Cover-Bild Freiflug
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Soziales
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 12.03.2021
  • ISBN: 9783832181307
Christine Drews

Freiflug

Roman
Die Geschichte der ersten Linienflugkapitänin der Welt

Deutschland in den Siebzigerjahren. Katharina Berner stammt aus einer gut situierten Unternehmerfamilie, geht aber seit jeher ihren eigenen Weg. Dass sie Jura studieren wollte, statt eine Familie zu gründen, haben weder ihr Vater, der alte Patriarch, noch ihre Mutter oder Schwestern je verstanden. Doch sie hat sich durchgesetzt und arbeitet in einer großen Kanzlei in Köln – glücklich ist sie allerdings nicht. Die männlichen Kollegen machen ihr den Alltag zur Hölle, am liebsten würde sie sich selbstständig machen. Nur wie, wenn nicht einmal jemand Büroräume an sie vermieten will? Da bittet eine junge Frau Katharina um Hilfe: Rita Maiburg besitzt eine Pilotenlizenz, versucht jedoch vergeblich, eine Anstellung zu bekommen. Die Lufthansa hat ihre Bewerbung mit der Begründung abgelehnt, dass sie grundsätzlich keine Frauen als Piloten einstellt. Diese Ungerechtigkeit will Rita sich nicht gefallen lassen. Katharina nimmt den Fall an, und die beiden beschließen zu klagen – gegen die Lufthansa und die BRD. Einen Verbündeten findet Katharina in ihrem Vermieter Theo, der sie nach Kräften unterstützt. Doch wird es den beiden Frauen gelingen, Ritas Traum vom Fliegen endlich Wirklichkeit werden zu lassen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2021

"Zahme Vögel singen von Freiheit, wilde Vögel fliegen." (John Lennon)

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70er Jahre. Katharina Berner ist zwar in einer wohlhabenden und erzkonservativen Unternehmerfamilie aufgewachsen, doch hat sie sich schon früh von deren Vorstellungen distanziert und arbeitet nun nach ...

