insel Verlag)

MEINE MEINUNG
Das Jugendbuch „Die Spiegelreisende – Die Verlobten des Winters“ von der Debütautorin Christelle Dabos ist der gelungene Auftakt eines vielversprechende vierteiligen Fantasy-Epos, das uns mitnimmt auf eine fesselnde, abenteuerliche Reise in die fantasievollen Welten der Archen und Familienclans.
Mit ihrer als Welterfolg gefeierten und nun auf Deutsch erschienen Serie „Die Spiegelreisende” entführt uns Christelle Dabos an der Seite ihrer äußerst liebenswerten Heldin Ophelia in eine magische, liebevoll ausgestaltete und äußerst faszinierende Fantasywelt, in der nichts so ist, wie es zunächst scheint.
Mit ihrem angenehm bildhaften und mitreißenden Schreibstil und vielen originellen magischen Details gelingt es recht leicht in die faszinierende Geschichte abzutauchen und sich in ihrer komplexen Welt zurechtzufinden. Schon bald sich entspinnt sich eine fesselnde Handlung voller hinterlistiger Intrigen, versteckter Drohungen, Grausamkeiten und finsterer Magie und herrlich facettenreicher, undurchsichtiger Charaktere, die einen zunehmend in ihren Bann zieht. Etwas schade ist, dass viele interessante Schauplätze dieser so fantastischen Welt wie der Mondscheinpalast, die Himmelsburg oder auch das System der Archen nur sehr vage beschrieben werden, so dass man kaum konkrete Vorstellungen von ihnen bekommt. Zum Ende hin warten derart viele Enthüllungen und Wendungen auf, dass man kaum noch zum Luftholen kommt. Die Enthüllungen zum Abschluss des ersten Bands machen unglaublich neugierig auf die Fortsetzung, die hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt.
Ophelia ist eine wirklich interessante, komplexe Protagonistin, die mir auf Anhieb gefallen hat. Die Autorin hat sie sehr einfühlsam und lebendig beschrieben, so dass sie mit ihren Eigenarten und Verletzlichkeiten sehr authentisch und sympathisch wirkt. Wir lernen sie anfangs als eine wissbegierige, eigensinnige, eher tollpatschige und zurückhaltende junge Frau kennen, die sich in ihrer beschaulichen Welt im Museum ihres Großonkels am wohlsten fühlt und sich dort am liebsten um das Erbe der Ahnen kümmert. Als Animistin hat sie die besondere Gabe, die Vergangenheit von Gegenständen durch Berühren zu “lesen” und kann durch Spiegel reisen. Sehr gelungen schildert die Autorin, wie Ophelia – herausgerissen aus ihrem gewohnten Umfeld - sich ihren Schwächen und Unsicherheiten stellen muss, im Laufe der abenteuerlichen Handlung immer mehr an Persönlichkeit, Rückgrat und innerer Stärke hinzugewinnt und am Ende willensstark und unbeugsam ihren Weg geht.
Auch der interessante Charakter von Ophelias Verlobtem Thorn ist sehr vielschichtig ausgearbeitet. Er zeigt sich anfangs sehr abweisend, verschlossen und kann seine Emotionen kaum an die Oberfläche lassen. Rasch wird aber deutlich, wie sehr er unter seiner Familienkonstellation zu leiden hat, ausgegrenzt und verachtet wird und sehr einsam ist. Er ist ein überaus faszinierender “Antiheld”, weitgehend undurchschaubar und gefangen in einem Eispanzer, den ich dennoch schnell ins Herz geschlossen habe, auch wenn seine Gefühlwelt leider in diesem Band leider noch sehr im Dunkeln bleibt. Es bleibt sehr zu hoffen, dass die Autorin seinem Charakter in den Folgebänden noch deutlich mehr Tiefe und Profil verliehen hat.
Ausgesprochen gut gefallen haben mir auch die verschiedenen Nebenfiguren, die oft sehr undurchsichtig angelegt sind, deren wahre Beweggründe erst nach und nach enthüllt werden und für so manche Überraschung sorgen. Ich bin sehr gespannt, welche Details hinzu kommen und wie sich ihre Charaktere im zweiten Band weiterentwickeln werden.
Weniger gelungen ist allerdings der vom Verlag angestrengte Vergleich mit Joanne K. Rowlings Harry Potter, der hohe Erwartungen erweckt und an dem sich der Auftakt doch (noch) nicht ganz messen kann und auch nicht wirklich sollte!

