Cover-Bild Das Labyrinth des Fauns
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Sauerländer
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 02.07.2019
  • ISBN: 9783737356664
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Cornelia Funke, Guillermo del Toro

Das Labyrinth des Fauns

Poetischer Fantasy-Roman von Cornelia Funke│Inspiriert von Guillermo del Toros Meisterwerk »Pans Labyrinth«
Tobias Schnettler (Übersetzer), Allen Williams (Illustrator)

Der neue Roman von Cornelia Funke - poetisch, sprachgewaltig, monumental

Spanien, 1944: Ofelia zieht mit ihrer Mutter in die Berge, wo ihr neuer Stiefvater mit seiner Truppe stationiert ist. Der dichte Wald, der ihr neues Zuhause umgibt, wird für Ofelia zur Zufluchtsstätte vor ihrem unbarmherzigen Stiefvater: ein Königreich voller verzauberter Orte und magischer Wesen.
Ein geheimnisvoller Faun stellt dem Mädchen drei Aufgaben. Besteht sie diese, ist sie die lang gesuchte Prinzessin des Reiches. Immer tiefer wird Ofelia in eine phantastische Welt hineingezogen, die wundervoll ist und grausam zugleich. Kann Unschuld über das Böse siegen?

Inspiriert von Guillermo del Toros grandiosem oscarprämierten Meisterwerk »Pans Labyrinth« schafft Bestsellerautorin Cornelia Funke eine Welt, wie nur Literatur es kann.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.07.2019

Faszinierend

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Spanien, 1944: Gemeinsam mit ihrer hochschwangeren Mutter, folgt Ofelia dem Stiefvater und zieht in eine ehemalige Mühle um. Das neue Heim ist von einem dichten Wald umgeben. Hier regiert Ofelias Stiefvater ...

Spanien, 1944: Gemeinsam mit ihrer hochschwangeren Mutter, folgt Ofelia dem Stiefvater und zieht in eine ehemalige Mühle um. Das neue Heim ist von einem dichten Wald umgeben. Hier regiert Ofelias Stiefvater unbarmherzig seine Truppe, denn er hat es sich zum Ziel gesetzt, alle Rebellen, die im Widerstand aktiv sind und sich im Wald verstecken, zur Strecke zu bringen. Doch auch im Privatleben agiert der Stiefvater unbarmherzig und grausam. Es scheint so, als ob er kein Herz hätte. Deshalb folgt Ofelia der Fee, die sie in den dichten Wald führt, bereitwillig. Dort trifft sie auf einen geheimnisvollen Faun, der ihr drei Aufgaben stellt. Ofelia gerät immer tiefer in den Bann der märchenhaften Welt. Kann sie dem Faun vertrauen und die Aufgaben erfüllen?

"Das Labyrinth des Fauns" ist die Romanfassung zum Film "Pans Labyrinth" von Guillermo del Toro. An der Handlung des Films wurde von Cornelia Funke nichts verändert, allerdings ergänzen kurze, märchenhafte Episoden, die aus ihrer Feder stammen, das Ganze. Diese Einschübe lassen das Geschehen noch abgerundeter wirken.

Die Umsetzung, aus der Handlung des Films einen Roman zu erschaffen, ist der Autorin hervorragend gelungen. Denn vom ersten Moment an, spürt man eine magische, aber auch düstere Atmosphäre, die dazu einlädt, sich ganz auf das abenteuerliche Geschehen einzulassen. Der dunkle Wald, die Bedrohung durch den brutalen Stiefvater, die sowohl innerhalb, als auch außerhalb der Mühle zu spüren ist und die Magie, von der man nicht genau sagen kann, ob sie nun harmlos oder etwa auch grausam und gefährlich ist, üben einen geradezu faszinierenden Reiz aus, dem man sich schon nach kurzer Zeit nicht mehr entziehen kann.

Dabei betrachtet man das Geschehen aus wechselnden Perspektiven. Die Wechsel sind allerdings so gelungen, dass man sich stets bewusst ist, wo die Handlung sich gerade zuträgt und wer im Zentrum steht. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen. Da es stellenweise sehr grausam zugeht, ist diese märchenhafte Geschichte nicht für jüngere Leser geeignet.