70er Jahre. Katharina Berner ist zwar in einer wohlhabenden und erzkonservativen Unternehmerfamilie aufgewachsen, doch hat sie sich schon früh von deren Vorstellungen distanziert und arbeitet nun nach einem erfolgreich absolviertem Studium als einzige Juristin in einer großen, durchweg männlich besetzten Anwaltskanzlei in Köln. Allerdings ist das Arbeiten dort für sie als Frau ein täglicher Stresstest, denn die männlichen Kollegen lassen sie immer wieder spüren, dass es nur um Geld und Macht geht und Frauen dabei nichts zu suchen haben. Als Rita Maiburg sie als Anwältin konsultiert, weil sie aufgrund ihres Geschlechts bei der Lufthansa als Pilotin abgelehnt wird, sieht Katharina nicht nur die Chance, sich endlich selbstständig zu machen, sondern auch dem damals herrschenden verstaubten Rollendenken einen Denkzettel zu verpassen…
Christina Drews hat mit „Freiflug einen sehr unterhaltsamen historischen Roman basierend auf wahren Tatsachen vorgelegt, der mit einer fesselnden Geschichte durchweg überzeugen kann. Der flüssige und bildhafte Schreibstil nimmt den Leser mit in die 60er und 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, wo er in Katharina und Rita zwei aufgeschlossene und emanzipierte Frauen kennenlernt, deren Familienhintergrund zwar völlig verschieden ist, doch ihr Wunsch nach Gleichberechtigung sie eint. Die Autorin hat sehr gut recherchiert und lässt das Schicksal von Rita Maiburg, die es tatsächlich gegeben hat, wieder lebendig werden, während sie die damaligen gesellschaftlichen Strukturen und das vorherrschende Rollendenken mit in ihre Geschichte hineinfließen lässt. Frauen waren damals eher dazu auserkoren, sich dem Mann unterzuordnen, für Heim und Herd zu sorgen. Studienplätze, ein eigener Beruf – all das wurde eher abschlägig beschieden und Frauen meist nicht zugetraut. Durch Frauen wie Rita Maiburg, die sich eine Ablehnung als Lufthansapilotin aufgrund ihres Geschlechts nicht gefallen ließ und mit einer Klage für ihr Recht kämpfte, den Beruf ausüben zu dürfen, hat sie vielen von uns den Weg geebnet, endlich in die Riege der Männerdomänen einzufallen, um uns dort ebenfalls zu beweisen. Auch andere damals zeitgemäße Themen lässt die Autorin neben in ihrer Handlung miteinfließen wie z.B. die Reformierung des Scheidungsrechts, technische Errungenschaften und Drogenkriminalität und lässt die Geschichte dadurch zu einem Pageturner werden. Der Leser klebt förmlich an den Seiten und kann sich kaum trennen. Die immer wieder wechselnden Perspektiven bringen Spannung in die Handlung und öffnen dem Leser gleichzeitig die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonistinnen, während er einen Abriss des damaligen Zeitgeschehens auf sehr unterhaltsame Weise miterlebt.
Mit viel Liebe zum Detail wurden die Charaktere zum Leben erweckt, menschliche Ecken und Kanten lassen sie sehr glaubwürdig und authentisch wirken, so dass der Leser sie regelrecht vor Augen hat und vor allem mit den Hauptprotagonistinnen sympathisiert. Katharina ist eine kluge und selbstsichere Frau, die in ihrer eigenen Familie für ihre Wünsche keinerlei Rückhalt bekommt. Da sie den von ihnen vorgezeichneten Weg ablehnt, gilt sie als schwarzes Schaf. Sie muss sich alles selbst erkämpfen ohne Netz und doppelten Boden. Rita ist eine Frau, die sich nichts verbieten lässt. Sie kann sich auf den Rückhalt ihrer Familie verlassen und lässt es sich nicht gefallen, nicht in ihrem erlernten Beruf zu arbeiten. Sie ist mutig und kämpferisch. Aber auch Katharinas Familie, Eva sowie Ritas Freund Frank sind interessante Weggefährten, die man kennenlernen sollte.
„Freiflug“ ist ein sehr unterhaltsamer und tiefgründiger Romanmix aus Realität und Fiktion über das Rollenbild der 60er/70er Jahre, die damalige Frauenbewegung und Ritas Kampf gegen Giganten: die Lufthansa und die BRD. Absolute Leseempfehlung für eine Geschichte, die das Kopfkino bei der Lektüre durchgängig am Laufen hält!

Veröffentlicht am 16.03.2021

Ein wichtges Thema, eine wichtige Zeit

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MEINE MEINUNG:

Dieser Roman spielt in Deutschland in den siebziger Jahren. Das Thema Emanzipation und Gleichberechtigung der Frauen nimmt hier einen großen Stellenwert ein und gerade das hat mich sehr ...

MEINE MEINUNG:

Dieser Roman spielt in Deutschland in den siebziger Jahren. Das Thema Emanzipation und Gleichberechtigung der Frauen nimmt hier einen großen Stellenwert ein und gerade das hat mich sehr neugierig auf diese Geschichte gemacht.

Ich bin sehr gut in die Geschichte gestartet. Wir lernen am Anfang die Personen alle sehr gut kennen und nehmen an ihrem Leben teil. Der Schreibstil lässt sich fantastisch lesen. Die Autorin entführt und in die siebziger jahre und das macht sie so gut, dass ich alles auch so empfunden habe. Den Zeitgeist dieser Jahre gibt sie perfekt wieder. Ob es sich um Beschreibungen der Personen oder Wohnungen oder auch Lebensumstände handelt, alles wirkt genau auf diese Zeit zugeschnitten.

