Cover-Bild Wir sehen uns zu Hause
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Krüger
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 27.07.2022
  • ISBN: 9783810530868
Christiane Wünsche

Wir sehen uns zu Hause

Roman

Vom Reisen im eigenen Land - und vom Ankommen bei sich selbst

Ein paar vergilbte Fotos. Das ist alles, was Anne an persönlichen Erinnerungen und Dokumenten ihres Mannes Peter gefunden hat. Anne fährt an die Orte, an denen sie aufgenommen wurden - auf einer Wohnmobiltour, die sie zusammen hatten machen wollen. Jetzt wird sie zur Reise durch Peters Leben, bevor er Annes Ehemann und Alinas Vater wurde.  Bei ihrem Aufbruch vom Niederrhein nach Rügen und Thüringen erfährt Anne mehr über den Mann, in den sie sich vor dreißig Jahren verliebt hatte.  Vor allem lernt sie sich aber selbst neu kennen - zum Erstaunen ihrer Tochter, die zu Hause auf sie wartet. 
Der neue Roman von Christiane Wünsche, Autorin der Spiegel-Bestseller »Aber Töchter sind wir für immer« und »Heldinnen werden wir dennoch sein« 


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2022

Eine Reise in den Osten und in die Vergangenheit

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„Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.“ (s.S. 318)

Als Annes Mann Peter ganz plötzlich stirbt, hält es die Witwe nicht mehr allein zu Hause aus und sie startet mit dem alten ...

„Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.“ (s.S. 318)

Als Annes Mann Peter ganz plötzlich stirbt, hält es die Witwe nicht mehr allein zu Hause aus und sie startet mit dem alten Wohnmobil „Willi“ zur gemeinsam geplanten Skandinavien-Reise. Doch auf der Insel Rügen stellt sich sich plötzlich die Frage, wieso Peter nie hierher wollte, obwohl die Insel doch wunderschön ist. Und auf die erste Frage, die Anne sich zu Peters Vergangenheit stellt, folgen viele weitere nach… Wer sind die Personen auf den Fotos, die ihr Mann all die Jahre aufbewahrt hat? Wieso hat Peter nie über seine Familie, seine Vergangenheit gesprochen? Wieso ist er nie zurückgekehrt in den Osten, nicht mal zu Besuch?
Während Anne anhand der Fotos auf Spurensuche im Osten geht, hat ihre Tochter Alina ganz andere Sorgen. Und dann kommt plötzlich Post von einem Anwalt und nichts ist mehr so wie es schien…

Dieses Buch ist eine Reise, eine Reise in den für Anne unbekannten Osten Deutschlands und eine Reise in die Vergangenheit. Das Buch ist sehr interessant und hat mich von Beginn an gefesselt. Die Perspektivwechsel zwischen Anne und ihrer Tochter Alina und dem unbekannten Ronny halten die Spannung während des gesamten Romans hoch, auch weil die Kapitel sehr häufig mit Cliffhangern enden. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und ich konnte zwischen den Seiten gut abtauchen.
Hauptprotagonistin Anne war mir sympathisch und ich konnte mich gut in sie einfühlen, auch wenn ich oft über ihre Unwissenheit zum Thema DDR-Vergangenheit den Kopf geschüttelt bzw. mich gewundert haben, dass sie nicht mehr und eher Fragen gestellt hat. Alina mochte ich gern. Mir gefiel gut, dass sich in ihr die Trauer um den Vater, das Ja zu den Veränderungen in ihrem Leben und die offenen Arme für neue Familienkonstellationen sich vereinen. In Felix hat sie dabei einen tollen Partner. Welche Rolle Ronny in dem Roman spielt, wird erst nach und nach klar. Für mich ist diese Figur auch sehr schlüssig beschrieben…
Dass Anne auf ihrer Reise immer die „richtigen“ Leute trifft, die ihr bei der Suche weiterhelfen können, erscheint wie ein glücklicher Zufall. Aber dadurch setzt sich das Puzzle zu Peters Vergangenheit Stück um Stück zusammen.
Für mich, die im Osten aufgewachsen und die zur Wende Anfang 20 war, ist dieses Buch eine ganz besondere Reise in die eigene Vergangenheit und viele Erinnerungen wurden wach. Ich kann diesen Roman nur weiterempfehlen. Es ist eine interessante und spannende Geschichte, die ich sehr gern gelesen habe.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Aufbrechen, um anzukommen

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Wir sehen uns zu Hause
Autorin: Christiane Wünsche
Verlag: Krüger
Erschienen: 2022

Inhalt
Anne (53) nimmt ein Sabbatical um mit ihrem Mann Peter (63) eine achtmonatige Reise durch Europa mit ihrem alten ...

