Cover-Bild Too Late
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14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Romantische Spannung
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 22.03.2019
  • ISBN: 9783423790444
Colleen Hoover

Too Late

Roman
Katarina Ganslandt (Übersetzer)

#lovehell

Die Hölle – nichts anderes ist die Beziehung von Sloan zu dem Drogenboss Asa Jackson. Gäbe es nicht ihren kranken Bruder, den Asa finanziell unterstützt, wäre sie von heute auf morgen auf und davon. Für Asa wiederum ist Sloan das Beste, das ihm jemals passiert ist: Sloan ist seine einzige Liebe, eine wahre Obsession, seine allergrößte Leidenschaft, und er ist davon überzeugt, dass es sich umgekehrt genauso verhält.
Doch dann taucht der Undercover Cop Carter auf …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2022

Das ist keine Lovestory!

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Also.. dieses CoHo Buch ist ganz anders als all die anderen ..

Sloan lebt einen Albtraum.. wünscht sich nichts sehnlicher als einen Ausweg zu finden um aus der Beziehung mit Asa raus zu kommen .. aber ...

Also.. dieses CoHo Buch ist ganz anders als all die anderen ..

Sloan lebt einen Albtraum.. wünscht sich nichts sehnlicher als einen Ausweg zu finden um aus der Beziehung mit Asa raus zu kommen .. aber sie weiß ..es ist ausweglos..

Liebe ? Die wurde mir für Filme und Bücher erfunden … denk Sloan .. oder liebt sie Asa doch ?

Als Carter in ihr Leben trifft merkt sie schnell, dass die Welt viel mehr Gefühle zu bieten hat als Angst, Trauer, Schuld ..

Ist er gekommen um die zu retten ?
ist er da um zu bleiben ? Um bei ihr zu sein und sie nicht mehr los zu lassen ? Um die zu beschützen?

Dieses Buch hat mich fertig gemacht .. vlt sollte die Stelle, als Colleen sagt dieses Buch ist ab 18 lieber ganz vorne stehen .. den diesen Brocken verdaut man nicht so leicht ..

es ist ein grandios tolles und Spannendes Buch.. allerdings braucht man eine dicke Haut … das ist eine Warnung und eine Empfehlung für euch alle !

Obwohl ich so schockiert und Fassungslos bin ist es ein klares 5 Sterne Buch !

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Too Late, aber nicht zum Lesen

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Ich habe es geliebt, dieses Buch zulesen, auch wenn es an der einen & anderen Stelle wirklich heavy war.
Ich würde das Buch als sehr Lesenswert empfehlen!
Ein einziger Punkt der mich etwas gestört hat ...

Ich habe es geliebt, dieses Buch zulesen, auch wenn es an der einen & anderen Stelle wirklich heavy war.
Ich würde das Buch als sehr Lesenswert empfehlen!
Ein einziger Punkt der mich etwas gestört hat ist der sehr zähe Epilog. Darüber kann ich jedoch getrost drüber hinweg sehen, weil Colleen Hoover einfach eine Gabe besitzt die mich sehr ergreift.

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Veröffentlicht am 26.01.2022

Too much violence

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"Too late" war zunächst als privates Projekt von Colleen Hoover geplant. Nach Anfragen der Verwandten und Freunden hat die Autorin die Geschichte häppchenweise im Internet gepostet. Die Nachfrage wuchs ...

"Too late" war zunächst als privates Projekt von Colleen Hoover geplant. Nach Anfragen der Verwandten und Freunden hat die Autorin die Geschichte häppchenweise im Internet gepostet. Die Nachfrage wuchs und das Buch entstand.

Der Ausflug in die Thriller Region ist Colleen Hoover gelungen. Sie kann auch anders als rosarot und bittersüß.
Drogen, Sex, Gewalt, scharfe Worte, normal gehört eine Trigger Warnung rein. Zumindest ist dies bei den aktuellen Büchern mit Kraftausdrücken und Gewalt so.

