Cover-Bild Sonntags fehlst du am meisten
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 08.09.2017
  • ISBN: 9783548290201
Christine Drews

Sonntags fehlst du am meisten

Roman

Familie ist Liebe mit Ecken und Kanten

Schon immer war Caro das Lieblingskind ihres Vaters, doch seit einem großen Streit haben sie keinen Kontakt mehr. Nun steht die Goldene Hochzeit von Caros Eltern vor der Tür, aber wie soll Caro ihrem Vater gegenübertreten? Als arbeitslose, alleinerziehende Mutter fühlt sie sich von dem Mann, der nach dem Krieg seine Firma aus dem Nichts aufgebaut hat, nicht ernstgenommen. Erst durch ihre neugewonnene Freundschaft mit der alten Frau Schneiders kann sie Verständnis für die Generation der Kriegskinder entwickeln. Und plötzlich scheint eine Versöhnung doch möglich …
Ein kluger und bewegender, generationenumspannender Vater-Tochter-Roman.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2017

Ein Buch das einem so schnell nicht wieder los lässt

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Von wiechmann8052
Die Beziehung zwischen Caro und ihrem Vater ist sehr eng, er gehört zur Generation der Kriegskinder und hat nach dem Krieg durch harte Arbeit eine Firma aufgebaut, immer vor Augen was ...

Von wiechmann8052
Die Beziehung zwischen Caro und ihrem Vater ist sehr eng, er gehört zur Generation der Kriegskinder und hat nach dem Krieg durch harte Arbeit eine Firma aufgebaut, immer vor Augen was er erlebt hat, dass sollen seine Kinder nicht erfahren müssen. Er ist der starke Mann der für Frau und Kinder sorgt, in jeder Hinsicht. Die Söhne können damit leben rebellieren nur im Geheimen. Caro hingegen fühlt sich nicht ernst genommen und sucht Zuflucht im Alkohol nach einem großen Eklat hat sie keinen Kontakt mehr zu den Eltern.
Ich konnte mich gut in Caro hineinfühlen ihre Wut über die ständige Bevormundung und andererseits Vaters Liebling und von der Mutter kaum wahr genommen. In kurzen Rückblenden wird erzählt wie das Leben des Vaters war und die Kindheit von Caro sie sind erklärend und passen gut in den Verlauf der Geschichte. Die neue Freundschaft mit der alten Frau Schneider passt als mütterliche Freundin die aus eigener Erfahrung Licht in das Verhalten der Eltern bringt. Die wertvollen Anregungen von ihr haben allgemeine Gültigkeit.
Ich wurde richtig in das Buch hineingezogen, die Sorgen der trockenen Alkoholikerin um ihren Sohn und die Angst vor einem Rückfall sind total menschlich und normal.
Auch die kleinen Schritte in die Zukunft geht man mit.
Das Buch wird mich noch lange beschäftigen, etwas was ich vorher nicht erwartet hätte.

Veröffentlicht am 03.09.2017

Über alle Tage und alle Zeiten

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Nicht nur weil heute Sonntag ist, berührt mich der melancholische Titel von "Sonntags fehlst du am meisten" immer wieder. Sonntag ist für viele Familientag, Zeit für gemeinsames Frühstück, Partnerschaft ...

Nicht nur weil heute Sonntag ist, berührt mich der melancholische Titel von "Sonntags fehlst du am meisten" immer wieder. Sonntag ist für viele Familientag, Zeit für gemeinsames Frühstück, Partnerschaft und Gespräche. In Caros Familie bleibt Vieles - schon lange! - ungesagt. Die Autorin Christine Drews erzählt eindrücklich von Ausflüchten, Traumata und aufgeschobenen Gesprächen.
Ein Roman, der Generationen überspannt und auf unglaublich vielen Zeitebenen spielt, ohne dabei jemals zu episodisch oder verwirrend zu sein. Das finde ich eine wirkliche Leistung!
Alkoholsucht ist eine schwere Erkrankung und aus der Sicht der Protagonistin Caro wird schonungslos der Alltag einer alkoholkranken Mutter berichtet, die im Nachhinein Vieles bereut. Ihr Vater, Karl, schleppt Traumata aus dem Weltkrieg mit sich und hat das unbedingte Bedürfnis, die Frauen seiner Familie vor Leid zu beschützen. Der Satz "Das Gegenteil von gut ist gut gemeint" wird in diesem Roman aufs Trefflichste verifiziert, ohne jemals belehrend zu wirken.
Caro ist keine typische Heldin, dennoch konnte ich ihre Sicht an vielen Punkten verstehen und finde so gut, dass die Charaktere eben einfach schrecklich menschlich sind - wie wir alle!
Ein Buch mit großen Themen, das mich absolut positiv überrascht hat und mich sicher noch beschäftigen wird. Ich konnte es nicht aus der Hand legen! Bitte mehr von dieser Autorin!

