Cover-Bild Der Bewohner
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 15.12.2020
  • ISBN: 9783499002960
David Jackson

Der Bewohner

Sabine Schilasky (Übersetzer)

Du weißt: Ein brutaler Serienkiller ist ausgebrochen. Was du nicht weißt: Er versteckt sich in deinem Haus.

Thomas Brogan ist Serienkiller. Auf der Flucht vor der Polizei findet er Unterschlupf in einem unbewohnten Reihenhaus. Und ungeahnte Möglichkeiten eröffnen sich ihm: Denn die Dachböden der Häuserzeile sind miteinander verbunden. Brogan «besucht» die anderen Häuser, klaut Essen und erfährt intimste Geheimnisse. Die schöne Colette hat es ihm besonders angetan: Er will alles über sie herausfinden, er muss sie besitzen, sie seinem Willen unterwerfen – und sie töten. Doch nicht nur, dass in Brogans Kopf zwei Seelen streiten - auch will Colette lieber am Leben bleiben.

Ein atemloser Thriller mit besonderem Bedrohungsszenario: Jackson erzählt aus der Perspektive eines Serienkillers. Abgründig, packend, originell.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2021

Leider enttäuschend

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Die Umsetzung der Grundidee war sehr interessant, doch was spannend begann driftete in eine langatmige Geschichte über einen Serienmörder, der Zuflucht auf einem Dachboden findet und nachts heimlich eine ...

Die Umsetzung der Grundidee war sehr interessant, doch was spannend begann driftete in eine langatmige Geschichte über einen Serienmörder, der Zuflucht auf einem Dachboden findet und nachts heimlich eine dezente Frau besucht oder heimlich die Sache eines Pärchen umräumt, um sie in den Wahnsinn zu treiben oder sie gegeneinander zu hetzen. Gleichzeitig erfährt man viel darüber, wie er heimlich die Vorräte plündert und die Bewohner beobachtet.
Es kam zu vielen Wiederholungen und an den Zähnen herbeigezogenen Momenten, weshalb kaum etwas geschah. Mit einigen wenigen Spannungsmomenten versucht das Buch an Pfad zu gewinnen, doch diese legte sich sofort.
Einzig interessant fand ich die Gespräche mit seinem "Ich", denn Brogan erwies sich als Schizophren. Das Böse in ihm, mit dem er redet und Entscheidungen trifft, bringt ihn immer dazu, realistisch zu handeln und erinnert ihn an seine Vergangenheit.
Das Ende war mehr als nur enttäuschend, denn es verlief abrupt und nicht abgerundet.

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Veröffentlicht am 21.08.2021

Interessante Idee, doch da hätte mehr sein können

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Thomas Brogan, ein berüchtigter und gefürchteter Serienmörder, befindet sich auf der Flucht vor der Polizei. Ein ideales Versteck findet er in einem verlassenen Reihenhaus. Hier kann er sich vor allen ...

Thomas Brogan, ein berüchtigter und gefürchteter Serienmörder, befindet sich auf der Flucht vor der Polizei. Ein ideales Versteck findet er in einem verlassenen Reihenhaus. Hier kann er sich vor allen Augen verstecken und abwarten, bis sich die Aufregung wieder gelegt hat. Doch die Dachböden der Häuser in der Straße, in der sich Brogan versteckt, sind miteinander verbunden, und so taucht er in das Leben seiner Nachbarinnen und Nachbarn ein, ohne dass diese etwas von ihm merken, und lernt nach und nach deren Geheimnisse kennen. Doch Colette, eine junge und hübsche frau hat es ihm besonders angetan. Er beginnt jedes kleinste Detail ihres Lebens in sich aufzusaugen, und beginnt schließlich ein perfides Spiel mit ihr.