Mir hat die Geschichte nicht ganz so gut gefallen. Meine Bewertung fällt trotzdem nicht allzu negativ aus. Das Buch ist gut, für mich ist die Thematik nicht sympathisch genug. Die Charaktere haben mich nicht überzeugt. Zur Story passen sie sehr gut.
Ich konnte jedoch die Aktionen nicht nachvollziehen, Sloanes Verhalten war mir zu überzogen. Ihre Beziehung zu Asa fand ich recht übertrieben. Asa ist extrem dominant und fackelt nicht lange. Sloane möchte weg von ihm, schafft es nicht.
Er lügt und betrügt, sie kuscht und leidet erbärmlich. Einziger Lichtblick war Luke, der hat seine Rolle gut gespielt. Zwar nicht der perfekt Job, zumindest ausbaufähig.
Das Milieu ist treffend gewählt, die Handlungen passen dazu.

Es ist deutlich spürbar, dass dies ursprünglich ein Schreibexperiment war. Die Zusammenfassung zu einem Buch ist nicht optimal gestaltet. Der Schreibstil ist gewohnt sehr gut. Die Kapitel haben als Überschrift den Namen, wer gerade erzählt.
Dieses Umschalten schafft Colleen Hoover bestens.

Wer zum ersten Mal ein Buch von Colleen Hoover liest, sollte nicht zu "Too late" greifen. Da gibt es bessere Werke zum anfangen. Fans der Autorin werden auch "Too late" gut finden.
Ich bin nicht 100%ig überzeugt, dennoch wohlgesonnen.

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Man merkt leider, dass "Too Late" nicht zur Veröffentlichung bestimmt war...

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Von "Too Late" habe ich mich schon beim allerersten Erscheinungstermin im Jahr 2019 nicht so wirklich angesprochen gefühlt. Eine gefährliche Dreiecksgeschichte über eine junge Studentin, einen obsessiven ...

Von "Too Late" habe ich mich schon beim allerersten Erscheinungstermin im Jahr 2019 nicht so wirklich angesprochen gefühlt. Eine gefährliche Dreiecksgeschichte über eine junge Studentin, einen obsessiven Drogenboss und einen heroischen Undercovercop? Das klang zwar nach Spaß, aber nicht unbedingt nach der Art Geschichte, von der man etwas mitnehmen kann und wenn man dann noch die sehr geteilten Meinungen hinzuaddiert, endet man bei einer eher geringen Motivation, die Geschichte zu lesen. Da mich von den 20 Büchern, die ich bislang von Colleen Hoover gelesen habe, aber noch keines so richtig enttäuscht hat, habe ich kurz vor Weihnachten dann doch beschlossen, der Geschichte eine Chance zu geben.

Das Cover meiner Taschenbuchausgabe ist in dunklen Farben gehalten, was gut zum ebenfalls düsteren Inhalt der Geschichte passt. Vor einem schwarzen Sternenhimmel sind violette und lila Farbwolken zu sehen, die wie mysteriöse, unheilbringende Rauchschwaden um den großen, weißen Titel wabern. Auch jener vermittelt schon das Gefühl von Gefahr, Dringlichkeit und vergeblichen Hoffnungen, die die Geschichte prägen, weshalb er mir gut gefällt, obwohl "Too Late" nicht gerade originell klingt. Ich bin also mit der Gestaltung des dtv Imprints bold sehr zufrieden und finde es passend, dass der Verlag von den sonst sehr hellen, blumigen Colleen-Hoover-meets-dtv-Covers abweicht, um den LeserInnen schon auf den ersten Blick zu vermitteln: hier kommt etwas anderes!


Erster Satz: "Warme Finger sind mit meinen verflochten und drücken meine Hände tief in die Matratze."