Mich konnte die Autorin mit dieser magischen Geschichte von Anfang an begeistern. Die düstere Atmosphäre war für mich durchgehend spürbar und hat dafür gesorgt, dass ich das Buch bereits nach kurzer Zeit nicht mehr aus der Hand legen konnte. Deshalb vergebe ich alle fünf Bewertungssternchen und eine begeisterte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 03.07.2019

Berührend, überraschend und erschreckend

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„Das Labyrinth des Fauns“, geschrieben von Cornelia Funke, ist die Adaption des Films „Pans Labyrinth“ von Guillermo del Toro aus dem Jahr 2006, ergänzt durch zehn kurze Geschichten der Autorin, die einige ...

„Das Labyrinth des Fauns“, geschrieben von Cornelia Funke, ist die Adaption des Films „Pans Labyrinth“ von Guillermo del Toro aus dem Jahr 2006, ergänzt durch zehn kurze Geschichten der Autorin, die einige Hintergründe zu bestimmten Handlungen liefern. Der Roman ist eine Mischung aus fiktiver historischer Handlung und Phantastik, er spielt in Nordspanien im Jahr 1944.

Der auf den Seiten der Faschisten stehende Capitán Vidal hat sich mit den ihm unterstellten Soldaten in einer alten Mühle in waldreichem Gebiet niedergelassen um gegen eine Gruppe Widerstandskämpfer vorzugehen. Er soll der neue Steifvater der zwölfjährigen Ofelia werden, deren Mutter ein Kind von ihm erwartet. Erst vor einem Jahr ist der Vater von Ofelia im Krieg verstorben und die Zukunft steht ungewiss vor ihr. Das herrschsüchtige Verhalten von Vidal macht ihr Angst und sie sucht Zuflucht in ihren Büchern, denn mit Geschichten kann sie sich in andere Welten träumen.

Eines Tages begegnet Ofelia einer Fee, doch niemand glaubt ihr das. Doch die Fee kehrt wieder und führt sie in ein Labyrinth aus Stein, das sich in der Nähe der Mühle befindet. Dort wartet ein Faun auf sie, der ihr erzählt, dass sie die mögliche Reinkarnation der lang gesuchten Tochter Moanna des Königs des Unterirdischen Reiches sei. Um zu beweisen, dass sie tatsächlich die Prinzessin ist, muss sie drei Aufgaben lösen und bestehen.

Die fantastische Welt, in die Ofelia sich begibt, spiegelt alles das wider, was sie auch in der Realität erlebt. Es ist nicht immer einfach in beiden Welten, sofort zu erkennen, wer es gut oder böse mit ihr meint. Sie begreift nicht die Beweggründe ihrer Mutter, die dazu geführt haben, dass sie sich auf Vidal eingelassen hat und nun seinen Anweisungen folgt. Von Beginn an wird der Capitán als pedantisch und fordernd beschrieben. Durch sein Vorgehen schützt er jedoch auch die ihm Unterstellten und Anvertrauten, sofern sie sich an die Vorschriften halten. Jeder Verstoß wird von ihm auf grausamste Weise geahndet. Cornelia Funke fängt die brutale Seite des Kriegs und seiner Verfechter ein, aus ihren Worten entstehen Bilder im Kopf von barbarischer Gestalt.

Auch durch ihre Flucht in die Fantasy entkommt Ofelia der Gewalt nicht. Hier wie dort zeigt sich, dass die Herrschaft über Grundessenzen des Lebens dazu führt, die davon Abhängigen langsam, doch unwiderruflich dem Tod auszuliefern. Die auf solche Weise Darbenden greifen viel zu schnell nach angebotener Hilfe, die nicht ohne weiteren Schrecken zu erhalten ist. Strafe folgt auf regelwidriges Verhalten in der Realität wie auch in der gedanklichen Vorstellung von Ofelia. Sie lernt dadurch, dass sie die Konsequenzen aus ihren Entscheidungen tragen muss, die meistens unumkehrbar sind.