FAZIT
Ein gelungener Auftakt zu einer fantasievollen, packenden und vielschichtigen Fantasy-Serie, die außergewöhnliche Fantasy-Unterhaltung abseits der üblichen Liebesgeschichten bietet!

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Veröffentlicht am 21.03.2019

Fantastischer Reihenauftakt

1

Erster Satz

Es heißt oft, alte Behausungen hätten eine Seele.

Meinung

Heiraten ist für Ophelia eine eher lästige Angelegenheit, weswegen sie bisher jeden Vorschlag eines Verlobten ablehnte. Doch nun ...

Erster Satz

Es heißt oft, alte Behausungen hätten eine Seele.

Meinung

Heiraten ist für Ophelia eine eher lästige Angelegenheit, weswegen sie bisher jeden Vorschlag eines Verlobten ablehnte. Doch nun stellt ihre Familie sie vor vollendete Tatsachen und ihr bleibt nichts anderes übrig als zuzustimmen. Niedergeschlagen lässt Ophelia nicht nur ihre Familie und Heimat zurück, auch ihre Persönlichkeit und Interessen muss sie zurückhalten, wenn sie auf der unbekannten Arche überleben möchte.

Durch einen personalen Erzähler und einen sehr angenehmen, flüssigen Schreibstil fiel der Einstieg in die Geschichte sehr leicht und verständlich aus.
Die Welt in der Ophelia lebt ist in Archen geteilt, die beim sogenanntem Riss entstanden und die Welt veränderten. Jede Arche unterscheidet sich von den anderen durch Größe, Aussehen und einem eigenen Familiengeist, der das Sagen hat. Die einzelnen Archen bleiben meist für sich und beherbergen verschiedenste Fähigkeiten. Während Ophelias Heimatarche Amrita eher klein, familiär und heimisch ist und sich die Leute mit der Vergangenheit beschäftigen, geht es auf dem Pol, woher ihr Verlobter Thorn kommt, weitaus rauer zu. Die Bewohner vertrauen einander nicht, die Klans bleiben unter ihresgleichen und eine strikte Hierarchie herrscht. Auch die Fähigkeiten sind dementsprechend ausgerichtet.
Die Welt scheint auf dem ersten Blick verwirrend und wird erst nach und nach erläutert, aber sie hat ihren ganz eigenen Scharm, auf kuriose und faszinierende Art.

Charaktere

Ophelia ist eine ruhige und eher zurückhaltende Protagonistin, die dennoch auffällt und sich nicht den Mund verbieten lässt. Sie weiß sich in brenzligen Lagen zu benehmen und sich nicht weiter in Gefahr zu bringen oder aber sich hervorzuheben. Mich hatte sie schnell in ihren Bann gezogen und begeisterte mich von Kapitel zu Kapitel mehr.

Bei Thorn und seiner Tante Berenhilde konnte man sich bis zum Schluss nicht sicher sein, welches Ziel sie verfolgten, beziehungsweise noch verfolgen. Sie schmiedeten, wie alle anderen Bewohner des Pols, Pläne um aufzusteigen und anderen zu schaden. Dabei waren sie rigoros und hatten doch auch weiche, einfühlsame Momente.

Neben den beiden lernt Ophelia noch viele andere Personen kennen, ob gerissen, mysteriös oder gefährlich, alles war dabei. Doch es gab auch einige freundlich gesinnte Zeitgenossen, die ihr unauffällig unter die Arme greifen konnten.