Wir sehen uns zu Hause
Autorin:
Christiane Wünsche
Verlag: Krüger
Erschienen: 2022

Inhalt
Anne (53) nimmt ein Sabbatical um mit ihrem Mann Peter (63) eine achtmonatige Reise durch Europa mit ihrem alten Wohnmobil anzutreten. Doch es kommt ganz anders als geplant: Peter verstirbt an einem Herzinfarkt und Anne steht plötzlich allein da. Soll sie trotzdem zu der Reise aufbrechen?

Meine Meinung
Der Autorin Christiane Wünsche ist mit „Wir sehen uns zu Hause“ eine richtig schöne Geschichte gelungen, in die ich sofort tief eintauchen konnte. Mit viel Empathie erzählt sie Annes Reise und die vielen unterschiedlichsten Begegnungen, die Anne dabei erlebt. Es wird sehr detailreich ihre Reise durch Deutschland geschildert. Nicht nur die anderen ProtagonistInnen konnte ich mir dank der ausführlichen Beschreibungen gut vorstellen, sondern auch die bereisten Landschaften. Der flotte und dennoch bildliche Schreibstil gefiel mir sehr gut.

Die angenehmen Kapitellängen und die Erzählung aus den verschiedenen Sichtweisen der HauptdarstellerInnen trieben die Geschichte gekonnt voran und bauten einen Spannungsbogen auf, der bis zur letzten Seite hielt. Der Roman las sich weg wie nichts und ich musste mich direkt zwingen, Lesestopps einzulegen, um meine Pflichten zu erledigen.

Durch Annes Fahrt mit dem Wohnmobil wurde das besondere Ambiente auf Campingplätzen immer wieder thematisiert und ich konnte mir die Gegebenheiten sehr gut vorstellen, zumal ich in meiner Kindheit mit meinen Eltern immer Campingurlaube verbracht habe. Da hat sich anscheinend im sozialen Gefüge und in den Gepflogenheiten nicht viel verändert

Ich fand es spannend, dass die Thematik des geteilten Deutschlands in der persönlichen Sichtweise und Erlebenswelt der DarstellerInnen eingearbeitet wurde. Dabei habe ich einiges Neues erfahren und kann mir diese Zeit durch die Schilderungen besser vorstellen. Da Österreich mein Heimatland ist, fasziniert mich dieser Teil der deutschen Geschichte schon länger, weil ich durch die Außensicht noch einmal einen anderen Zugang habe, als es vielleicht deutsche StaatsbürgerInnen haben.

Fazit
Die Geschichte war sehr spannend und mitreißend aufgebaut und für mich war es ein wahres Lesevergnügen! Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 04.08.2022

Freude und Leid auf einem Roadtrip im eigenen Land

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Nach einem persönlichen Drama beschließt die 53-jährige Anne, eine der Hauptfiguren im Roman „Wir sehen uns zu Hause“ von Christiane Wünsche, die lange geplante Auszeit im alten Camper, ohne ihren Ehemann ...

