Cover-Bild Der Gesang der Flusskrebse
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11,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Hörbuch Hamburg
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 22.07.2019
  • ISBN: 9783844921564
Delia Owens

Der Gesang der Flusskrebse

Luise Helm (Sprecher), Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

»Ein Debüt mit durchschlagendem Erfolg« The Wall Street Journal

Die Geschichte einer eigenwilligen Außenseiterin – einfühlsam und packend gelesen von Luise Helm

In den 1960er-Jahren schwirren viele Gerüchte über Kya Clark durch die ruhige Küstenstadt Barkley Cove. Isoliert lebt sie im Marschland mit seinen Salzwiesen, Sandbänken, Buchten. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Zwei junge Männer werden auf die wilde Schöne aufmerksam, und Kya öffnet sich einem neuen Leben – mit dramatischen Folgen. Als einer der beiden tot aufgefunden wird, sind sich die Bewohner sicher: Das »Marschmädchen« ist schuld.

Delia Owens erzählt intensiv und atmosphärisch davon, dass wir für immer die Kinder bleiben, die wir einmal waren. Und den Geheimnissen und der Gewalt der Natur nichts entgegensetzen können.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2022

Eintauchen in eine andere Welt

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In "Der Gesang der Flusskrebse" wird die Geschichte der eigenwilligen Außenseiterin Kya Clark erzählt, die in der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove nur das "Marschmädchen" genannt wird und über die viele ...

In "Der Gesang der Flusskrebse" wird die Geschichte der eigenwilligen Außenseiterin Kya Clark erzählt, die in der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove nur das "Marschmädchen" genannt wird und über die viele Gerüchte im Umlauf sind. Kya lebt isoliert im Marschland und kennt dort jeden Stein, jeden Seevogel, jede Muschel und jede Pflanze. Als zwei junge Männer auf die schöne Kya aufmerksam werden, öffnet sie sich einem neuen Leben. Als einer der beiden tot aufgefunden wird, sind sich die Bewohner von Barkley Cove sicher: Das "Marschmädchen" ist schuld.
Kyas Leben wird chronologisch ab ihrer Kindheit erzählt und es werden immer wieder Szenen des Mordfalls im Jahr 1969 eingeschoben, bis beide Erzählstränge zusammentreffen.
Ich habe sehr mit Kya mitgelitten, als sie in ihrer Kindheit nach und nach von ihrer Familie verlassen wurde und irgendwann allein im Marschland zurück geblieben ist und war gleichzeitig fasziniert, wie sie es mit dem Wohlwollen einiger Leute geschafft hat, sich ihr Leben aufzubauen. Obwohl ich große Sympathien für Kya hatte, war ich mir bis zum Schluss unsicher, ob sie an dem Mord beteiligt war oder nicht.
Dank der Sprecherin Luise Helm, die eine sehr angenehme Erzählstimme hat und die Geschichte sehr einfühlsam wiedergegeben hat, konnte ich super folgen und bin von der ersten Minute an völlig in die Geschichte abgetaucht.
Das Cover wurde ebenfalls perfekt gewählt für diese so bildgewaltig erzählte Geschichte. Definitiv ein Jahreshighlight von mir.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

gelungene Komposition aus Naturbetrachtungen, Gesellschaftskritik, Liebe und Rache

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Als Kind wird Kya nach und nach von ihrer Mutter, älteren Geschwister und dem gewalttätigen, trunksüchtigen Vater in ihrer schäbigen Behausung in der Marsch zurückgelassen. Kya bleibt mit ihren Sorgen ...

Als Kind wird Kya nach und nach von ihrer Mutter, älteren Geschwister und dem gewalttätigen, trunksüchtigen Vater in ihrer schäbigen Behausung in der Marsch zurückgelassen. Kya bleibt mit ihren Sorgen und Ängsten allein und muss alles mit sich selbst ausmachen. Neben der normalen Entwicklung muss sie dazu weitere schwierige Situationen meistern, wo externe Hilfe angebracht wäre.
Bereits sehr früh zeigt sich, dass sie ein Außenseiter ist und als solcher auch so behandelt wird. Kya’s erste Erfahrungen mit Menschen sind sehr negativ – als Abschaum wird sie gemieden, andere Kinder hänseln sie als Marschmädchen und machen sich über sie lustig. Instinktiv macht Kya alles richtig, in dem sie sich zurückzieht um sich zu schützen. Ihre Freunde sind die Tiere und die wilde Natur – hier fühlt sie sich wohl und sicher.
Der Tankwart Jumpin und seine Frau Mabel, die beide selbst nicht so viel besitzen, haben Mitgefühl für Kya. Ihre Idee des Tauschhandels als Unterstützung hilft selbiger, ihr Gesicht zu wahren indem sie für ihr Auskommen arbeitet und nicht auf Almosen angewiesen ist.
Tate, ein Freund ihres größeren Bruders, nähert sich ihr behutsam, gewinnt ihr Vertrauen, lehrt sie lesen und weitere Dinge, letztendlich auch die Liebe - bis er sie für sein Studium verlässt und Kya dadurch wieder einen herben Verlust erfahren lässt. Obwohl von Menschen enttäuscht, hat sie durch ihn die zwischenmenschliche Beziehung erfahren, die ihr nun fehlt und die sie in dem gutaussehenden Sunnyboy Chase zu ersetzen sucht. Als Chase tot aufgefunden wird, sind alle überzeugt, dass dafür nur das Marschmädchen verantwortlich ist…