Fazit

Eine atemberaubende Geschichte, mit einem nicht immer leicht zu verstehenden Weltenaufbau, faszinierenden Charakteren und dem unerbittlichen Kampf um die Vorherrschaft einer „Arche“. Ich bin gespannt darauf, wie es weitergeht. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 21.03.2019

In diesem Roman steckt so viel Herzblut. Die Magie steck zwischen den Seiten

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Christelle Dabos begann ihren Herzenstraum, als sie 2007 an Krebs erkrankte und sie gewahr wurde, wie wenig Zeit einem noch bleiben kann und dass diese genutzt werden muss. So schrieb sie erst kurze Auszüge ...

Christelle Dabos begann ihren Herzenstraum, als sie 2007 an Krebs erkrankte und sie gewahr wurde, wie wenig Zeit einem noch bleiben kann und dass diese genutzt werden muss. So schrieb sie erst kurze Auszüge zu "Die Spiegelreisende" bis sie das Projekt ihres Romans anging, das wir in den letzten 4 Wochen in der Hand halten durften.

Inhalt:
Ophelia versteckt sich am allerliebsten hinter ihren dicken Brillengläsern, lässt sich von ihrem "fast gezähmten Schal wärmen und genießt das Leben auf Anima. Einer kleinen Insel hoch oben in der Luft, wo sich jeder kennt und alle eine große Familie sind. Doch auch wenn es zunächst alles ganz angenehm und freundlich wirkt, das Leben von Ophelia wird fremdbestimmt durch die Obersten des Landes. So steht sie eines Tages ihrem Verlobten Thorn gegenüber. Einem grobschlächtigen, langen Mann, der genauso wie sie mit der Situation nicht ganz zufrieden zu sein scheint. Doch beide müssen sich mit der Situation abfinden und so reisen Ophelia und ihre Tante auf Thorns Heimatinsel. Doch neben der kühlen Atmosphäre die Ophelia das Blut in den Adern gefrieren lässt, ist auch die Gesellschaft in der sie sich kurzerhand befindet alles andere als freundlich oder herzlich. Ihr wird schnell klar, dass sie auf dieser Insel, mit diesem Verlobten, den intriganten Machenschaften der Bewohner und den vielen optischen Täuschungen mehr braucht, als ihre Fähigkeiten durch Spiegel zu reisen oder in Gegenständen zu lesen. Denn hier überleben nur die Stärksten.

Mein Fazit:

Die Geschichte:
Ich war von Anfang bis Ende begeistert. Denn die Seiten fliegen nur so dahin. Dies liegt vor allem an dieser mit nichts zu vergleichenden Idee der Autorin. Hinter jeder Ecke lauert Gefahr und die kleine Ophelia ist nicht die übliche Protagonistin, die immer mit Ach und Krach durch die Geschichte saust. Nein, sie wird in dieser Geschichte sehr mitgenommen und bleibt lange über die Wahrheit im Dunkeln. Ich finde insbesondere hier die Geschichte sehr angenehm, denn dadurch bleibt sie sehr undurchschaubar. Die Magie ist sehr dezent gehalten, weshalb das Augenmerk nicht so sehr auf Ophelias Fähigkeiten liegt, sondern vielmehr auf ihrer Art mit den Geschehnissen auf menschlicher Ebene umzugehen.
Dies hat mir besonders gefallen, da die Protagonistin so nicht immer wieder aus den Situationen entschlüpfen konnte, sondern sich diesen auf ihre Art stellen musste.

Die Charaktere:
Die Autorin hat sehr viel Herzblut in die Charaktere gesteckt. Ophelia ist eine tolle Protagonistin und so unscheinbar, dass ich sie während der Geschichte immer wieder beschützen wollte. Oder aber schütteln, dass sie endlich einmal wütend werden und sich wehren soll. Aber irgendwie machte sie nicht das was ich wollte.
Thorn als Eisklotz ist ein wunderbarer Gegenpart zu Ophelia und machte so die Geschichte noch lesenswerter.

Ein sehr zu empfehlender Roman, der auf seine Art und Weise in seinen magischen Bann zieht! Originell und eine kühle Atmosphäre

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Veröffentlicht am 03.03.2019

Für mich zu wenig Farbe

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Die Spiegelreisende – Die Verlobten des Winters der Auftakt einer Serie, ein Fantasyroman von Christelle Dabos aus dem Französischen übersetzt von Amelie Thoma, erschienen im Insel Verlag
Die Erde zerschlagen ...