Daher haben mich auch die Meinungen und Ansichten sehr schockliert. Es liegt ja noch nicht so lange zurück und vieles muss auch noch in der heutigen Zeit für Gleichberechtigung der Frauen passieren, aber das in den siebziger Jahren war schon dramatisch. Des Öfteren wollte ich auf den Tisch hauen und mitdiskutieren. So wirkte der Roman sehr lebendig und authentisch und konnte mich mitreissen.

Wir begleiten hier Rita, die Pilotin ist und gern bei der Lufthans arbeiten möchte. Sie wird abgelehnt mit der Begründung, dass sie eine Frau ist und nun ist ihr Kampfgeist geweckt. Zusammen mit ihrer Anwältin begleiten wir ihren Weg und dieser geht auch so ganz anders aus, als wie ich gedacht habe. Und gerade das fand ich wahnsinnig interessant und spannend. Sehr gut fand ich auch, dass wir jetzt nicht die ganze Zeit im Gerichtssaal sind, sondern auch viel vom Privatleben der Chgaraktere erfahren. So hat man einen sehr umfassenden Einblick in die Probleme dieser Zeit bekommen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und die Geschichte hat mich zum Nachdenken gebracht. Der zeitsgeist wurde sehr gut wiedergegeben und ich fand die Geschichte sehr authentisch und sehr gut recherchiert.

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Veröffentlicht am 12.03.2021

Freiflug... hin zu einem selbstbestimmten Leben

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In diesem Roman lernen wir die beiden Frauen Katharina und Rita kennen. Ihr Leben könnte nicht unterschiedlicher sein, aber in den 1970er Jahren haben sie trotzdem gegen die gleichen Probleme zu kämpfen: ...

In diesem Roman lernen wir die beiden Frauen Katharina und Rita kennen. Ihr Leben könnte nicht unterschiedlicher sein, aber in den 1970er Jahren haben sie trotzdem gegen die gleichen Probleme zu kämpfen: Frauen werden immer noch als "unmündige" Menschen behandelt, auch per Gesetz. Sie dürfen vieles noch nicht oder müssen die Einwilligung ihres Vaters oder Ehemanns vorweisen. Katharina ist gegen den Willen ihrer Familie, Anwältin geworden und merkt immer wieder sehr stark, das die Männer bevorzugt werden. Sie verdienen mehr, ihr Wort hat einen größeren Wert und den Frauen wird grundsätzlich nicht so viel wie Männern zugetraut. Sie hadert mit ihrer Rolle und will sich nicht durch Witze und sexistische Behandlung in der Kanzlei als Mensch zweiter Klasse behandeln lassen. Rita dagegen hat bisher etwas bessere Erfahrungen im Leben gemacht. Sie hat eine Ausbildung zur Pilotin durchlaufen und auch in ihrem Beruf gearbeitet. Der Weg war zwar auch steinig, aber sie hat sich durchgesetzt. Auch mit Hilfe ihres Vaters, der sie im Segelflugverein und auch später nicht nur finanziell unterstützt hat. Ihre Eltern haben immer zu ihr gehalten und auch ihre, für die damalige Zeit ungewöhnliche Berufswahl, akzeptiert. Doch dann merkt Rita, das auch sie den damaligen Ansichten gegenüber Frauen nicht entkommen kann. Sie bewirbt sich nämlich um eine Stelle als Pilotin für Passagiermaschinen. Und wird sofort abgelehnt.

Und jetzt verknüpfen sich die Leben der beiden Frauen. Denn Katharina soll Rita helfen die Lufthansa zu verklagen.

Die beiden Protagonistinnen finde ich sehr sympathisch. Sie sind beide starke Frauen, die sich ihren Lebenstraum nicht durch unsinnige Vorschriften zerstören lassen. Sie gehen ihren Weg gegen den Strom, auch wenn sie anecken und immer wieder auf Hindernisse stossen. Für mich sind sie richtige Vorbilder. Denn sie haben sich durchgesetzt und gewehrt gegen die frauenfeindlichen Ansichten und Gesetze. Die beiden Frauen machen das in einer Zeit, wo gerade die Frauenbewegung im Entstehen ist. Sie machen Mut und sie lassen sich nicht unterkriegen. Egal ob im Beruf oder Privat.

