Cover-Bild Das Museum der Welt
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Abenteuerroman: historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 21.02.2020
  • ISBN: 9783423282185
Christopher Kloeble

Das Museum der Welt

Roman

Ein großer Abenteuerroman und ein unvergesslicher Held

Bartholomäus ist ein Waisenjunge aus Bombay, er ist mindestens zwölf Jahre alt und spricht fast ebenso viele Sprachen. Als Übersetzer für die deutschen Brüder Schlagintweit, die 1854 mit Unterstützung Alexander von Humboldts zur größten Forschungsexpedition ihrer Zeit aufbrechen, durchquert er Indien und den Himalaya. Bartholomäus verfolgt jedoch einen ganz eigenen Plan: Er selbst möchte das erste Museum seines großen und widersprüchlichen Landes gründen. Dafür riskiert er alles, was ihm etwas bedeutet, sogar sein Leben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2020

Indien

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Das Museum der Welt – Christopher Kloeble
Die herzerfrischende Reise des Waisenjungen aus Bombay quer durch Indien.
Als Übersetzer reist der fast zwölfjährige Bartholomäus mit der Forschungsexpedition ...

Das Museum der Welt – Christopher Kloeble
Die herzerfrischende Reise des Waisenjungen aus Bombay quer durch Indien.
Als Übersetzer reist der fast zwölfjährige Bartholomäus mit der Forschungsexpedition um die Brüder Schlagintweit durch Indien und den Himalaya. Bartholomäus ist ein schlaues Kerlchen, das seine Übersetzungskünste nicht selten für sich selbst nutzt und den Leser an seinen Gedanken über die Deutschen nicht hinterm Berg hält. Generell hat der Junge eine ganz eigene Sicht auf die Dinge und es ist sehr reizvoll, die Expedition mit seinen Augen zu begleiten. Obwohl er den Firengi recht kritisch gegenübersteht, entwickeln sich auf dieser Reise dennoch Freundschaften. Nebenbei möchte er das erste Museum Indiens gründen. Und so steckt er selbst mittendrin in der großen Weltgeschichte, ohne es zu merken.
Es ist ein sehr kurzweiliges Lesevergnügen, eine klassische Abenteuergeschichte, die ganz nebenbei jede Menge Wissenswertes über Land und Leute vermittelt. Bartholomäus ist ein liebenswerter Protagonist, der mit seiner kindlichen Weisheit begeistert. Entsprechend ist die Sprache einfach gehalten, aber sehr authentisch, die Sprache eines Kindes eben.
Ein sehr schöner Roman, dem ich gerne 4 Sterne gebe.


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Veröffentlicht am 30.05.2020

Die Erforschung Indiens

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Der etwa 12-jährige indische Waisenjunge Bartholomäus wird von den Brüdern Schlagintweit auf deren Forschungsexpedition durch Indien als Übersetzer mitgenommen. Die Begegnung mit den Deutschen und die ...

Der etwa 12-jährige indische Waisenjunge Bartholomäus wird von den Brüdern Schlagintweit auf deren Forschungsexpedition durch Indien als Übersetzer mitgenommen. Die Begegnung mit den Deutschen und die Reise durch das eigene Land bringen viele Entdeckungen für den Jungen mit sich, die er in seinem „Museum der Welt“ schriftlich festhält.
Während die Forscher im Dunstkreis Alexander von Humboldts Mitte des 19. Jahrhunderts tatsächlich Asien bereisten, bereichert der Roman mit der kindlichen Hauptfigur die historischen Ereignisse um das gewisse Etwas. Obwohl Bart seine Unerfahrenheit anzumerken ist und europäische Gepflogenheiten neu für ihn sind (“Wir tranken zusammen den angeblich vortrefflichen Tee Assams“ ... „Solch fauliges Wasser, in dem alte, trockene Blätter gekocht wurden, kann nur einem Firengi munden.”), schafft er es, als Vermittler zwischen den Kulturen zu agieren.
Der Blickwinkel des Inders bedeutet auch, dass ihm geläufiges oder erfundenes Vokabular „seinen“ Text prägt und vom deutschsprachigen Leser erst einmal hingenommen werden muss. Lässt man sich darauf ein, denn ein Übersetzen ist nicht unbedingt erforderlich, ist es genau das, was das Lesen zu einem Abenteuer macht und uns in die Geschichte und Gedankenwelt eintauchen lässt.