Denn das ist die Geschichte definitiv - mal was anderes. Um zu verstehen, warum "Too Late" so sehr von den üblichen Colleen Hoover Büchern abweicht, muss man zunächst deren Entstehungsgeschichte kennen. Die Geschichte von Asa, Sloan und Carter/Luke war nämlich ursprünglich nur als persönliche Schreibübung gedacht, zu der Colleen Hoover immer zurückkehrte, wenn sie mit ihren anderen Projekten nicht weiterkam. Was als privates Projekt begann, hat der Autorin dann aber so viel Spaß gemacht, dass sie immer weitergeschrieben und den Roman kapitelweise auf einem Schreibforum hochgeladen hat. Die Lesermeinungen und Rückmeldungen zu den einzelnen Abschnitten waren dann so positiv, dass sie kurzerhand beschlossen hat, die Geschichte als Buch doch zu veröffentlichen. Leider merkt man der Geschichte aber an einigen Stellschrauben ganz deutlich an, dass Colleen Hoover "Too Late" nur zum Austoben benutzt und nicht als Romanprojekt konzipiert hat.


Sloan: "Gott, ist das alles abgefuckt. Ich komme garantiert in die Hölle. Wobei... bin ich da nicht längst. Mein Leben fühlt sich die meiste Zeit an, als würde ich für irgendetwas unaussprechlich Schreckliches bestraft werden, das ich in einem früheren Leben getan habe."


Genau wie Colleen Hoover in ihrem Roman (denn "Too Late" pfeift auf allgemein verbreitete Erzählschemata und hat einen sehr eigenen Aufbau) möchte ich in meiner Rezension den logischen Ablauf über den Haufen werfen und mit meinem Hauptkritikpunkt zur Geschichte beginnen: dem Ende des Romans. Als nach 298 Seiten das Wörtchen "Ende" unter dem 45. Kapitel stand, war ich erstmal verwirrt, was dann die noch verbliebenen Seiten sein sollten. Denn anders als durch dieses Wort impliziert endet der Roman an dieser Stelle nicht, sondern wird nochmal um etwa 150 Seiten fortgesetzt. Für mich ist nach dem Lesen ganz klar: nach dem ersten "Ende" hätte hier Schluss sein sollen. Dort wurde die Geschichte zwar leicht offen, aber doch rund und mit stimmigem Showdown abgeschlossen. Die später drangehängten Epiloge und Prologe wiederholen nur viel und lassen den gesamten Aufbau der Geschichte fragwürdig erscheinen, da die zugunsten der Dramaturgie geschilderten Wendungen sich nicht immer als logische Konsequenz der Handlung ergeben.


Sloan: "Er ist kein Mann, bei dem man sich geborgen fühlt. Er ist nicht wie warmes, flaches Wasser, in dem man gefahrenlos planschen kann. Asa ist wie ein tiefer Ozean, in dem hungrige Haie lauern, und wenn ich mit ihm essen gehe, ich das, als würde ich mich über die Planke in seine dunklen Tiefen stürzen. Dabei kann ich noch nicht mal schwimmen."


Auf Seite 301 folgt dann nämlich der erste Epilog, der Showdown Numero 2 mit sich bringt (auch hiernach wäre ein Ende okay gewesen). Statt nach diesem Epilog die Geschichte endgültig zu schließen, folgt daraufhin aber nochmal ein Prolog, der Asas und Sloans erste Begegnung zwei Jahren und ein paar Monaten vor Beginn der Haupthandlung erzählt. Dies bringt zwar nochmal eine interessante Perspektive auf die Geschehnisse mit ein, aber da man die meisten Informationen schon hat und die ganze Szene schon aus Asas Sicht kennt, ist das hier redundant. Wenn überhaupt hätte man den Prolog VOR die Geschichte voranstellen können. Der größte Fehler ist in meinen Augen dann aber, dass die Autorin auch nach dem Prolog nicht Schluss macht, sondern noch einen "Epilog zum Epilog" hintendran hängt, der dann Showdown Nummer 3 enthält. Dass sie damit gegen jegliche Regeln zum Romanaufbau verstößt, war der Autorin wie im Nachwort geschildet wohl bewusst, sie habe aber einfach noch so viele Ideen gehabt. Das mag auch stimmen, für mich hat die Geschichte so aber einfach nicht mehr rund gewirkt.


Sloan: "Sloan", flüstert er, den Mund an meinem Ohr. "Ich will alles von dir. Alles, was du geben kannst, so viel, dass es mich blendet."


