Cover-Bild Underground Railroad
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 21.08.2017
  • ISBN: 9783446256552
Colson Whitehead

Underground Railroad

Roman. Pulitzer-Preis 2017
Nikolaus Stingl (Übersetzer)

Colson Whiteheads Bestseller über eines der dunkelsten Kapitel der Geschichte Amerikas – ausgezeichnet mit dem Pulitzer Preis 2017 und bei Amazon Prime unter der Regie von Academy-Award-Gewinner Barry Jenkins

Cora ist nur eine von unzähligen Schwarzen, die auf den Baumwollplantagen Georgias schlimmer als Tiere behandelt werden. Alle träumen von der Flucht – doch wie und wohin? Da hört Cora von der Underground Railroad, einem geheimen Fluchtnetzwerk für Sklaven. Über eine Falltür gelangt sie in den Untergrund und es beginnt eine atemberaubende Reise, auf der sie Leichendieben, Kopfgeldjägern, obskuren Ärzten, aber auch heldenhaften Bahnhofswärtern begegnet. Jeder Staat, den sie durchquert, hat andere Gesetze, andere Gefahren. Wartet am Ende wirklich die Freiheit? Colson Whiteheads Roman ist eine virtuose Abrechnung damit, was es bedeutete und immer noch bedeutet, schwarz zu sein in Amerika.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2017

Nicht so emotional wie erwartet

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Meine Meinung:
Wir erleben hier die sehr bedrückende Geschichte von Cora, die als Sklavin aufwächst und sich irgendwann entscheidet zu fliehen und dabei nie wirklich die so erhoffte Freiheit gewinnt. ...

Meine Meinung:


Wir erleben hier die sehr bedrückende Geschichte von Cora, die als Sklavin aufwächst und sich irgendwann entscheidet zu fliehen und dabei nie wirklich die so erhoffte Freiheit gewinnt. Es gibt immer wieder Zwänge und Regeln und das Buch lässt einen daher sehr viel darüber nachdenken, was Freiheit eigentlich für einen selbst bedeutet und ob man selbst eigentlich frei ist oder auch durch äußere Zwänge auf irgendeine Art und Weise eingesperrt wird.

Es handelt sich hier um ein wirklich bedrückendes und emotionales Szenario. Colson Whitehead schafft es auch wirklich gut, uns Coras Lebensweg dramatisch näher zu bringen. Ich hatte zu der Thematik bisher nur über Filme einige Berührungspunkte und fand zum Beispiel den Film "12 years a slave" besonders toll <3
Ich hatte also eine ähnliche Geschichte in diesem Werk erwartet. Ich muss allerdings feststellen, dass Colson Whitehead zwar ein bedrückendes Gefühl während des Lesens bei mir erschaffen, aber mich nicht dazu bringen konnte, mich emotional involviert zu fühlen. Das finde ich sehr schade und das hatte ich ehrlich gesagt anders erwartet. Cora kam mir nie wirklich nahe und ich habe nie aus vollem Herzen mit ihr mit gefiebert. Ein Grund dafür ist auch, dass ich viele Ereignisse als etwas zu übertrieben empfinde. Insbesondere am Ende werden nochmal neue Charaktere eingeführt, es erscheinen Charaktere nochmal, die für mich eigentlich passé waren, Cora erlebt noch einen Schicksalsschlag und noch einen und noch einen.... Ich weiß nicht, ob das nicht sogar realistisch ist, aber mir kam das Ganze irgendwie zu viel vor. Das wirkte so, als wolle man immer wieder mit dem Vorschlaghammer durch die Wand, damit auch wirklich jeder versteht, dass das Sklavendasein nicht einfach ist - obwohl es zu dem Zeitpunkt schon jeder Leser ganz genau wusste.

Direkt nach dem Lesen hatte ich daher ein 4 Sterne Gefühl, allerdings habe ich nochmal drüber nachgedacht und werde nun doch nur solide 3 Sterne vergeben. Ich musste mich einfach zu oft zwingen, wieder zu dem Buch zu greifen. Das ist schade und ich glaube, wenn man das Ganze ein bisschen anders angegangen wäre, hätte es noch besser funktionieren können.