Nach einem persönlichen Drama beschließt die 53-jährige Anne, eine der Hauptfiguren im Roman „Wir sehen uns zu Hause“ von Christiane Wünsche, die lange geplante Auszeit im alten Camper, ohne ihren Ehemann Peter zu starten. Es ist Juni 2019. Die in Kaarst wohnende Anne ist Lehrerin und hat ein Sabbatical gewählt. Peter ist einige Jahre älter und bereits Rentner. Gemeinsam haben sie sich auf eine achtmonatige Tour durch Nordeuropa gefreut. Von vielen gemeinsamen Urlauben mit dem Wohnmobil ist ihnen die dänische Insel Bornholm schon gut bekannt. Ihre 24-jährige Tochter Alina, die als Kind mit ihren Eltern auf Tour war, bleibt mit ihrem Freund in der Studentenwohnung in Düsseldorf. Beide ahnen beim Abschied nicht, dass das Leben für jede von ihnen eine besondere Herausforderung bereithält.
Anne hat in ihrem Gepäck einen Karton, in dem der plötzlich verstorbene Peter Erinnerungen an seine Familie aus Thüringen aufbewahrt hat. Dazu gehören unter anderem Fotos. Ihr selbst waren die Bilder bis vor kurzem fast alle unbekannt, aber einige der abgelichteten Personen kann sie aufgrund der Beschreibungen ihres Manns benennen. Persönlich begegnet ist sie Peters Familienmitgliedern und früheren Freunden nie. Die beiden haben sich am Tag des Mauerfalls in Berlin kennengelernt, seitdem ist der Kontakt zu Peters Familie abgebrochen.
Der Umgang mit der Trauer fällt sowohl Alina wie auch Anne schwer. Die Stille im Haus ist für Anne erdrückend und obwohl Peter in der Regel das Wohnmobil gelenkt und vor allem gewartet hat, traut sie sich, die Reise allein zu. Alina hat ihr Studium zu absolvieren und neben dem Kummer über den Tod des Vaters kommt nun noch die Sorge um das Wohlergehen ihrer Mutter auf der Fahrt. Während neue Situationen auf der Fahrt für Anne immer wieder Herausforderungen darstellen, wird auch Alina mit einem unerwarteten Problem konfrontiert. Hinzu kommt ein Brief an die beiden, der sowohl Mutter wie auch Tochter eine unerwartete Seite des liebevollen Ehemanns und Vaters zeigt.
Die Fahrt wird für Anne zu einer Reise in die Vergangenheit ihres Ehemanns. Manche Aussage von ihm zu Orten und Personen konnte sie nie zuordnen, hat aber niemals nachgehakt und stattdessen akzeptiert, dass ihr Mann nicht über sein Leben in der DDR reden wollte. Es ist einer dieser Punkte an denen Christiane Wünsche mit viel Feinsinn die Befindlichkeiten ihrer Figuren austariert. Überhaupt gestaltet sich die Geschichte auf der gefühlsmäßigen Ebene als authentisches Bild. Dank guter Recherche und eigener Erfahrungen wirken die beschriebene Umgebung und die handelnden Personen ebenso realistisch, das Geschehen vorstellbar.
Indem die Autorin mit schriftstellerischem Kniff hin und wieder den Fokus auf Figuren wirft, die bestimmte Begebenheiten erklären, klärt sie alle Geheimnisse aus der Vergangenheit Peters bis zum Ende hin für den Lesenden auf.
In ihrem Roman „Wir sehen uns zu Hause“ nahm Christiane Wünsche mich als Leserin mit auf einen Roadtrip im eigenen Land, den eine ihrer Protagonistinnen nach dem plötzlichen Tod des Ehemanns unternimmt. Sie zeigte mir wunderbare Orte und brachte mir die Vergangenheit im geteilten Deutschland näher. In ihrem Roman wechseln sich Freude wie auch Leid gleichmäßig ab und vermitteln eine lebensechte Geschichte. Gerne empfehle ich das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 28.07.2022

Packender Roman auf einer Reise zu sich selbst

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Christiane Wünsches Buch "Wir sehen uns zu Hause" ist ein echter Roadtrip-Roman. Erschienen ist das Buch im S.Fischer Verlag.

Anne und ihr Mann Peter haben eigentlich den Urlaub ihres Lebens geplant. ...

Christiane Wünsches Buch "Wir sehen uns zu Hause" ist ein echter Roadtrip-Roman. Erschienen ist das Buch im S.Fischer Verlag.

Anne und ihr Mann Peter haben eigentlich den Urlaub ihres Lebens geplant. Ein Jahr lang mit ihrem Oldtimer-Camper Willi durch Skandinavien reisen. Doch alles kommt anders als geplant, Peter verstirbt überraschend und plötzlich ist Anne ganz allein auf sich gestellt. Sie entschließt sich dennoch, die Reise zu unternehmen und sich ohne Peter auf den Weg zu machen.
Doch die geplante Reiseroute wird recht schnell über den Haufen geworfen, denn Anne bricht nicht nach Skandinavien auf, sondern in die Vergangenheit ihres Mannes. Sie begibt sich auf eine Spurensuche in die Zeit der ehemaligen DDR. Denn obwohl sie mehr als 20 Jahre mit ihrem Mann verheiratet war, stellt sie fest, dass sie über sein Leben in der DDR im Grunde gar nichts weiß.