Die Spiegelreisende – Die Verlobten des Winters der Auftakt einer Serie, ein Fantasyroman von Christelle Dabos aus dem Französischen übersetzt von Amelie Thoma, erschienen im Insel Verlag
Die Erde zerschlagen in 21 Archen, wie Inseln schweben sie im Himmel, eine fantastische Welt. Eine dieser Archen ist Anima. Dort lebt Ophelia, die scheue, unscheinbare, farblose Hauptprotagonistin mit den abgetragenen Klamotten, einer Brille, hinter der sie sich gern versteckt und ihrem dreifarbigen, schlafenden Schal. Ophelia kann durch Spiegel "reisen" und die Geschichte von Gegenständen mit ihren Händen "lesen". Sie lebt zusammen mit ihrer Familie auf dieser friedlichen Arche, wo Gebäude und Möbel ein Eigenleben führen und ihre Launen lautstark kundtun. Mit der bevorstehenden Verlobung eines ihr fremden, adeligen Mannes, Monsieur Thorn, vom eisigen Pol, endet ihre geliebte Aufgabe im hiesigen Museum und ihr Leben auf Anima. ...
Ich habe die rund 50ig seitige Leseprobe verschlungen und war fasziniert von dem unglaublichen Ideenreichtum der Autorin. Der flüssige, spannende Schreibstil erweckte eine fantastische Welt zum Leben, die ich mir ein ums andere Mal noch bildhafter gewünscht hätte. Im Mittelpunkt steht eine durchweg sympatische Protagonistin, an eine graue Maus errinnernd und doch interessant mit reichlich Potential zur Entfaltung ihrer Fähigkeiten. Doch mit der Ankunft und Auftauchen des Luftschiffs der Arche Pol und des eisigen Thorns, zieht eine gewisse Düsternis in die Geschichte ein. Thorn als unnahbarer, herrischer und unangenehmer Charakter steht im größtmöglichen Gegensatz zu Ophelia. Im Laufe der Geschichte ist keine Entwicklung der Beziehung der beiden Verlobten zu verzeichnen und plätschert so vor sich hin. Hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Auch wird die Auserwählte, Ophelia hinsichtlich ihres neuen Leben und ihrer Aufgabe im Regen stehen gelassen. Ihr wird Angst gemacht und das Leben wird ihr durch feindselige Intrigen und Lügen ihrer zukünftigen Familie schwer gemacht. So weiß sie nach kurzer Zeit nicht mehr, wem sie noch trauen kann. Die Nebenfiguren sind fantasievoll erdacht und doch recht einfach gehalten. Im Ganzen wirken die Konflikte der Protagonisten teils unrealistisch und konstruiert. Manche Passagen sind einfach zu kurz und es fehlt der nötige Esprit, andere, wenige Situationen wirken künstlich in die Länge gezogen.
Fazit: Das Buch kommt mit einem wunderschönen, passenden Cover daher. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und die Zeilen von Christelle Dabos lesen sich angenehm und schnell. Meine Erwartungshaltung nach der Leseprobe war sehr hoch und konnte leider nicht durchweg gehalten werden. Die Autorin hat mit diesem Auftakt eine magisch düstere Welt erschaffen. Leider bin ich mit den Protagonisten, vor allem Thorn nicht warm geworden. In der Geschichte zeichnet sich keine positive Entwicklung ab, einzig Ophelia, nachdem sie immer wieder einsteckt, findet ihren Weg in der intriganten Welt. Spannung baut sich durchaus auf, doch fehlt es mir an Tiefe und einleuchtenden Erklärungen für Verhalten und bestimmte Sitiationen. Vielleicht erschließt sich das in den Nachfolgebänden (siehe Covervorschau im Anhang)? Den Bezug laut Werbung zu Harry Potter finde ich mehr als fehl am Platz. Die Erwartungshaltung kann hier nicht erfüllt werden. Die Autorin hat etwas ganz Neues, Anderes erschaffen und dies sollte auch gewürdigt werden. Ich vergebe 3 sehr gute Punkte und wünsche mir im 2. Band mehr Helligkeit.

