Cover-Bild Becoming Elektra
Band 1 der Reihe "Elektra"
(47)
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17,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Ueberreuter Verlag, Kinder- und Jugendbuch
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 12.07.2019
  • ISBN: 9783764170943
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Christian Handel

Becoming Elektra

Sie bestimmen, wer du bist
Wenn dein Leben eine Lüge ist ...

Als die junge und schöne Elektra Hamilton bei einem Reitunfall ums Leben kommt, erhält Isabel ein unerwartetes Angebot. Sie, die Elektra wie aus dem Gesicht geschnitten ist, soll deren Platz einnehmen. Sie muss lediglich für immer verschweigen, wer sie wirklich ist. Ein Leben in Luxus winkt ihr - und die Verlobung mit dem attraktiven Phillip von Halmen.
Zunächst scheint keiner Verdacht zu schöpfen. Doch Elektra hatte eigene Geheimnisse und während diese sie langsam einholen, wächst in Isabel die Gewissheit, dass Elektras Tod kein Unfall war. Wer trachtete Elektra nach dem Leben? Und wird der Mörder erneut zuschlagen?
Isabel weiß nur, dass sie keinem trauen kann ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2019

JAHRESHIGHLIGHT

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Der Anfang dieser Dystopie beginnt mit einem kurzen, aber sehr einschneidenden Prolog, der gleich verrät, dass es um mehr als einen prinzessinenhaften Rollentausch geht. Es ist auch gleich klar, das Isabel ...

Der Anfang dieser Dystopie beginnt mit einem kurzen, aber sehr einschneidenden Prolog, der gleich verrät, dass es um mehr als einen prinzessinenhaften Rollentausch geht. Es ist auch gleich klar, das Isabel in keinem Märchen lebt, denn sie ist ein Klon, erschaffen als eine Art "Ersatzteillager". Die Schönen und Reichen und ganz schön Reichen, können es sich leisten Wesen auf Grundlage ihrer eigenen Gene züchten zu lassen, um im Fall eines Unfalls oder Krankheit, nicht lange auf eine Niere oder auf Augen warten zu müssen. Diese Klone werden in einer Institut aufbewahrt bis ihre Menschen sie benötigen. In dem Institut schein es erst Mal so, als gehe es den Klonen ganz gut. Sie bekommen Bildung vermittelt, es wird auf ihre Gesundheit geachtet und sie leben beinahe wie normale Schüler in einem Internat. Doch nach und nach wird klar, wie krass ein Leben ist, in dem man in ständiger Angst vor Verlust lebt. Nicht Verlust eines Elternteils, denn das haben diese Klone natürlich nicht, nein. Es ist die Angst vor den OPs, die dir nach und nach deinen ganzen Körper weg nehmen werden!


Die Prota Isabel musste bisher noch keinen Teil ihres Körper hergeben, durchaus aber andere Klone im Institut. Das wird sehr eindrücklich und auch für den Leser aufwühlend beschrieben und hat mir so das ein oder andere Mal eine Gänsehaut beschert. Der Gedanke, nur am Leben zu sein, um für jemand Anderen als Notfallplan zu dienen, ist erschreckend und sehr gut durch Isabels Erzählungen rübergebracht.

Isabel finde ich eine sehr interessante Person, die mich gut auf ihrem Weg mitgenommen und sehr eindrücklich an ihren Gedanken und Gefühlen hat teil haben lassen. Man merkt, dass sie das Herz am rechten Fleck und eine gute Seele hat. So opfert sie sich zum Beispiel für das Wohlergehen ihrer Schwester und begibt sich in eine ihr völlig fremde und auch beängstigende Situation. Denn sie soll den Platz der verstorbenen Elektra einnehmen, nach deren Vorbild sie gezüchtet wurde. Das fand ich sehr mutig von ihr, vor allem, da sie kaum etwas über Elektra Hamilton und ihr Leben weiß.

Ziemlich schnell wird klar, dass nicht alles glänz was Gold ist und die Familie Hamilton viele große Geheimnisse birgt, die sogar sehr gefährlich sind. Vor allem für unsere Protagonistin Isabel, die zu spät merkt, in was sie da rein gerutscht ist.

Die anderen Charaktere, abgesehen von denen im Institut, fand ich sehr schwer einzuschätzen. Gut ausgebaut und interessante Personen alle miteinander, aber sie sind nicht leicht zu durchschauen. Das passt ja auch sehr gut zu dem Plot des Buches und hat eine sehr aufregende Stimmung geschaffen, weil man nie so recht wusste: Wem kann Isabel trauen? Wer will ihr wirklich böses? Das war schon richtig spannend!