Unterwegs auf ihrer Reise begegnet Anne unheimlich liebevoll gezeichneten Fremden, ob auf dem Campingplatz, auf der Landstraße oder am Rastplatz. Die Autorin hat all diese Bekanntschaften so wunderbar beschrieben, dass sie vor meinem Auge lebendig wurden. Einige davon vielleicht auch mit zu viel Klischee belegt, aber dennoch raubeinig, herzlich, verrückt und liebevoll beschrieben. Ich konnte sie mir rege vorstellen, so lebendig waren sie geschildert.

Die zahlreichen Nebencharaktere und -schauplätze machen das Buch unheimlich lebendig und bringen Energie in die Geschichte. Die ganze Story wirkt sehr authentisch und echt.

Insgesamt gefällt mir der Schreibstil der Autorin super, ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. An den spannenden Stellen gibt es Brüche, so dass wir die Geschichte aus Annes Perspektive, aber auch von Alinas Seite, Annes Tochter, miterleben. Und dann ist da noch der geheimnisvolle Ronny, dessen Rolle im Roman sich nach und nach erschließt. Alle diese Geschichtsstränge verbinden sich einer schönen, manchmal sehr traurig und nachdenklich machenden Geschichte. An vielen Stellen ist das Buch auch ein wenig vorhersehbar, aber das schadet der Story nicht und ändert auch nichts an der Spannung.

Ich fand es besonders toll, mit dem Buch auch wieder historisch dazu zu lernen. Denn von zahlreichen Aspekten aus der DDR-Geschichte hatte ich noch nie zuvor gehört und fand es faszinierend und gleichzeitig erschreckend, davon zu lesen.

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Veröffentlicht am 25.10.2024

Ein Roadtrip in die DDR Vergangenheit des verstorbenen Mannes

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In Christiane Wünsche‘s Roman „ Wir sehen uns zu Hause“ geht es um Anne, die nach langjähriger Ehe mit Peter plötzlich und unerwartet Witwe wird. Das Haus, dass sie zuletzt mit ihrem Mann alleine bewohnt ...

In Christiane Wünsche‘s Roman „ Wir sehen uns zu Hause“ geht es um Anne, die nach langjähriger Ehe mit Peter plötzlich und unerwartet Witwe wird. Das Haus, dass sie zuletzt mit ihrem Mann alleine bewohnt hatte, da die erwachsene Tochter ausgezogen ist, kommt ihr jetzt unerträglich leer vor. Deshalb beschließt sie spontan mit dem betagten Wohnmobil, in dem sie alle schon so viele glückliche Urlaube verbracht haben, alleine nach Skandinavien zu fahren, eine Reise, die Peter und sie schon geplant hatten.

Es kommt dann aber zu einer Planänderung, denn Anne muss feststellen, dass ihr ein Teil der Vergangenheit ihres Mannes völlig unbekannt ist. Über sein Leben in der früheren DDR hat Peter immer geschwiegen und alte Foto‘s die Anne jetzt findet, sind der Anfang einer Erkundungstour nicht nur in die Geschichte Ostdeutschlands sondern auch in die komplizierte und tragische Familiengeschichte Peter‘s.

Die Geschichte ist aus mehreren Perspektiven geschrieben und liest sich flüssig und unterhaltsam. Es gibt allerdings auffällig viele Zufälle, die Anne bei ihrer Recherche immer einen Schritt weiterbringen. Auch werden so einige Klischees bedient. Trotzdem habe ich diesen warmherzigen Roman von Christiane Wünsche gerne gelesen. Die wunderschönen Landschaften im Osten unseres Landes hat die Autorin sehr schön beschrieben und auch das erzählte Camperleben machte mir gleich Lust auf Urlaub, denn ich liebe diese Reiseform ebenfalls sehr.

Anne ist ein sympathische Protagonistin und auch ihre Tochter Alina sowie deren Lebensgefährte Felix mochte ich gerne. Die Mutter-Tochter Beziehung empfand ich als etwas übertrieben. Auch wenn die Mutter alleine unterwegs ist, konnte ich die „Beinahe -Panikattacken“ der Tochter nicht ganz nachvollziehen, nur weil Anne mal einige Zeit nicht erreichbar war und nicht sofort auf einen Anruf via Handy geantwortet hat.

Über die ehemalige DDR habe ich noch einiges Neues erfahren, auch interessante Begrifflichkeiten wie „Bausoldaten“ und „ Abkindern“ waren mir bisher unbekannt.

Das Erbe dieses menschenverachtenden Systems ist tatsächlich bis heute spürbar und das finde ich schon erschütternd.

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