Cover-Bild Der Wald der verlorenen Schatten
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Golkonda Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantastische Literatur
  • Seitenzahl: 248
  • Ersterscheinung: 26.02.2021
  • ISBN: 9783965090392
Danbi Eo

Der Wald der verlorenen Schatten

Hyuk-Sook Kim (Übersetzer), Manfred Selzer (Übersetzer)

Hyoju, eine junge Frau von 29 Jahren, verlor als Kind ihre Eltern bei einem Autounfall. Sie arbeitet als Ticketverkäuferin an einem Busschalter, ein Job, der ihr keinen Spaß macht. Sie fühlt sich leer und ausgebrannt, weil sie ohne Sinn und Zweck in den Tag hineinlebt. Ihr Freund hat vor Kurzem die Beziehung beendet, als er erfahren hat, dass sie eine Waise ist. Umso mehr überrascht es sie, als sie plötzlich Nachricht vom Tod ihrer Großmutter erhält, und sie fährt in ein kleines Dorf, um an der Bestattung teilzunehmen. Am letzten Tag der Beerdigungsfeier halten die Dorfbewohner ein merkwürdiges Ritual auf einem Hügel vor einem nahe gelegenen Berg ab; dabei warnen sie Hyoju, den Berg zu betreten. Als sie nach Hause zurückkehren will, betritt sie irrtümlich die verbotene Zone. Im gleichen Moment bemerkt sie, wie ein silbern glänzender Schatten aus ihrem Körper entweicht. Auf ihrem Weg trifft sie einen geheimnisvollen Mann namens Muyeong, der halb menschlich, halb göttlich ist, magische Kräfte besitzt und den Kreislauf des Waldes behütet. Er führt sie zu einem 1000-jährigen Ginkgobaum, dem eigentlichen Herrscher des Waldes, der alle seine Bewohner miteinander verbindet. Hyoju erfährt: Wenn es ihr nicht gelingt, ihren Schatten innerhalb der nächsten fünf Tage wiederzufinden, ist sie dazu verdammt, für immer als Geist im Wald umherzuirren. Zusammen mit Muyeong macht sie sich auf die Suche nach ihrem Schatten, und damit beginnt die wundervolle Geschichte von Hyoju und Muyeong, die den Leser in eine magische Welt entführt …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2021

Anders als erwartet...

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„Der Wald der verlorenen Schatten“ von Danbi Eo hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Es gab Dinge, die mir sehr gut gefallen haben, die ich spannend oder interessant fand. Genauso habe ich ...

„Der Wald der verlorenen Schatten“ von Danbi Eo hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Es gab Dinge, die mir sehr gut gefallen haben, die ich spannend oder interessant fand. Genauso habe ich aber auch einige Kritikpunkte an diesem Buch.
Es war sehr schwer für mich, ein Urteil über dieses Buch zu fällen und meine eigene Zerrissenheit so in Worte zu fassen, dass man – zumindest ansatzweise – verstehen kann, was einen bei dieser Geschichte erwartet.
Am besten kann man es vielleicht so sagen: Für mich hat diese Geschichte drei Ebenen, die anders als bei anderen Geschichten so komplex und individuell sind, dass man sie einzeln betrachten MUSS, weil sie oft nicht so recht zusammen zu passen scheinen.
Die erste Ebene ist die sprachliche, die zweite die kulturelle und die dritte letztendlich die der Erzählung selbst (die Rahmenhandlung).

