Cover-Bild Die Quellen von Malun - Blutgöttin
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Episch
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 592
  • Ersterscheinung: 31.07.2019
  • ISBN: 9783404209484
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Daniela Winterfeld

Die Quellen von Malun - Blutgöttin

Roman

Das Wasser auf Ruann versiegt, und die Dürre verurteilt die Völker zu Hunger und Durst. Um sich die letzten Ressourcen zu sichern, führt das Großreich Sapion erbitterte Kriege gegen seine Nachbarreiche. Die Politikertochter Feyla, der Offizier Dorgen, die Sklavin Alia und der Soldat Tailin sind alle auf verschiedene Weise von dem Krieg betroffen. Jeder versucht für sich einen Ausweg aus der hoffnungslosen Situation zu finden. Aber noch wissen die Vier nicht, dass ihre Schicksale miteinander verbunden sind und die Gründe für das Verschwinden des Wassers in einer Verschwörung von ungeahnten Ausmaßen liegen ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2021

Düster und spannend

1

„Blutgöttin“ ist ein düsterer High Fantasy Roman, der in einer Welt spielt, die der unseren auf den zweiten Blick gar nicht so unähnlich ist, nur dass hier die Abgründe der Menschheit schonungslos zur ...

„Blutgöttin“ ist ein düsterer High Fantasy Roman, der in einer Welt spielt, die der unseren auf den zweiten Blick gar nicht so unähnlich ist, nur dass hier die Abgründe der Menschheit schonungslos zur Schau gestellt werden.
Die Brutalität und Grausamkeit der Geschichte ist oft schwer zu ertragen und hat mich beim Lesen teilweise an meine Grenzen gebracht. Besonders schön zu lesen ist dagegen der bildhafte Schreibstil, der mich sofort gefesselt hat und zur düsteren Atmosphäre beiträgt.
Die Welt ist komplex aufgebaut und wirkt gut durchdacht, wenn auch teilweise etwas kompliziert, wenn es beispielsweise um die verschiedenen Zeitrechnungen geht. Besonders gefallen hat mir die Idee mit den zwei Sonnen, die eine wichtige Rolle in der Geschichte einnehmen und das Ganze für mich noch etwas origineller und interessanter gemacht haben.
Es gibt vier unterschiedliche Hauptcharaktere, aus deren Perspektiven die Handlung erzählt wird. Sie heben sich gut voneinander ab, haben alle ihre eigenen Stärken und Schwächen und wirken dadurch authentisch und nahbar. Sie stammen aus den unterschiedlichsten Schichten der Gesellschaft, wodurch man ganz beiläufig nicht nur die individuellen Lebensräume kennenlernt, sondern auch einen guten Überblick über das gesamte System erhält, ohne dass man mit Informationen überschüttet wird. Ich mochte es, wie die unterschiedlichen Perspektiven im Laufe der Geschichte auseinander gegangen sind und sich später wieder neu zusammengefunden haben und so ein immer weiter verstricktes Netz aufgebaut wurde.
Es gibt keinen einheitlichen Spannungsbogen, der sich durch den ersten Roman zieht, sondern jede Perspektive hat ihren eigenen. Dabei gibt es teilweise große Unterschiede, wie schnell die Handlung voranschreitet. So passiert bei einigen Charakteren sehr viel, während ein anderer erst langsam in die Geschichte eingeführt wird. Es gab ein paar Längen, die sich aber insgesamt gut mit den spannenderen Abschnitten ergänzt haben. Am Ende blieben viele Fragen offen und man hat insgesamt wenig über die Hintergründe der Geschichte erfahren, wodurch die Spannung aufrechterhalten blieb.

Fazit: Ein gelungener Reihenauftakt, mit vielen interessanten Charakteren für Leser:innen, die sich von viel Gewalt nicht abschrecken lassen.

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Magisch, brutal und absolut lesenswert!

1

Wenn deine Welt am Abgrund steht, wie weit würdest du gehen um sie zu retten?