Veröffentlicht am 01.03.2019

Imposante Geschichte mit spannenden Charakteren, aber auch Logikfehler, wenig Magie ...

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Klappentext:
Vor langer Zeit wurde die Erde in 21 Archen zerschlagen, die seither wie Inseln am Himmel schweben. Auf der Arche Anima lebt Ophelia inmitten ihrer Familie. Die junge Frau hat ganz besondere ...

Klappentext:
Vor langer Zeit wurde die Erde in 21 Archen zerschlagen, die seither wie Inseln am Himmel schweben. Auf der Arche Anima lebt Ophelia inmitten ihrer Familie. Die junge Frau hat ganz besondere Fähigkeiten: Sie kann durch Spiegel reisen und Gegenstände lesen. Dazu muss sie nur ihre Handschuhe abstreifen und ein Objekt in die Hand nehmen - schon kann sie dessen Vergangenheit sehen. Eines Tages beschließen die Matriarchinnen von Anima, dass Ophelia ihre Familie verlassen muss, um auf die eisige Arche Pol zu ziehen und den Adligen Thorn zu heiraten. Sie darf die Familienehre nicht beschmutzen, und so bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich auf eine abenteuerliche Reise zum Pol zu begeben. Dort erwartet sie ihre furchteinflößende Schwiegerfamilie, der Drachenklan, sowie die Trugbilder der Miragen. Von nun an kann sie niemanden mehr trauen, nicht einmal ihrem zukünftigen Ehemann Thorn. Wer ist der Mann, mit dem sie von nun an leben soll? Und warum wurde ausgerechnet sie auserkoren? Ophelia muss auf der Hut sein, um den zahlreichen Fallstricken ihres neuen Lebens zu entgehen ...

Autorin:
Christelle Dabos wurde 1980 an der Côte d’Azur geboren. Nach ihrem Studium zog sie nach Belgien und arbeitete als Bibliothekarin. Als sie 2007 an Krebs erkrankte, begann sie zu schreiben. Zunächst veröffentlichte sie Auszüge aus Die Spiegelreisende im Internet. Nachdem sie den Jugendbuchwettbewerb von Gallimard Jeunesse gewonnen hatte, wurde der erste Band der Serie, Die Verlobten des Winters, publiziert und entwickelte sich rasch zu einem Bestseller. Mittlerweile sind zwei weitere Bände erschienen, und Christelle Dabos schreibt am Abschluss der Tetralogie.

Liebe Leserinnen, liebe Leser, als ich zwölf Jahre alt war, kam ich in die Mittelschule. Ich war gut in Französisch, passabel in Englisch, und der Lehrplan sah eine weitere lebende Sprache vor. Ich wählte Deutsch, weil meine Großmutter es in ihrer Jugend gelernt hatte und die Art, wie sie mir davon erzählte, mir Lust machte, es auch zu versuchen. Das war meine erste katastrophale Note. Heute würde ich gerne durch einen Spiegel reisen und diesem jungen Mädchen ins Gesicht sehen können, um ihr zu sagen:

»Hör mal, wenn du groß bist, wirst du Bücher schreiben. Diese Bücher werden ins Deutsche übersetzt werden, und irgendwo in Deutschland wird eine Buchhändlerin oder ein Buchhändler eins davon in Händen halten, es lesen und sich seinerseits bemühen, es anderen zu vermitteln. Und dann wirst du dich schön blöd fühlen, dass du nicht mal versucht hast, diese Sprache zu verstehen, die von nun an Teil deiner Geschichte sein wird.«

Leider habe ich diese Gabe nicht. Ich kann Ihnen nur die beiden deutschen Sätze schreiben, die meine Großmutter mir beigebracht hat und die mir in Erinnerung geblieben sind. Ich finde, sie bringen es gut auf den Punkt: Ich weiß nichts und Danke schön.