Veröffentlicht am 10.05.2020

Hier wird Abenteuerlust geweckt

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„Das Museum der Welt“ von Christopher Kloeble ist 2020 im dtv-Verlag erschienen. Der Roman umfasst in der gebundenen Ausgabe 528 Seiten.

Bartholomäus, ein zwölfjähriger indischer Waisenjunge, begleitet ...

„Das Museum der Welt“ von Christopher Kloeble ist 2020 im dtv-Verlag erschienen. Der Roman umfasst in der gebundenen Ausgabe 528 Seiten.

Bartholomäus, ein zwölfjähriger indischer Waisenjunge, begleitet die drei Brüder Schlagintweit auf ihrer Expedition durch das koloniale Indien und den Himalaya. Dies ist vor allem dem Umstand zu verdanken, dass er ein Sprachtalent ist und als Übersetzer von den Brüdern „engagiert“ wird. Die Expedition findet im Jahr 1854 statt und wird von Alexander Humboldt unterstützt. Bartholomäus, der äußerst wissbegierig und talentiert ist, zeigt die Expedition aus ausschließlich seiner kindlichen Sicht auf und hat es sich zum Ziel gesetzt, das erste Museum Indiens zu gründen.

Christopher Kloeble gelingt es in seinem Roman den Leser durch seinen feinfühligen, luftigen und humorvollen Schreibstil in den Bann zu ziehen.
Sehr genossen habe ich es, so viele unterschiedliche Eigenschaften der Menschheit in einem Buch vorzufinden – von Liebe bis zum Hass, von Weiß bis Schwarz und dazwischen alle Grau-Schattierungen, - von westlicher Überheblichkeit, der Arroganz der Mächtigen im eigenen Land, von der Suche nach der Identität und Heimat, von Liebe, kindlicher Naivität, Neugierde, Forscherdrang…
Das war für mich absolut faszinierend, ebenso wie die Tatsache, dass es die Brüder Schlagintweit und ihre Expedition tatsächlich gegeben hat, der Junge Bartholomäus jedoch eine erfundene Gestalt von Christopher Kloeble ist. Christopher Kloeble verknüpft in seinem Buch absolut gekonnt wahre Begebenheiten und fiktive Elemente.

Fazit: Ein tiefgründiger und lesenswerter Abenteuerroman.
Es war für mich ein schönes Erlebnis, dieses Buch zu lesen und in die Welt von Bartholomäus einzutauchen.

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Veröffentlicht am 29.04.2020

Eine Ode an die Verschrobenheit

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Nämlich an die der drei bayerischen Brüder Schlagintweit, die in den 1850er Jahren in Indien auf den Spuren Alexander von Humboldts forschen wollten - und mehr noch an die des mindestens 12jährigen einheimischen ...



Nämlich an die der drei bayerischen Brüder Schlagintweit, die in den 1850er Jahren in Indien auf den Spuren Alexander von Humboldts forschen wollten - und mehr noch an die des mindestens 12jährigen einheimischen Waisenjungen Bartholomäus, der sie auf ihrer Reise - teils als Übersetzer, teils als Maskottchen - begleitete.

Und unterwegs ein Museum schuf - eines in Schriftform nämlich. Und dabei viele, viele Details zum Alltag des Trains - wir würden heute wohl Treck sagen - festhielt. Ein ganz besonderer Roman, in dem die Sicht des indischen Jungen - und nur die seinige - maßgeblich ist.

Bei der es viele drollige Schlussfolgerungen zu genießen geben, es allerdings ebenso deutlich wird, wie erbarmungslos das Leben damals war - vor allem, aber nicht nur das Leben der Einheimischen. Wobei Bartholomäus trotz seiner Sprachfertigkeiten das untereste Glied an der Kette war.

Ein Roman über eine Tour, die tatsächlich stattgefunden hat, bei der jedoch vieles hinzu erfunden wurde. Und in dem es vor den zahllosen kleinen und köstlichen Ideen des Autors Christopher Kloeble nur so wimmelt.

Wobei man stellenweise einen langen Atem braucht und sich zudem damit abfinden muss, dass einiges ungeklärt bleibt. Ein Glossar zu den lokalen Begriffen, von denen nicht gerade wenige Eingang in die Handlung gefunden haben, sucht man nämlich vergeblich. Aber abgesehen von diesen eher kleinen Kritikpunkten habe ich diesen ausgesprochen ungewöhnlichen Roman sehr genossen!