Der Anfang zieht sich ein bisschen in die länge, bis das Buch richtig spannend wird. Doch die Seiten sind mit wichtigen Informationen, Eindrücken und Isabels Gedanken gefüllt, dass es dennoch nicht langweilig wird und man als Leser mehr über diese neue Welt und Isabels Abenteuer erfahren möchte.

Doch ziemlich schnell nimmt die Story an fahrt auf und überrascht mit einigen Wendungen und nicht vorhersehbaren Ereignissen, die das Buch unglaublich fesselnd machen. An vielen Stellen wollte, besser gesagt, konnte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen und habe fast so schnell gelesen, dass die Wörter verschwommen sind.

WOW! Was für ein grandioses Buch, voller Spannungen, Gefühlen, Intrigen und nervenaufreibende Action. In dem Buch, dass sich erstmal nach Dystopie anhört, finden sich aber auch Elemente des Genre Thrillers und Mystery, was dem ganzen eine wahnsinnige Spannung verliehen hat.

Sehr gut gefallen haben mir hier die emotionalen Konflikte und die Frage nach Richtig und Falsch die sich mir hier gestellt hat. Christian Handel zeit nicht mit dem Finger auf etwas und sagt "Böse, Böse", aber doch regt sein Buch zum Nachdenken an.

Hinzu kommt Christian Handels sehr angenehmer und wunderbar Flüssiger Schreibstil, der die Macht hat, den Leser in das Buch zu saugen und die Story wie einen Film vor dem inneren Augen abspielen zu lassen. So etwas bekommt man nicht oft geliefert und ich glaube, dass der Autor das Zeug zum Großen hat.

Dieses Buch gehört mit zu meinen Jahreshighlights und wird bestimmt nicht nur einmal gelesen bleiben. Ein Tipp für euch: Lest es unbedingt, das Buch ist es wert.


Und dieses Cover! Mega, mega schön und absolut passend zum Inhalt. Mir gefällt vor allem, die Sattheit der Farben und wie sie leuchten. Wirklich toll gestaltet.

Veröffentlicht am 18.08.2019

Spannend und beängstigend!

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Wir haben Mitte August, und ich werde trotzdem nun behaupten, dass dieses Buch mein absolutes Highlight 2019 in diesem Genre ist! Ich werde in den restlichen Monaten bestimmt noch tolle Bücher lesen. ...


Wir haben Mitte August, und ich werde trotzdem nun behaupten, dass dieses Buch mein absolutes Highlight 2019 in diesem Genre ist! Ich werde in den restlichen Monaten bestimmt noch tolle Bücher lesen. Aber können sie dieses toppen?

Die Idee ist nicht neu. Klonen! Es macht uns Menschen Angst. Anderseits keimt in vielen von uns Hoffnung auf. Ein neues Herz. Eine neue Lunge. Nieren und und und. Isabel ist ein junges Mädchen, welches mit ihrer Schwester Kelsey in einem Institut lebt. In dieser Einrichtung werden Klone gezüchtet. Klone für reiche Menschen, welche Organe auf Reserve haben wollen. Isabel ist noch „unbeschädigt“! Kelsey musste für das „Original“ Elektra Hamilton eine Niere spenden. Elektras Vater ist der Inhaber des Instituts. Elektra verstirbt. Priamos Hamilton besucht mit seiner Frau Sabine das Institut. Isabel soll in die Rolle von Elektra schlüpfen. Isabel soll nun ein besseres Leben haben. Isabel soll zu diesen beiden skrupellosen Menschen Mama und Papa sagen. Sie willigt ein. Sie muss ihre Schwester Kelsey zurücklassen. Sie soll Philipp von Halmen heiraten. Die Familie Hamilton erhofft sich Vorteile für ihr Institut. Isabel erhofft sich mehr Macht über ihr Schicksal und das ihrer Schwester ….