Delia Owens ist mit diesem Buch eine wundervolle Komposition aus Naturbetrachtungen, Gesellschaftskritik, Liebe und Rache gelungen.
Sehr gut sind neben der Haupthandlung die gesellschaftlichen Grenzen dieser Zeit dargestellt – die Abgrenzung von schwarz und weiß, arm und reich. Oft sind es nur kleine Abschnitte, die wie nebenbei die grausamen Auswüchse davon behandeln.
Mein erster Impuls des Unverständnisses, wie gerade eine Mutter ihre Kinder zurücklassen kann, wird im Verlauf der Handlung sehr tragisch nachvollziehbar erklärt.
Spektakulär sind meiner Meinung nach auch die Schilderungen zu Kya’s Beobachtungen in der Natur, die von viel Kenntnis der Autorin diesbezüglich zeugen. Ich könnte mir aber vorstellen, das einigen Lesern dies vor dem Hintergrund der eigentlichen Handlung zu ausführlich ist.
Teilweise sind die Passagen mit den Gedichten recht langatmig – ein Vorteil war für mich dabei, dass ich das Hörbuch hatte, im Buch hätte ich es sicher überlesen…
Im Ganzen ist „Der Gesang der Flusskrebse“ ein sehr gelungenes Buch, für das man sich jedoch Zeit nehmen sollte.

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Veröffentlicht am 08.09.2022

Die Geschichte von Kya, dem Marschmädchen

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„Am Morgen des 30. Oktober 1969 lag die Leiche in dem Sumpf, der sie sich bald lautlos, gelassen einverleibt hätte. Für alle Zeiten verborgen…“

Kya ist gerade mal sechs Jahre alt, als das Leben unerbittlich ...

„Am Morgen des 30. Oktober 1969 lag die Leiche in dem Sumpf, der sie sich bald lautlos, gelassen einverleibt hätte. Für alle Zeiten verborgen…“

Kya ist gerade mal sechs Jahre alt, als das Leben unerbittlich zuschlägt. Die Tür knallt zu, Ma hat die Hütte verlassen. Und nicht nur die Hütte, sie hat Kya verlassen, schaut nicht mal zurück. Niemand sprach je darüber, Pa schon gar nicht. Auch er wird gehen, später erst, aber doch ist Kya dann alleine, ganz auf sich gestellt. Sie lebt in den Sümpfen North Carolinas, das Marschmädchen wird sie genannt. Im nahen Örtchen Barkely Cove wird sie gemieden, lediglich ein älteres Paar steht zu ihr, kauf ihr ihre selbst gesammelten Muscheln ab. So verdient sie ein wenig Geld. Sie lebt zurückgezogen und fühlt sich in den Sümpfen am wohlsten. Hier kennt sie jeden Halm, jeden Stein, jedes Tier.

„Der Gesang der Flusskrebse“ ist eine zu Herzen gehende, tieftraurige, aber wunderschöne Erzählung. Die Geschichte eines Mädchens, das schon in jungen Jahren zur Außenseiterin wurde. Von den Erwachsenen verlassen, muss sie selber ihren Weg finden. Und den findet sie in der Natur. In Tate hat sie einen Freund, auch er ist sehr naturverbunden und eines Tages geht auch er fort. Zwar verspricht er, wiederzukommen, aber es vergehen Jahre ohne ihn. Und dann kommt Chase, der ihr den sprichwörtlichen Himmel auf Erden verspricht…

Luise Helm hat mit ihrer warmen, ausdrucksstarken Stimme das Marschmädchen sehr lebendig werden lassen. Das Hörbuch hat seinen ganz besonderen Reiz, die Stimmungen, die Stille – all das habe ich direkt gespürt. Kyas Einsamkeit, die Melancholie, aber auch ihren Überlebenswillen.

Das sechsjährige Mädchen wird erwachsen, wird zur Frau. Die bildgewaltige Erzählung ist voller Kraft und Magie. Zauberhaft und ursprünglich mit einem sehr überraschenden Ende, das aber wiederum genau zu Kya passt.