In Ruann herrscht Krieg. Eine Dürre treibt die Menschen an den Rand des Überlebens und eine blutrünstige Göttin spaltet Völker. ...

Wenn deine Welt am Abgrund steht, wie weit würdest du gehen um sie zu retten?

In Ruann herrscht Krieg. Eine Dürre treibt die Menschen an den Rand des Überlebens und eine blutrünstige Göttin spaltet Völker. Die Sklavin Alia, der Soldat Tailin, die Politikertochter Feyla und der Offizier Dorgen geben einen Einblick in die unterschiedlichen Völker und Gesellschaftsschichten. Alle vier sind auf unterschiedliche Weise vom Krieg betroffen und doch ist ihr Schicksal untrennbar miteinander verbunden. Denn hinter dem Verschwinden des Wassers verbirgt sich eine weitaus größere Verschwörung als sie ahnen können.

Mit „Blutgöttin“ hat Daniela Winterfeld einen unglaublich intensiven, detailreichen und gewaltigen Trilogie-Auftakt geschaffen. Die Welt ist sehr komplex und gut durchdacht, es macht Spaß immer tiefer einzutauchen und nach und nach die Mysterien und Verknüpfungen zu durchschauen und zu verstehen. Der Schreibstil macht es einem leicht in die Geschichte reinzukommen und das Geschehen bildhaft vor Augen zu haben. Man erhält viele verschiedene Einblicke und Hintergrundinformationen werden gekonnt in die Geschehnisse hineingewoben. Man trifft auf eine grausame Welt mit einer brutalen Gesellschaft, in der wichtige Themen wie Wasserknappheit, Sexismus, Religionsfragen, politische und gesellschaftliche Missstände, fehlender Respekt und Toleranz angesprochen werden.

Auch die Charaktere sind mit viel Liebe zum Detail und sehr authentisch gewählt. Es gibt vier Hauptprotagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten und durch deren individuelle Perspektiven man sich einen guten Überblick über die Gesellschaft und die Geschehnisse erhält. Alle vier sind vielschichtig, durchdacht und machen die Geschichte sehr spannend.

Das Cover vervollständigt das Buch gekonnt. Es ist wunderschön und passt gestalterisch sehr gut zur Geschichte. Dadurch wird dem Leser bereits beim Betrachten in die düstere und magische Atmosphäre der Geschichte gehüllt.

Insgesamt ist „Blutgöttin“ von Daniela Winterfeld ein toller Fantasy-Roman mit einer originellen Idee, einer spannenden Umsetzung und einem fantastischen Worldbuilding. Absolut lesenswert.

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Veröffentlicht am 13.05.2021

Als Auftakt okay - Luft nach oben

1

Der Schreibstil ist recht angenehm. Es lässt sich wirklich gut "so nebenbei" lesen. Die Atmosphäre ist extrem düster, blutrünstig, hoffnungslos und bedrückend. Alles in allem aber wirklich gut zu lesen, ...

Der Schreibstil ist recht angenehm. Es lässt sich wirklich gut "so nebenbei" lesen. Die Atmosphäre ist extrem düster, blutrünstig, hoffnungslos und bedrückend. Alles in allem aber wirklich gut zu lesen, spannend und ja - macht Spaß!
Aber: Ich finde das Ganze sehr "Blut"-lastig. Blutmond, Blutsohn, Blutetc. Das wirkt m.E. besonders am Anfang sehr gezwungen, als würde man auf Biegen und Brechen versuchen, eine neue Welt zu erschaffen. Teilweise hatte ich auch das Gefühl, dass die Autorin zu Beginn der Kapitel/neuer Charaktere Probleme hatte, sich einzufinden. Die Erzählung war einfach etwas holprig, aber das hat sich dann irgendwann auch gegeben.
Leider finde ich einige Handlungsstränge zudem sehr vorhersehbar, manche Erklärungsversuche dann doch recht einfallslos-einfach, wo sich andererseits doch so um das Kreieren einer neuen Welt bemüht wird.