Auf sprachlicher Ebene war ich zweigespalten. Es gab viele Textstellen, bei denen mir insbesondere die Wortwahl, die Satzstruktur und gewissermaßen auch der Stil nur wenig zugesagt haben. Die Sätze sind sehr, sehr einfach gehalten. Dieser Stil wird hin und wieder jedoch dadurch gebrochen, dass Wörter vorkommen, die im heutigen Sprachgebrauch einfach nicht mehr wirklich verwendet werden, wodurch der Text manchmal sehr fremd und unnahbar wirkt. Auch Satzformulierungen (insbesondere in Dialogen) sind mir mehrfach befremdlich vorgekommen. Weil man so nicht – oder zumindest nicht mehr – spricht. Auf der anderen Seite erschien mir allgemein der Wortschatz, der zur Erzählung dieser Geschichte herangezogen wurde, sehr klein. Mein Leseeindruck war, dass hier mehr auf die Verwendung gleicher Wörter gesetzt wurde, wodurch aber viele Wortwiederholungen entstanden sind. Das war sehr seltsam für mich, manchmal war es anstrengend und dennoch hatte ich nicht den Eindruck, dass hier jemand nachlässig bei der Überarbeitung war, sondern, dass das gewissermaßen ein sehr ausgeprägter, durchaus beabsichtigter eigener Stil ist. Meistens war es so, dass ich es im ersten Moment nervig fand, im zweiten aber eine beinahe poetische Absicht darin erkannt habe.
Ich habe die Vermutung, dass es letzten Endes oft gewollt war und schlichtweg den Stil der Autorin widerspiegelt, trotzdem hatte ich allgemein auch öfter mal das Gefühl, dass die Übersetzung nicht immer so super gelungen ist. Manches muss man im Deutschen vielleicht dann doch anders umsetzen, damit es nicht bloß einfach komisch wirkt. Aber das könnte ich schlussendlich natürlich nur richtig beurteilen, wenn ich das Buch auch auf Koreanisch gelesen hätte/lesen könnte (was nicht der Fall ist).
Dieser Punkt bringt mich jedoch direkt zur zweiten Ebene: die kulturelle Ebene. Ich muss zugeben, ich kenne mich mit der Geschichte, Kultur und Traditionen Koreas überhaupt nicht aus. Aber ich habe während des Lesens von „Der Wald der verlorenen Schatten“ sehr viele Momente gehabt, die mir einfach seltsam vorkamen und die ich nicht einordnen konnte. Und ich glaube, dass hat sehr viel damit zu tun, dass dieses Buch von einem anderen Kontinent stammt, aus einem Land, über das ich nicht viel weiß, außer, dass es von unserem europäischen Standard eben durchaus abweicht.
Aber das hat mir an diesem Buch am besten gefallen. Angefangen bei den Namen, bei denen ich explizit nachschauen musste, wie man sie denn ungefähr ausspricht. Ich hatte das Gefühl, dass ich in eine andere Welt reise. Und zwar nicht in die fantastische Welt in diesem Buch – der Wald und seine Bewohner – sondern das reale, was einfach mitschwingt, so wie vermutlich auch in der europäischen und amerikanischen Literatur das „Europäische“ und „Amerikanische“ mitschwingt.
Zu dieser Ebene zähle ich auch den Ansatz des Philosophischen in dieser Geschichte. Auch hier war es oft so, dass es mir erst erzwungen, beim nochmaligen Überdenken aber auch als Teil der Geschichte und Traditionen vorkam. Vieles, was Hyoju beschreibt und erklärt, würde ich ganz anders beschreiben oder erklären. Manchmal habe ich ihre Art nur schwer verstehen können, gleichzeitig war das aber auch sehr spannend, weil ich das Gefühl hatte, dass das auch viel mit Kultur, Philosophie, Glaube und Tradition zu tun hat. Auch wenn ich das natürlich nicht sicher weiß. Im Zusammenhang mit diesem manchmal beinahe philosophischen Ansatz hat mir auch das Ende besonders gut gefallen. Man hätte kein besseres Ende für diese Geschichte schreiben können. Dabei ist es nicht „einfach nur Fantasy“, sondern es trägt auf alle Fälle eine sehr schöne und wichtige Botschaft.

Was mir jedoch nicht so sehr gefallen hat, war – und damit kommen wir schon zur dritten Ebene – die Geschichte selbst. Die Rahmenhandlung. Das, was man liest, wenn man nicht zwischen den Zeilen liest. Mir wurde nämlich immer wieder langweilig. Alles in allem war das Buch weder actionreich noch spannend. Das muss auch nicht immer sein, aber in dem Fall hätte es ein bisschen mehr sein dürfen. Die Geschichte hat mich nicht so gefesselt und mitgenommen, wie es hätte sein sollen. Sicherlich lag das auch an der Protagonistin, die mir mit ihren 29 Jahren manchmal vorkam, als wäre sie zwölf, die das offensichtlichste vor ihr nicht sieht und nicht erkennt und dem Leser somit oft ein Stückchen hinterher ist, wodurch auch hier einfach ein bisschen Spannung fehlt. Da verdreht man eher mal genervt die Augen und das ist schade und hätte nicht sein müssen. Außerdem sind mir mehrere Logikfehler und Ungenauigkeiten aufgefallen, die mich wirklich manchmal verwirrt haben und insgesamt einfach den Lesefluss enorm gestört haben.