Doch nicht nur in der Struktur der Handlung weicht "Too Late" vom typischen Erzählschema von Colleen Hoovers anderen Romanen ab, auch der inhaltliche Schwerpunkt und die Atmosphäre sind ganz anders gewählt. Wer hier wie üblich New Adult Themen, sympathische Figuren und eine tröstliche Happyend-Garantie erwartet, ist absolut auf dem Holzweg. Stattdessen erzählt die Autorin hier einen hochspannenden Mix aus Dark Romance, süßer Lovestory und Psychothriller, der es ganz schön in sich hat. Sexuelle Gewalt, Frauenfeindlichkeit, Übergriffigkeit und Abhängigkeit sind zentrale Motive, um die sich die Handlung drehen, weshalb "Too Late" definitiv nicht als Jugendbuch zu empfehlen ist. Die düstere Gesamtstimmung wird vor allem durch sehr viele explizite Sex- und Gewaltszenen mit unnötigen Details und Wiederholungen erzeugt, welche mir persönlich in der Masse und Intensität viel zu viel waren. Natürlich wollte die Autorin hier ganz bewusst ein bisschen schockieren, verstören und klar machen, in welcher unerträglicher Lage sich Sloan befindet, doch das hätte auch mit der Hälfte der Szenen erreicht werden können. Mir hätte es besser gefallen, wenn Colleen Hoover einige dieser Szenen verkürzt oder herausgestrichen und dafür den Kontext noch ein wenig besser ausgestaltet hätte. Denn auch am Worldbuilding merkt man der Geschichte leider an, dass sie nicht als vollständiger Roman für die Öffentlichkeit gedacht war. Die Geschichte könnte an jedem beliebigen Ort zu jeder beliebigen Jahreszeit spielen, das Haus, in dem sich fast 90% der Handlung abspielt, wird in zwei Sätzen beschrieben und auch ganz elementare Dinge wie zum Beispiel das Studienfach der Hauptfigur erfahren wir nicht.


Asa: "Ich komme dich holen, Sloan. Auch wenn du jetzt noch gar nicht weißt, dass du es willst. Du hast versprochen, mich zu lieben. Für immer. Und das wirst du verdammt noch mal auch tun."


Dafür legt die Autorin einen sehr großen Wert auf die Beziehungen zwischen den drei Hauptfiguren und erzählt deshalb auch aus drei Erzählperspektiven. Leider muss ich zunächst feststellen, dass mich Luke/Carter als Figur gar nicht überzeugen konnte. Der Undercovercop stolpert unbeholfen, von seinen Gefühlen geleitet und absolut unprofessionell durch den Einsatz und gefährdet damit wissentlich nicht nur sein Leben, sondern auch das seines Kollegen und das von Sloan. Neben den vielen Szenen, in denen wir elementar an seiner Kompetenz zweifeln, fällt auch auf, dass er allgemein sehr blass bleibt. Sowohl über seine Rolle als Kleindealer Carter als auch über sein echtes Leben als Luke erfahren wir so gut wie gar nichts, sodass er einfach an der Oberfläche der spanischsprechende Cop als Retter in der Not bleibt und nur wenig Tiefe erhält. Schade ist auch, dass sich die Autorin auch erzähltechnisch eine Menge durch die Lappen gehen lässt. Durch seine Doppelrolle hätte sich hier das Potenzial geboten, Luke und Carter, also seine echte und seine Undercoveridentität, gegenüberzustellen, voneinander abzugrenzen und damit seinen Charakter klarer herauszuarbeiten. Leider verspielt die Autorin diese Möglichkeit und wechselt von "Carter" als Überschrift des Kapitels zum Anzeigen der Erzählperspektive zu "Luke", ohne dass ein spürbarer Konflikt oder eine Entwicklung zu sehen wäre, oder das mit einer Erklärung einhergehen würde.