Was mir aber im ganzen Buch gefehlt hat, ist die Story: Was ist das übergeordnete Ziel der Geschichte ist? Worum geht es? Das wird im ganzen Verlauf nicht eindeutig klar. Mir fehlt hier einfach der rote Faden. Und wieso genau heißt das Buch "Blutgöttin", wenn sie nur einmal wirklich vorkommt und zwar gleich zu Beginn.
Klar, jeder Charakter hat seine eigene kleine Welt und langsam aber sicher laufen alle Fäden zusammen, aber ich könnte nicht in 2-3 Sätzen zusammenfassen, was der zentrale Kern des Buchs ist.

Unterm Strich ließt es sich gut und die Idee ist nicht schlecht. Aber aufgrund der oben genannten "negativen Punkte" gibt's von mir nur 3 Sterne. Der Reihenauftakt war leider nicht ganz rund und in meinen Augen eher mittelmäßig. Mal schauen, wie die anderen beiden Bücher sind.

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Starke Idee, die in der Umsetzung dann doch etwas hinkt

1

“Blutgöttin - Die Quellen von Malun” beschäftigt sich vier Charakteren, deren Schicksale miteinander verbunden sind und die die Gründe für das Verschwinden des Wassers aufdecken und dabei auf eine Verschwörung ...

“Blutgöttin - Die Quellen von Malun” beschäftigt sich vier Charakteren, deren Schicksale miteinander verbunden sind und die die Gründe für das Verschwinden des Wassers aufdecken und dabei auf eine Verschwörung ungeahnten Ausmaßen stoßen!

Naja, jedenfalls ist es das, was das der Klappentext einem suggerieren möchte. Viel ist davon aber in dem Buch selber nicht zu finden, aber ich nehme zu viel vorweg!
Wie so oft bei diesen Rezensionen fangen wir mit den positiven Aspekten an:

Die Autorin schafft es, wenn es dann mal wirklich darum geht, ein wirklich erschreckendes und bedrückendes Kriegsgeschehen zu Schildern. Ihre Actionszenen sind unterhaltsam und spannend und lesen sich unfassbar flüssig. Grade auf den letzten Seiten schafft sie es den Leser stutzig zu machen und ihn dazu zu bewegen dran zu bleiben und weiter zu lesen. Man möchte mehr von der Welt und ihren Geheimnissen erfahren und will um jeden Preis dabei bleiben.

Leider, und in dem Sinne ein sehr großes Leider, macht dies den geringeren Teil der Geschichte aus. Denn im größeren Sinne dreht sich der Storyverlauf und die Entwicklung der Charaktere um eher andere Aspekte der Geschichte.
Was genau ich damit meine lest ihr im Folgenden:

Auch hier wieder: MAJOR SPOILER-ALARM! Ich nehme in meiner Rezension kein Blatt vor den Mund und gehe auf die Story und deren Verlauf ein. Wer sich nicht spoilern möchte springt bitte, wie gehabt, zum Fazit:

Akt 1 - Die Charaktere:

Im allgemeinen kann man die Charaktere in einem Satz beschreiben: Sie drehen sich im Kreis oder treten auf der Stelle.