Alles in allem kann ich sagen, dass die Geschichte an sich, so wie sie auf den Seiten steht, mich nicht umgehauen hat. Dafür hat mir das zwischen den Zeilen aber richtig gut gefallen. Letztendlich hat mich das Buch wirklich fasziniert zurückgelassen, ohne dass ich so richtig weiß, wieso. Und es hat mich neugierig gemacht mehr Bücher zu lesen, die aus Ländern kommen und in Sprachen geschrieben sind, von denen ich eigentlich nicht viel weiß, weil man allein durch die Art, wie ein Buch geschrieben ist und welche Wörter verwendet werden, gelegentlich sogar Kultur, Glaube und Tradition näher kennen lernen kann, ohne dass die Geschichte selbst direkt davon handelt.
Insgesamt gibt es von mir 3 Sterne. Ich würde wirklich gerne mehr vergeben, aber dafür hat mich die Geschichte selbst zu wenig gefangen. Empfehlen möchte ich dieses Buch aber trotzdem, weil es für mich einfach eine sehr interessante Erfahrung war!

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Veröffentlicht am 25.02.2021

Koreanische Fantasy mit erzählerischen Schwächen

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Es ist schwierig in Worte zu fassen. Es beginnt ein bisschen holprig. Hyoju ist eine junge Frau, die ihre Arbeit und ihren Freund verliert und deshalb häufiger zum Alkohol greift. Die Nachricht, das sie ...

Es ist schwierig in Worte zu fassen. Es beginnt ein bisschen holprig. Hyoju ist eine junge Frau, die ihre Arbeit und ihren Freund verliert und deshalb häufiger zum Alkohol greift. Die Nachricht, das sie eine Großmutter hat, lässt sie merkwürdig kalt, aber durch ihre Geldprobleme und ein erwähntes Erbe geht sie zur Trauerfeier. Das kleine Dorf Dogi und besonders die beste Freundin ihrer unbekannten verstorbenen Großmutter nehmen sie herzlich auf und kümmern sich um sie. Etwas, dass für Hyoju völlig fremd ist und ihr anfangs nicht geheuer ist.

Die Kultur ist anders, ganz anders, aber darauf kann man sich einlassen.

Der Schreibstil ist etwas ungelenk. Es gibt viele Wiederholungen in aufeinanderfolgenden Sätzen und auch der benutzte Wortschatz ist begrenzt. Hyojus Gedanken lassen sich im ersten Moment nicht von ihrem gesprochenen Wort abgrenzen, dennoch reagiert ihre Umgebung häufig auf ihren inneren Monolog, als wäre er ausgesprochen.

Auch mit der Protagonistin würde ich nicht wirklich warm. Sie reagiert häufig etwas ärgerlich und stößt andere damit vor den Kopf, doch ihre Entwicklung über die Geschichte hinweg gefällt mir sehr.


Dennoch ist mir die Geschichte ein wenig zu flach und kratzt nur an der Oberfläche. Ich hatte mir ein wenig mehr Tiefgang gewünscht. Trotz all der erwähnten Schwächen ist die Geschichte mystisch und fantastisch. Es gibt Himmelsmenschen, Erdkobolde, Geisterflammen und angsteinflößende Yashi. Alles Dinge, die von der Vielfalt der asiatischen Kultur zeugen und für uns westlich geprägte Menschen eher ungewöhnlich sind. Diesen Aspekt fand ich sehr spannend.