Cornelia Funke bleibt mit der geschriebenen Handlung eng am Film, Abweichungen in den Dialogen scheinen hauptsächlich der Übersetzung aus dem Englischen geschuldet zu sein. Gekonnt fängt sie die düstere Handlung in ihren Worten ein und umgarnt den Leser mit ihrem sprachlichen Können. Sie fokussiert auf Gesten und Blicke, aus denen sie die Gefühle der Personen in dieser unterkühlten Situation sprechen lässt, andererseits gibt sie ihre eigenen Empfindungen für das Tun der Figuren an den Leser weiter. Sie schafft es, das Zwischenmenschliche in ihrem Text zu transportieren. Im Wechsel der Kapitel führt sie einerseits die Geschichten rund um die Ereignisse an der Mühle und andererseits in der Fantasywelt weiter Jede der zehn kurzen mystischen Geschichten von Cornelia Funke, die den Roman bereichern, wird begleitet von einer Illustration, die von Allan William erstellt wurden.

Ich habe den Roman „Das Labyrinth des Fauns“ gelesen und erst danach den Film geschaut. Berührt war ich war von der Beherztheit Ofelias, aber auch überrascht von der Stärke Mercedes, einer jungen Frau die in einer wichtigen Nebenhandlung auf Seiten der Partisanen steht. Die Geschichte um den Mut, sich dem Bösen entgegenzustellen, empfehle ich. Gleichzeitig war ich erschreckt von der unverhüllten Grausamkeit in verschiedenen Szenen, so dass ich das Buch nur für Erwachsene und ältere Jugendliche (der Film hat eine FSK ab 16 Jahren) geeignet halte.

Veröffentlicht am 02.07.2019

ich liebe, liebe, LIEBE es!

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Obwohl ich bereits seit Jahren sowohl die Reckless- als auch die Tintenreihe im Schrank stehen habe, muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich zuvor noch kein Buch von Cornelia Funke gelesen habe. ...

Obwohl ich bereits seit Jahren sowohl die Reckless- als auch die Tintenreihe im Schrank stehen habe, muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich zuvor noch kein Buch von Cornelia Funke gelesen habe. Natürlich nicht, weil ich nicht möchte, aber irgendwie fehlt immer die Zeit. Ihr kennt das ja...
Als ich jedoch erfuhr, dass sie sich diesem Projekt, also das Buch zum Film "Pan´s Labyrinth" zu schreiben, widmet, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich liebe den Film von Guillermo del Toro, somit musste ich natürlich sehen, was Frau Funke daraus macht - und ob ich bald die anderen Bücher nachholen muss ;)

Sie selbst sagt über das Buch, dass sie an der Geschichte nichts geändert, sondern nur Zwischenspiele eingefügt habe. Ja, diese Zwischenkapitel gab es natürlich zuvor so nicht, aber nein, sie hat die Geschichte, zumindest für mich, doch sehr verändert! Denn diese Interludes machen die Geschichte noch runder, noch lesenswerter und alles in allem einfach noch besser! Der Kern bleibt im Wesentlichen unberührt, aber das Drumherum ist einfach nur gelungen, Hut ab!

Auf die Geschichte selbst möchte ich nicht so sehr eingehen. Viele von euch werden den Film vermutlich kennen und allen anderen muss ich sagen: unbedingt nachholen! Am besten inklusive diesem Buch! Ich habe selten eine Geschichte gesehen/gelesen, die mich so bewegt hat, wie die der kleinen Ofelia in ihrem dunklen, dunklen Märchen.
Und genauso würde ich das Ganze vermutlich für die, die die Story eben nicht kennen bezeichnen - als Geschichte über Licht und Schatten, die in Aufmachung und Stil zwar märchenhaft anmutet, jedoch durch die vorherrschende Dunkelheit und gelegentlich Brutalität vielleicht doch eher etwas für älteres Publikum ist.
Unterstützt wird diese "Klassifizierung" noch durch die vorherrschende Stimmung. Das Buch ist, abgesehen von kleinen Hoffnungsschimmern, düster, melancholisch und voller böser Vorahnung. Natürlich lockern die oben erwähnten Zwischenspiele das Ganze etwas auf, aber selbst diese sind zumeist eher traurig/schön. Genauso wie die enthaltenen Illustrationen. Sie passen perfekt und untermalen die Atmosphäre noch zusätzlich.

Cornelia Funke hat es mit ihrem bild- und sprachgewaltigen sowie zauberhaften Meisterwerk voller Magie, Schmerz, Liebe und Tod geschafft, mich komplett in diese Welt eintauchen zu lassen. Es war mir nicht mehr möglich, das Buch aus der Hand zu legen. Sie hat Unmengen an Herzblut in dieses Projekt investiert und das spürt man! Für mich ein klares Highlight!