Zum einen haben wir die Sklavin Alia. Sie arbeitet in einem Wasserbergwerk bei dem sie Tag aus, Tag ein für die Sapioner Wasser abschöpfen. Sie hat eine kleine Schwester, Nelja, die sie in den tiefen des Bergwerks versteckt und einen Freund/Lebenspartner, Mariusch, welcher als Wassersucher dafür verantwortlich ist, noch aktive Wasserquellen zu finden.
Alia lässt sich am besten beschreiben mit “unverschämt viel Glück” und “rückwärts und bergab wäre besser als stillstand”. Ihre Storyline ist nämlich geprägt von glücklichen Zufällen und nichts.
Von ihrem Sklavenalltag bekommen wir gewissermaßen wenig mit, denn ständig ist sie damit beschäftigt sich von der Route zu schleichen und zu ihrer kleinen Schwester zu gehen, der sie immer mal wieder Trinken und Essen vorbei bringt. Andauernd wohlgemerkt! Und niemand bekommt das mit von den Wachen. Nicht die besten Wachen würde ich wohl sagen.
In ein, zwei Nebensätzen wird mal darauf eingegangen, was ansonsten so im Lager passiert, aber näher darauf eingegangen wird auch nicht. Wir bekommen eine Situation mit einer Gefangennahme und Folter mit, aber auch das hat nicht wirklich viel mehr impact auf ihre Storyline. Auch muss sie für einen gewissen Zeitraum einmal raus aus dem Bergwerk und einer anderen Beschäftigung nachgehen, bei der man sehr gut etwas über ihre Fluchtpläne, ihre Planung oder ähnliches hätte erfahren können. Davon bekommen wir aber nichts mit. Wirklich geplant wird bei ihr nämlich nicht.
Wir kommen auch über 500 Seiten nicht aus dem Sklavenlager raus, auch wenn das von der ersten Seite an groß angeteasert wird und der Leser damit gelockt wird, dass etwas passiert.

Alias Sicht der Dinge trägt wenig zu der Geschichte bei, aber nicht ansatzweise so wenig wie Dorgen und Feyla.
Bei Gott, wie ich die beiden hasse. Anfangs waren, gerade Dorgens Kapitel, beide echt spannend. Dorgen hat uns einiges von der Kriegsfront gezeigt, bei Feyla haben wir mehr davon mitbekommen wie die High-Society in diesem Land lebt und welchen Konsequenzen sie ausgesetzt sind. Das war wirklich interessant und spannend und hat wirklich Spaß gemacht zu lesen. Nachdem die beiden aber zusammen gefunden haben ging es nur bergab.
Ihre Kapitel drehten sich entweder um Dramen, welche entweder durch künstliche Dramatisierung geschaffen wurde oder schlichtweg durch eigene Leichtsinnigkeit und Dummheit.
Feyla geht an so ziemlich alles Kopflos heran und kommt, für meinen Geschmack, einfach viel zu gut dabei rum! Wäre Dorgen nicht ihr Mann, sondern ein anderer, dann würde sie mit ihren Launen auch nicht weit kommen. Dafür, dass sie ihr ganzes Leben unter diesen Umständen und Menschen gelebt hat, scheint sie doch absolut keine Ahnung davon zu haben wie der Hase läuft. Für große Vergehen, wird sie milde bestraft. Kommt mit allem davon, wird als einzige von ihren Schwestern von ihrem Mann geliebt und ist anscheinend die einzige mit Köpfchen und damit auch die einzige Bedrohung.
Wird etwas gemacht?! NEIN! Und warum schockiert mich das so? Weil, in dem gesamten ersten Band, in allen vier Ansichten klar gemacht wird, dass du schon alleine dafür ausgepeitscht wirst, wenn du jemanden schief anguckst. Und dann verstößt sie gegen die obersten Gebote ihres Vaters, MEHRFACH, und was ist?! Verhältnismäßig nichts.
Und am Ende sagt ihr Vater, der schon das gesamte Buch über den Eindruck gemacht hat, seine Tochter entweder flachzulegen oder zu töten, dass er sie flachlegen oder töten möchte.
Kam es überraschend? Nein.
War ich überrascht? Auch Nein.
Walerius, der gewaltsame, grauenvolle Mann und das furchtbare Oberhaupt der Sippe ist gewaltsam, grauenvoll und furchtbar? Wer hätte DAS nur gedacht?!
Dorgen selber ist absolut flach und denkt nur so weit wie er gucken kann. Ich würde seine Kapitel am liebsten jedes mal überspringen. Er hebt sich auf ein hohes Ross und zeigt mit erhobenen Finger auf seine anderen Frauen. Es heißt die ganze Zeit, was sie nur für schlimme Personen sind, wie widerlich und zickig und menschlich abscheulich sie sind, während Dorgen, gerade mit dieser Einstellung, absolut nicht besser ist als die Damen. Verurteilt sie dafür, dass sie ihn nur als "Zuchthengst" sehen könnten, denkt selber aber genau so abwertend über sie. Er macht sich auch nicht wirklich die Mühe sie näher kennen zu lernen und seine Meinung eventuell zu ändern. Er will anders sein als die anderen Männer in diesem Land? Dann behandle nicht nur eine von fünf Frauen entsprechend, sondern alle! "Aber er LIEBT Feyla!!" Na und? Ich kann mir trotzdem die Mühe machen einen Menschen besser kennen zu lernen, auch wenn ich ihn nicht liebe! Oder wollt ihr mit jedem eurer Freunde den Bund fürs Leben eingehen? Ich glaube nicht.
Wenn er sich für die anderen auch nur ansatzweise so interessieren würde wie für Feyla, eventuell würden die Mädchen ihren Hass dann nicht komplett auf ihre Schwester abschieben.
Auch geht er die ganze Sache mit Walerius absolut falsch und kopflos an! Klar kann man sagen, dass Walerius ein böses Mastermind ist, aber Dorgen spielt ihm mit allem was er tut absolut in die Hände und wundert sich am Schluss, wieso seine Schwächen ausgenutzt wurden!
Ja, unser Herr Offizier, wie kann das nur sein! Das Dorgen Offizier ist steht übrigends genauso im Klappentext. Keine Ahnung wie der an seinen Posten gekommen ist, wirklich gut ist er darin nicht.