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Veröffentlicht am 20.02.2021

Eine grossartige und aussergewöhnliche Idee und Thematik – leider mangelte es an Tiefgründigkeit und Sprache

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Hyoju ist eine junge Frau, die ihre Eltern bei einem Autounfall verloren hat. Ihr Job wurde ihr gekündigt, sie fühlt sich leer und ihr Freund hat die Beziehung beendet. Plötzlich bekommt sie einen Anruf, ...

Hyoju ist eine junge Frau, die ihre Eltern bei einem Autounfall verloren hat. Ihr Job wurde ihr gekündigt, sie fühlt sich leer und ihr Freund hat die Beziehung beendet. Plötzlich bekommt sie einen Anruf, dass ihre Grossmutter, die sie nie kennengelernt hat, ihr ein Erbe hinterlassen hat. Sie fährt in das Dorf, um der Trauerfeier beizuwohnen und erfährt dort von den Dorfbewohnern merkwürdige Dinge über den Wald, den sie nie betreten sollte …

Meine Meinung
Ich fand den Klappentext und die Beschreibungen zum Buch so vielversprechend, dass ich mich sehr gefreut habe, das Buch als Rezensionsexemplar lesen zu dürfen.

Gleich zu Beginn lernt man Hyoju kennen: Wie sie lebt (oder eben nicht lebt), ihre Vergangenheit und ihre momentane arbeitslose und traurige Situation. Obwohl es recht viele Erklärungen waren, fand ich es interessant, da ich der Meinung war, dass es diese Informationen in gewisser Weise brauchte. Auch als sie dann ins Heimatdorf ihrer verstorbenen Grossmutter kam, war ich froh über die Erklärungen der verschiedenen Traditionen und Verhaltensregeln, die dort Sitte waren.

Trotzdem muss ich anmerken, dass der Einstieg in die Geschichte viel zu lang war. Weshalb ich wenig Verständnis für den Klappentext aufbringen kann, der praktisch die erste Hälfte des Buches zusammenfasst. Ich habe während des Lesens gewartet, dass endlich dieser geheimnisvolle Wald ins Spiel kam – was dann auch kurz vor der Hälfte passierte – aber es war meiner Meinung nach einfach viel zu spät. Vieles wirkte auf mich in die Länge gezogen und nicht essenziell für die Geschichte.

Aufgrund dessen, dass es zu sehr in die Länge gezogen war, kam bei mir nie richtig Spannung auf. Erst als der Mann aus dem Wald, Muyeong, dazukam wurde ich hellhörig. Ich wollte mehr über ihn erfahren und auch herausfinden, was er mit dem Wald zu tun hatte.

Den Schreibstil fand ich interessant. Er war auf jeden Fall anders, aber er war auf eine gewisse Art und Weise sehr angenehm zu lesen. Manchmal wirkte er etwas leblos oder karg, aber im Grunde mochte ich ihn. Was mich daran am meisten gestört hat, waren die Beschreibungen der Natur. In diesem Buch spielt der Wald eine grosse Rolle – da hätte ich mir sehr gerne schönere, mit Metaphern beschmückte Beschreibungen gewünscht. Mit der Zeit wurde auch sehr vieles immer wieder wiederholt, was mich in meinem Lesefluss störte.

Sehr gut gelungen fand ich trotzdem die Atmosphäre, die im Buch herrschte. Obwohl es ein Fantasiewald mit merkwürdigen Kreaturen und eigenen Regeln war, befand ich ihn nicht für merkwürdig. Sondern als normal, da die Autorin es geschafft hat, diesen Wald so in ihre Welt zu manifestieren, dass ich das gar nicht weiter hinterfragt habe. Ich habe mich jedes Mal gefreut, als Hyoju sich mit Muyeong wieder auf die Suche nach ihrem Schatten gemacht hat. Vor allem war die Magie dieses Waldes so glaubhaft und deshalb finde ich es so ärgerlich, dass mich die Worte nicht ganz erreichen konnten …

Von überraschenden Wendungen kann ich hier nicht sprechen, aber es gab Verläufe, die ich nicht ganz so erwartet hätte.

