Cover-Bild Und dann weiß jeder, was ihr getan habt
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14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 31.01.2019
  • ISBN: 9783423740425
Christian Linker

Und dann weiß jeder, was ihr getan habt

Roman

Vier Jugendliche, vier Geheimnisse - und alle sind live dabei!

Wenn Muriel jemals so etwas wie eine Freundin hatte, dann war es Precious. Aber Precious ist seit der Studienfahrt an die Ostsee verschwunden, möglicherweise sogar tot – und Muriel hat eine grausame Theorie, was und vor allem wer dahintersteckt.
Was für ein Spiel trieb Constantin in jener Nacht? Glaubt er wirklich, sich mit Geld alles kaufen zu können? Oder war Precious freiwillig bei ihm? Um endlich Antworten zu finden und die Schuldigen bloßzustellen, lädt Muriel sie unter einem Vorwand zu sich nach Hause ein:
Vier Mitschüler, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Vier Geheimnisse, die live übertragen werden.
Vier Geständnisse, die alle schockieren.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2020

Beeindruckend und tiefgründig

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„...Ein Kloß wächst mir im Hals. Wenn ich an Precious denke, sehe ich ihren alten Parka mit der Fellkapuze in der schwachen Brandung dümpeln, vom Salzwasser getränkt...“

Muriel will es wissen. Was ist ...

„...Ein Kloß wächst mir im Hals. Wenn ich an Precious denke, sehe ich ihren alten Parka mit der Fellkapuze in der schwachen Brandung dümpeln, vom Salzwasser getränkt...“

Muriel will es wissen. Was ist wirklich bei der Studienfahrt an die Ostsee passiert? Wird Constantin seine Schuld eingestehen?
Der Autor hat einen tiefgründigen Jugendroman geschrieben. Fünf Personen stehen scheinbar im Mittelpunkt. Doch in Wirklichkeit ist es Precious, um die sich alles dreht. Sie war als Flüchtling aus Nigeria in die Klasse gekommen und ist seit der Studienfahrt verschwunden.
Eigentlich glauben vier der Beteiligten, dass sie sich bei Muriel treffen, um einen Film für die Abiturfeier vorzubereiten. Keiner ahnt, was Muriel tatsächlich vorbereitet hat.
Die Personen werden sehr gut charakterisiert. Da sie abwechselnd zu Wort kommen, geschieht das nicht nur durch sie selbst, sondern auch durch andere.
Muriel war ähnlich wie Precious erst später in die Klasse gekommen. Sie hat sich um Pretious` Freundschaft bemüht. Die aber hat sie nicht an sich herangelassen. Dafür gibt es einen guten Grund, der in Precious` Erleben auf der Flucht liegt. Erst später erfahre ich, warum Muriel so ist, wie sie ist.
Ihr Gegenspieler ist Constantin. Der ist mit den begüterten Jungen der Klasse befreundet. Er hat bisher ohne viel Anstrengung erreicht, was er erreichen wollte. Doch ist er glücklich?
Ich möchte es bei den beiden Protagonisten belassen.
Jeder hatte andere Erlebnisse mit Precious. Özge, eine junge Türkin, die in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, fasst das so zusammen:

„...Als Precious noch unter uns war, schien sie manchmal fast unsichtbar. Doch seit ihrem Verschwinden ist sie allgegenwärtig. Wie ein dunkles Familiengeheimnis...“

Es macht betroffen, aus den Munde der Jugendlichen zu hören, wie sich Precious in Deutschland gefühlt hat. Am Aussagekräftigsten ist das Gespräch mit Daria:

„...Ich habe am Anfang gar nichts verstanden. Aufenthaltsstatus, Wohnheim, Bezugsbetreuer. Gute Worte, um mit Deutschlernen anzufangen. Oder das Wort Schichtwechsel. Du hast einen Erwachsenen getroffen, den du nett findest; du glaubst, du kannst ihn vertrauen. Plötzlich ist er weg und ein neuer ist da...“

Precious ist Christin. Sie hat ihre ganze Familie verloren. Trotzdem muss sie damit rechnen, zu ihrem 18. Geburtstag abgeschoben zu werden.
Das Buch erzählt eine sehr komplexe Geschichte. Junge Leute, die gerade dabei sind, ihren eigenen Weg ins Leben zu finden, werden mit einer jungen Frau konfrontiert, die alles verloren hat. Es werden Entscheidungen gefordert – und sie sind überfordert. Nur einer wächst über sich hinaus.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 04.02.2019

klare Leseempfehlung!

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Ein großes Unglück, oder ein Verbrechen? Auf einer Klassenfahrt ist das Unfassbare geschehen. Und alle, die etwas wissen müssten, schweigen. Das kann und will Muriel nicht auf sich sitzen lassen! Sie will ...