Kommen wir zu Tailin. Auch mit ihm hatte ich meine Probleme, gebe ich offen zu. Aber von allen Charakteren am wenigsten. Seine Kapitel bestanden zu 90% nur aus Umgebungsbeschreibungen oder irgendwelchen Gefühlseindrücken und Erinnerungen an die Vergangenheit. Was, an sich, nichts spannendes ist. Wenn man es aber mit den Kapiteln der anderen vergleicht, bekommt man hier wenigstens etwas anderes mit. Dorgen und Feyla befinden sich nur in dem riesigen Anwesen und Alia nur in dem Bergwerk. Tailin kommt wenigstens rum und man lernt andere Völker kennen. Auch waren seine Kapitel die mit Abstand harmlosesten von allen. Aber dazu zu dem Thema später mehr.
Auch bei ihm war der Spannungspegel konstant im unteren Bereich. Erst gegen Ende nimmt es bei ihm an Fahrt auf und die Story kommt ins Laufen, aber das kann man über alle Charaktere sagen.
Kurz gesagt, war Tailin, wie die anderen auch, zwar kein wirklich spannender Charakter, aber bei ihm hat man von der Welt wenigstens am meisten gesehen und mitbekommen.

Womit wir auch schon beim nächsten Akt wären.

Akt 2. - Die Welt von “Die Quellen von Malun”

