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7,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT E-Book
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Cosy Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 01.01.2021
  • ISBN: 9783644006423
Cora Harrison

Ein niederträchtiger Mord. Mutter Oberin Aquinas ermittelt

Sabine Schilasky (Übersetzer)

Der 1. Fall für Mutter Aquinas
Historisch, irisch und voller Atmosphäre – für alle Fans von Martha Grimes und Inspector Barnaby.
Cork, 1923. Der Fluss Lee spült der Nonne Mutter Aquinas eine junge Frau vor die Füße, im feinen, seidenen Ballkleid - und ganz offensichtlich tot. Die resolute Mutter Oberin verständigt umgehend Sergeant Patrick Cashman, einen ehemaligen Klosterschüler von ihr, der neben einem scharfen Verstand auch einen besonderen Blick fürs Detail besitzt. Nicht umsonst: Am Hals der Toten finden sich Strangulationsmale. Es dauert nicht lange, und der obduzierende Arzt – der unorthodoxe jüdische Dr. Scher – bestätigt die Vermutung, dass die junge Frau ermordet wurde. Auch ist die Identität der Toten schnell geklärt: die als vermisst gemeldete Angelina Fitzsimon, die zwanzigjährige Tochter eines respektablen Teehändlers aus Cork, die kurz davor stand, ein Vermögen zu erben. Als Dr. Scher im Saum von Angelinas Ballkleid eine Fahrkarte für die Mitternachtsfähre nach Liverpool entdeckt, ahnt die Mutter Oberin, dass hinter dem Mord an der jungen Frau mehr steckt, als es den Anschein hat. Gemeinsam mit Sergeant Cashman und Dr. Scher geht die Nonne der Sache auf den Grund – und kommt dem Mörder bald näher, als ihr lieb ist …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2021

Nonne, Polizist, Arzt

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Als Mutter Aquinas an der Klosterpforte die Leiche einer jungen Frau findet, ist noch nicht klar was hier eigentlich passiert ist. Ihr ehemaliger Schüler Patrick Cashman übernimmt die Ermittlungen und ...

Als Mutter Aquinas an der Klosterpforte die Leiche einer jungen Frau findet, ist noch nicht klar was hier eigentlich passiert ist. Ihr ehemaliger Schüler Patrick Cashman übernimmt die Ermittlungen und bald wird vermutet, dass es sich um einen Selbstmord handelt, war die junge Frau doch schwanger.

Doch Mutter Aquinas ist misstrauisch und gemeinsam mit Patrick und Dr. Sher ermittelt sie weiter. Dabei kommt ihr zugute, dass sie selbst in die High Society von York geboren wurde und sich daher in den Familien gut auskennt, ist die Tote doch scheinbar aus gutem Hause. Nach und nach kommen Geheimnisse ans Licht und am Ende ist alles anders als gedacht.

Ein niederträchtiger Mord ist der erste Band aus der Reihe um Mutter Aquinas aus Cork, Irland. Die Autorin zeichnet hier ein Bild der irischen Gesellschaft in den Umbrüchen der Unabhängigkeit von England. Immer wieder kommt es zu Krawallen und Schießereien auf den Straßen, das Leben der Armen leidet sehr darunter. Wohingegen die Reichen der Stadt ein sorgenfreies Leben führen.

In diesem unruhigen Umfeld versucht Mutter Aquinas herauszufinden, was es mit dem Mord an der jungen Frau auf sich hat. Der Fall ist deutlich komplizierter, als es am Anfang aussieht. Am Anfang fiel es mir schwer der Geschichte zu folgen, da sich Mutter Aquinas immer wieder in Gedanken an die Vergangenheit verliert, die mir im ersten Moment nichts gesagt haben. Aber recht bald stellt sich hier der Zusammenhang heraus und nach und nach fügen sich alle Puzzleteile zusammen. Den eigentlichen Mörder und das Motiv hinter der Tat habe ich tatsächlich bis zum Schluss nicht erraten. Gegen Ende wird das Buch dann sehr spannend und dramatisch und somit zum Page Turner.

Ich kann das Buch nur empfehlen und hoffe doch sehr, dass der Verlag auch die weiteren Teile übersetzen wird. Auf englisch sind bereits 7 Bände der Reihe erschienen.