Mit dem Schreibstil des Autors komme ich eigentlich ganz gut klar. Ich kam flüssig durch das Buch, besonders, da die Kapitel sehr kurz sind, und immer wieder mit einem kleinen Cliffhänger enden, der einen praktisch zum weiterlesen zwingt. Zwar fehlte es dem Buch nicht an Spannung, doch diese flaute für meinen Geschmack manchmal zu schnell ab, und insgesamt hätte ich mir mehr Spannung erhofft. Besonders gut gefallen hat mir, dass wir über die Geschichte Brogans, aber auch über die seiner Nachbarn immer stückchenweise weitere Informationen erhalten haben. So hat sich für mich auch das Bild vor allem von Colette und ihrem Mann im Laufe des Buches sehr stark verändert. Der Autor hat es in meinen Augen sehr gut geschafft, den Protagonisten Thomas Brogan authentisch, und trotz seiner Lieblingsbeschäftigung auch sehr sympathisch erscheinen zu lassen. Dadurch, dass die Geschichte aus seiner Sicht erzählt wird, sind Brogans innerer Konflikt, seine Gedanken und Handlungen gut nachvollziehbar. Über das Ende bin ich nicht ganz so glücklich. Zwar kam es für mich durchaus unerwartet, doch wird es meiner Meinung nach viel zu schnell abgehandelt, außerdem war für mich nicht alles gegen Ende hin ganz schlüssig und logisch.

Schlussendlich ist das Buch durchaus empfehlenswert, da es mal etwas anderes ist. Trotz der der wenigen Kritikpunkte ist das Buch durchaus spannend, und eine Empfehlung an alle, die gerne Thriller lesen.

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Veröffentlicht am 14.05.2021

Vexierspiel eines unbemerkten Mitbewohners… mit Mordplänen. Makaber!

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Untypisch unterhaltsam schwarzhumoriges Lesefutter aus der Gedankenwelt eines zwiegespaltenen Mörders, der plötzlich von begrabenen Emotionen heimgesucht wird; mit traurigen Tiefen-momenten
aber ausbleibendem ...

Untypisch unterhaltsam schwarzhumoriges Lesefutter aus der Gedankenwelt eines zwiegespaltenen Mörders, der plötzlich von begrabenen Emotionen heimgesucht wird; mit traurigen Tiefen-momenten
aber ausbleibendem Wumms.

Beschauliches Schaudern.



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Polizeiliche Ermittlungen kommen hier gar nicht zum Tragen, sondern Mittelpunkt bildet der 25jährige zum Serienkiller eskalierte Thomas Brogan, der in einem Zufall-Zufluchtsort, einem mehrzeiligen Reihenhaus, sein (un)heimliches Unwesen treibt – mit tödlichem Ausgang?

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Vor der ihm auf den Fersen haftenden Polizeifahndung findet Brogan Unterschlupf in einem leeren, verlassenen Endreihenhaus. Über den Dachstuhl, der über eine unausgebaute Lücke im Spitz der jeweiligen (also nicht bis zum Dachfist hochgezogen) Trennmauern zu anderen Reihenhäusern Zugang eröffnet (eine in GB u. USA übliche, aus Feuerschutzgründen vorgeschriebene Bauweise), pendelt er unauffällig zwischen den Parteien, um sie auszukundschaften. Im zweiten Haus dieses Reihenblocks logiert die greise Elsie (mit einem tollen Hörgerät!), das dritte im Anschluss wird von einem um die 50 Jahre alten, zeternden Paar samt Ralph bewohnt, und das letzte der über die Dachböden erreichbaren Häuserreihe von den jung verheirateten Fairbrights, Martyn und: Colette! Warum diese smarte Hübsche Thomas in besonders faszinierenden Bann zieht, versucht er zu ergründen… nicht ohne ganz besessen düstere Spielpläne zu entwickeln, um sie in den Wahn zu treiben. Ob er jene auch wirklich bis zum bitteren Schlußakt durchziehen wird?

Denn als sich bei dem Sadist und zynischen Misantrophen aufkeimende Gefühle regen, kämpft sein Alter Ego dagegen an.


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Bei der flüssig-fluffig geschriebenen Geschichte aus der Sicht eines sportiven Gewaltverbrecher-Neulings blättern sich die Seiten wie von selbst - in einem fort und schnell läßt sie sich durchlesen. Im Großen und Ganzen bleibt sie von eher gediegener Spannung im schaurigen Bereich, der auch voyeuristischen Charakter aufweist. Die 15tägige Handlung, die in GB der Gegenwart angesiedelt ist und nach einer zweiwöchigen Mordserie an 10 Personen einsetzt, läuft kontinuierlich durch.

