Typischer Dan Brown
Nachdem sein letztes Werk „Das verlorene Symbol“ für mich enttäuschend ausgefallen war, hat Dan Brown hier wieder zu seiner alten Form zurückgefunden.
Im Prinzip folgt auch dieses Buch dem bekannten ...
Nachdem sein letztes Werk „Das verlorene Symbol“ für mich enttäuschend ausgefallen war, hat Dan Brown hier wieder zu seiner alten Form zurückgefunden.
Im Prinzip folgt auch dieses Buch dem bekannten Schema: Der große Held Robert Langdon, der über ein umfassendes Wissen bezüglich sämtlicher historischer und kultureller Epochen verfügt und darüber hinaus mit einer beinahe übermenschlichen körperlichen Kondition ausgestattet ist, rast in einer Art Schnitzeljagd von einem geschichtsträchtigen Schauplatz zum nächsten, wobei er immer weitere Hinweise enträtseln muss, um schließlich ein großes Geheimnis lüften zu können.
Eine interessante Variation des üblichen Ablaufs wird diesmal aber dadurch eingebaut, dass Langdon von Beginn an unter Gedächtnisverlust leidet und sich erst nach und nach herauskristallisiert, was in den letzten zwei Tagen vor dem Einsetzen der Handlung geschehen ist.
Die Auflösung, wie es zu seiner Verletzung gekommen ist und von wem er aus welchen Gründen verfolgt wird, ist dann allerdings einigermaßen unglaubwürdig und unrealistisch.
Auch sonst wirkt die Aufklärung der Vorgänge, die sich um ein Meisterwerk der mittelalterlichen Literatur sowie um einen Irren, der das Problem der Überbevölkerung lösen will, drehen, reichlich übertrieben. Eine Katastrophe von etwas geringerem und realistischerem Ausmaß hätte es auch getan.
Außerdem gibt es einige Ungereimtheiten und die wahren Motivationen einiger Protagonisten bleiben teilweise im Dunkeln.
Der Erzählstil ist so, wie man es von dem Autor gewöhnt ist – mit kurzen Kapiteln, die alle mit einem mehr oder weniger spannenden Cliffhanger enden. Auf diese Weise wird immerhin eine interessante Dynamik erzeugt, die zum Weiterlesen motiviert. Obwohl vieles vorhersehbar ist, gibt es dennoch auch ein paar überraschende Wendungen und außerdem merkt man, dass der Autor sich bei der Recherche einige Mühe gegeben hat.
Fazit: Natürlich darf man hier kein literarisches Meisterwerk erwarten. Leser, denen Dan Browns bisherige Romane gefielen, werden aber auch an Robert Langdons viertem Abenteuer ihre Freude haben.