Ein großes Unglück, oder ein Verbrechen? Auf einer Klassenfahrt ist das Unfassbare geschehen. Und alle, die etwas wissen müssten, schweigen. Das kann und will Muriel nicht auf sich sitzen lassen! Sie will diese Ungerechtigkeit rächen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. Aber ist das was sie sich ausgedacht hat wirklich der richtige Weg?

Als ich zum ersten Mal von diesem Buch gehört hatte, war ich hin- und hergerissen. Einerseits hat mich die Idee in Kombination mit der Bezeichnung als Thriller neugierig gemacht. Andererseits hatte ich etwas Angst, dass das Ganze zu teeniemäßig werden könnte.

Da ich bislang noch kein Buch aus der Feder von Christian Linker gelesen habe, habe ich ich einfach mal mutig überraschen lassen. Und was solide sagen? Ich habe es nicht bereut!

Die Gründe dafür sind vielfältig, kommen wir zuerst zum Grundgerüst.

Erzählt wird die Geschichte im Wechsel aus den Perspektiven der Charaktere, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Der Leser wird direkt angesprochen und so lernen wir quasi hautnah die einzelnen Personen kennen. Der Pausenclown Lenny, die irre Muriel, die systemkritische Feministin Özge, der coole Partymacher Constantin und die zurückhaltende Daria, der leider eine gehörige Portion Selbstbewusstsein fehlt. Alle erleben wir mit all ihren Facetten, erleben Rückblicke und Ihre Gedanken, was nach und nach immer tiefere Charaktere entstehen lässt. Oftmals offenbaren sich dem Leser so auch ungeahnte Züge und Eigenschaften, die uns jeden von ihnen näher bringt.

Aber das allein war es nicht, was dieses Buch für mich zu einem Highlight werden ließ, sondern eher die Tatsache dass es wirklich vieles ist, jedoch nicht das „reine“ Teenagerdrama, das ich ein Stück weit erwartet hatte. Dieses Buch ist eindeutig mehr als das.

Erahnen konnte man es bereits bei der stellenweise getroffenen Wortwahl und den aufgegriffenen Themen. Es geht um Rassismus -unterschwellig wie offensichtlich-, Hass, Akzeptanz und Toleranz. Wobei wir uns gerade bei den letzten beiden auch ein Stück weit mit dem Unterschied zwischen den Begriffen beschäftigen. Christian Linker verpackt meines Erachtens ein paar sehr gute Themen in seiner Geschichte und gibt somit gelungene Denkanstösse, die nicht selten auch ein gutes Stück weit gesellschaftskritisch sind. Für mich ist dieses Buch so zu einem absoluten Highlight mutiert, denn es ist bedeutend tiefgründiger als erwartet und besticht durch Wortwahl, Themen und Ausdrucksweise. Eine wirklich erfreuliche Wendung!

Auf jeden Fall stachelt es dazu an offen und hilfsbereit sein. Vielleicht einfach nur, „weil man es kann“ ?

Eine deutliche Leseempfehlung von mir!

Veröffentlicht am 03.06.2020

Ein interessanter Titel mit Potenzial

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Inhalt:
Seit der Studienfahrt an die Ostsee ist Muriels Freundin Precious spurlos verschwunden. Alle, die etwas zu wissen scheinen, schweigen.
Muriel hat eine schreckliche Theorie, was passiert sein könnte. ...

Inhalt:
Seit der Studienfahrt an die Ostsee ist Muriels Freundin Precious spurlos verschwunden. Alle, die etwas zu wissen scheinen, schweigen.
Muriel hat eine schreckliche Theorie, was passiert sein könnte. Um diese zu beweisen, lädt sie die vier Verdächtigen unter einem Vorwand zu sich nach Hause ein. Doch schnell merkt sie, dass die Ausmaße der Geheimnisse größer sind, als sie zunächst dachte...


Meine Meinung:
Und dann weiß jeder was ihr getan habt - Dieser Titel springt sofort ins Auge. Der Klappentext lässt eine mysteriöse und spannungsgeladene Handlung vermuten, ich war sehr gespannt auf das Buch!

Die Handlung wird abwechselnd aus vier verschiedenen Sichtweisen erzählt, dabei übernimmt Muriel, die vor allem aus Rache handelt, den Hauptpart. So unterschiedlich die einzelnen Charaktere sind, so wechselt auch der Schreibstil bei den jeweiligen Figuren. Das wirkt zwar an die Figuren angepasst, allerdings finde ich es teilweise etwas zu viel.

An der unterschiedlichen Darstellung der Figuren gibt es wirklich nichts zu meckern, sie sind alle sehr individuell und handeln alle aus ganz eigenen Motiven. Zwar sind sie teilweise etwas sehr speziell, aber gut, hier wird eben eine besondere Seite hervorgehoben.