Wie grausam einige Brogans bisheriger Opfer zu Tode gekommen sein müssen, wird nur als angerissene, nichtsdestotrotz aussagekräftige Erwähnungen eingestreut. Nach welchem Kriterium jedoch über die Hälfte davon ausgewählt wurde, wie ‚raffiniert‘ überhaupt seine geliebten Spiele dort verliefen, wird nicht erörtert. Kleinere Rückblenden sind vollkommen harmonisch eingearbeitet und diese wahrlich erschütternden Episoden aus Thomas‘ Kindheit & Jugendzeit erklären sehr gut den Werdegang hin zum verstörten und gebrochenen Psychopathen nebst seiner Motivlage.

Liebe, Gemeinschaft, Freundschaft, Vertrauen sind Brogans bittere Verluste, Nähe und Kommunikation seine Sehnsüchte, aber nun in einer pervertierten und fatalen Version. Sich intensiv mit dem Leiden seiner Opfer zu beschäftigen bietet ihm sadistisches Vergnügen und kaltblütige Ermordung einzigen Ausweg zu einem Überleben, um mit seinen Verletzungen zeitweise zurecht zukommen, weil sie - nach seiner Überzeugung - an die gehen die solche mehr verdienen als er es je tat.


+++ Wahnsinnig zu sein ist für ihn Normalität oder relativ, und Morden gut gegen Langeweile, denn nichts ist tödlicher als permanente Dunkelheit, fehlender Essensnachschub und… Gefühle! +++



Was zum Teufel geht im Kopf eines zerrissenen Mörders vor? Dieses Buch gibt Aufschluss... in skurriler Weise. Denn für einen wie ein Kammerstück wirkenden „Thriller“ sehr untypisch waren witzige Momente bis hin zu Situationskomik, z.Bsp. wenn der Immer-(Lebens-)Hungrige auf der Suche nach Proviant durch diverse Häuserteile schleicht und dabei auf Unvorhergesehenes stößt (auch herrlich, wie treffend Colette die Schlampe Gabrielle beschreibt). Genauso verblüffte oder schockierte der sarkastische Stil, allerdings überstimmt allmählich dieser (oder war es die erschreckende Absenz von Gefühlen wie innige Liebe & Zusammenhalt) aber auch einen erwarteten Ausbau des schlummernden Potenzials, obwohl David Jackson den vielen bösen ‚Spaß‘ sehr wohl in entscheidenden ernsteren Absätzen lobenswert verstummen läßt.

Während des gesamten Buchverlaufs ist der Protagonist, Thomas Brogan, in begleitender Gesellschaft seines Alter Egos und somit nie allein. Er hatte sich eine zweigespaltene Persönlichkeit zugelegt – dieser Prozess hätte noch dezidierter ausgearbeitet werden können. Diese Zweckgemeinschaft befindet sich, mit recht viel schwarzhumorigen Wortwitz, stets im Zwiegespräch, um m.u. Ratschläge zu erteilen, das weitere Vorgehen zu besprechen oder zu kritisieren, wobei der auf zügiges Morden und Selbstschutz drängendere Part vom eher mit Bedacht zurückhaltend u. spielfixierten Handelnden durch Kursivdruck, - wie in einem Gespräch zwischen zwei Menschen,- problemlos unterschieden werden kann.

Damit taucht der Leser nicht nur in des Serienmörders Gedankengänge ein, samt Schlagabtausch, sondern er folgt Brogan wie ein Komplize, ist mit dabei, egal ob auf seinem Beobachtungsposten von Dachböden aus oder seiner Spionagetour per jeweiliger Bodenluke durch 4 Häuser-in-Reihe, in welchen er den individuellen Alltagsablauf und sonstige Gewohnheiten der unterschiedlichen Bewohner bis ins Schlafzimmer ganz aufmerksam registriert, unsichtbar belauscht und darüber seine nächsten Schritte schmiedet und seine Anwesenheit zu verschleiern sucht. Was Thomas dabei alles observiert und Privates entdeckt, kann auch im Leser teils unbändige Neugier erwecken, z.B. auf das von Elsie vorbereitete Geschenk, oder, den brennenden Wunsch zu erfahren, was Colette in ihrem abgeschlossenen, geheimen Schatzkästchen nur verborgen hält.

Nach dem ersten Buchdrittel gebärdete sich Thomas zunehmend als Satanas, einen gefallenen Engel: aus seinem Hinterhalt durch seine ausgediftelten Spielzüge ergötzt sich Brogan daran, Zwietrach zu säen und in das Dunkel der Zweifel zu stürzen, womit die Fairbrights gegeneinander aufgebracht werden sollen. Das konnte mich nicht mitreißen, erinnerte eher an einige Szenen bekannter Filmklassiker (was nicht störte) und entrüstete viel mehr hinsichtl. der angeblichen Liebe zwischen dem Ehepaar.