Die sympathische Isabel und ihre Schwester dürften keinen Leser kalt lassen. Sie sind beide nicht von einer Mutter geboren worden. Die gezüchteten Mädchen fühlen jedoch genauso, wie jeder Mensch. Man sieht nicht dass sie Klone sind. Sie haben Träume. Sie wollen ein normales Leben. Aber als „Ersatzteillager“ für privilegierte Menschen ist dies unmöglich. Sabine Hamilton scheint das Ganze nicht so locker zu sehen wie ihr Mann. Sie verhält sich zu Isabel kalt. Sie trauert um ihre Tochter. Elektras/Isabels Geschwister ermöglichen dem Mädchen etwas Familienanschluss. Nach anfänglichen Schwierigkeiten verbindet sie zu Hektor Hamilton eine innige Freundschaft. Der kleine Nestor krabbelt gerne zu ihr in’s Bett und lässt sich Geschichten vorlesen. Isabel hat oftmals ein schlechtes Gewissen gegenüber ihren Freunden im Institut. Freunde, von denen sie manchem Original nun in ihrem neuen Leben begegnet. Sie hat Sehnsucht nach Kelsey. Sie genießt das reichliche und gute Essen. Sie genießt den Luxus. Sie lernt Philipp Halmen kennen. Ihr Leben nimmt eine deutliche Wendung. Ihr Leben ist in Gefahr. Das Original wurde ermordet. Der Mörder läuft frei herum. Für die Öffentlichkeit lebt Elektra. Isabel hat Angst!



Ich habe mich oft gefragt, wie ich mich selber verhalten würde, wenn ich dringend ein Organ bräuchte. Wäre ich damit einverstanden, dass ein anderes Lebewesen eigens für meinen Bedarf gezüchtet wird? Wenn ich Angst hätte und weiterleben möchte. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie ich mich verhalten würde. Das macht mir Angst. Und genau mit dieser Angst machen Menschen wie Priamos Hamilton ihr Geld. Ich stelle mir vor, das ich mir „Selbst“ gegenüber stehe. Mein anderes „Ich“ steht zur Verfügung als Ersatzteillager. Unvorstellbar, oder? Ob man von einem Klon weiß oder ob man ihn persönlich kennt macht schon einen großen Unterschied. Das wird auch in dieser Geschichte deutlich. Isabel ist ein „MENSCH“!

Die Geschichte wird aus der Sicht von Isabel erzählt. Sie lässt sich lesen wir Butter. Die Thematik ist nicht neu. Diese menschliche Geschichte zeigt jedoch, dass nicht alle Familienmitglieder Monster sind. Es gibt in dieser Story nur ein Monster. Oder waren es zwei ….. ? Liebe, Spannung und jede Menge „menschliche“ Gefühle komplementieren die Story. Klone kommen auch gut mit queeren Menschen zurecht ….

Handelt es sich hier um eine Dystopie? Ich denke nein. Leider steckt die Menschheit doch schon mittendrinnen. Aber in welchem Ausmaß?

Herzlichen Dank Christian Handel für die wunderbaren Lesestunden. Aber das war doch wohl noch nicht alles!!! Nach diesem fiesen Cliffhanger am Ende!!!

Veröffentlicht am 16.08.2019

Super spannend!

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Zuallererst: Dies ist einer der wenigen Einzelbände, die ich besitze, und dazu noch ein überraschend guter. Aber bevor ich hier weiterrede - in dem Roman geht es um einen Klon namens Isabel, die überraschend ...

Zuallererst: Dies ist einer der wenigen Einzelbände, die ich besitze, und dazu noch ein überraschend guter. Aber bevor ich hier weiterrede - in dem Roman geht es um einen Klon namens Isabel, die überraschend von der reichen Familie ihres "Originals" aus der Einrichtung geholt wird, um von nun an die verstorbene Elektra zu verkörpern. Blöd nur, das die Hamiltons ihr verschwiegen haben, dass Elektras Mörder noch frei herumläuft...
Von dem Autor habe ich bisher noch gar nichts gehört oder gelesen, weshalb ich sehr erfreut über seinen Schreibstil bin. Der komplette Roman wurde aus der Sicht Isabels geschrieben; mit Ausnahme des zweiten Epilogs (ja, es gibt zwei).
Die Charaktere sind sehr realistisch dargestellt, vor allem Isabel, die sich als Klon sehr menschlich verhält; die anderen Klone werden genauso dargestellt. Im Laufe des Romans gewinnt man ungefähre Eindrücke von den Motiven der Hamiltons, wobei Elektras Bruder mir sehr gut gefallen hat, aber auch die brutalen Eltern durchaus skrupellos wirkten. Das Setting ist, wie bei einer Dystopie gewohnt, sehr futuristisch und technisch hochmodern.
Im Plot selbst beginnt sich die Spannung langsam aufzubauen, bis zu dem Punkt, wo herauskommt, dass Elektras Mörder noch auf freiem Fuß ist. Dank des Epiloges hält der unglaubliche Spannungsboden die ganze Zeit durch, und eine kleine Romanze ist auch noch eingebaut. Es erwarten euch Intrigen, skrupellose Menschen, unerwartete Gefühle und die Frage: Kann ein Klon ebenso ein Mensch sein? 
Wie schon erwähnt, hat das Buch zwei Epiloge. Theoretisch hätte man nach dem ersten Epilog Schluss machen können, denn Epilog zwei enthält einen miesen Cliffhanger, obwohl es keinen zweiten Band geben soll. Also: Klare Leseempfehlung, aber entscheidet selbst, wie viele Epiloge ihr lest!