Bewertung:
Für mich war das eine besondere Gewinnauslosung bei vorablesen, da ich zunächst aus der Gewinnsparte rausfiel. Doch gleich am nächsten Vormittag wurde mir vom Team mitgeteilt, dass als Ersatzleserin für jemand anderes aus dem Lostopf gezogen wurde. Ich habe mich riesig gefreut! Hier noch mal ganz offiziell meinen herzlichsten Dank an das Vorablese-Team und auch an den Insel Verlag für das gestellte Leseexemplar!

Das Buch ist sehr klobig, gut gebunden und hat als Hardcover keinen losen Umschlag, was mich sehr freut. Zum Lesen nehme ich den sowieso runter, da er sonst leicht Schäden nimmt. So war das Thema erstmal gelöst. Der Buchumschlag erinnert mich sehr an die Hardcover aus den 90er und 20er Jahre; auch mein Erstlingswerk von Tausendundeinenacht, den ich mit 10 Jahren von meiner Mutter geschenkt bekommen habe, hat dieselbe Aufmachungsart und Bindung. Ich muss immerzu daran denken, wenn ich das Buch anschaue. Gefällt mir sehr gut! Der Titel passt wunderbar zum illustrierten Cover wie auch zur Geschichte. das Cover wirkt sehr imposant, auch wenn es hauptsächlich in blau und schwarz getaucht ist. Das Gesamtkonzept des Buches ist farblich einstimmig - von Innenseite bis Leseband. Zusätzlich kam im Buch selber ein paar kleine Überraschungen zum Vorschein. Zwei Postkarten, von denen eine das Cover von Band 2 zeigt, ein tolles Lesezeichen und eine Legendenkarte über die wichtigsten Figuren der Serie. Das kommt gerade bei komplexeren Fantasiegeschichten selten vor, daher war das die schönste Überraschung von allen. Das Buch enthält außerdem noch ein Inhaltsverzeichnis der beiden Geschichtsteile: Die Verlobten und Im Mondscheinpalast. So viel dazu.

"Du hast von allen in der Familie den stärksten Charakter, meine Kleine. Vergiss, was ich dir neulich gesagt habe. Denn ich prophezeie dir, dass der Wille dieses Mannes an deinem zerbrechen wird." (Großonkel, Seite 88)

Fesselnd ging es mit dem ersten Kapitel los, in dem Orphelia mit ihrem Großonkel ein Gespräch über die bevorstehende Heirat führt. Hier wird nicht lange gefackelt und der Leser bekommt nicht erst eine lange Vorgeschichte der Charaktere oder Gegebenheiten zu lesen. Der kleine Beitrag dazu finde ich gut ermessen. Der Schreibstil ist locker, sodass sich die Geschichte fließend lesen lässt.

Die beiden Hauptcharaktere Ophelia und Thorn (tolle Namen) sind gut erdacht und wirken die meiste Zeit auch glaubhaft. Ophelia ist mir etwas sympathischer, da die Autorin Thorn sehr unausstehlich konstruiert hat und ich die Vermutung habe, dass die Antisympathie genau ihr Bestreben war. Er wirkt doch etwas zu grob und verdrießlich, dass ich manchmal über seine Person genervt war. Die Beziehung zwischen Orphelia und Thorn schleicht während des gesamten Buches langsam dahin ... es passiert kaum etwas zwischen ihnen, es scheint mehr Schein als Sein zu sein, was ihre Verlobung angeht. Es wird viel darüber geschrieben, oberflächlich und was die Gesellschaft dazu meint, aber das war's es auch schon. Ich hatte mir viel mehr Interaktion zwischen den beiden vorgestellt. Wenn sich eine Szene mit beiden zusammen oder ein Dialog zwischen ihnen ereignet, dann ist diese/r sehr kurz.

Beide, Orphelia und Thorn, haben Momente, in denen sie sehr unglaubwürdig rüberkommen. Es gibt so einige Szenen, die mich von einem zum nächsten Moment enttäuscht haben (nein, ich halte das für keinen Spoiler, etwas im Geschehen darf man zu lesen haben):

~ Gwenael weckt Orphelias Tante Roseline aus einen tiefen Zauber mit ihrer eigenen Magie ? , und das in innerhalb einer Minute???
~ Orphelia schüttet ihrer Schwiegertante Berenilde Wasser ins Gesicht und diese erwidert gar nichts? Und das, obwohl sie stetig Spitzen und anderes gegen Orphelia verteilt???
~ Der unnachgiebige Thorn verliebt sich plötzlich irgendwann in Orphelia, ohne dass für uns als Leser eine Entwicklung dies bezüglich herauszulesen ist???
~ Orphelia vergibt Berenhilde nach nur drei Gedankengänge eine große Intrige, die für sie von wichtiger Bedeutung ist???