Was mir allerdings gar nicht gefällt, ist die aufgesetzt wirkende Sprache. Klar, das sind Jugendliche, die auch kein einwandfreies Hochdeutsch sprechen - gar keine Frage. Aber die extreme Umgangssprache und Abkürzungen wirken wirklich etwas übertrieben und finde ich persönlich auch nicht angenehm zu lesen.

Die Handlung selbst könnte spannender kaum sein, auf den gut 250 Seiten erwarten den Leser jede menge Überraschungen und unerwartete Einschnitte. Vier komplett verschiedene Jugendliche, die sonst nichts miteinander zu tun haben, zusammen in einem Raum - die Konstellation ist zwar nichts neues, aber in die heutige Zeit gut umgesetzt.

Auch die Themen sind hochaktuell, neben der Aufklärung eines geheimnisvollen Verschwindens sind weitere Themen Fremdenhass, Konflikte und Freundschaft. Die Mischung ist gut gelungen und gerade für unsere Zeit sehr wichtig.


Fazit:
Trotz eines neugierig-machenden Klappentext und einer brisanten Handlung mit einem passenden Schluss, kann mich das Buch aufgrund seiner teilweise doch sehr speziellen Charaktere und der gezwungenen Sprache leider nicht in dem Maße überzeugen, wie ich es mir erhofft hatte. nichtsdestotrotz ist die Geschichte lesenswert, man muss sich allerdings mit dem Stil arrangieren können.

Geeignet ab etwa 14 Jahren.

Veröffentlicht am 20.08.2019

gute Idee aber leider nicht ganz meins

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Inhalt:
Vier Jugendlich, vier Geheimnisse - und alle sind live dabei!
Wenn Muriel jemals so etwas wie eine Freundin hatte, dann war es Precious. Aber Precious ist seit der Studienfahrt an die Ostsee verschwunden, ...

Inhalt:
Vier Jugendlich, vier Geheimnisse - und alle sind live dabei!
Wenn Muriel jemals so etwas wie eine Freundin hatte, dann war es Precious. Aber Precious ist seit der Studienfahrt an die Ostsee verschwunden, möglicherweise sogar tot – und Muriel hat eine grausame Theorie, was und vor allem wer dahintersteckt.
Was für ein Spiel trieb Constantin in jener Nacht? Glaubt er wirklich, sich mit Geld alles kaufen zu können? Oder war Precious freiwillig bei ihm? Um endlich Antworten zu finden und die Schuldigen bloßzustellen, lädt Muriel sie unter einem Vorwand zu sich nach Hause ein:
Vier Mitschüler, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Vier Geheimnisse, die live übertragen werden.
Vier Geständnisse, die alle schockieren.

Meinung:
Der Jugendthriller ist abwechselnd aus Sicht aller Beteiligten geschrieben, und zwar immer aus der Ich-Perspektive. Bei Daria zb sind es immer Selbstgespräche, so in der Art von Tagebucheinträgen. Die von Constantin zeichnen sich durch kurze Sätze, manchmal auch nur stichpunktartige Mitteilungen, aus. Seine Kapitel ließen sich nicht so flüssig lesen, vielleicht weil ich diesen kurzen, wenn auch prägnanten Schreibstil nicht so mag. Die Kapitel von Lennard ließen sich am schwersten lesen. Um hier Jugendsprache zu vermitteln und dem Charakter etwas Eigenständiges zu geben wurden einige Wörter so geschrieben wie Jugendliche sie teilweise in Chats nutzen – zum Beispiel wurde einfach zu 1fach – das fand ich leider echt schrecklich. Dafür bin ich wahrscheinlich auch aus dem Alter raus.
Im Laufe der Geschichte bekommt man einen guten Rückblick auf das Geschehen, immer in Etappen aus den verschiedenen Sichten. Auch die Persönlichkeiten der einzelnen Beteiligten werden ausführlich beschrieben. Man kann die Emotionen jedes Einzelnen gut verstehen, richtig nachfühlen konnte ich sie aber leider nicht, weil sie mir nicht sehr nahe kamen.
Und obwohl Muriel gute Absichten hat, ist doch schon bald klar, dass sie mit ihrem Tun weit übers Ziel hinaus schießt. Leider ließ die Spannung im Laufe des Geschehens meiner Ansicht nach etwas nach. Das Ende wiederum fand ich sehr gelungen, weil es so anders war als erwartet.

Fazit:
Alles in allem hat dieses Buch meine Erwartungen nach dem Lesen des Klappentextes nicht so recht erfüllt, ich hatte mir etwas mehr erhofft und wurde auch leider mit den unterschiedlichen Schreibstilen nicht so warm.