Zitat
 
Ich bin die Braut eines Prinzen, mit diesen Tanz feiern wir unsere Verlobung. Aber statt zu schweben, stolpere ich über meine eigenen Füße und gerate aus dem Takt. Mein Körper bebt vor Angst. Es gibt jemanden, der mich tot sehen will. Vielleicht ist es sogar mein Bräutigam selbst. Wer auch immer es ist, er setzt alles daran, dass ich diese Nacht nicht überlebe. Denn das ist die Wahrheit: Ich bin nicht Cinderella. Und dies ist kein Märchen.
- Isabel auf Seite 7 -

Veröffentlicht am 16.08.2019

Wirklich genial

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Der Gedanke, ein Klon nimmt meinen Platz nach meinem Tod ein, ist wahrlich wirklich beängstigend. Christian Handel hat in seinem Jugendthriller genau dieses Szenario durchgespielt, wobei wir hier erleben, ...

Der Gedanke, ein Klon nimmt meinen Platz nach meinem Tod ein, ist wahrlich wirklich beängstigend. Christian Handel hat in seinem Jugendthriller genau dieses Szenario durchgespielt, wobei wir hier erleben, wie ein Klon den Platz seines Originals einnimmt, das umgebracht wurde. Sprachlich locker und sehr angenehm zu lesen, entführt er uns in dieses Zukunftsszenario. Wir erleben eine Welt, in der nicht nur Autos zum Luxusgut geworden sind, sondern auch Reiche sich mit Klonen absichern, dass immer genug „Ersatzmaterial“ vorhanden ist. Erzählt wird aus der Sicht von Klon Isabella, die plötzlich aus ihrem „Leben“, wenn man das so nennen will, gerissen wird und plötzlich zu einer der einflussreichsten Familien des Landes gehört.
Mir hat die Mischung aus ethischer Zukunftsdebatte und Kriminalfall sehr gut gefallen. Dauernd rätselt man, wer könnte der Mörder sein und wie könnte das alles zusammenhängen. Geschickte Wendungen und einige unerwartete Überraschungen halten die Spannung bis zuletzt oben und ziehen einen in den Bann. Man möchte das Buch gar nicht aus der Hand legen und fragt sich dauernd, wie viel des Beschriebenen ist 2083 womöglich Realität?
Ein spannungsgeladener Roman der neben turbulenten Gefühlswirrungen auch sehr viel Tiefgang präsentiert und unglaublich gut unterhält.

Veröffentlicht am 15.08.2019

Was für ein geniales Buch

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Inhalt:

Isabel ist der jungen und schönen Elektra Hamilton wie aus dem Gesicht geschnitten. Das ist aber kein Zufall, sondern von Elektras Eltern so gewollt, denn sie haben für den Fall, dass ihrer Tochter ...

Inhalt:

Isabel ist der jungen und schönen Elektra Hamilton wie aus dem Gesicht geschnitten. Das ist aber kein Zufall, sondern von Elektras Eltern so gewollt, denn sie haben für den Fall, dass ihrer Tochter etwas passiert vorgesorgt.

Jetzt ist genau dieser Fall eingetreten, denn Elektra kam bei einem Reitunfall ums Leben. Da das weitreichende Folgen für die Verlobung mit Phillip von Halmen und damit für die Firmen von Elektras Vater mit sich bringen könnte, machen sie Isabel ein unmoralisches Angebot: Sie soll den Platz der jungen Erbin einnehmen und sich als sie ausgeben.

Was anfangs wie ein Traum aus Gold und Seide klingt, wird schnell zu einem Überlebenskampf für Isabel, denn Elektras Tod war kein Unfall. Ein Mörder treibt sein Unwesen und hat schon sein nächstes Opfer im Visier … .

Meine Meinung:

Dieses Buch hat mich sowohl vom Cover, als auch vom Klappentext sofort angesprochen.

Im Prolog erfährt man, dass ein Mörder sein Unwesen treibt, niemand weiß jedoch, wer es ist. Das bringt gleich jede Menge Spannung in die Geschichte.