Die Thematik mit den Schatten fand ich sehr im Ansatz sehr tiefgründig. Im Allgemeinen waren die Traditionen und Geschichten rund um den Wald sehr durchdacht. Dass der Schatten eines jedermanns nicht nur ein Schatten ist, den man mit sich rumträgt, sondern eben vieles mehr, hat mich zum Nachdenken gebracht. Nicht, dass ich jetzt fürchte, mein Schatten würde eines Tages einfach verschwinden, aber diese Schattenthematik ist etwas, um das ich mir nie Gedanken gemacht hätte und deshalb finde ich es auch als Geschichtenidee sehr interessant. Nur fürchte ich, dass diese Idee viel mehr Potenzial gehabt hätte. Ich hätte mir mehr Tiefe in den Charakteren und der Thematik, mehr Gefühle und vor allem einen längeren oder mehr Geschehnisse im Plot gewünscht.

Fazit
Sehr spannende Thematik und Idee, die ich bisher noch nie so gelesen oder gehört habe. Leider – finde ich – wurde nicht das volle Potenziale der Idee genutzt. Die Charaktere waren mir zu flach, die Storyline ziemlich ereignislos und es war wenig Tiefgründigkeit vorhanden.
Der Schreibstil war sehr interessant und angenehm zu lesen. Ich hätte mir dort gerne etwas bildhaftere Beschreibungen gewünscht.
Spannung war praktisch nicht vorhanden, aber ich mochte die Atmosphäre im Buch sehr gerne.
Im Grunde ein grandioser Ansatz für eine tolle Geschichte, aber es war mit leider zu wenig von allem.

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Veröffentlicht am 04.03.2021

Originelle Idee spannungslos umgesetzt ...

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Klappentext:
Hyoju, eine junge Frau von 29 Jahren, verlor als Kind ihre Eltern bei einem Autounfall. Sie arbeitet als Ticketverkäuferin an einem Busschalter, ein Job, der ihr keinen Spaß macht. Sie fühlt ...

Klappentext:
Hyoju, eine junge Frau von 29 Jahren, verlor als Kind ihre Eltern bei einem Autounfall. Sie arbeitet als Ticketverkäuferin an einem Busschalter, ein Job, der ihr keinen Spaß macht. Sie fühlt sich leer und ausgebrannt, weil sie ohne Sinn und Zweck in den Tag hineinlebt. Ihr Freund hat vor Kurzem die Beziehung beendet, als er erfahren hat, dass sie eine Waise ist. Umso mehr überrascht es sie, als sie plötzlich Nachricht vom Tod ihrer Großmutter erhält, und sie fährt in ein kleines Dorf, um an der Bestattung teilzunehmen. Am letzten Tag der Beerdigungsfeier halten die Dorfbewohner ein merkwürdiges Ritual auf einem Hügel vor einem nahe gelegenen Berg ab; dabei warnen sie Hyoju, den Berg zu betreten. Als sie nach Hause zurückkehren will, betritt sie irrtümlich die verbotene Zone. Im gleichen Moment bemerkt sie, wie ein silbern glänzender Schatten aus ihrem Körper entweicht. Auf ihrem Weg trifft sie einen geheimnisvollen Mann namens Muyeong, der halb menschlich, halb göttlich ist, magische Kräfte besitzt und den Kreislauf des Waldes behütet. Er führt sie zu einem 1000-jährigen Ginkgobaum, dem eigentlichen Herrscher des Waldes, der alle seine Bewohner miteinander verbindet. Hyoju erfährt: Wenn es ihr nicht gelingt, ihren Schatten innerhalb der nächsten fünf Tage wiederzufinden, ist sie dazu verdammt, für immer als Geist im Wald umherzuirren. Zusammen mit Muyeong macht sie sich auf die Suche nach ihrem Schatten, und damit beginnt die wundervolle Geschichte von Hyoju und Muyeong, die den Leser in eine magische Welt entführt …


Autorin:
Danbi Eo, Jahrgang 1986, ist eine koreanische Schriftstellerin, Schauspielerin, Drehbuchautorin und Bühnenschriftstellerin. Ihr Debüt als Autorin gab sie mit ihrem Roman „Eclipse“.

