Cover-Bild Der Gesang der Flusskrebse
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hörbuch Hamburg
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 26.07.2019
  • ISBN: 9783957131775
Delia Owens

Der Gesang der Flusskrebse

2 CDs
Luise Helm (Sprecher), Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

»Ein Debüt mit durchschlagendem Erfolg« The Wall Street Journal

Die Geschichte einer eigenwilligen Außenseiterin – einfühlsam und packend gelesen von Luise Helm

In den 1960er-Jahren schwirren viele Gerüchte über Kya Clark durch die ruhige Küstenstadt Barkley Cove. Isoliert lebt sie im Marschland mit seinen Salzwiesen, Sandbänken, Buchten. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Zwei junge Männer werden auf die wilde Schöne aufmerksam, und Kya öffnet sich einem neuen Leben – mit dramatischen Folgen. Als einer der beiden tot aufgefunden wird, sind sich die Bewohner sicher: Das »Marschmädchen« ist schuld.

Delia Owens erzählt intensiv und atmosphärisch davon, dass wir für immer die Kinder bleiben, die wir einmal waren. Und den Geheimnissen und der Gewalt der Natur nichts entgegensetzen können.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2019

Eines der schönsten Bücher, die ich in letzter Zeit gehört habe.

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Die Geschichte beginnt, als Kya (gesprochen: Kaja) 6 Jahre alt ist und noch eine Familie hat. Mutter, Vater und vier ältere Geschwister leben mit ihr in einer kleinen Hütte im Sumpf. Das Marschland von ...

Die Geschichte beginnt, als Kya (gesprochen: Kaja) 6 Jahre alt ist und noch eine Familie hat. Mutter, Vater und vier ältere Geschwister leben mit ihr in einer kleinen Hütte im Sumpf. Das Marschland von North Carolina ist nicht wirklich lebenswert, dort hausen die Ausgestoßenen und Randfigutren der Gesellschaft. Aber trotzdem könnte es schön sein, für die kleine Kya, die mit Silbermöwen, Graureihern und Flußkrebsen aufwächst. Bis ihre Mutter die Familie verlässt und ihre Kinder beim gewalttätigen Vater zurücklasst. Die Geschwister, alle älter und selbstständiger gehen auch. So bleibt Kya allein zurück, denn der Vater ist ob abwesend und selbst wenn er in der Hütte ist, mehr Belastung als Hilfe.
Kya wächst heran und lebt im vollkommenen Einklang mit dem Marschland. Einsam, schüchtern, ängstlich und doch voller Wissensdurst entwickelt sie sich zu einer Frau. Viele Wendungen und Ereignisse hätte ich so nicht erwartet, deshalb werde ich hier nicht auf den Verlauf der Handlung eingehen. Ich habe mit Kya gelitten, mich mit ihr gefreut und sie mit jedem Kapitel mehr bewundert.
Diese Geschichte ist fast ein Märchen, die bildhafte Sprache so gewaltig (und doch hauchzart), dass ich nicht aufhören konnte zuzuhören. Luise Helm macht ihre Sache großartig, sie liest jede Figur anders und haucht den langen Beschreibungen des Marschlandes Leben ein.
Eine absolute Leseempfehlung für alle, die Geschichten (und seien sie fiktiv) über interessante und einzigartige Menschen mögen.

Veröffentlicht am 02.10.2019

poetisch

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Die kleine Kya beobachtet eines Morgens ihre Mutter, wie diese ihre Familie verlässt. Sie spürt sofort, dass dies schlimme Folgen für sie und ihre Familie haben wird. Jahrelang hofft sie, dass ihre Mutter ...

Die kleine Kya beobachtet eines Morgens ihre Mutter, wie diese ihre Familie verlässt. Sie spürt sofort, dass dies schlimme Folgen für sie und ihre Familie haben wird. Jahrelang hofft sie, dass ihre Mutter zurückkommt. Die älteren Geschwister verlassen bald auch die trostlose Behausung im Marschland und selbst der Vater gibt die Fürsorge für seine kleinste Tochter auf.

Es war traurig mit anzusehen, wie dieses kleine Mädchen ums Überleben kämpft. Ganz unverschuldet muss sie dieses Verlassensein ertragen und bewältigen. Durch diese absolute Einsamkeit fällt ihr sogar das Sprechen schwer, da sie es fast nie nutzen und üben kann.

Ich finde, diese traurig schöne Geschichte besticht zum einen durch die vielfältige Beschreibung und Beobachtung der Natur und der Lebewesen. Und zum anderen durch die wenigen, vorsichtig geschlossenen Freundschaften, die Kya doch aufbauen kann. Diese Menschen bereichern ihr Leben und die Freundschaften sind dauerhaft.