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Veröffentlicht am 19.01.2021

Bodenständige Oberin ermittelt

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Eigentlich hat mir "Ein niederträchtiger Mord" sehr gut gefallen, aber ich brauchte einen langen Atem, um ihn zu lesen.

Beim Eintritt ins Kloster kann jede Ordensfrau ihren Ordensnamen selbst wählen. ...

Eigentlich hat mir "Ein niederträchtiger Mord" sehr gut gefallen, aber ich brauchte einen langen Atem, um ihn zu lesen.

Beim Eintritt ins Kloster kann jede Ordensfrau ihren Ordensnamen selbst wählen. Meistens sind es Namen von Heiligen, die die Nonnen auswählen und entweder an ihren Geburtsnamen anhängen oder alleinstehend verwenden. Aquinas ist abgeleitet vom italienischen Theologen und Scholastiker Thomas von Aquin, der sagte, dass Vernunft und Glaube sich nicht ausschliessen. Auf diese Auslegung stützt sich Mutter Aquinas, die total bodenständig ist.

Mutter Aquinas leitet die Klosterschule im irischen Cork und unterrichtet die ärmsten Kinder der Stadt. Sie stammt aus einem guten Elternhaus, deshalb kennt sie die Unterschiede der Gesellschaftsschichten aus eigener Erfahrung. Ihre Verbindungen kommen den Schülerinnen zugute, und Aquinas versteht besser als andere Nonnen wie die jungen Mädchen im Jahr 1923 ticken.

In diesem ersten Band (einer im englischen Original bisher dreiteiligen Reihe) findet Mutter Aquinas eine vom Hochwasser angespülte junge Frau vor den Pforten des Klosters. Die Ordensschwester und Schulleiterin sieht schnell, dass die Frau nicht einfach nur ertrunken, sondern getötet wurde.

Zusammen mit ihrem ehemaligen Schüler Patrick Cashman, der mittlerweile als Sergeant amtet, und Arzt Dr. Scher geht sie der Sache auf den Grund. Unkonventionelle Hilfe bekommt Mutter Aquinas von Eileen, ebenfalls eine ehemalige Schülerin, die sich den Republikaner angeschlossen hat und anonym für die Zeitung schreibt.

Cora Harrison bringt ganz viel Zeitgeist in diesen Krimi mit rein. Sei es der irische Unabhängigkeitskampf, der Unterschied zwischen armer und reicher Bevölkerung, das sehr oft wiederkehrende Hochwasser, die Macht der Männer über ihre Ehefrauen - und liefert einen schockierenden Einblick ins damalige Psychiatriewesen.

Das alles ist enorm interessant, es macht den Krimi aber auch langatmig. Denn vieles wird zu oft wiederholt, die Sache mit dem Hochwasser zum Beispiel. Aquinas Rückblicke helfen zwar jeweils die Situation oder die familiären Verstrickungen zu verstehen, nehmen aber enorm Tempo aus der Ermittlung raus.

Zudem störte mich, dass Mutter Aquinas Tun und Handeln als Oberin eines Konvents wenig glaubwürdig gezeichnet ist. Sie kann sich wahnsinnig viele Freiheiten herausnehmen. So muss sie nie zu einer bestimmten Zeit zurück im Kloster sein, nie an Gottesdiensten (nur wenn es für die Ermittlungen zweckdienlich ist) oder Gebetszeiten teilnehmen und wenn sie weg will, werden ihre Schulklassen einfach von anderen Schwestern übernommen. Cora Harrison hat sich hierbei grosse schriftstellerische Freiheiten genommen, denn mit dem realen Klosterleben hat das nicht viel zu tun.

Ich hoffe, dass die Autorin in ihren weiteren Bänden an meinen Kritikpunkten schraubt, denn dann wären diese Kriminalromane richtige Leckerbissen. So aber kann ich keine vier volle Punkte vergeben, dafür hätte ich den Krimi fesselnder empfinden müssen, aber ich kam nicht wirklich vorwärts - die Repetitionen hielten mich davon ab.

Fazit: Thematisch toll, aber viel zu langatmig durch die vielen wiederkehrenden Wiederholungen.
3.75 Punkte.

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