Ich bin mir ziemlich sicher, dass in diesem Buch viel Arbeit und Herzblut drinnen steckt. Die Charaktere kommen nicht von irgendwo, der Aufbau ist nicht einfach von heute auf morgen entstanden und das alles einen Zusammenhang hat.
Leider, an dieser Stelle ein großes leider, war ich die meiste Zeit über sehr verwirrt von der Welt. Es gibt verschiedene Völker, die alle verschiedene Merkmale haben, verschiedene Regionen, verschiedene Lager, Bergwerke, Paläste, Charaktere, Handlungen, Riten, Bräuche, Konfessionen, Sprachen, Zeitrechnungen und, und, und das ich ab einem gewissen Punkt nicht mehr hinterhergekommen bin. Eine Karte, vielleicht noch ein Verzeichnis von den Charakteren und Völkern wäre wirklich hilfreich gewesen.
Abgesehen davon gab es auch so einige Ungereimtheiten in der Geschichte, welche bis ganz zum Schluss nicht wirklich zu 100% aufgeklärt wurden.
Unter anderem die Auslese, das große Ereignis, bei dem Krieger, die ein gewisses Alter erreicht haben, zu Gladiatoren Kämpfe gehen um dort die Besten auszusortieren.
Dazu stellen sich mich einige Fragen:
1. So wie ich das verstanden habe, kommen die blättert nach Sapioner seit einem Jahrzehnt nicht wirklich von der Stelle weil Manneskraft an der Front fehlt: Wieso also, andauernd, irgendwelche Krieger abzweigen für die Auslese, bei der sie sich bekämpfen und die Verlierer entweder sterben oder Sklaven werden?
2. Ja, die Gewinner müssen (nicht dürfen) in eine Sippe einheiraten und Kinder bekommen, wo die Söhne dann wieder an die Front geschickt werden. Das mag ja alles sein, aber alleine das Schwanger werden an sich dauert seine Zeit, dann die Schwangerschaft an sich und dann muss man das Glück haben, dass man einen Sohn bekommt (weil die Frauen in dieser Welt keine Rechte haben, außer Gebären, und selbst das Recht wird einigen noch genommen) und DANN muss man Glück haben, dass dieser Sohn es überhaupt schafft groß genug zu werden und es schafft, das Training zum Soldaten zu überleben. Und das ist auch ein Prozess der lange dauert. Wenn sich also meine Truppen seit einem Jahrzehnt nicht vom Fleck bewegt haben, weil die Männer fehlen… ich würde mir gedanken machen.
3. So wie ich das verstanden habe können die Männer, wenn sie den wollen, zurück an die Front. Wieso verpflichtet man diese nicht einfach direkt wieder? Wenn der Krieg doch so wichtig ist und jeder Mann gebraucht wird!
3.1. Dazu NOCH eine Frage! Es kommt im Verlauf der Geschichte oft genug vor, dass Truppen in den Wald geschickt werden wo, nachweislich, Soldaten mit bei sind, die “gerade so das Schwert heben können” und bei denen es dann natürlich nicht verwunderlich ist, dass sie im Kampf getötet werden. Ich weiß, die Sapioner sind ein sehr brutales und gewaltsames Volk, aber das halte ich dann doch für einen sehr dummen Schachzug. Man verliert Manneskraft die an der Front gebraucht wird. Und das fällt für mich nicht unter “Naja, sie waren ja schwach!”, es war dennoch Manneskraft die man hätte nutzen und ausbilden können.
Was die Kriegsführung der Sapioner angeht, darüber kann man Streiten, was die anderen Völker angeht (Faruaner, Pameli und Gottgeborene) kann ich wenig Erzählen, da sie auch ziemlich wenig in dem Buch vorkamen. Mag sein, dass es in den nächsten Teilen besser wird, aber für den Auftakt einer Trilogie fand ich diesen Band schwierig. Man wird als Leser in die Welt geworfen und teilweise mit Wissen zu gepumpt mit dem du später nicht wirklich was anfangen kannst. Oder du bekommst in Nebensätzen kleinere Wissenshappen zugeworfen und darfst sie später zwischen den ganzen anderen Informationen hervor kramen, falls es dann mal wieder nötig wird. Klar möchte man die Story in Fahrt bringen, aber ich als Leserin würde gerne erstmal mit einsteigen und mich anschnallen und nicht hinter dem Truck her rennen in der Hoffnung irgendwie hinterher zu kommen (oder mir nebenher ein eigenes Verzeichnis aufschreiben auf welches ich dann zurück greife.)