Zudem wird Colette mit ihrem hadernden Gewissen und womöglichen Selbsttäuschung konfrontiert, Martyns Infamie entblößt. Was wiederum gut war jedoch eher zufällig geschah.

Vor dem eigentlichen finalen Mord will Brogan letztlich Angst schüren und ist in seiner Machtposition erpicht darauf zuzusehen, wie seine Stalkees (miteinander und) mit mentalen wie physischen Schmerz klarkommen und wie sie in ihren schwindenden Augenblicken reagieren, wenn alles schiefzugehen beginnt, wenn vor einander verdeckte Wahrheiten ans Licht gezwungen oder sogar gänzlich in reiner Fiktion(!) konstruiert werden (und spürte hiermit wohl seinem Kindheitstrauma nach).
Und all das basierend auf Thomas Brogans eingebrannten Lebenserfahrung, die da lautet:

„Die Dinge, die ich getan habe, sind nichts im Vergleich zu dem, was ich Paare einander antun gesehen habe.“ (S.344)



Eine Überraschung für mich war die großmütterlich zerbrechliche Elsie, die mir sofort ans Herz wuchs – eine fürsorglich selbstlose, liebevolle Dame, die noch immer ihren seit nun mehr 30 Jahren verstorbenen Sohn so sehr vermisste, und was sie, neben der netten und unschuldigen Colette, beim zynischen Misanthropen Brogan auslöste. Cols Erkenntnisse und Auseinandersetzung mit dem Leben und Tod bei Krankenhausbesuchen hätten noch ersichtlicher aufgearbeitet werden sollen, was aber mit einem verständnislosen, selbstbezogenen und oberflächlichen (Gesprächs-)Partner wie Martyn wohl recht schwer fällt.

Sehr einnehmend war der Umstand, dass ein Fremder im Haus für die Eine plötzlich die eigenen vier Wände nicht mehr leer erscheinen und freudigen Lebenssinn zurückgewinnen läßt, der gleiche für die Andere im vertrauten Heim den eigentlichen wahren Fremden samt Doppelleben entlarvt.

So wie Thomas bei anderen Geister ihrer Vergangenheit wachzurufen versteht, so schließen sich kurzfristig sogar Türen zu seinen eigenen begrabenen Zeiten auf. Und er erlebt, durch für ihn ja vollkommen Fremde, plötzlich aus der Versenkung aufsteigende Momente von ehemaliger Glückseligkeit und solche mit längs abgetöteten verstorbenen Empfindungen. Diese ergreifenden Aufbruchsrisse zu seinem früheren Ich, die mir wie kleine zarte Blümchen durch einen Gletscher hervorlinsten, und die Kraft zu entfalten schienen, geplante, weitere Morde immer wieder aufzuschieben, oder evtl. sogar diesen ganz den Rücken zu kehren, waren für mich das am Allerfesselnste und interessierten mich ungemein; nur wegen diesen las ich weiter und erhoffte mir fokussierende Entwicklung und ein kollossales Ende(, sie zeigten betrüblicherweise im Endeffekt lediglich, SPOILER-Anfang XXX trotz Thomas' einer Verschonung und finalen Innehalten, wie kaputt ein Mensch gemacht werden kann, dass TomB. einsamer Teufel bleibt, der es im Grunde nie mehr aus seinem Fegefeuer schafft).XXX SPOILER-Ende

Es ist dieser ‚Gewissens‘-Clinch der beiden Ichs von dem das Buch zehrt: die eine Persönlichkeit fängt erstaunlicherweise an, sich mit Gefühlen auseinanderzusetzen, will diese auskosten, so viel Stunden wie möglich mit diesen neuen, reaktivierten Regungen erhalten… gleichzeitig dies vor seinem Alter Ego verheimlichen und ausharren auf den perfekten Zeitpunkt zum Ausführen seiner perfiden Pläne. Der andere, der ‚Beschützer‘ und Lebenserhalter, warnt ihn davor, emotionale (Ver)bindungen einzugehen, stichelt dominant, endlich zum mordenden Potte zu kommen, denn Emotionen machen schwach, unsicher und sind für ein Überleben nicht empfehlenswert - das sich Abwenden vom Töten kann den Tod bedeuten. Wer von den beiden wird sich am Ende durchsetzen?