Fazit:


Ein sehr bedrückendes Szenario, welches Colson Whitehead mit viel Dramatik wirklich gut auf den Punkt bringt. Dennoch ist mir einiges einfach zu viel, ich hätte mir ein paar weniger Schicksalsschläge gewünscht und hatte erhofft, dass ich mich mehr emotional involviert fühlen würde. Das hat der Autor leider nicht geschafft und daher vergebe ich solide 3 Sterne!

Veröffentlicht am 27.09.2017

Trauriges Thema mit schwierigem Schreibstil

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Das Buch "Underground Railroad" ist von Colson Whitehead und im Hanser Verlag erschienen. Es hat in 2017 den Pulitzer Preis gewonnen.

Mir ist das Buch durch das wunderschöne Cover aufgefallen. Man sieht ...

Das Buch "Underground Railroad" ist von Colson Whitehead und im Hanser Verlag erschienen. Es hat in 2017 den Pulitzer Preis gewonnen.

Mir ist das Buch durch das wunderschöne Cover aufgefallen. Man sieht darauf eine Hütte in der Dunkelheit mit vielen Sternen am Himmel. Die weiße Schrift passt sehr gut zu dem dunklen Hintergrund.

In dem Buch geht es um die Sklavin Cora, die sich nicht mir ihrem Schicksal abfinden will und mit Hilfe der Underground Railroad, die aus einigen Helfern die die Sklaverei nicht gutheißen besteht, flüchtet. Ein Kopfgeldjäger begibt sich auf die Suche nach ihr.

Wir begleiten sie auf mehreren Stationen, wo eine grausamer als die andere ist.

Den Schreibstil fand ich leider etwas gewöhnungsbedürftig und schwierig, der mir den Einstieg leider nicht einfach gemacht hat. Ich habe es dann kurzzeitig zur Seite gelegt und hatte mir eigentlich schon überlegt, es gar nicht zu Ende zu lesen. Konnte mich dann aber doch dazu aufraffen, was sich dann auch gelohnt hat, denn nach ca. 100 Seiten hat mich die Geschichte von Cora dann doch gefesselt.

Die Charaktere wurden von dem Autor sehr gut beschrieben, so dass bei mir die passenden Gefühle hoch kamen. Dies liegt natürlich auch daran, dass dies ein Teil der Geschichte Amerikas ist und der Rassismus leider immer noch existiert. Und das Thema der Flucht und das man sich nirgendwo sicher fühlt,ist ja heute durch die Flüchtlinge leider sehr aktuell.

Bei der Brutalität mit denen gegen die Sklaven und dessen Helfer vorgegangen wurde, hat der Autor keine Blatt vor den Mund genommen. Einige Stellen sind sehr grausam, deutlich und schonungslos beschrieben. Aber man sollte schließlich auch nicht die Augen davor schließen.

Nach dem holprigen Anfang, hat mir das Buch dann doch noch ganz gut gefallen. Den Schreibstil fand ich aber das ganze Buch über recht schwierig, gerade auch, wenn keine wörtliche Rede benutzt wurde, wie es in dem Buch selten vorkommt.

Veröffentlicht am 04.09.2017

Interessantes Thema, aber mir hat etwas gefehlt.

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Kurzmeinung:
Ich hatte mir mehr von diesem Buch versprochen; vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch. Historisch Interessantes und erschütternde Passagen wechseln sich ab mit langatmigen und mäßig spannenden ...

Kurzmeinung:
Ich hatte mir mehr von diesem Buch versprochen; vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch. Historisch Interessantes und erschütternde Passagen wechseln sich ab mit langatmigen und mäßig spannenden Abschnitten. Insgesamt kann ich das Buch nicht uneingeschränkt weiterempfehlen, finde es aber wegen des wichtigen Themas trotzdem lesenswert!

Meine Meinung:
Das Thema Sklaverei und Rassismus ist so wichtig und ich denke, wir können auch heute noch so viel aus der Geschichte lernen. Schon auf den ersten Seiten lässt sich erkennen, dass Colson Whitehead sich dem Thema sehr sensibel nährt. Die Charaktere allerdings blieben mir beim Lesen fremd. Ich habe nicht so sehr mit ihnen mitgelitten, ihre Geschichten haben mich nicht so stark berührt, wie ich es bei so einem Buch erwartet hätte.