Veröffentlicht am 04.12.2017

Einfühlsamer Familienroman

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INHALT:
Schon immer war Caro das Lieblingskind ihres Vaters, doch seit einem großen Streit haben sie keinen Kontakt mehr. Nun steht die Goldene Hochzeit von Caros Eltern vor der Tür, aber wie soll Caro ...

INHALT:
Schon immer war Caro das Lieblingskind ihres Vaters, doch seit einem großen Streit haben sie keinen Kontakt mehr. Nun steht die Goldene Hochzeit von Caros Eltern vor der Tür, aber wie soll Caro ihrem Vater gegenübertreten? Als arbeitslose, alleinerziehende Mutter fühlt sie sich von dem Mann, der nach dem Krieg seine Firma aus dem Nichts aufgebaut hat, nicht ernstgenommen. Erst durch ihre neugewonnene Freundschaft mit der alten Frau Schneiders kann sie Verständnis für die Generation der Kriegskinder entwickeln. Und plötzlich scheint eine Versöhnung doch möglich …

MEINUNG:
Meine Motivation den Roman zu lesen lag darin, dass ich diese Nachkriegsgeneration, zu der auch meine Oma gehörte, einfach mal besser verstehen wollte. Nun lebt meine Oma zwar nicht mehr, aber mir schwirren trotzdem so viele ungute Gefühle in Gedanken an sie durch den Kopf. Eben auch weil das Verhältnis zwischen meiner Mutter und ihr immer schwierig war.

Der Prolog war wirklich ziemlich heftig. Man wird direkt mitten ins Geschehen geworfen. Es gefiel mir, dass die Autorin mit Caro hier so eine schwierige Person gewählt hat und dass sie auch ganz offen mit deren Alkoholsucht umgegangen ist. Ich fand das nicht immer leicht zu lesen, weil ich auch da einen persönlichen Bezug zu habe, aber es ist wichtig, dass auch mal ein solches Thema in Büchern angesprochen wird und auch deren Konsequenzen. Neben diesem großen Problem schultert Caro auch noch den Streit mit ihrem Vater. Ich mochte Caro einerseits, aber andererseits fiel es mir auch schwer mich mit ihr zu identifizieren. Schließlich war sie wirklich arbeiten und ist für ihren Lebensunterhalt aufgekommen. Dafür gab es immer Vater bzw. später ihren Ex-Mann.

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen und gewährt dem Leser Einblick in das Leben von Caros Vater nach dem Krieg. Caros Vater tritt in der Gegenwart nicht direkt auf, sondern nur indirekt durch Erzählungen. Insgesamt fand ich das in Ordnung, dennoch hätte ich mir gewünscht, dass das klärenden Gespräch am Ende auch noch Thema gewesen wäre. Leider wurde dies nur durch einen Satz verdeutlicht.

Einblick in die Kriegsgeneration gibt es in Form von Frau Schneiders, die ein WG mit Altersgenossen machen möchte bei der Caro sie als Architektin unterstützt. Frau Schneiders erklärt viele Dinge, die sowohl Caro als auch ich so noch nicht betrachtet haben. Gut gefiel mir auch der Aufbau der Kapitel. Die waren jedes Mal mit einem Oberbegriff aus dem Lexikon, wie Liebe, Schuld etc. betitelt und genau darum ging es dann auch in dem jeweiligen Kapitel. Caro hat auch einen Sohn, der sehr unter ihrem Alkoholproblem leiden musste. Leider blieb aber für mich ungeklärt, wie Caro damit in der Schwangerschaft umgegangen ist. Es hört sich danach an, dass sie wohl nie eine trockene Zeit hatte. Hierzu hätte ich mir noch eine kleine Info gewünscht, denn Alkohol in der Schwangerschaft schädigt das Kind.

