Abenteuerliche Zeiten - enttäuschende Ausführung
Alle Zutaten für einen großen Roman sind vorhanden. New York, 1901-1929. Es ist die Zeit der Sweatshops, bahnbrechender Erfindungen, dem Börsenboom und dem anschließenden Crash.
Das Schicksal führt das ...
Alle Zutaten für einen großen Roman sind vorhanden. New York, 1901-1929. Es ist die Zeit der Sweatshops, bahnbrechender Erfindungen, dem Börsenboom und dem anschließenden Crash.
Das Schicksal führt das Leben zweier junger Frauen zusammen:
Hope, Tochter eines Einwanderers und Faith, die Tochter eines Wall Street-Barons.
Obwohl Faith in Wohlstand aufwächst und ihr alle materiellen Wünsche erfüllt werden, hungert sie nach der Aufmerksamkeit ihres Vaters.
Hopes Vater dagegen ist in sein Heimatland zurückgekehrt und ihre Mutter ist gestorben. Sie schlägt sich auf der Straße durch, bis sie durch einen glücklichen Zufall in Faiths Familie aufgenommen wird.
Faiths Freude über die neue Freundin schlägt schnell in Neid um. Denn Hope beeindruckt den Vater mit Intelligenz und die jungen Männer mit ihrer Schönheit.
Die Autorin schildert sehr anschaulich das Leben in Manhattan, die großen gesellschaftlichen Veränderungen, die wirtschaftlichen Entwicklungen. Einen großen Teil nimmt die Schilderung des Börsenhandels ein.
SPOILER:
Das Ende war mir zu perfekt und hat mir daher nicht zugesagt. Fehler, die beide Frauen begangen haben, wurden zu oft von Männern, die sie liebten, wieder in Ordnung gebracht. Das Geld, das kurz vor dem Börsencrash gewonnen wurde, hat sich nicht einfach aus dem Nichts materialisiert, sondern andere haben es verloren. Die Zeit und die Protagonisten sowie die Konflikte fand ich sehr spannend. Trotzdem hat mich die Lektüre mit einem enttäuschten Gefühl zurückgelassen. Ein altbekannter Konflikt (Frauen konkurrieren um Männer) wurde mal wieder so gelöst, dass der Status Quo nicht in Frage gestellt wurde.
Ein Buch über die Macht von Schönheit und Geld, den Überlebenswillen und den Kampf um Liebe.