Es ist wirklich unvorstellbar, was Menschen anderen Menschen antun können. Den Sklaven wurde vollkommen ihre Menschlichkeit abgesprochen, sie wurden als bloße "Ware" betrachtet.


"Sie wurde, nicht zum ersten Mal, gebrandmarkt und an die anderen Erwerbungen des Tages gekettet." (aus "Underground Railroad, S. 11)


"Wenn man ein Ding war – ein Karren, ein Pferd oder ein Sklave – bestimmte der Wert, den man besaß, die Möglichkeiten, die man hatte." (aus "Underground Railroad, S. 13)


Das Ausmaß der Ausbeutung ist wirklich unvorstellbar. Sklaven wurden wie Eigentum behandelt, misshandelt, ausgenutzt und erniedrigt. Allerdings vermischt Colson Whitehead historische Fakten mit Fiktion und Ereignissen, die so nicht belegt sind, wie zum Beispiel die medizinischen Tests an Sklaven. Warum das nötig war, ist mir nicht so richtig klar, denn die Geschichte ist schon schrecklich genug, als das man da noch Dinge hinzudichten müsste, finde ich.

Das Buch veranschaulicht die Grauen der Sklavenzeit, die Absurdität der damals vorherrschenden Gedanken. Die Protagonistin Core erlebt was Menschen einander antun können, erlebt die Menschen in ihrem schlimmsten Verhalten. Aber sie erlebt sie auch in ihrem Besten, wenn Fremde ihr Leben riskieren, um ihr und anderen Sklaven zu helfen. Die alles opfern, um für Gerechtigkeit zu kämpfen und der guten Sache zu dienen.


"Auf dem Auktionspodest hakten sie die Seele ab, die bei jeder Versteigerung gekauft wurden, und auf den Plantagen hielten die Aufseher die Namen der Arbeiter in Reihen von enger Kursivschrift fest. Jeder Name ein Vermögenswert, atmendes Kapital, fleischgewordener Profit." (aus "Underground Railroad", S. 247)


Durch die Perspektivwechsel erlebt man die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln: vom Sklaven bis zum Sklavenfänger. Dadurch kann man sich ein Stück weit in alle Seiten hineinversetzen, allerdings konnte mich keiner der Charaktere so richtig erreichen und berühren. Der Funke wollte beim Lesen einfach nicht überspringen. Der Schreibstil ist nett und die Geschichte lässt sich recht flüssig lesen. Gegen Ende ist aber kaum noch Spannung vorhanden und durch die letzten 70 Seiten habe ich mich richtig durch gequält.
Ich weiß nicht genau, woran es lag. Vielleicht war mir dieses Buch etwas zu sehr Abenteuerroman und etwas zu wenig der einzigartige, aufwühlende und bewegende Anti- Rassismus- Roman, auf den ich gehofft hatte.

Zentral für die Geschichte ist natürlich die "Underground Railroad". Eigentlich ein Helfernetzwerk, das Sklaven bei der Flucht aus dem Süden in den sicheren Norden unterstützte, macht Whitehead die Metapher zur Realität und schreibt von einer tatsächlich unterirdisch verlaufenden Eisenbahn. Auch dieses Element habe ich nicht so recht verstehen können. Es hat mich zwar weniger gestört, als die anderen "Ergänzungen", aber ich hätte mir einfach einen Roman gewünscht, der näher an den historischen Tatsachen bleibt. Das wäre in seiner Wirkung vielleicht sogar noch kraftvoller gewesen.

"Zuerst sind die Menschen gut, und dann macht die Welt sie gemein." (aus "Underground Railroad", S. 334)


Fazit:
Ein Buch, das sich gut lesen lässt und ein wichtiges Thema behandelt. Uneingeschränkt empfehlen kann ich es jedoch nicht. Dazu hat mir beim Lesen einfach etwas gefehlt. Auch die Bedeutung hinzuerfundenen Elemente, ist mir nicht ganz klar und lassen mich eher verwundert zurück. Dennoch, historisch ist dieses Buch sehr interessant und wegen der Bedeutung des Themas trotzdem lesenswert.