Dann springt man erst einmal zu Isabella, die in einem Institut aufgewachsen ist. Trotz Klappentext hatte ich keine Ahnung, was es mit dieser Einrichtung wirklich auf sich hat und war ehrlich geschockt. Christian Handel hat hier eine erschreckende und doch auch faszinierende Zukunftsvision gemalt. Als Mutter musste ich sofort überlegen, ob ich selbst auch soweit gehen würde, um mein Kind, das ich über alles liebe zu retten. Also stellenweise konnte ich das Handeln der Eltern verstehen, aber es ist einfach unethisch und falsch. Aber natürlich ist es der perfekte Stoff für diese Geschichte.

Mich hat der Autor jedenfalls ab der ersten Seite eingefangen. Als Isabel schließlich den Platz von Elektra einnimmt, kommt zusätzlich Spannung auf, denn schnell wird klar, dass Elektra keinen Unfall hatte, sondern ermordet wurde. Jetzt fangen die wilden Spekulationen an, denn alle sind verdächtig und auch das Motiv ist völlig unklar und regt dazu an, sich die wildesten Geschichten auszudenken. Christian Handel spielt dabei sehr geschickt mit seinen Lesern, denn er präsentiert uns häppchenweise wichtige Informationen, die dazu führen, dass immer neue Verdächtige ins Visier rücken. Ich muss gestehen, ich hatte bis zum Schluss wirklich keine Ahnung, weder was den Mörder, noch was das Motiv betrifft. Aber genau das fand ich richtig klasse. Ich liebe es einfach, wenn Bücher nicht vorhersehbar sind und man sich in wilden Spekulationen verlieren kann.

Dabei spielt es sicher auch eine Rolle, dass man die Charaktere nicht wirklich durchschauen kann. Isabel ist die Einzige, bei der ich mir sicher war, was ihre Gedanken und Gefühle betrifft. Sie trägt ihr Herz quasi auf der Zunge und ich fand sie wirklich toll. Obwohl sie ihr ganzes Leben im Institut verbracht hat, hat sie trotzdem oder vielleicht gerade deswegen ein Gewissen entwickelt und kann gut einordnen, was richtig und was falsch ist. Mir war sie von Anfang an sympathisch und ich habe mit ihr dermaßen mitgefiebert, dass ich teilweise echt die Luft angehalten habe. Doch obwohl Isabel natürlich den Hauptteil der Geschichte einnimmt, fand ich auch die anderen Charaktere sehr spannend. Vor allem die Eltern von Elektra haben es mir da sehr angetan. Ich fragte mich, was in ihnen vorgeht, wie sie ihr Kind einfach so austauschen können. Es war sehr spannend und interessant, sie besser kennenzulernen, hinter ihre Fassade zu sehen und zu erkennen, was wirklich in ihnen steckt. Auch Elektras Bruder Hektor und ihr Verlobter Phillip sind einen Blick wert und haben mich richtig begeistert. Man muss die Protagonisten wirklich erst einmal kennenlernen, um sie richtig einschätzen zu können, doch genau das führt dazu, dass dieses Buch wirklich auf keiner Seite langweilig ist. Selbst, wenn man gerade nicht auf der Suche nach dem Mörder ist, gibt es genug Dinge, über die man sich Gedanken machen kann und genau deswegen rast man geradezu durch die Seiten und kann das Buch überhaupt nicht mehr weglegen.

Und obwohl vielleicht mancher Leser mit dem Ende nicht zufrieden ist, fand ich es doch grandios. Natürlich hätte man es auch nach dem ersten Epilog dabei belassen können und viele hätten dann das Buch zufrieden zugeschlagen, doch ich fand den zweiten Epilog einfach nur genial. Er lässt Raum für eine Fortsetzung, aber man kann ihn auch so stehenlassen und dann das Buch schockiert beenden. Ich mag ungewöhnliche Enden und für mich machte es diese Geschichte perfekt.

Fazit:

Was ist das bitte für ein geniales Buch? Allein die Zukunftsvision, die dieser Geschichte zugrunde liegt ist absolut schockierend, aber auch faszinierend und regt zum Nachdenken an. Die Charaktere sind interessant und vielschichtig und man muss sie erst richtig kennenlernen, um zu erkennen, was hinter ihnen steckt. Das allein bringt schon Spannung in das Buch, aber dann kommt noch die Suche nach dem Mörder hinzu, bei der uns Christian Handel an der Nase herumgeführt hat. Ich würde in Isabells Welt hineingerissen und konnte wirklich tief darin abtauchen, so dass ich erst am Ende wieder richtig losgelassen wurde. Der zweite Epilog ist ungewöhnlich und lässt Raum für eine Fortsetzung, aber kann auch so stehen bleiben. Ich fand, er rundet das Buch perfekt ab und hat für mich das Buch zu einem einmaligen Erlebnis gemacht.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.