Veröffentlicht am 02.07.2019

Das Mädchen und er böse Wolf - spannender Fantasy

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Inhalt/Klappentext:
Der neue Roman von Cornelia Funke – poetisch, sprachgewaltig, monumental
Spanien, 1944: Ofelia zieht mit ihrer Mutter in die Berge, wo ihr neuer Stiefvater mit seiner Truppe stationiert ...

Inhalt/Klappentext:
Der neue Roman von Cornelia Funke – poetisch, sprachgewaltig, monumental
Spanien, 1944: Ofelia zieht mit ihrer Mutter in die Berge, wo ihr neuer Stiefvater mit seiner Truppe stationiert ist. Der dichte Wald, der ihr neues Zuhause umgibt, wird für Ofelia zur Zufluchtsstätte vor ihrem unbarmherzigen Stiefvater: ein Königreich voller verzauberter Orte und magischer Wesen.
Ein geheimnisvoller Faun stellt dem Mädchen drei Aufgaben. Besteht sie diese, ist sie die lang gesuchte Prinzessin des Reiches. Immer tiefer wird Ofelia in eine phantastische Welt hineingezogen, die wundervoll ist und grausam zugleich. Kann Unschuld über das Böse siegen?
Inspiriert von Guillermo del Toros grandiosem oscarprämierten Meisterwerk »Pans Labyrinth« schafft Bestsellerautorin Cornelia Funke eine Welt, wie nur Literatur es kann. (Quelle: FISCHER Sauerländer Verlag)

Meine Meinung:
Sehr interessante und spannende Geschichte mit einigen Fantasyelementen. Ich wurde sofort in die Geschichte hineingezogen. Ganz besonders haben mir die Auskopplungen in Form von Legenden und Märchen gefallen. Der Schreibstil ist jugendlich und leicht zu lesen. Die Protagonisten sind sehr sympathisch. Ofelia hat mich sofort von sich überzeugen können. Sie wirkt schüchtern und in ihrer Welt versunken. Dieser Eindruck hat sich im Verlauf der Geschichte nicht Bewahrheitet. Sie wird mit jeder Seite stärker und lehnt sich gegen die Situation auf.. Ihr Gegenpart und zugleich Stiefvater ist sehr böse und lässt seine Grausamkeiten an allen in seinem Umfeld aus. Ich fand es toll wie die Autoren die beiden so unterschiedlichen Charaktere agieren ließen. Die Wechsel von realer Welt und der Fantsywelt sind sehr fließend gestaltet und der Leser huscht nur von einer in die andere Welt. Das gesamte Werk ist spannend und für mich ein wenig undurchsichtig. Der Abschluss war für mich vorhersehbar und dennoch konnte er mit den Details überraschen.

Mein Fazit:
Sehr schönes Jugendbuch. Eine tolle Mischung realen und märchenhaften Szenen.

Veröffentlicht am 02.07.2019

Ein großartiges und märchenhaft schönes Buch!

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Cornelia Funke zählt seit meiner Kindheit zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen. Viele ihrer Bücher sind ein wichtiger Bestandteil meiner Kind - und Jugendzeit. Als ich nun hörte, dass dieses Jahr ein ...

Cornelia Funke zählt seit meiner Kindheit zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen. Viele ihrer Bücher sind ein wichtiger Bestandteil meiner Kind - und Jugendzeit. Als ich nun hörte, dass dieses Jahr ein neues Buch von ihr erscheinen wird, war meine Freude riesengroß. Ich war schon so gespannt, was mich in „Das Labyrinth des Fauns“ wohl erwarten wird.

Spanien, 1944: Die 13-jährige Ofelia zieht mit ihrer hochschwangeren Mutter Carmen zu ihrem neuen Stiefvater, Hauptmann Vidal. Dieser ist mit seiner Truppe in den Bergen Nordspaniens stationiert und hat sein Hauptquartier in einer alten Mühle.
Um der brutalen Realität zu entfliehen, flüchtet sich Ofelia in eine Traumwelt, in welcher sie auf eine Fee treffen wird. Die Fee führt das Mädchen zu einem alten Labyrinth, welches das Tor zu einer magischen Welt ist. Im Labyrinth wartet ein Faun auf Ofelia, der sie für die Wiedergeburt der Prinzessin Moanna hält. Um zu beweisen, dass sie es tatsächlich ist, stellt der Faun Ofelia drei Aufgaben, die sie bis zur nächsten Vollmondnacht erfüllt haben muss.