Mit Stellen, die weniger beschönigend, sondern eher direkt formuliert sind, und damit Ekel hervorrufen können, muss gerechnet werden, z.B. wenn auf allen Sinnen, selbst dem hörenden, der biologisch authentische Zersetzungsprozess einer Leiche veranschaulicht wird.


F A Z I T :


Ihre Hölle durch ein intrigantes Mörderspiel ist Thomas Brogans Himmel - doch nie seine Befreiung. Als Nachtlektüre geeignet, sofern man nicht einschlafen möchte, weil einen das Buch einfach nicht ent-läßt. Warum vor dem Zubettgehen stets erst noch schnell Bananen durchgezählt werden sollten, das verrät DER BEWOHNER. Denn, einen Serienmörder als stillen Untermieter im Dachstuhl zu beherbergen ist so unwillkommen wie Geheimnisse aufdeckende Geister zu erwecken. Wer allerdings der WAHRE Fremde im eigenen Heim ist – darauf ist zu achten, und, wie viel schöner es ist, sich gegenseitig wie Geschenke zu behandeln.

Ein sehr untypischer und ungehetzter Thriller - nicht nur wegen der Perspektive, (die eines Psychopathen mit dissoziativer Identitätsstörung), sondern von fast skurrilem Stil: er ist gespickt mit recht viel makaberen Noten, schwarzem Humor, reichlich Wortwitz, und enthält darüber hinaus sogar berührende wie erschütternde Momente voller Vereinsamung und Traurigkeit… und Tote.

Schade, aus dem abgestochenen Ende hätte David Jackson so viel mehr herausholen können, als unterm Strich nur die ernüchternde Gesellschaftskritik: mit WELCHER Selbstverständlichkeit, mit welcher Gefühlskälte, Gewissenlosig- und Gleichgültigkeit so viele Menschen, völlig grundlos und nur aus Selbstsucht, andere verletzen.

Bewertung: 3,5 Sterne ⭐️⭐️⭐️ ☆

Nicht als Klapp-Brochure, sondern nur als einfaches TaBu erhältlich.

Die Hörbuch-Version als ungekürzte Lesung auf 2 MP3-CDs ist bereits erschienen.

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Ich fand es leider überhaupt nicht spannend

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Thomas ist ein Serienmörder. Aktuell ist er auf der Flucht und ihm und der Stimme in seinem Kopf, die ihn bei seinen Taten wo es geht unterstützt und ihm Gesellschaft leistet, wird ein unerwartetes Geschenk ...

Thomas ist ein Serienmörder. Aktuell ist er auf der Flucht und ihm und der Stimme in seinem Kopf, die ihn bei seinen Taten wo es geht unterstützt und ihm Gesellschaft leistet, wird ein unerwartetes Geschenk zuteil: ein leerstehendes Reihenendhaus. Und es wird noch besser, denn alle Häuser sind miteinander verbunden. So kommt Thomas an Essen, kann Duschen und findet ein neues Objekt der Begierde: Colette. Sie ist perfekt und schon bald genießt Thomas seine Spielchen mit ihr.


Es ist eine gruselige Vorstellung. Du lebst dein Leben und wirst dabei beobachtet von einem Serienkiller auf deinem Dachboden. Du ahnst nicht, dass er da ist. Es häufen sich merkwürdige Vorkommnisse – wirst du verrückt? Gibt es etwa wirklich Geister? Du hältst es einfach nicht für möglich, dass so etwas wirklich geschieht und vor allem nicht dir. Aber was, wenn es das tut?

Ich fand die Idee total interessant. Eine Frau, die von einem Serienkiller beobachtet wird, der seine Spielchen mit ihr spielt. Es war auch interessant, bis es das nicht mehr war.

Anfangs ist es noch faszinierend und gruselig, wie Thomas mit der Person in seinem Kopf interagiert, wie sie sich unterhalten und sogar streiten. Aber irgendwann wurde es einfach zu viel. Es nahm so überhand, dass es mich irgendwann nur noch genervt hat.