Akt 3. - Die Brutalität

Ich bin kein zart besaiteter Mensch und ich liebe es auch, wenn es in Büchern mal etwas härter zugeht und man bemerkt, dass nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Charaktere können und sollen in meinen Augen auch leiden, dass fördert das Character Development. Auch kann Brutalität ein Mittel dazu sein, dass man bemerkt, mit was für einem Regiment man es zu tun hat und was es am Ende für die Charaktere bedeutet in dieser Welt zu leben. In den meisten Fällen folgt die Brutalität in Büchern einem Gewissen Zweck, vielleicht nicht in der Geschichte selber, aber für den Leser.
Was “Blutgöttin” aber macht ist fern von irgendwas davon.
Es wird gemordet, gemeuchelt, gefoltert, vergewaltigt, geschlagen, geprügelt und alles möglichst Ekelhaft und in jedem erdenklichen Spektrum des Folter-Kellers. Es zeigt eindrücklich mit was für einer Welt wir es hier zu tun haben und was unsere Charaktere hier durchmachen müssen.
Jedoch verliert diese Brutalität irgendwann ihren Schockeffekt wenn wir es auf fast jeder Seite lesen. Der großteil des Buches besteht nur aus irgendwelche Gräueltaten, die in den meisten Fällen nicht einmal unseren Protagonisten selber passieren (Tailin wird mal von einer Pamuschkatze gefoltert, was wir auch eher im Fiebertraum mitbekommen und Feyla wird mal ausgepeitscht). Ab einer gewissen Stelle war ich es einfach nur leid und ich habe mir gewünscht, dass von dem angedrohten auch mal etwas ausgeführt wird. Oftmals wird über das Grauen nur berichtet und als Leser bekommen wir es nur in Nebensätzen mit wie Soldaten Sklavinnen vergewaltigen oder wie Gefolterte schreien.
Die Brutalität in dieser Geschichte war am Anfang eindrucksvoll, verlor aber schnell an Effekt und war zum Ende hin einfach nur noch drüber. Gut portioniert hätte es in meinen Augen mehr Effekt gehabt.

Kommen wir nun zum letzten Akt, ehe wir zum Fazit springen.

Akt 4: Das Prinzip des Schongarens

Was mich immer noch davon abhält, der Geschichte weniger Sterne zu geben ist das versteckte Potential zwischen den Zeilen, welches immer mal wieder durchschimmert, aber nicht ganz durch sickern will. Schlicht und ergreifend weil diese Geschichte sich so absolut langsam erzählt, dass es schon fast erschreckend ist!
Wir reden hier von einer Geschichte, bei der ein Charakter im ersten Kapitel ankündigt fliehen zu wollen, und es bis zum Ende nicht geschafft hat! Himmel! Alia hat noch nicht einmal wirklich mit der Planung angefangen!
Dorgen und Feyla kommen in ihrer Liebesbeziehung absolut nicht vom Fleck! Und nein, die Tatsache das sie sich in einander verliebt haben und für den anderen sterben würden ist nicht wirklich Story-Entwicklung!
Einzig bei Tailin ging es wenigstens ein bisschen voran! Ein bisschen!
Ich gehe aus dem ersten Band aber mit mehr Fragen raus, als ich reingegangen bin, und das schlimmste: Ich habe absolut keine Antworten erhalten.
Der Klappentext kündigt an, dass die Schicksale miteinander verbunden sind.
Wo? Dorgen und Tailin sind/waren Freunde, okay. Feyla hat aber weder zu Tailin noch zu Alia eine wirkliche verbindung. Es reicht nicht aus, dass Dorgen eine Verbindung zu Tailin hat. Und weder Dorgen, noch Tailin noch Feyla haben in irgendeiner Art und Weise eine Verbindung zu Alia, sie wissen nicht einmal, dass sie existiert.
Dazu kommt die Verschwörung rund um das Verschwinden des Wassers, welche auch im Klappentext angekündigt wird. Auch das hat sich in keiner Art und Weise angekündigt. Ich rede hier nicht vom Auflösen oder ähnlichen. Die Verschwörung an sich kam nicht vor, überhaupt nicht. Als Leser weiß ich nur, dass das Wasser verschwindet, dass da eine Verschwörung dahinter steckt, lässt das Buch absolut nicht durchsickern.
Stattdessen befasst es sich mit dem langweiligen Sklavenalltag von Alia, welche mit schierem Glück an den Wachen vorbei kommt, der absolut ungesunden Liebe zwischen Dorgen und Feyla, die daraus besteht, dass zwei Charaktere zueinander gefunden haben, die beide nicht begreifen wie die Welt läuft und der halbwegs interessanten Reise eines desertierten Soldaten und seiner Liebe zu dem Soldaten eines anderen Volkes.
Das alles passiert in einem absolut langsamen Tempo, dass ich mich nun mehr im Nachhinein Frage was wirklich in der Geschichte passiert ist.