Bekannt wurde sie vor allem für ihre zauberhaften Fantasy-Geschichten. Heute lebt die Schriftstellerin zusammen mit ihrer Familie in Ekcheon, Chungcheongbuk-do in Korea und schreibt neben ihren Romanen auch Novellen und Webtoons für das Internet.


Übersetzer:
Hyuk-Sook Kim

Manfred Selzer



Bewertung:
Das Cover ist mystisch gehalten und ist auf Vorder- und Rückseite verschieden. Was mir daran nicht gefällt, ist das Meer. Ich finde, es passt einfach nicht – der Mond, der im Meer sinkt ... Sehr gefallen tut mir, dass der Titel und die Autorin in Originalschrift beigefügt ist. Auch die Kapitel sind in Originalschrift versehen. Ich finde es sehr gut, dass das Buch nicht vollständig in Deutsch übertragen wurde bzw. noch etwas vom Original geblieben ist.

Was mir sofort positiv vor der Bewerbung aufgefallen ist, ist der Klappentext – die Art der Geschichte. Es ist eine völlig untypische und undeutsche Geschichte. Eine Geschichte mit fremdartiger Kultur. Dies bestätigte sich auch beim Lesen. Einige fernöstliche Rituale sind eingebaut worden. Hier fehlt mir allerdings eine kleine Einführung für Nichtkenner. Diese hätte die Autorin als Einführung kurz darlegen können.

Was mir noch aufgefallen ist, ist, dass typisch deutsche Sprichwörter eingebaut worden sind (… den Brunnen abzudecken, nachdem das Kind schon hingefallen ist). Etwas abgewandelt, aber dennoch deutsch. Oder gibt es die auch in fernöstlicher Art? Das finde ich schon etwas irritierend.


Kommen wir zum Eingemachten:

Der Schreibstil ist etwas schwerfällig und mühsam zu lesen. Nicht, dass die Geschichte kompliziert niedergelegt ist, nur, dass sie so geschrieben ist, dass kaum Spannung auftaucht. Mit Fortschreiten der Seiten fiel es mir immer schwerer, weiterzulesen.

Die Charaktere sind wechselhaft. Hyoju ist etwas schwer zu durchschauen. Sie bleibt etwas rätselhaft und oberflächlich beschrieben. Die Beziehung zu ihrem Freund ist bei mir nicht richtig angekommen. Ich fragte mich, waren sie jetzt zusammen oder nicht? Es wird wie ein Eiertanz darüber berichtet. Auch die Gedanken und Gefühle lassen sich für mich schwer greifen, leider.

Mir war von Anfang an klar, dass diese Geschichte sehr anders und untypisch ist. Und mir gefiel es auch, dass es so anders zu sein schien, auch vom Schreibstil her. Aber leider ist die Geschichte mir zu flach und spannungslos geschrieben. Zudem muss ich mitteilen, dass ich das buch ab Seite 111 abgebrochen habe. Die Rezension sollte gestern stehen, ich habe aber bis gestern Abend versucht, mich zum Lesen des Buches zu bewegen. Aber ich bekomme es einfach nicht hin! Es tut mir leid! Ich mag mich auch nicht mehr rumquälen.

Auch der Fantasy-Teil ist mir etwas zu skurril. An sich finde ich es eine tolle und originelle Idee. Aber es ist für meinen Geschmack fiel zu fad erzählt, sodass ich keine Begeisterung aufbringen kann.


Fazit:
Für mich ist das Buch nichts, obwohl ich es zu Beginn geglaubt hatte.Einen Pluspunkt gibt es für die zweisprachige Deklarierung, das ist wirklich besonders. Ebenso für die kulturellen Einwürfe in der Geschichte. Daher vergebe ich auch 2 Sterne statt nur 1 Stern. Mehr kann ich nicht vergeben, da ich das Buch abgebrochen habe. Die Autorin hätte die Geschichte viel effektvoller schreiben können, da bin ich mir sicher.



Wenn es hieß, dass man Stolz nicht habe, wenn man ihn haben will, und dass man ihn habe, wenn man ihn ablege, dann sollte ich ihn ablegen – das wäre das Richtige, dachte ich.

(Seite 26)





Meinen lieben Dank an das Lovelybooks-Team und dem Verlag für das bereitgestellte Exemplar. Es war in jeden Fall eine neue Erfahrung.



