Cover-Bild Die Tänzerin im Schnee
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 12.03.2012
  • ISBN: 9783746628028
Daphne Kalotay

Die Tänzerin im Schnee

Roman
Carina Tessari (Übersetzer), Gesine Schröder (Übersetzer)

Sie tanzten nur einen Winter.

Was treibt eine junge Frau dazu, ihr Heimatland, ihren Ehemann und ein neugeborenes Kind zu verlassen? Schmerzhaft und schön erzählt Daphne Kalotay die Schicksalsgeschichte einer gefeierten Primaballerina. Ihr großer, bewegender Roman, der in 19 Sprachen übersetzt wurde, handelt von der Schönheit des Tanzes, dem Geheimnis alten Bernsteinschmucks und von fatalem Freundes- und Liebesverrat.

In Boston beschließt die ehemalige Ballerina Nina Rewskaja, ihre Schmucksammlung versteigern zu lassen. Einst wegen ihrer Grazie und Schönheit „Schmetterling“ genannt, ist sie nunmehr an den Rollstuhl gefesselt. Der Bostoner Professor Grigori Solodin glaubt, besagter Schmuck sei der Schlüssel zu einem lange verborgenen Geheimnis. Mit Hilfe der Auktionatorin Drew Brooks versucht er, das Rätsel der Primaballerina zu lösen. Damit entfesselt er eine schmerzliche Geschichte, die zurück ins Moskau der Nachkriegszeit führt. Eine Geschichte, die von Terror und Verrat, von Leidenschaft und Kunst und der langsamen Auslöschung der Menschlichkeit handelt.

Mit umfangreichem Hintergrundmaterial zum Bolschoi-Theater, zur Stalinzeit und zu Bernsteinschmuck, inklusive Autoreninterview und Ballett-Glossar.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2019

Ein wahrer Lesegenuss

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Als Liebhaberin des Balletts bin ich beim Lesen des Buches voll auf meine Kosten gekommen. Der Alltag einer Prima-Ballerina, die Aufführungen, die Aufregung, das Training, die Schmerzen, die Disziplin ...

Als Liebhaberin des Balletts bin ich beim Lesen des Buches voll auf meine Kosten gekommen. Der Alltag einer Prima-Ballerina, die Aufführungen, die Aufregung, das Training, die Schmerzen, die Disziplin - all das beschreibt die Autorin so anschaulich und detailliert, als hätte sie selbst Ballett getanzt. Und vor allem die Schönheit des Tanzes - die wird wirklich greifbar. Ich habe richtig Lust bekommen, mir auch mal eine Aufführung von "Schwanensee" anzusehen.

Gleichzeitig ist das Buch aber auch ein sehr politisches. Es gibt einige erschreckende Szenen. Das Leben im Russland der 50er und 60er Jahre wird sehr realistisch beschrieben. Sogar Stalin taucht auf und spielt seine eigene kleine Rolle. Es ist schon schlimm, wie stark Künstler unter ständiger Kontrolle und Auslegung ihrer Gedichte oder Bilder oder Musik zu leiden hatten.

Gleichzeitig beinhaltet der Roman eine Familiengeschichte, über deren Auflösung ich sehr überrascht war.

Das Buch berichtet von Freundschaften, Liebschaften, Angst, Schmerz, Unterdrückung. Es ist ein sehr vielschichtiger Roman. Gleichzeitig ist er recht anspruchsvoll geschrieben und verlangt die volle Aufmerksamkeit des Lesers. Er liest sich nicht eben mal nebenbei, dafür ist der Stil der Autorin zu intelligent. Man muss stellenweise auch zwischen den Zeilen lesen, vor allem, um die politischen Anspielungen zu verstehen.

Dennoch war es für mich ein wahrer Genuss, dieses Buch zu lesen. Lediglich für kleinere Längen zwischendurch ziehe ich einen halben Stern ab.