Die Hörbuch-Sprecherin Luise Helm bringt die Geschichte sehr gut und stimmig rüber. Ihre Sprech- und Betonungsweise passt immer, es wird sogar mal eine Textpassage gesungen. Ein wirklich besonderes Debüt: wunderbar erzählt mit klug ausgearbeiteten Persönlichkeiten und viel Liebe zur Natur.

Veröffentlicht am 01.10.2019

Großartig!

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INHALT:
Chase Andrews stirbt, und die Bewohner der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove sind sich einig: Schuld ist das Marschmädchen. Kya Clark lebt isoliert im Marschland mit seinen Salzwiesen und Sandbänken. ...

INHALT:
Chase Andrews stirbt, und die Bewohner der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove sind sich einig: Schuld ist das Marschmädchen. Kya Clark lebt isoliert im Marschland mit seinen Salzwiesen und Sandbänken. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Als zwei junge Männer auf die wilde Schöne aufmerksam werden, öffnet Kya sich einem neuen Leben – mit dramatischen Folgen. Delia Owens erzählt intensiv und atmosphärisch davon, dass wir für immer die Kinder bleiben, die wir einmal waren. Und den Geheimnissen und der Gewalt der Natur nichts entgegensetzen können.

MEINUNG:
Der Gesang der Flusskrebse sprach mich zunächst nicht sonderlich an, obwohl diese düstere du gleichzeitig mit Licht umgegebene Cover sehr anziehend fand. So richtig wusste ich nicht, wohin die Geschichte führen würde, aber mich reizte zu erfahren wie Kya sich allein durchschlägt.

Die Geschichte beginnt Anfang der 1950er Jahre, wo Kyas Mutter die Familie von heute auf morgen verlässt und damit auch ihre Familie zerbricht. Die älteren Geschwister von Kya fliehen dann ebenfalls und lassen Kya als Jüngste bei ihrem Vater zurück, der alkoholabhängig und gewalttätig ist. Das geht solange gut, bis ein Brief der Mutter eintrifft und auch der Vater für immer verschwindet und die 6-jährige Kya allein zurücklässt.

Nach heutigen (deutschen) Maßstäben wäre sowas wohl schlicht undenkbar, doch Kya verschwindet praktisch unter dem Radar. Als schwarzes Mädchen ist es zu dieser Zeit in North-Carolina, einem der Südstaaten, möglich einfach zu verschwinden. Dazu trägt auch bei, dass Kya sehr abgelegen in den Marschlanden wohnt. Die Autorin beschreibt die Landschaft und deren Flora und Fauna sehr bildhaft und spiegelt ihre Leidenschaft dafür in Kya wider, denn diese verbringt ihre Zeit damit die Natur zu entdecken und legt eine große Sammlung ihrer Funde bei sich an. Kya braucht trotzdem Verbündete, um sich selbst versorgen zu können und erweist da schon als junges Mädchen sehr viel Geschäftssinn. Natürlich ahnen diese Leute etwas, aber man versucht sie zu decken. Ansonsten lebt sie sehr einsam und zurückgezogen.
Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Der eine Strang beginnt 1952 und umfasst die Geschichte und das Heranwachsen von Kya und der zweite Strang beginnt 1969 mit dem Mord an Chase Andrews, der von der hiesigen Polizei aufgeklärt wird und für den schlussendlich Kya als Verdächtige festgenommen wird. Dies geht dann in eine Gerichtsverhandlung über und es stellt sich die Frage, was nun wirklich passiert ist. Beide Zeitstränge nähern sich dann langsam an. Mein Herz hat Kya schnell gewonnen und ich fieberte mit ihr, dass der Prozess für sie gut ausgehen möge, denn die Beweise sind sehr erdrückend und verschmähte/ enttäuschte Liebe liegt als Motiv klar auf der Hand.

Das Ende schließlich ist zwar so wie es sich viele Leser sicher gewünscht haben, aber ich finde, man muss hier zwischen Recht und moralischer Gerechtigkeit schon unterscheiden. Ich denke, man lässt sich hier schnell verleiten mehr nach der moralischen Gerechtigkeit zu gehen. Ich finde das Ende durchaus diskussionswürdig und bin für mein Empfinden damit nicht 100% zufrieden, denn dies ist eigentlich eine Geschichte, die zeigt wie hart das Leben sein kann und daher finde ich das Ende nicht konsequent genug, wie der Rest der Geschichte.

FAZIT:
Der Gesang der Flusskrebse war für mich trotz des Endes, welches ich als durchaus diskutierfähig erachte, ein wahres Highlight für mich. Besonders beeindruckt hat mich, wie Kya seit sie 6 Jahre alt ist, von Eltern und Geschwistern verlassen groß geworden ist und die Liebe zur Natur, die durch jedes Wort und jede Seite in diesem Buch dringt. Als Hörbuch war es ein großer Genuss!

