Cover-Bild Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Belletristik - Abenteuerromane
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 314
  • Ersterscheinung: 13.02.2015
  • ISBN: 9783608501483
David Whitehouse

Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek

Roman
Dorothee Merkel (Übersetzer)

Bobby Nusku fristet seine Tage damit, Haare, Kleidungsstücke und weitere Spuren seiner verschwundenen Mutter zu sammeln und zu archivieren. Er fühlt sich im Haus seines grobschlächtigen Vaters und dessen wasserstoffblonder Freundin ziemlich einsam, besonders nachdem sein einziger Freund Sunny eines Tages wie vom Erdboden verschluckt ist. Die Freundschaft zum Nachbarsmädchen Rosa und ihrer Mutter Val, die Putzfrau in einem Bücherbus ist, gibt ihm Hoffnung und macht ihm Mut, sich gegen sein Schicksal aufzulehnen. Als alles drunter und drüber geht, machen sich Val, Rosa und Bobby gemeinsam mit dem sympathischen Outlaw Joe auf eine verrückte Reise mit Vals Bücherbus quer durch England. Im Gepäck haben sie nur das Nötigste: ihre Freundschaft und eine Menge guter Bücher.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2021

Reise oder Flucht

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Vorab, das Titelbild spiegelt nicht den Inhalt wieder. So farbig und fröhlich ist das Leben der Hauptpersonen in diesem Buch nicht.
Eigentlich gibt es gar keine heile und glückliche Welt. Nicht für Bobby ...

Vorab, das Titelbild spiegelt nicht den Inhalt wieder. So farbig und fröhlich ist das Leben der Hauptpersonen in diesem Buch nicht.
Eigentlich gibt es gar keine heile und glückliche Welt. Nicht für Bobby Nusku, der unter seinem gewalttätigen Vater leidet und sich in den brüchigen Trost flüchtet, Erinnerungsstücke an seine Mutter zu archivieren.

Sein Freund Sunny will unbedingt ein Cyborg werden und verletzt sich mit Hilfe von Bobby immer wieder absichtlich um möglich viel Metall in seinen Körper zu bekommen. Sunnys letzter Plan ist eine Metallplatte im Schädel, deswegen stürzt er sich von einem Baugerüst in die Tiefe.

Dann sind da noch Rosa und ihre Mutter Val. Rosa hat leicht autistische Züge und ist in der Schule immer wieder Mobbingopfer, genau wie es Bobby erlebt. Nach einer besonders brutalen Prügelattacke seines Vaters kümmert sie Val um den Jungen, das führt zu hässlichen Gerüchten, wie überhaupt die Umwelt diesen Menschen nur Übles will.

Eine Kurzschlussreaktion bringt Val dazu, den Bücherbus, den sie regelmäßig putzt, zu stehlen und mit den beiden Kindern zu flüchten. Diese Zeit auf der Flucht wird fast die schönste Zeit der kleinen Ersatzfamilie. Val liest den Beiden vor und erschließt ihnen die Welt der Literatur, sie erleben Abenteuer, finden Trost und Freundschaft. Unterwegs gabeln sie noch einen Mann auf, der als Verbrecher von der Polizei gesucht wird. Immer auf der Flucht vor der Polizei, die Val inzwischen wegen Kidnappings sucht, wird die Lage immer schwieriger. Auch wenn der Polizist, der den Bus letztendlich vor den Klippen stellt, viel Mitgefühl zeigt, ist das Ende der Flucht unausweichlich.

Die letzte Szene steht übrigens am Anfang, sie erinnert sehr an die Schlusseinstellung von „Thelma und Louise“ und legt den melancholisch traurigen Grundton des Romans fest. Mir persönlich war das einfach zu viel Elend, zu viel Brutalität und Bosheit, auch wenn es immer wieder durch den exzellenten Stil des Autors gemildert wird.

Nach Klappentext, Titel und Umschlagillustration hatte ich ein anderes Buch erwartet, vielleicht erklärt das einen Teil der Enttäuschung.