Luke: "Du hattest so viel Potenzial, Asa", sagte sie. "Aber statt etwas daraus zu machen, hast du jeden Tag deines Lebens darauf gewartet, dass das Schicksal dich für ein paar zugegebenermaßen wirklich beschissene Jahre entschädigt, die du als Kind erleben musstest. Das war ein Fehler. Denn die Welt schuldet und nichts. Wir müssen mit dem umgehen, was wir bekommen, und versuchen, das Beste daraus zu machen."


Auch Sloans Konflikt ist nur mittelmäßig überzeugend herausgearbeitet. Auf der einen Seite wird sie als taffe und selbstbewusste junge Frau charakterisiert, die sich der Toxizität ihrer Beziehung zu Asa bewusst ist und nur aus praktischen Gründen bei ihm bleibt. Auf der anderen Seite wird sie aber ständig in eine naive Opferrolle gedrängt, aus der sie nie wirklich herausfindet, da sie sich schnell in die Arme des nächsten Mannes flüchtet. Auch wohin und zu welchem Zeitpunkt ihre Liebe zu Asa verschwunden ist, die sie zu Beginn noch gefühlt hat, war mir nicht ganz klar. Der Übergang zwischen naiver, blinder Liebe und Gleichgültigkeit und brennendem Hass verlief hier unbemerkt im Hintergrund. Ich hätte mir gewünscht, dass sie ihre eigenen Gefühle hier nochmal stärker reflektiert. Gerade auch die aufkeimende Liebe zu Carter/Luke wird von ihr kaum hinterfragt und passiert geradezu unglaubwürdig schnell. Klar, sie sehnt sich nach Zuwendung und Unterstützung, aber genau dieser Wunsch hat sie ja in die verfahrene Situation gebracht, in der sie sich gerade befindet, da würde man also ein bisschen mehr Vorsicht als Lerneffekt erwarten. Zudem wäre es natürlich auch eine schönere Botschaft an ihre LeserInnen gewesen, hätte Colleen Hoover ihre Protagonistin sich selbst retten und emanzipieren lassen. Die sich entwickelnde Liebesgeschichte ist demnach zwar ein süßer Lichtblick in all der Dunkelheit, aber emotional leider nicht besonders ergiebig für die LeserInnen.


Sloan: "Es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, dass ich nichts mehr für ihn empfinde - auch wenn das, was ich spüre mittlerweile überwiegend Mitleid ist. Irgendwo tief in meinem Herzen ahne ich, dass in seiner Kindheit irgendetwas Schreckliches passiert sein muss, das ihn zu dem Menschen gemacht hat, der er ist. Aber dass ich Verständnis für ihn habe, bedeutet nicht, dass ich mich verpflichtet fühle, ihm mein Leben zu schenken und selbst unglücklich zu sein, bloß weil er mich liebt. Denn das tut er. Vielleicht tut er es auf eine extrem besitzergreifende und kranke Weise, aber er liebt mich. Das ist offensichtlich."


Die mit Abstand interessanteste Figur ist hier also tatsächlich der Drogenboss Asa Jackson. Wir lernen ihn von Beginn an als skrupellos, emotionslos, berechnend und gleichzeitig krankhaft besessen von Sloan kennen, sodass wir ganz klar mit einem negativen Bild von ihm in die Handlung einsteigen. Wenn Sloan also positiv von ihm spricht, oder ihm Gefühle wie Verständnis, Mitgefühl und sogar Liebe entgegenbringt, können wir das als Lesende erstmal nur belächeln. Mit der Zeit werden dann durch Rückblicke in seine Kindheit viele seiner Verhaltensweisen und Neurosen erklärt, sodass die Verachtung ihm gegenüber tatsächlich für so etwas wie tadelndes Verstehen weicht. Sein besitzergreifendes und narzisstisches Denken und Handeln, seine krankhafte Paranoia und seine toxische Männlichkeit entpuppen sich als Folgen von Ängstlichkeit, Unsicherheit und der Suche nach bedingungsloser Liebe, die er in seiner Kindheit von seinen Eltern nie erfahren hat. Auch wenn es herausfordernd ist, sich auf die Abgründe seiner Gedanken einzulassen, waren mir die Kapitel aus seiner Perspektive die liebsten, da ich immer wieder einen Aha-Moment hatte und er auch die einzige Figur ist, die aktiv die Handlung vorantreibt und sowohl mit seiner Unvorhersehbarkeit als auch mit seinen ausgeheckten Gemeinheiten viel Spannung beisteuert.