Veröffentlicht am 24.08.2017

ganz ok

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Vorab will ich erstmal loswerden, dass die Bücher einfach immer teurer werden!? 24 Euro für 350 Seiten!? Finde ich persönlich echt heftig.

Zum Buch: aufmerksam wurde ich durch Werbung auf verschieden ...

Vorab will ich erstmal loswerden, dass die Bücher einfach immer teurer werden!? 24 Euro für 350 Seiten!? Finde ich persönlich echt heftig.

Zum Buch: aufmerksam wurde ich durch Werbung auf verschieden Bücherseiten... eine Rezension hat mich dann so neugierig gemacht, dass ich das Buch lesen musste...

Zum Inhalt: Es handelt sich hier um Cora, eine schwarze Sklavin auf einer Baumwollplantage. Sie hört von der Underground Railroad, ein geheimes Fluchtnetzwerk für Sklaven. Hier beginnt eine atemberaubende Reise, mit viel sehenswerten aber auch mit unzähligen Gefahren...
Als Leser stellt sich einem hier immer wieder die Frage, schafft sie es wirklich in die Freiheit?

Der Schreibstil ist spannend und gut zu lesen ... die Geschichte hat mir gefallen aber mich jetzt nicht unbedingt gefesselt... alles in allem gute Unterhaltung.

Veröffentlicht am 21.09.2017

Thematisch packend, Schreibstil sehr enttäuschend..

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Ich war auf dieses Buch unglaublich gespannt, immerhin hat Colson Whitehead mit seinem Roman "Underground Railroade" den Pulitzer Preis 2017 gewonnen. Immer wieder las man, dass der Autor der schreckliche ...

Ich war auf dieses Buch unglaublich gespannt, immerhin hat Colson Whitehead mit seinem Roman "Underground Railroade" den Pulitzer Preis 2017 gewonnen. Immer wieder las man, dass der Autor der schreckliche Geschichte Amerikas, bzw. der Geschichte der Sklavenhaltung bis ins 19. Jahrhundert auf großartige Art und Weise ein neues Gesicht gegeben hätte. Somit waren meine Erwartungen hoch!
Doch schon auf den ersten Seiten wird dem Leser möglichst deutlich dargelegt, wie man den Inhalt zu verstehen habe - mitsamt ausführlicher Erklärung der geschichtlichen Hintergründe zum "Underground Railroad". Das mag hilfreich sein, mich hat es jedoch bereits sehr gestört. Meiner Meinung nach sollten sich die Inhalte und eine entsprechende Meinung dazu aus den Verläufen selbst ergeben, schließlich ist man ein "mündiger", im besten Fall reflektierender Leser. Somit fand ich persönlich die Erläuterungen und Whitehead's Ausführungen zu Anfang des Buches auch denkbar ungünstig platziert und hätte sie mir (ggf. mit einem Vermerk) eher am Ende des Romans gewünscht.

Zudem muss ich ehrlich gestehen, dass sich meiner Meinung nach die arg erläuternde Art auch im Schreibstil wiederfinden ließ. Für meinen Geschmack gab es zu viele recht plakative Sätze oder Aussagen ("Jeder wusste, dass Nigger keinen Geburtstag hatten."), damit der Leser auch ja den geschichtlichen Hintergrund und die grausamen Zustände zu verstehen weiß. Vielleicht lag es am jeweiligen Kontext, aber ich fand den Stil des Autors eher anstrengend zu lesen. Vielmehr hätte ich gehofft, dass sich die Emotionen aus dem Text und aus den Schilderungen selbst heraus gestalten, statt dass Whitehead immer wieder auf die Gräueltaten der Sklavenhalter und der damaligen Umstände hinweist. Trotz der wirklich vielversprechenden Buch-Besprechungen fand ich die Art und Weise, wie die Zeit und auch die Protagonisten dargestellt waren absolut enttäuschend. Die Figuren waren zwar authentisch dargestellt, der Rest wirkte auf mich extrem erzwungen.

Ich habe das Buch letztlich nicht zu Ende gelesen. Meine Bewertung: 2 Sterne. Sehr schade!