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Veröffentlicht am 14.10.2020

Herzzerreißend schön

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Dieses Buch berührt in so vielerlei Hinsicht das Herz. Es ist tragisch, traurig, haarsträubend, gleichzeitig aber auch hoffnungsvoll, abenteuerlich, liebevoll, magisch… Kurz gesagt: herzzerreißend schön. ...

Dieses Buch berührt in so vielerlei Hinsicht das Herz. Es ist tragisch, traurig, haarsträubend, gleichzeitig aber auch hoffnungsvoll, abenteuerlich, liebevoll, magisch… Kurz gesagt: herzzerreißend schön. Ich habe jedes Detail dieser verrückten Reise mit dem gestohlenen Bücherbus genossen. Die Charaktere sind so fantasie- und liebevoll dargestellt, dass man sie trotz oder vielmehr wegen ihrer kleinen Eigenheiten und Fantastereien ins Herz schließen muss. Da wäre zum Beispiel der 12-jährige Bobby Nusku, der versucht, den Verlust seiner Mutter und die fehlende Geborgenheit und Sicherheit in seinem Leben zu verarbeiten, indem er akribisch alle noch erhaltenen Erinnerungsstücke seiner Mutter archiviert, aber auch haarklein dokumentiert, wer aus seinem nahen Umfeld was seit ihres Verschwindens getan hat – in der Hoffnung, seiner Mutter einen leichteren Einstieg nach ihrer Rückkehr zu ermöglichen. Nachdem sein einziger Freund von heute auf morgen wegzieht, lernt er Rosa und ihre Mutter Val kennen, die Putzfrau in einem Bücherbus ist. Bei ihr findet er seit langer Zeit eine Zuflucht vor der Gewalt und Trostlosigkeit in seinem Leben. Auch Val und Rosa blühen durch die Freundschaft auf. Als Bobby wieder einmal von seinem Vater geschlagen wird, setzt Val alles daran, ihn zu beschützen. Gemeinsam klauen sie den Bücherbus und starten eine abenteuerliche Reise quer durch England. Schon bald werden sie von der Polizei verfolgt und sind in allen Medien zu sehen. Aufgrund der Entführung Bobbys, aber auch, weil sich ihnen der geheimnisvolle Outlaw Joe anschließt. Im Gepäck haben sie nur das Nötigste: ihre Freundschaft und eine Menge guter Bücher.
Das i-Tüpfelchen dieses tollen Romans ist für mich die Liebe zur Literatur und zu den Klassikern unter den Kinderbüchern, die immer wieder deutlich wird. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 23.09.2020

Bücher sind das Leben

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..."Es gibt nicht nur den Teil den du liest. Sie fangen schon vorher an. Und sie gehen danach weiter [...]Du nimmst nur für ein paar Seiten daran Teil, für die Dauer eines winzigen, aus der Zeit geschnittenen ...

..."Es gibt nicht nur den Teil den du liest. Sie fangen schon vorher an. Und sie gehen danach weiter [...]Du nimmst nur für ein paar Seiten daran Teil, für die Dauer eines winzigen, aus der Zeit geschnittenen Fensters "

(aus dem Buch S.138)

Ein herzerwärmendes Buch aber ganz anders als ich es mir dachte. Als ich das Cover sah und den Klappentext gelesen habe dachte ich, dies ist ein nettes Buch mit viel britischem Humor, das man eben im Urlaub weg lesen kann. Dieses Buch ist aber viel tiefgründiger.
Es geht um Bobby dessen Freund eines Tages umzieht und er keine anderen Freunde hat. Da begegnet ihm das Mächen Rosa und ihre Mutter Val. Gemeinsam machen Sie sich auf die Reise mit einem Bücherbus.