Alles doch sehr unrealistisch und konstruiert!!! Das hat den Leseverlauf sehr gestört und die Charaktere und die jeweiligen Situationen abgeschwächt. Das sind folglich ziemliche Logikfehler in meinen Leseraugen. Es gibt eine Dialogszene die mir sehr gefällt und die mich zum Lachen bringt:

"Also bitte, ihr beide werdet einander doch wohl nicht immer noch gram sein! Wo wir drei uns seit fünf Jahren nicht gesehen haben!" "Fünfzehn", sagte Freyja eisig. "Sechzehn", korrigierte Thorn hölzern. "Kinder, wie die Zeit vergeht!", seufzte Gottfried, der weiterhin lächelte. (Seite 445)

Die Nebencharaktere finde ich genauso gut erdacht und spannend in ihren Sein. Jeder von ihnen hat seine eigene Wirklichkeit und Ziele, die sich auch schon mal ineinander verflechten und zu einem komplexen Eindruck führen. Erst im Nachgang mit Abschluss des Buches, merke ich, dass so einiges gar nicht so komplex zu verstehen ist und vieles erklärt. Er werden dann erst so einige Verhaltensweisen der Charaktere erklärlich gemacht und ich habe schon einen kleinen Aha-Effekt gehabt. Die Charakter-Legende zum Buch habe ich gar nicht gebraucht, da die Charaktere wirklich einfach gehalten werden und nicht schwer zu merken waren. Trotzdem habe ich aus Lust immer wieder nachgeschaut, ich wollte nicht, dass sie sich einsam fühlt.

Beim Lesen habe ich gemerkt, wie bemüht die Autorin war, diese Welt liebevoll zu gestalten. Allerdings konnte ich mir nicht alles so bildlich vorstellen, weil einige Passagen und nicht ausreichend beschrieben sind. Sie sind manchmal für meinen Geschmack zu kurz gehalten, sodass ich nicht immer mit meiner Vorstellungskraft mitkam. Das hat sich natürlich auf das Verständnis der Geschichte ausgewirkt, sowie auf die Lesefreude. In anderen Szenen sind die Passagen wiederum viel zu langgezogen. Da dachte ich "wann endet das hier mal?" und war kurz davor, mich zu langweilen. Wenn dann noch meine mangelnde Vorstellungskraft dazukam, war das nicht mehr so erfreulich.

Sich ergeben? Um sich zu ergeben, musste man eine Situation akzeptieren, und um eine Situation zu akzeptieren, musste man sie verstehen. Doch Ophelia verstand rein gar nichts. (Seite 18)

Der ganze Hype zum Buch ist für mich sowieso uninteressant, eher noch nervig! da spielt es keine Rolle, ob er gerechtfertigt ist oder- wie in diesem Fall- nicht sonderlich gerechtfertigt. Besonders der Vergleich zu Harry Potter stößt bei mir sehr sauer auf. Das Buch und seine Geschichte sind nicht annähernd mit Harry Potter zu vergleichen! Das ist wieder nur eine Aufpuscherei zur Geldeinnahme.

Die Charaktere besitzen, jeder für sich, Fähigkeiten und die Welt ist mit Magie geschaffen, aber von großem Zauber kann ich hier nicht erzählen. Durch diesen unsinnigen Vergleich habe ich sehr viel mehr Magie erwartet, als ich zu lesen bekam. Sowas ist immer ärgerlich und auch förderlos für den Verlag und den Autoren; wenn der Leser seine darauf geschürten hohen Erwartungen nicht befriedigt bekommt, fällt dem entsprechend auch die Bewertung der Bücher schlechter aus. Das ist der Fuchs, der sich selbst in den Schwanz beißt. Anders kann ich es nicht von mir geben.