Veröffentlicht am 24.02.2020

Eine Forschungsreise durch den indischen Subkontinent aus der Sicht eines Waisenjungen

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Der Waisenjunge Bartholomäus ist im Jahr 1854 etwa zwölf Jahre alt und lebt in einem Waisenheim der Jesuiten in Bombay. Er pflegt eine Freundschaft zu Vater Fuchs, während er Vater Holbein und den anderen ...

Der Waisenjunge Bartholomäus ist im Jahr 1854 etwa zwölf Jahre alt und lebt in einem Waisenheim der Jesuiten in Bombay. Er pflegt eine Freundschaft zu Vater Fuchs, während er Vater Holbein und den anderen Waisen ein Dorn im Auge ist. Eines Tages beschließt er, ein Museum zu gründen, indem er in einer Schachtel Dinge sammelt, die ihn ausmachen. Nachdem die anderen Waisen es zerstört haben, schenkt Vater Fuchs ihm ein Notizbuch, in dem er zukünftigt sein Museum niederschreibt. Zu berichten hat er bald so einiges, denn die Brüder Schlagintweit engagieren ihn für ihre Forschungsreisen. Dabei entdeckt er Erstaunliches, gerät aber auch immer wieder in Gefahr und in Intrigen hinein.

Ich fand die Idee interessant, die Forschungsreisen der drei Brüder Schlagintweit über den indischen Subkontinent aus der Perspektive eines indischen Waisenjungen zu erleben. Diesen lernt man zu Beginn des Buches vor seiner ersten Begegnung mit den Brüdern kennen. Dank seiner Freundschaft zu Vater Fuchs spricht er Deutsch und hat sich ein erstaunliches Wissen angeeignet. Die anderen Waisen grenzen ihn jedoch aus, hänseln ihn und zerstören seinen Besitz, während er von Vater Holbein für jedes Vergehen hart bestraft wird.

Als Vater Fuchs plötzlich verschwindet und niemand ihm etwas über seinen Verbleib sagen will, ist Bartholomäus entschlossen, ihn zu finden. Die Tätigkeit als Übersetzer für die Brüder Schlagintweit ist dabei eine gute Gelegenheit, aus dem Waisenheim herauszukommen und sich in Bombay umzuhören. Doch er will unter keinen Umständen die Stadt verlassen. Bombay ist jedoch nur eine von vielen Stationen für die Brüder, und so ziehen sie schließlich gemeinsam mit dem Waisen sowie auch der Köchin Smitaben, dem Gärtner Devinder und dem Verwalter Hormazd weiter.

Die im Buch beschriebene Reiseroute entspricht den historischen Fakten, während die Figur des Bartholomäus fiktiv ist. Er wundert sich immer wieder über die Forschungsaktivitäten der Brüder, wofür sie sich begeistern können und welche Fragen sie stellen. Für sein Alter ist er erstaunlich klug, was durch die Freundschaft zu Vater Fuchs begründet wird. Viele seiner Überlegungen sind jedoch sehr philosophisch und er widmet sich grundsätzlichen Fragen der Menschheit, womit ich nicht gerechnet hätte und was für mich oft den Schwung aus der Handlung nahm.

Ich hätte es schön gefunden, wenn man auf der abgedruckten Indien-Karte die Reiseroute der Brüder Schlagintweit hätte erkennen können, damit man besser nachverfolgen kann, wo sie sich gerade aufhalten. Auch ein Personenverzeichnis und ein Glossar wäre hilfreich gewesen, denn die Handlung ist komplex und ich fand es zum Beispiel schwierig, einen Überblick über die verschiedenen indischen Bevölkerungsgruppen zu bewahren, die eine Rolle spielen. Einiges hätte gern expliziter erklärt werden können, ich musste für meinen Geschmack zu oft zwischen den Zeilen lesen. Bartholomäus ist bei vielen erstaunlichen Entdeckungen dabei und gerät in mehrere lebensgefährliche Situationen, sodass ich gespannt war, wie er an den Herausforderungen wächst. Durch die Komplexität der Handlung gepaart mit den philosophischen Exkursen hatte ich Schwierigkeiten, in diesen Abenteuerroman einzutauchen.

Insgesamt ist „Das Museum der Welt“ ein Roman, der vor allem für historisch interessierte Leser interessant ist, die sich fragen, wie Forschungsreisen im 19. Jahrhundert wohl von den Einheimischen, die diese begleitet haben, erlebt wurden.