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Veröffentlicht am 03.03.2021

Cover schöner als die Handlung

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Eine junge Frau, die in einem Waisenhaus aufwuchs, erfährt dass ihre Großmutter verstorben ist. Sie soll als Trauernde in das Dorf zurückkehren und an den Festlichkeiten teilnehmen und dann ihr Erbe erhalten. ...

Eine junge Frau, die in einem Waisenhaus aufwuchs, erfährt dass ihre Großmutter verstorben ist. Sie soll als Trauernde in das Dorf zurückkehren und an den Festlichkeiten teilnehmen und dann ihr Erbe erhalten. Doch bis zu diesem Zeitpunkt wusste sie nicht mal das sie noch Verwandte hatte, waren ihre Eltern doch beide verstorben und sie in einem Waisenhaus aufgewachsen. Beruflich läuft es auch gerade alles andere als rund und die Vermieterin sitzt ihr auch schon im Nacken. Also nimmt sie das Angebot an und fährt nach Dogi. Dort lernt sie nicht nur die Freunde ihre Großmutter kennen, die alle nur Urgroßmutter nannten, sondern auch das diese blind war und sie deshalb nicht aufnehmen durfte. Die Beisetzung findet auf einen mystischen Berg statt. Generell ist das Dorf Dogi und seine Bewohner sehr abergläubisch. Kurze Zeit später versteht die junge Frau auch warum, denn als die noch mal alleine in diesen Wald geht in dem auch ihre Großmutter beigesetzt wurde, kommt ihr doch glatt ihr Schatten abhanden. Und nun hat sie nur noch 5 Tage um ihn wieder zu finden. Unterstützung erhält sie von einem jungen Mann, der ein Mischwesen aus Himmelsmenschen und Erdenmenschen ist. Nach und nach erfährt sie das als die Sagen die im Dorf kursieren wahr sind. Und das die einst verschwunden Menschen aus Dogi nun fantastische Wesen in diesem Wald sind. Die Tage vergehen und die Suche nach ihrem Schatten zieht sich. Am letzten Tag der Suche überschlagne sich dann die Ereignisse. Die junge Frau muss sich entscheiden die große Liebe oder ein Leben mit ihren Schatten in der wirklichen Welt.

Leider hat es die Autorin mit ihren langweiligen und langatmigen Schreibstil tatsächlich geschafft diese an sich tolle Grundidee der Geschichte zu verhunzen.

Die Handlung ist nicht nur langatmig und dermaßen langweilig geschrieben, dass man sich förmlich durch die Geschichte durchquälen muss. Die Autorin bleibt während der gesamten Erzählung oberflächlich. Dass die gesamte Geschichte aus der Ich Perspektive erzählt wird hätte mich ja noch nicht mal gestört, nur kam einfach nicht der Hauch von ein wenig Spannung auf. Vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass man als Europäer den koreanischen Subtext zwischen den Zeilen nicht unbedingt immer mitbekommen hat. Fakt ist jedoch, durch die Oberflächlichkeit in der Erzählweise die Story stark gelitten hat.

Die Figur der jungen Frau Hyoju ist anfangs alles andere als sympathisch. Sie suhlt sich in Selbstmitleid und bekommt ihr Leben nicht auf die Reihe. Und nach diesem einschneidenden Ereignis in dem Dorf Dogi ändert sich ihre Lebenseinstellung grundlegend. Dass es dann noch eine Liebesgeschichte zwischen den zwei Hauptfiguren gab fand ich zwar nett, dies konnte jedoch die Geschichte am Ende auch nicht mehr retten.

Wirklich gelungen fand ich das tolle Cover.

Fazit: Leider leidet dieser Roman unter mangelnder Tiefe und einer langweiligen und langatmigen Erzählweise. Darunter leidet die an sich gute Story massiv. Wahrscheinlich konnte ich als Europäer den koreanischen Subtext, der in der Handlung mitschwang nicht immer so entschlüsseln. Der Roman ist anders, als man erwartet und ich war ehrlich gesagt schon ziemlich enttäuscht von der Handlung.

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