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Veröffentlicht am 30.08.2022

Starke Persönlichkeit

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Die kleine Kya sieht zu, wie ihre Mutter das Elternhaus verlässt, ohne ein einziges zurückzuschauen. Da ist sie 6 Jahre alt.
Nach und nach verlassen auch all ihre älteren Geschwister die armselige Hütte ...

Die kleine Kya sieht zu, wie ihre Mutter das Elternhaus verlässt, ohne ein einziges zurückzuschauen. Da ist sie 6 Jahre alt.
Nach und nach verlassen auch all ihre älteren Geschwister die armselige Hütte im Marschland von North Carolina. Kya bleibt allein zurück mit ihrem gewalttätigen, alkoholkranken Vater, der dann auch eines Tages ohne ein Wort weggeht.
Kya ist eine Kämpferin, sie lebt vom Erlös gesammelter Muscheln und überlebt sogar die kalten Winter. Von der Dorfgemeinschaft bleibt sie ausgeschlossen. 
Kya lebt völlig im Einklang mit der Natur, mit der sie sich intensiv auseinandersetzt. Hier findet sie seelischen Halt, auch als ihre erste Liebe zu einer großen Enttäuschung wird.
Kya ist zu einer attraktiven, jungen Frau herangewachsen, als ihr ein Mord angehängt wird. Jetzt zeigt sich, wie stark ihre soziale Isolation tatsächlich ist. 
Man fragt sich, wie bei so schwachen Indizien verbunden mit der starken Abneigung von so vielen Menschen eine faire Verhandlung überhaupt zustande kommen kann. 
Der Mordprozess ist eine spannende Wendung in diesem Roman, der bis zu diesem Zeitpunkt in erster Linie die Emotionen des Lesers berührt hat.
Luise Helm hat dieses Hörbuch eingelesen. Sie fasziniert durch einen facettenreichen Vortrag, der auch die feinsten Stimmungen Kyas einfängt. Emotionen sind generell das Pfund, mit dem die Autorin wuchert. Das tapfere kleine Mädchen, die nach menschlichen Beziehungen hungernde junge Frau und die brillante autodidaktische Naturwissenschaftlerin: Kya wächst einem in allen Lebenssituationen ans Herz.

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Veröffentlicht am 08.08.2022

Ein Roman, der der Natur des Marschlandes die Aufmerksamkeit widment, die sie verdient

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Unter dem Titel "Der Gesang der Flusskrebse" konnte ich mir zunächst nicht sonderlich viel vorstellen. Und als ich dann im Klappentext las, dass es um einen Mord geht, war ich erst mal abgeschreckt, da ...

Unter dem Titel "Der Gesang der Flusskrebse" konnte ich mir zunächst nicht sonderlich viel vorstellen. Und als ich dann im Klappentext las, dass es um einen Mord geht, war ich erst mal abgeschreckt, da ich für Thriller und Krimis im Moment nicht so leicht zu begeistern bin. Nachdem ich nun aber so viel Gutes über das Buch gehört und dann auch noch gesehen hatte, dass das Hörbuch von Luise Helm gelesen wird, wollte ich es doch einmal ausprobieren. Und es hat sich gelohnt!

Abgelegen, mitten im Marschland lebt Kya, das von den meisten Bewohnern des nahe gelegenen Ortes Barckley Cove nur "das Marschmädchen" genannt wird. Man erfährt durch ihre Augen, wie wundervoll die Natur an diesem Ort ist und es wird deutlich, dass Delia Owens von Fach ist. Gekonnt werden ökologische Zusammenhänge einfach beschrieben und in ihrer Schönheit und Besonderheit dargestellt. Das hat mir persönlich sehr gut gefallen, aber ich denke, dass man auch mit weniger biologischem Interesse nicht davon erschlagen wird bzw. womöglich etwas von der Faszination des Lebens angesteckt werden kann. Im Laufe des Buches wird überdies der Mord näher unter die Lupe genommen. Es gibt so gesehen zwei Erzählstränge: den über Kyas Leben (der eine größere Zeitspanne umfasst) und die Aufklärung des Mordes. Beide Stränge treffen sich im letzten Drittel des Buches dann und werden gemeinsam zum Ende erzählt. Der Erzählstil ist wirklich angenehm und hat mich schnell in den Bann gezogen, so dass ich innerhalb weniger Tage das gesamte Buch gehört hatte.

Luise Helm liest auch hier wieder gekonnt und für meinen Geschmack unglaublich gut passend für die ruhigen Schilderungen der Natur. Sie ist eine tolle Besetzung für diesen Roman, den ich äußerst gerne als Hörbuch empfehlen mag.

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