FAZIT:
Innerhalb einer Zugfahrt habe ich das Buch durchgehabt. Diese Familiengeschichte gefiel mir, bis ein paar winzige Kleinigkeiten ausgesprochen gut. Die Autorin hat schwierige Themen sehr gefühlvoll und dennoch ehrlich hier drin verarbeitet.
Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 19.11.2017

Ein toller Vater Tochter Roman

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Inhalt:
Caro fährt, trotz der Bitte ihres Vaters es nicht zu tun, alkoholisiert mit ihrem Auto. Es kommt wie es kommen muss und sie baut einen Unfall. Für ihren Vater war Caro immer die Lieblingstochter, ...

Inhalt:
Caro fährt, trotz der Bitte ihres Vaters es nicht zu tun, alkoholisiert mit ihrem Auto. Es kommt wie es kommen muss und sie baut einen Unfall. Für ihren Vater war Caro immer die Lieblingstochter, doch dieser Vorfall entzweit die beiden – denn er lässt sie daraufhin in eine Entzugsklinik einweisen. Der Streit der beiden daraufhin ist so heftig, dass der Kontakt abbricht.

Jetzt steht die Goldene Hochzeit ihrer Eltern an und sie weiß nicht, wie sie ihrem Vater gegenübertreten soll. Bei all der dicken Luft kann nur noch ein Wunder helfen, wenn überhaupt...und dann freundet sich Caro mit der alten Frau Schneiders an...

Meine Meinung:

Das Cover finde ich sehr schön, es passt sehr gut zum Titel. Der wiederum beschreibt den Titel perfekt. Es wird immer zwischen verschiedenen Jahren und Vater und Tochter hin und her gesprungen, so hat man die Chance, beide Seiten besser zu verstehen.


Erst dachte ich, die Geschichte wäre nichts für mich, habe mich dann aber doch (zum Glück) dazu entschieden, dem Buch eine Chance zu geben.

Die Autorin beschreibt ihre Figuren wirklich sehr toll und authentisch, dass sie einem nur ans Herz wachsen können. Dadurch, dass man aus beiden Sichten die Geschichte liest, kann man Vater und Tochter besser kennen lernen und das haucht ihnen noch mehr Leben ein.

Ich kann beide verstehen...warum er meinte, er müsste sie einweisen lassen und warum sie sich so klein neben ihm fühlt. Sie hatten ein solch inniges Verhältnis, dass es einem wirklich das Herz bricht, als es zum Streit kommt.

Ein wirklich toller Vater – Tochter Roman, der das Herz erwärmt. Man sollte seinen Eltern viel öfter sagen, dass man sie lieb hat!

Vielen Dank an den Verlag für das tolle Buch ♥

Veröffentlicht am 11.09.2017

Hinter jedem Dach ein Ach

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"Jetzt putzen Sie sich mal die Nase." Maria Schneiders Stimme klang überraschend streng, und Caro tat, wie ihr geheißen. Dann nahm die alte Dame ihren Kopf zwischen die Hände, so dass Caro ihr in die Augen ...

"Jetzt putzen Sie sich mal die Nase." Maria Schneiders Stimme klang überraschend streng, und Caro tat, wie ihr geheißen. Dann nahm die alte Dame ihren Kopf zwischen die Hände, so dass Caro ihr in die Augen schauen musste. "Und jetzt hören Sie mir mal zu: Probleme sind wie Unkraut. Entweder man geht dagegen an, oder sie wachsen einem irgendwann über den Kopf. Aber was Sie bestimmt nicht weiterbringt, ist Selbstmitleid."


Caro Winter war immer der Liebling ihres Vaters. Schon von klein auf hat er seine kleine Prinzessin gegen die größeren Brüder und gegen alles Böse in der Welt verteidigt und ihr jeden Wunsch von den Augen abgelesen. Doch plötzlich wendet sich das Blatt. Mit 43 Jahren wendet sich ihr Vater von einem Moment auf den anderen von seiner Tochter ab. Der Kontakt bricht nach einem Streit über ein Jahr vollkommen ab. Doch jetzt steht die goldene Hochzeit der Eltern auf dem Plan und alle rechnen fest mit Caros Besuch und einer Versöhnung.
Wird es Caro schaffen ihren Vater gegenüberzutreten? Wird sie, wie von ihrer Mutter gefordert, ihre eigenen "Befindlichkeiten" hintenanstellen können und sich mit ihrem Vater aussöhnen? Und was war passiert, dass es überhaupt soweit kommen konnte?