Vorweg: Ich kenne den Film „Pans Labyrinth“ leider nicht. Ja, ich weiß, Schande über mich. Ich wollte ihn mir eigentlich schon längst mal anschauen, bin nur irgendwie einfach noch nicht dazu gekommen. Ich habe „Das Labyrinth des Fauns“ also ohne die Filmbilder im Kopf gelesen. Sehr wahrscheinlich werden diejenigen, die den Film gesehen haben, das Buch ganz anders empfunden als ich es getan habe. Ich jedenfalls, als nicht Film-Kenner, kann nur sagen: Cornelia Funke ist mit ihrem neuen Buch ein wahres Meisterwerk gelungen! Mich hat das, was ich hier zu lesen bekommen habe, zutiefst beeindruckt und sehr bewegt. Wie gesagt, ich kann in meiner Rezension keine Vergleiche zum Film ziehen, aber worin ich mir trotzdem sehr sicher bin: Niemand hätte „Pans Labyrinth“ so großartig als Buch umsetzen können wie es Cornelia Funke getan hat. Bei mir lief hier beim Lesen ein absolutes Kopfkino.

Inspiriert durch Guillermo del Toros oscarprämierten Film hat Cornelia Funke hier eine fantastische Welt voller magischer Orte und einzigartiger Geschöpfe erschaffen. Das Buch erzählt eine Art Märchen, welches eine grandiose Vermischung aus Realität und Fantasie enthält. Allerdings, das muss ganz klar gesagt sein: „Das Labyrinth des Fauns“ erzählt definitiv kein Märchen für Kinder. Jüngeren Lesern sollten man dieses Buch nicht zu lesen geben, da es stellenweise sehr brutal und verstörend ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Film noch um einiges grausamer ist, aber auch das Buch ist nicht ohne. Ich hatte hier beim Lesen ständig Gänsehaut und habe mich öfters dabei ertappt, dass ich an einigen Stellen richtig das Gesicht verzogen habe, da mir diese so unter die Haut gegangen sind. Also an alle, die etwas zarter besaitet sind, warne ich lieber vor: Es gibt viele erschütternde und gewalttätige Szenen, es sterben Menschen und es fließt viel Blut.

Mich persönlich haben diese Szenen tatsächlich nicht so sehr mitgenommen, wie ich erwartet hätte. Auch überrascht hat mich, dass es mich gar nicht gestört hat, dass das Buch zu Kriegszeiten spielt. Normalerweise lasse ich von solchen Büchern immer lieber die Finger. Ich weiß auch nicht, Bücher, die Kriegsthemen behandeln, lese ich einfach nur sehr ungern, obwohl sie natürlich unheimlich wichtig sind.

Mich konnte diese düstere und schaurige Atmosphäre, die hier durchweg herrscht, von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und komplett verzaubern. Wie nicht anders von Cornelia Funke zu erwarten war, hat sie mit ihren Worten etwas Außergewöhnliches vollbracht. Ihr Schreibstil ist einfach grandios, er ist bildgewaltig, atmosphärisch, poetisch und wunderschön!

Die Geschichte besteht aus verschiedenen Erzählsträngen. Da wären zum einen die Kapitel, die Ofelia gewidmet sind, unserer Hauptprotagonistin. Mir persönlich waren diese Kapitel am liebsten. Die kleine Ofelia habe ich von den ersten Seiten an in mein Herz geschlossen. Sie ist ein ganz besonderes Mädchen, sie ist aufgeweckt, liebenswert und mutig. Wofür ich sie zutiefst bewundert habe, ist ihre enorme Fantasie. Gleich zu Beginn der Geschichte wird Ofelia auf eine Fee treffen. Ob es diese wirklich gibt oder ob sie nur allein dank Ofelias großer Vorstellungskraft da ist, bleibt irgendwie unklar. Insgesamt lässt sich bis zum Schluss nicht sagen, ob diese Märchenwelt mit all ihren magischen Wesen und Orten wirklich vorhanden ist oder nur im Kopf des verträumten Mädchens existiert. Ofelia jedenfalls stellt die Existenz von dieser Welt nicht infrage. Sie glaubt an Märchen, Fabelwesen und das Phantastische.