Die Geschichte ist sehr gut erzählt. Der Text lässt sich flüssig lesen. Ich konnte mir auch alles gut vor Augen vorstellen. Die Verhältnisse in der Kanzlei sind sehr gut geschildert und haben mich nur kopfschüttelnd zurückgelassen. Die vorkommenden Personen sind sehr realistisch und leider nicht alle unbedingt sympathisch. Es hat mich sehr enttäuscht, als die Wahrheit um Theo rauskam. Aber das ganze Buch hat für mich das Thema "Gleichbereichtigung der Frau" gut aufgegriffen. Die hier vorkommenden Themen wie z.B Scheidungsrecht usw. sind wirklich interessant und werden manche Leser*innen überraschen. Sie kennen die alten Gesetze vielleicht nicht und dann ist man echt geschockt.

Es werden viele Sichtweisen lebhaft geschildert, die Meinungen spalten ganze Familien. Aber es ist eine sehr realistische Darstellung und zeigt diese Zeit und ihre Ansichten gut. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Und es hat mir wieder in Erinnerung gerufen, das es immer noch nicht eine richtige "Gleichberechtigung der Frauen" gibt. Auch wenn es manche Menschen so sehen wollen. Und auf keinen Fall dürfen wir wieder in diese "unterdrückte" Zeit zurückfallen. Daher kann ich diesen Roman gut weiterempfehlen, gerade für die jungen Frauen - aber nicht nur.

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Veröffentlicht am 12.03.2021

Chrstine Drews lässt uns auf eine unglaubliche, empowernde Reise fliegen

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Im Roman „Freiflug“ handelt es sich um eine fiktive Geschichte der realen Pilotin Rita Maiburg, die sich bei der Lufthansa beworben hatte, aber jedoch abgelehnt wurde. Aufbauend auf dieser Geschichte breitet ...

Im Roman „Freiflug“ handelt es sich um eine fiktive Geschichte der realen Pilotin Rita Maiburg, die sich bei der Lufthansa beworben hatte, aber jedoch abgelehnt wurde. Aufbauend auf dieser Geschichte breitet Christine Drews die Geschichte der Anwältin Katharina Berners auf. Die Perspektiven wechseln zwischen Katharinas und Ritas hin und her, wobei es sich nicht um die Sicht einer Ich-Erzählerin handelt. Dennoch erfährt man die Gedanken und Gefühle der Protagonistinnen. Neben dem spannenden Fall bezüglich der Absage dreht sich die Geschichte viel mehr um die Anwältin Katharina. Wir erfahren über ihre Vergangenheit und Gegenwart deutlich mehr als über die Pilotin Rita Maiburg. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass Rita Maiburg eine eher hintergründige Rolle im Roman spielt, auch wenn wir ebenfalls in ihren Alltag eintauchen und diesen kennenlernen. Je weiter der Verlauf der Handlung geht, desto stärker fokussierte sich Drews auf die Anwältin. Ich hatte das Gefühl, dass gerade diese fiktive Figur der Autorin mehr Sicherheit gab, dadurch dass sie hier ihre Fantasie mehr Platz geben konnte, als es bei Rita Maiburg der Fall gewesen wäre. Dennoch war das für mich keineswegs schlecht, da Katharina als Anwältin in den 1970er Jahren reichlich Themen bot, die mich brennend interessierten.