In ihrem Roman "Sonntags fehlst du am meisten" erzählt die Autorin Christine Drews eine
tief zu Herzen gehende Familiengeschichte, in deren Mittelpunkt eine generationsübergreifende Vater-Tochter-Beziehung thematisiert wird. Durch ein Unglück verändert sich Caros Leben von einen auf den anderen Moment und es zerbricht nicht nur die tiefe, ihr immer Halt gegebene Bindung zu ihrem Vater, sondern auch ihre Ehe. Ihr Leben ist ein einziges Trümmerfeld. Und obwohl Caro es aus eigener Kraft schafft, den Kopf über Wasser zu halten, ziehen ihre inneren Selbstzweifel und ihr angekratztes Ego sie immer wieder nach unten. Ihr Vertrauen und ihr Selbstwertgefühl sind zutiefst verletzt. Und das nicht erst seit diesem alles verändernden Tag.
Mit Hilfe von Jakob und Maria macht sich Caro auf die Suche nach der Vergangenheit ihrer Familie und auf die Suche nach sich selbst. Wer bin ich wirklich? Was will ich? Und kann ich es aus eigener Kraft schaffen, meinem Leben wieder auf die richtige Bahn zu bringen?

Caro ist eine Protagonistin, die man gern haben kann, die aber auch Ecken und Kanten hat. Auch wenn ich mit ihren Problemen selbst zum Glück noch nie konfrontriert war, gibt es Momente, in denen ich mich ihr sehr nahe gefühlt habe. Man spürt ihre Verunsicherung und ihre Suche nach Anerkennung und Liebe stark zwischen den Zeilen. Ich habe das Buch kaum aus der Hand legen können. Die wechselnden Perpektiven zwischen Vater und Tochter und zwischen den unterschiedlichen Zeiten machen es dem Leser möglich, nach und nach zu verstehen, was sich ereignet hat und warum jeder so ist wie er ist. Mich hat das alles sehr zum Nachdenken angeregt und wieder einmal gezeigt, dass man nicht auf den ersten Blick vorschnell eine Meinung über andere fällen, dass man immer wieder mal die Perspektive wechseln und über den Tellerrand schauen sollte.
Im letzten Drittel des Buches verliert das Buch ein bisschen an Fahrt und Intensität. Aber das ist nur mein subjektives Empfinden und hat den Lesegenuss nicht geschmälert. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es mit gutem Gewissen weiterempfehlen.

Meine heimliche Lieblingsfigur ist und bleibt Maria Schneider. Die rüstige, resolute Rentnerin mit dem Herz am richtigen Fleck rückt Caro nicht nur einmal den Kopf wieder gerade. Außerdem gefällt mir die Idee mit der Senioren-WG ausgesprochen gut. So etwas sollte es auch im realen Leben viel viel öfter geben.

Das Buch wurde als Taschenbuch mit erweiterten eingeklappten Umschlagflächen im September 2017 im Ullstein-Verlag veröffentlicht. Auf 288 Seiten sind die einzelnen Kapitelüberschriften der Brockhaus Enzyklopädie entnommen. Eine schöne Idee, weil einem dieser Bücher eine ganz besondere Bedeutung im Buch zukommt. Auch die einzelnen Erzählstränge sind mit der Angabe der Jahreszahlen gut voneinander zu unterscheiden und ich habe wirklich bis zum Ende mitgefiebert, wie sich alles Stück für Stück ineinander fügt.
Auch das Cover finde ich sehr ansprechend. Man sieht vermutlich die junge Caro mit ihrem Vater. Beide sind glücklich und unbefangen und genießen den gemeinsamen innigen Moment. Was muss passieren, dass diese enge Vater-Tochter-Beziehung solch tiefe Risse bekommt. Das war mein erster Gedanke als ich den Text auf der Rückseite des Buches gelesen habe. So darf es sein: Ein Buch das neugierig macht, wenn man es in die Hand nimmt, ohne dabei zuviel zu verraten.


Fazit:
Eine sehr bewegende, zu Herzen gehende Vater-Tochter-Geschichte, die zeigt, dass im Leben nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Und das man nicht immer nur sich selbst sehen darf, sondern auch das große Ganze im Auge behalten sollte. Familie kann man sich nicht aussuchen. Aber auch wenn nicht alles einfach ist, sollte man froh sein, dass man sich hat.