Ihre Brust schmerzte. Mehr als ihre aufgeschlitzte Wange. Mehr als die geprellte Rippe. Es war ein tiefer, stechender Schmerz, gegen den es kein Heilmittel gab. (Seite 477)

Die Geschichte ist gewaltig und mit vielen Intrigen und kleinen Nebenszenen gebaut. Es fällt schwer, alles mit der selben Auffassungsmöglichkeit aufzufangen und zu sortieren. Das soll keinesfalls ein Nachteil sein, nur eine Anmerkung meinerseits. Trotz der Themenwucherung finde ich es als Fanatsiegeschichte recht einfach beschrieben, anders als manch andere Geschichte, die sehr komplex ist und schwer verständlich, wenn man kein Hardcore-Fantasy-Leser ist. Das Ende enthält einen Cliffhänger, der aber nicht so heftig bzw. ärgerlich für den Leser ist, der nun auf den nächsten Band warten muss. Das sollte auch fairer Weise positiv erwähnt werden. Besonders gefällt mir in diesem Zusammenhang, dass die folgenden Bände nicht länger als sechs Monate auf sich warten lassen. Das kommt der Geschichte sehr zugute, da ich als Leser diese noch im Kopf halten und recht schnell weiterspinnen kann. Ich finde es immer sehr bedenklich, auf Bänder einer Serie länger als sechs Monate zu warten, teilweise ziehen die Wartezeiten bis zu 1 1/2 Jahre hin. Das ist nicht nur Folter, sondern auch kontraproduktiv für die Geschichten und deren Bewertungen im Nachhinein.

Bei Thorn war sie auf alles vorbereitet gewesen. Gewalt. Verachtung. Gleichgültigkeit. Aber er hatte nicht das Recht, sich in sie zu verlieben. (Seite 355)


Fazit:
Das Buch zu bewerten finde ich äußerst schwer, ich überlege seit Tagen schon, wie ich dem gerecht werde ... am liebsten würde ich die Sternebewertung auf 3,5 - 4 stehen haben, aber die gibt es ja nicht. Für eine 3,5 ist die Geschichte doch etwas zu gut, aber für eine volle 4 mangelt es einfach an zu vielem ... Als Endbewertung gebe ich nun wirklich sehr gute 3,5 Sterne! Die Geschichte ist imposant und nahezu unkompliziert geschrieben, die Charaktere fesseln durchweg, jedoch ernüchtern einige Logikfehler, mal langgezogene und mal kurgefasste Passagen. Die große Erwartung an Magie durch die Lobungstäuschung der Medienkultur wird enttäuscht. Dennoch werde ich definitiv Band 2 lesen, da großes Potenzial vorhanden ist und ich hoffe, dass dieses in Band 2 zur Geltung kommt. Sollte dieser Band nicht noch mehr rausholen können, wäre das für mich das Signal, die Reihe damit zu beenden. Das fände ich sehr schade!

Band 2: Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast erscheint am 14. Juli 2019
Band 3: Das Gedächtnis von Babel erscheint am 11. November 2019
Band 4: Der Titel ist noch nicht bekannt, erscheint aber im Frühjahr 2020

Interessierte können sich auch ein Interview mit der Autorin durchlesen:
https://www.diespiegelreisende.de/news/

Cover ⭐⭐⭐⭐⭐
Titel ⭐⭐⭐⭐⭐
Schreibstil ⭐⭐⭐⭐
Charaktere ⭐⭐⭐⭐
Thema ⭐⭐⭐⭐
Atmosphäre ⭐⭐⭐
Anspruchsvoll ⭐
Handlungen ⭐⭐⭐
Spannung ⭐⭐⭐
Aktion ⭐⭐⭐
Erotik
Fantasie ⭐⭐⭐
Humor ⭐
Liebe ⭐

P.S.: Ich hoffe, ich habe keinen meiner wichtigen Aspekte vergessen, aufzuführen, es ist schwer, hier alles beisammenzuhalten, trotz Notizen.

Erstellt am 28. Februar 2019