Drews‘ Roman spricht viele Themen bezüglich der Gleichberechtigung von Mann und Frau an. Katharina wird innerhalb der Familie ständig für ihren Beruf und ihr Singledasein kritisiert. Mit 35 Jahren galt sie bereits als alte Jungfer und erst ein Mann würde sie nach ihrer Familie vollständig machen. Hinzukommend produzierte ihr Vater als Waschmittelfabrikant sexistische Werbespots, die er selbst als konservativ bezeichnete. Damit kritisiert der Roman die Geschlechterrollen der 70er Jahre. Wobei im weiteren Verlauf deutlich wird, dass sich innerhalb der Geschichte ein kleiner Wandel in den Köpfen der Menschen vollzieht. Auch die Begründung bezüglich der Ablehnung von Rita Maiburg als Pilotin werden im Roman thematisiert, dabei war die Begründung der Anwälte vor dem Gerichtsprozess folgende: „Zudem ist es Passagieren und Kollegen nicht zumutbar […] mit einer Frau im Cockpit zu fliegen, die ihre Periode hat. In dieser Zeit ist eine Frau nicht fähig, sich zu konzentrieren. Bauch- und Rückenschmerzen beeinträchtigen ihre Leistungsfähigkeit zusätzlich.“ (S. 281-282) Damit werden Ungleichberechtigungen als notwendig argumentiert, was der Roman durchaus kritisiert.

Die Geschichte war in sich stimmig und durchaus interessant. Ich habe die Geschichte in einem Rutsch weggelesen und hätte zu weiteren Seiten nicht nein sagen können. Gerade aufgrund des Schreibstils der Autorin, der einen unverzüglich in seinen Bann gezogen hat. Ich würde zum jetzigen Zeitpunkt den Roman sogar als Jahreshighlight bezeichnen. Auch wenn der erste Eindruck des Buches vermuten lässt, dass Rita Maiburg hauptsächlich thematisiert wird, was für mich eher weniger der Fall war, muss man dennoch sagen, dass es sich lohnt diesen Roman zu lesen. Katharina Berner ist eine vielschichtige Figur, die nicht nur positiv gezeichnet wurde, sondern durchaus ihre Schwächen in mehreren Szenen durchscheinen lässt. Ich würde den Roman definitiv weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 12.03.2021

Spannende Geschichte um den Kampf der Gleichberechtigung

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Zum Inhalt!

Spannende Geschichte um den Kampf der Gleichberechtigung

Mit Katharina Berner und Rita Maiburg erleben wir die Siebzigerjahre. Katharina ist die Jüngste der Unternehmerfamilie. Sie hat ...



Zum Inhalt!

Spannende Geschichte um den Kampf der Gleichberechtigung

Mit Katharina Berner und Rita Maiburg erleben wir die Siebzigerjahre. Katharina ist die Jüngste der Unternehmerfamilie. Sie hat Jura studiert und muss sich als einzige Frau in einer Kanzlei behaupten. Mann weigert sich, ihr auf Augenhöhe zu begegnen. Sie möchte sich selbstständig machen. Ihr dominanter Vater würde sie lieber gut verheiratet wissen. Ihre Mutter fügt sich den Wünschen ihres Mannes. Auch ihre Geschwister zeigen kein Verständnis.

Rita ist eine junge Frau, deren größter Traum es ist, für die Lufthansa als Pilotin zu arbeiten. Ihre Flugausbildung hat sie selber bezahlt und schon viele Erfahrungen mit kleineren Flügen gesammelt. Sie bewirbt sich bei der Lufthansa. Erhält eine Absage mit der Begründung, dass sie grundsätzlich keine Frauen als Piloten einstellen. Rita gibt sich dennoch nicht geschlagen. Die Anwältin Katharina nimmt den Fall an und klagt gegen die Lufthansa und BRD!



Meine Meinung

Köln 1974-1977


Prolog 1. Satz: Der Nebel war so dicht, dass sie kaum etwas erkennen konnte.