Ein weiterer erzählender Charakter ist Hauptmann Vidal, Ofelias neue Stiefvater. Ofelia bezeichnet ihn stets nur als den „Wolf“. In ihren Augen ist er gemein, widerwärtig und kaltherzig, was er auch definitiv ist. Mir tat Ofelia so unendlich leid, dass ihre Mutter sie zu diesem furchtbaren Mann geschleppt hat. Vidal ist grausam, skrupellos und machtbesessen. Einfach nur schlimm, was für schreckliche Menschen es doch gibt. Die Vidal-Kapitel habe ich als besonders bedrückend empfunden, da in diesen nur zu deutlich wird, was für ein Monster Ofelia zum Stiefvater hat.
Ganz anders sah es bei mir zum Glück bei Mercedes aus. Sie ist eine Hausangestellte von Vidal und ebenfalls eine sehr wichtige Figur in dieser Geschichte. Mercedes steht auf der Seite der Partisanen und versucht diese zu unterstützen. Für mich war Mercedes eine richtige Heldin; vor ihrem Mut und ihrer Stärke kann man wirklich nur den Hut ziehen.

Einen weiteren Handlungsstrang bilden kleine Zwischenkapitel, die etwas Märchenhaftes an sich haben. Sofern ich das beim Recherchieren richtig verstanden habe, gibt es diese Zwischenspiele im Film nicht. Sie wurden von Cornelia Funke hinzugefügt. Mir haben diese kleinen Geschichten, die man fast schon als Sagen oder Legenden bezeichnen kann, unheimlich gut gefallen. Sie fügen sich perfekt zur Geschichte ein und verstärken diese zauberhafte Atmosphäre nur noch.

Wovon ich ebenfalls hellauf begeistert bin, sind die schwarz-weiß Illustrationen im Buch. Also von denen könnte ich euch jetzt ohne Ende etwas vorschwärmen, ich bin total verliebt in die Zeichnungen. Sie haben etwas Düsteres an sich und erzeugen eine großartige Stimmung. Das tolle Cover liefert ja bereits einen wundervollen Vorgeschmack auf das, was einem im Innenteil erwartet. Ich persönlich liebe das Cover über alles, genauso wie den traumhaft schönen Einband, der sich unter dem Schutzumschlag verbirgt. „Das Labyrinth des Fauns“ ist einfach in allem rundum perfekt! Die Gestaltung ist ein Traum und die bewegende Geschichte, die zwischen diesen wunderhübschen Buchdeckeln schlummert, beschert uns Lesern ein unvergessliches Leseerlebnis.

Das Ende des Buches hat mich, muss ich gestehen, sehr geschockt. Es ist schön und schrecklich zugleich. Da es bestimmt so einige gibt, die, wie ich, den Film noch nicht gesehen haben, werde ich hier nun natürlich nicht näher ins Detail gehen. Ich kann nur sagen, dass mich das Ende des Buches sehr überrascht und etwas sprachlos zurückgelassen hat.

Fazit: Ein großartiges Buch voller Schönheit, Traurigkeit, Schmerz, Emotionen und Fantasie! Cornelia Funke ist mit „Das Labyrinth des Fauns“ in meinen Augen ein wahres Meisterwerk gelungen. Basierend auf den Film „Pans Labyrinth“ hat Cornelia Funke eine wundervolle, märchenhaft schöne Geschichte geschrieben, welche mich komplett verzaubert hat. Ich habe mich nur zu gerne mit der kleinen Ofelia in ihre magische Fantasiewelt begeben und mich gemeinsam mit ihr ihren schlimmsten Ängsten und Träumen gestellt. Mitgefühl, Schock, Trauer, Wut, Freude und Hoffnung – all das hat die Geschichte in mir hervorgerufen. Für mich ist „Das Labyrinth des Fauns“ ein absolutes Highlight! Ich kann das Buch wärmstens empfehlen und vergebe volle 5 von 5 Sternen!