Sloan: "Ich habe nicht gewusst, dass es Menschen gibt, die einem das Leben erleichtern, statt es noch schwieriger zu machen. Bis ich Luke kennengelernt habe. Liebe sollte sich nicht wie eine zusätzliche Last anfühlen. Im Gegenteil, sie sollte dafür sorgen, dass man sich leichter fühlt. Asa hat mir alles in meinem Leben schwerer gemacht. Mit Luke schwebe ich. Daran erkennt man vermutlich, ob man auf die richtige oder die falsche Art geliebt wird. Die falsche Liebe zieht einen runter wie ein schwerer Anker. Die richtige schenkt einem Flügel."


Seine Entwicklung ergibt für mich aber leider auch nur bis zum ersten "Ende" Sinn, danach versucht die Autorin krampfhaft durch einige Wendungen die Bedrohung nochmals aufleben zu lassen, was aber die wunderbar vorbereitete Entwicklung der Figur leider untergräbt).

Auch wenn also eine Menge Potential, Spannung und interessante Ansätze vorhanden waren, merkt man der Geschichte einfach an, dass sie als Ganzes nicht so sehr durchdacht worden ist, wie andere Romane. Für Fans von "Verity", die auf der Suche nach etwas ganz Neuem sind, kann ich "Too Late" durchaus empfehlen. Wer noch nicht so viel von Colleen Hoover gelesen hat, sollte sich aber eher an andere Bücher von ihr halten.




Fazit:


"Too Late" ist definitiv mal "etwas anderes", unterscheidet sich also hinsichtlich Atmosphäre, Inhalt und Aufbau stark von ihren anderen Büchern. Obwohl die Handlung durchaus sehr spannend ist, konnten mich die Figuren und vor allem das Ende aber nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 05.11.2021

Ein unterhaltsames Buch für zwischendurch

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Generell mochte ich den anarchistischen Aufbau total. Das war einfach mal etwas anderes.

Die Liebesgeschichte an sich war zwar vorhersehbar, aber es gab einige Handlungen, die mich dann doch überrascht ...

Generell mochte ich den anarchistischen Aufbau total. Das war einfach mal etwas anderes.

Die Liebesgeschichte an sich war zwar vorhersehbar, aber es gab einige Handlungen, die mich dann doch überrascht haben. Ich hatte während des Lesens immer wieder mal das Gefühl, dass wir gerade beim Happy End sind, aber dann wurde noch einer draufgesetzt.
Ich habe immer wieder mal verzweifelt gelacht.

In dem Buch sind einige Themen angeschnitten worden, die interessant waren aber leider blieb der Fokus auf den Beziehungsgeschichten. Ich fand das ein bisschen schade, weil die Story einfach viel mehr Möglichkeiten geboten hätte. Nichts gegen Beziehungsgeschichten, aber ich hätte mir einfach ein bisschen mehr erwartet.

Der Text war dafür echt leicht zu lesen aber irgendetwas, wodurch mir das Buch noch lange im Gedächtnis bleiben würde, hat einfach gefehlt.

Charakterlich war mir Luke ein bisschen zu glatt. Ihm haben die Ecken und Kanten gefehlt, die Asa dafür umso mehr hatte. Asa war wirklich super ausgearbeitet und hat mich immer wieder überrascht. Er war mir absolut unsympathisch aber genau das hat das Leseerlebnis für mich besonders gemacht.

Ein sehr unterhaltsames Buch, das wichtige Themen anschneidet und einen unfassbar interessanten Charakter beinhaltet aber meiner Meinung nach hat die Tiefe gefehlt.

Zusammengefasst hatte ich sehr viel Spaß während des Lesens, aber es hat jetzt auch nicht mein Leben verändert.

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