Fazit:
Eine sehr solide Grundidee und die halbwegs gute Umsetzung machen “Blutgöttin” zu einem ganz netten Einstieg in die Reihe. Man sieht das Potential, welches hinter dem Ganzen steckt. Leider leidet die Geschichte an dem Erzähltempo, welches hier einfach viel zu langsam ist, und den teilweise sehr eindimensionalen, unsympathischen und selten dummen Charakteren, welche zwar ab und an ihre Momente haben, aber die Geschichte nicht wirklich voran treiben.
Gerade das Ende von Band 1 fixt einen als Leser an und ich muss gestehen, dass ich trotz meiner Kritikpunkte dennoch gerne weiterlesen möchte um zu erfahren was hinter dieser angeblichen Verschwörung liegt und was uns in Malun erwartet UND wie die Schicksale unseres goldenen Quartetts doch noch zueinander finden.

“Blutgöttin - Die Quellen von Malun” bekommt von mir, mit zwei zugedrückten Augen, 4,5 von 10 möglichen Sternen (3 von 5 und damit eine eingeschränkte Leseempfehlung. Wer sich zu sehr auf den Klappentext verlässt wird enttäuscht, ehrlich gesagt.

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Eine Welt voller Geheimnisse

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Ein guter Fantasyroman um in eine andere Welt abzutauchen.
In dem Buch geht es darum, dass es immer weniger Wasser in Malun gibt uns die Sklaven Wasseradern aufspüren müssen. Dafür rückt eine Armee aus, ...

Ein guter Fantasyroman um in eine andere Welt abzutauchen.
In dem Buch geht es darum, dass es immer weniger Wasser in Malun gibt uns die Sklaven Wasseradern aufspüren müssen. Dafür rückt eine Armee aus, damit neues Land erobert werden kann. Nur der Adel kann sein Leben normal weiterführen, doch das Wasser neigt sich dem Ende zu und ein Kampf ums überleben beginnt....
Aus diesen Rubriken sind die vier Hauptcharaktere des Buches, aus deren Sicht die Geschichte geschrieben ist.
Feyla gehört dem Adel an und soll verheiratet werden, Dorgen ist Soldat, genauso wie Talin und Alia ist Sklavin und arbeitet im Wasserbergwerk. Die Vier könnten also nicht unterschiedlicher sein und doch haben sie eins gemeinsam, sie wollen ihr Schicksal selbst bestimmen....
Die Story an sich hört sich ja erst mal echt spannend an, aber ich habe das Gefühl, dass es sich beim ersten Teil nur um eine Vorgeschichte handelt. Es ist noch unklar wie die Vier aufeinander treffen werden und gemeinsam interagieren sollen. Sowieso glaube ich, dass diese Welt sehr komplex ist und ich bin noch nicht allem auf die Schliche gekommen, aber eins ist klar: Alle wollen Macht und die Mittel dafür spielen keine Rolle und genau dagegen wollen sich Alia, Talin, Dorgen und Feyla wehren.
Talin ist der nette der Geschichte, der in der Armee seine Homosexualität verheimlichen muss.
Dorgen ist Talin`s bester Freund, aber er ist alt genug um für die Heirat einer Sippe zu kämpfen.
Alia ist eine Heilerin und möchte die Grausamkeiten und die Götter verstehen, um eine Ausweg zu finden und zuletzt zu Feyla.
Feyla ist eine starke rebellische Frau, die zu einer Sippe gehört und den Männern gegenüber unterwürfig sein soll, aber mit der Zeit bringt sie immer mehr Geheimnisse der Sippe in Erfahrung.
In diesem Buch gibt es viele Geheimnisse und Intrigen, die vermutlich noch in den nächsten Teilen ans Licht kommen werden. Ich freue mich darauf diese herauszufinden und kann es nur jedem Fantasyliebhaber empfehlen diese Reihe zu beginnen, den der Auftakt war schon mal vielversprechend.

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