Ich habe das Buch an einem Tag gelesen. Einmal angefangen war es mir nicht mehr möglich, es auf die Seite zu legen. Die Autorin lässt uns an dem Familienleben der zwei Hauptprotagonistinnen teilhaben. Dadurch wird besonders klar, wie schwer Frauen für ihre Rechte im Berufsleben kämpfen mussten. Vor allem macht es deutlich, wie viel Mut Rita und Katharina aufbringen mussten, um die Lufthansa und BRD anzuklagen. Katharina wurde in ihren Elternhaus nicht ernst genommen. Ihr Vater sah in jeder eigenständigen Frau eine lästige Emanze. Ihre Schwestern sind ja schließlich auch gut verheiratet. Katharina hatte Schwierigkeiten, als ledige Anwältin Büroräume zu finden, um sich selbständig zu machen. Von dem Vermieter Theo bekommt sie nicht nur endlich ihre Büroräume, sondern auch Verständnis.

Die Familie von Rita fand ich richtig klasse. Sie haben sie unterstützt wo es nur ging. Selbst der kleine Bruder war total stolz auf seine Schwester. Mit Katharina hatte sie ein weitere Rückendeckung bekommen.

Was mir besonders gut gefiel, dass die Geschichte nicht überwiegend im Gerichtssaal und im Anwaltsbüro spielt. Diese Passagen sind kurz und knackig und dennoch habe ich alle Informationen zum Rechtsstreit erhalten. So läuft es doch auch wirklich. Jeder der schon mal eine Anklage vor Gericht in den Medien verfolgt hat weiß, wie lange die Zwischenräume bis zum endgültigen Urteil sind. Die Zwischenräume in diesem Buch sind sehr interessant gefüllt.

Die 70er sind ja eigentlich noch gar nicht so lange her. Ich kann vieles so unterschreiben, wie ich es in diesem Buch gelesen habe. Frauen mussten wirklich stark um Gleichberechtigung kämpfen. Auch heute noch. Die hanebüchenen Gründe, mit denen Lufthansa und BRD Frauen als Pilotinnen abgelehnt haben, schreien wirklich zum Himmel. Frau bekommt Periode und ist unpässlich. Frau bekommt keine Periode, weil schwanger. Und, und, und! Als Trümmerfrauen waren Frauen bei beiden Weltkriegen gut genug. In den 20igerjahren hatten sie schon um ihre Rechte gekämpft und vieles durchgesetzt. Hitler hatte alles wieder zunichte gemacht. Das ist für viele junge Menschen nicht nachvollziehbar. Die Auswirkungen hat man tatsächlich in den 70ern noch voll erlebt. Wie viele Frauen müssen heute noch ihren Mann fragen, ob und was sie arbeiten dürfen? Ich denke bei weitem nicht mehr so viele. Dennoch bleibt immer noch viel Luft nach oben im Kampf der Gleichberechtigung.

Nicht nur Männer mit langen Haaren und Drogen prägen die 70er. Sexuelle Freiheit, Aufklärung und der Kampf um Gleichberechtigung komplementieren das Gesamtbild.

Das ganze drumherum in diesem biografischen Roman hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein Stück Kinder und Jugendzeit, die ich mir wieder ins Gedächtnis gerufen habe. Nebenbei ging es mir wie Rita und Katharina. Ich habe auf das endgültige Urteil gewartet ....

Fazit

Die Linienflugkapitänin Rita Maiburg gab es wirklich. Mit der Anwältin Katharina hat die Autorin eine sympathische Protagonistin geschaffen, die sehr gut in die Geschichte integriert wurde. Ein spektakulärer Rechtsstreit um die Gleichberechtigung für Frauen bei der Lufthansa und BRD, hat mir absolut spannende Lesestunden beschert. Der bildliche Schreibstil hat mir Personen und Orte deutlich vor Augen geführt. Zwei mutige Frauen, die trotz Ablehnung weiter kämpfen!


Man kann seine Hoffnungen begraben, nachdem man gekämpft hat. Aber doch nicht davor ..... (Seite 80)


Danke Christine Drews. Ich habe die diesen biografischen Roman sehr gerne gelesen.

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