Was sich so locker anhört ist aber eigentlich bedrückend. Bobbys Vater misshandelt Bobby und kümmert sich sonst nicht, Rosa ist geistig eingeschränkt (es wird nie erzählt was genau aber vermutlich Trisomie 21) und alle haben im Buch ihre ganz eigenen Probleme. Später kommt noch der Outlaw Joe hinzu der selbst einiges aus der Vergangenheit mit sich herum trägt.
Sehr liebenswerte Charaktere die zeigen wie viel die Kraft und Liebe einer Familie und Freunden vermag.
Einiges ist etwas überspitzt erzählt aber nie vorbei an der Realität.
Ein tolles Buch dem ich 4.5 Sterne gebe, da der mittelteil kurzfristig etwas zäh war.

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Bücher... Bücher... Bücher....

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Diese Geschichte einer verrückten Irrfahrt mit einem gestohlenen Büchereibus quer durch Großbritannien hat mich regelrecht verzaubert. Dabei dauerte es einige Zeit, ehe ich richtig hinein gefunden habe, ...

Diese Geschichte einer verrückten Irrfahrt mit einem gestohlenen Büchereibus quer durch Großbritannien hat mich regelrecht verzaubert. Dabei dauerte es einige Zeit, ehe ich richtig hinein gefunden habe, denn anfangs war ich gelegentlich etwas irritiert und verstand gar nicht mehr, was mir dieses Buch hatte so lesenswert erscheinen lassen. Jedoch hat sich das Durchhalten gelohnt und zuerst Unverständliches löste sich durch die richtigen Puzzleteilchen am rechten Platz auf und bildete ein schönes Wort-Gemälde.
Bobby Nusku verliert erst seine Mutter und dann seinen besten Freund. Das Verhältnis zu seinem grobschlächtigen Vater und dessen wasserstoffblonder Freundin ist sehr lieblos. Ganz anders ist hingegen die Beziehung von Val, Putzfrau in einem Büchereibus und in der Nachbarschaft der Nuskus wohnend, zu ihrer geistig etwas behinderten Tochter Rosa. Einige unschöne Vorkommnisse veranlassen Bobby, Val und Rosa, begleitet von Hund "Bert", sich im bewussten Büchereibus aus dem Staub zu machen. Unterwegs begegnet ihnen "Joe-Joe", ein Mann mit einem geheimnisvollen Vorleben. Es hat mir Spaß gemacht, sie auf ihrer an Abenteuern wahrlich nicht armen Reise mit der gestohlenen Bibliothek zu begleiten und durch die daraus erwähnten Schätze an viele früher gern gelesene Bücher erinnert zu werden wie beispielsweise "Tom Sawyers Abenteuer" und "Huckleberry Finns Abenteuer" von Mark Twain, Frances Hodgson Burnetts "Der geheimnisvoller Garten", Jonathan Swifts "Gullivers Reisen", Herman Melvilles "Moby Dick", die Narnia- und Potter- Bände
und natürlich Antoine de Saint Exupérys "Der kleine Prinz".

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Veröffentlicht am 02.02.2018

Bücherbus

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Bobby Nusku fristet seine Tage damit, Haare, Kleidungsstücke und weitere Spuren seiner verschwundenen Mutter zu sammeln und zu archivieren. Im Haus seines grobschlächtigen Vaters fühlt er sich ...

Bobby Nusku fristet seine Tage damit, Haare, Kleidungsstücke und weitere Spuren seiner verschwundenen Mutter zu sammeln und zu archivieren. Im Haus seines grobschlächtigen Vaters fühlt er sich nicht geliebt, erst die Freundschaft zum Nachbarsmädchen Rosa und ihrer Mutter Val, die Putzfrau in einem Bücherbus ist, gibt ihm Hoffnung, sich gegen sein Schicksal aufzulehnen. Als alles drunter und drüber geht, machen sich Val, Rosa und Bobby gemeinsam auf eine verrückte Reise mit Vals Bücherbus quer durch England.

Eine Geschichte, die mich berührt und unterhalten hat. Bobby ist ein unglaubliches Kind, welches von vielen missverstanden wird. Aber zum Glück hat er Val.
Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, aber trotzdem unterhaltsam. Bisher las ich noch nicht so viel Bücher mit solcher Wortwahl.