Genauso wie mit seinen „Streichen“. Okay, manches kann ich noch verstehen, dass man da überlegt, wie mit dem Foto ganz am Anfang, aber recht bald denkt man sich nur noch: Hallo, in den Nachrichten wird ständig über diesen Serienkiller berichtet, bei dir passieren komische Dinge, du hast sogar mal Geräusche gehört und du kommst nicht auf die Idee mal 1 und 1 zusammenzuzählen?

Was mich richtig gestört hat sind Thomas Sex-Fantasien, die fand ich einfach nur abartig und eklig. Gut, das passt zu einem Serienkiller, aber trotzdem, ich will das nicht en detail lesen!

Anfangs fand ich das Buch noch spannend, nicht wegen dem, was tatsächlich passiert ist, sondern wegen dem, was ich mir ausgemalt habe: was wird wohl passieren? Leider ist diese Spannung bald verflogen und ich habe ernsthaft überlegt, ob ich das Buch überhaupt beenden soll.

Das Ende fand ich interessant, aber auch unlogisch und das in mehreren Punkten. Die kann ich euch leider nicht detailliert darlegen, ich will ja niemanden spoilern. Aber die Idee des Endes gefiel mir sehr, besser als der Großteil des Buches, aber die Details sind es, die das Ende in meinen Augen stolpern lassen. Es ergibt für mich teilweise nicht wirklich Sinn.


Fazit: Leider war das Buch nicht meins. Ich fand die Idee mega und habe mir am Anfang so viele Szenarien ausgemalt, was wohl passieren wird, aber leider konnte es mich in der Umsetzung nicht überzeugen.
Ja, der Protagonist ist Schizophren und redet mit der Stimme in seinem Kopf, okay, aber das Problem war, dass er das für mich zu oft gemacht hat, irgendwann hat das nur noch genervt.
Zudem fand ich seine Fantasien echt eklig und und abartig, da hätten es meiner Meinung nach mehr Andeutungen auch getan.
Das Verhalten der anderen Charaktere ergibt für mich nicht immer Sinn. In den Nachrichten wird immer wieder von dem flüchtigen Serienkiller berichtet, sie bemerkten merkwürdige Dinge, aber kommen nicht auf die Idee, dass der Killer etwas damit zu tun haben könnte? Nicht ein Gedanke?
Das Ende fand ich interessant, aber leider hatte es für mich ein paar logische Fehler.

Von mir bekommt das Buch 1,5 Sterne. Ich fand es ehrlich gesagt überwiegend langweilig.

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Veröffentlicht am 02.03.2021

Subtil bösartige Geschichte

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Dieser Thriller ist wirklich absolut anders. Der Serienmörder Thomas Brogan versteckt sich vor der Polizei in einem verlassenen Reihenhaus. Hier entdeckt er, dass er über den Dachboden Zugang zu weiteren ...

Dieser Thriller ist wirklich absolut anders. Der Serienmörder Thomas Brogan versteckt sich vor der Polizei in einem verlassenen Reihenhaus. Hier entdeckt er, dass er über den Dachboden Zugang zu weiteren Häusern hat. Er beschließt, die Bewohner durch seine bösartigen und sadistischen Spielchen um den Verstand zu bringen.
Von der ersten Seite an bekommt man es mit Thomas Brogan und seinen vertreten Ansichten, die sich durch die Stimme in seinem Hirn manifestieren, zu tun. David Jackson beweist ein feines Gespür, die Figur des schizophrenen Thomas Brogan zu charakterisieren. Dem ersten Anschein nach ist er ein Serienkiller ohne Skrupel, doch im Verlauf kommt auch eine andere Seite von ihm zum Vorschein. Für mich hat der Autor es geschafft, diese gespaltene Persönlichkeit perfekt in Szene zu setzen und somit das unterschwellig böse, das in vielen Passagen mitschwingt überzeugend zu beschreiben. Mit einer Vielzahl schaurig-grausiger Vorkommnisse und Wendungen sowie sehr kurz gehaltener Kapitel konnte/wollte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Auch das Ende habe ich so nicht vorhergesehen. Allerdings endete das Buch dann doch zu abrupt. Das ist eigentlich der einzige Kritikpunkt den ich habe.
Alles in allem hat mir der Thriller, mit seiner subtil bösartigen Geschichte super gefallen. Für Leser die einen Thriller mit einer unorthodoxen Handlung und toll beschriebenem Hauptcharakter lesen wollen, denen empfehle ich dieses Buch. Ich vergebe volle 5 Sterne.