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 22.09.2019

Ein Leben im Marschland

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Was für eine rührende mitreißende Geschichte.
Die amerikanische Schriftstellerin Delia Owens hat mit ihrem Roman „Der Gesang der Flusskrebse“ ein besonders gutes Werk geschaffen.
Das Hörbuch wird von ...


Was für eine rührende mitreißende Geschichte.
Die amerikanische Schriftstellerin Delia Owens hat mit ihrem Roman „Der Gesang der Flusskrebse“ ein besonders gutes Werk geschaffen.
Das Hörbuch wird von Luise Helm mit Gefühl gesprochen
Der Roman beginnt in den 50er Jahren.
Kyas Familie wohnt im Marschland in der Nähe der Küstenstadt Barkley Cove.
Der Vater ist ein Trinker und Schläger. Es ist erschütternd wie es Kya ergeht.
Sie bleibt als sechsjährige allein im Marschland zurück. Sie wird als Marschlandmädchen verschmäht. Es gibt nur wenige Bewohner die ihr ein wenig helfen. Sie fühlt sich von allen Verlassen. Sie lernt viel von dem Beobachten der Tieren

Wunderschön bildhaft wird die Landschaft, die Natur und die Tierwelt gezeichnet.
Die Autorin versteht es den Leser zu fesseln. Z
Der Roman ist eine ungeheuer spannende, manchmal traurige Lektüre.

Veröffentlicht am 15.09.2019

gelungene Komposition aus Naturbetrachtungen, Gesellschaftskritik, Liebe und Rache

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Als Kind wird Kya nach und nach von ihrer Mutter, älteren Geschwister und dem gewalttätigen, trunksüchtigen Vater in ihrer schäbigen Behausung in der Marsch zurückgelassen. Kya bleibt mit ihren Sorgen ...

Als Kind wird Kya nach und nach von ihrer Mutter, älteren Geschwister und dem gewalttätigen, trunksüchtigen Vater in ihrer schäbigen Behausung in der Marsch zurückgelassen. Kya bleibt mit ihren Sorgen und Ängsten allein und muss alles mit sich selbst ausmachen. Neben der normalen Entwicklung muss sie dazu weitere schwierige Situationen meistern, wo externe Hilfe angebracht wäre.
Bereits sehr früh zeigt sich, dass sie ein Außenseiter ist und als solcher auch so behandelt wird. Kya’s erste Erfahrungen mit Menschen sind sehr negativ – als Abschaum wird sie gemieden, andere Kinder hänseln sie als Marschmädchen und machen sich über sie lustig. Instinktiv macht Kya alles richtig, in dem sie sich zurückzieht um sich zu schützen. Ihre Freunde sind die Tiere und die wilde Natur – hier fühlt sie sich wohl und sicher.
Der Tankwart Jumpin und seine Frau Mabel, die beide selbst nicht so viel besitzen, haben Mitgefühl für Kya. Ihre Idee des Tauschhandels als Unterstützung hilft selbiger, ihr Gesicht zu wahren indem sie für ihr Auskommen arbeitet und nicht auf Almosen angewiesen ist.
Tate, ein Freund ihres größeren Bruders, nähert sich ihr behutsam, gewinnt ihr Vertrauen, lehrt sie lesen und weitere Dinge, letztendlich auch die Liebe - bis er sie für sein Studium verlässt und Kya dadurch wieder einen herben Verlust erfahren lässt. Obwohl von Menschen enttäuscht, hat sie durch ihn die zwischenmenschliche Beziehung erfahren, die ihr nun fehlt und die sie in dem gutaussehenden Sunnyboy Chase zu ersetzen sucht. Als Chase tot aufgefunden wird, sind alle überzeugt, dass dafür nur das Marschmädchen verantwortlich ist…

Delia Owens ist mit diesem Buch eine wundervolle Komposition aus Naturbetrachtungen, Gesellschaftskritik, Liebe und Rache gelungen.
Sehr gut sind neben der Haupthandlung die gesellschaftlichen Grenzen dieser Zeit dargestellt – die Abgrenzung von schwarz und weiß, arm und reich. Oft sind es nur kleine Abschnitte, die wie nebenbei die grausamen Auswüchse davon behandeln.
Mein erster Impuls des Unverständnisses, wie gerade eine Mutter ihre Kinder zurücklassen kann, wird im Verlauf der Handlung sehr tragisch nachvollziehbar erklärt.
Spektakulär sind meiner Meinung nach auch die Schilderungen zu Kya’s Beobachtungen in der Natur, die von viel Kenntnis der Autorin diesbezüglich zeugen. Ich könnte mir aber vorstellen, das einigen Lesern dies vor dem Hintergrund der eigentlichen Handlung zu ausführlich ist.
Teilweise sind die Passagen mit den Gedichten recht langatmig – ein Vorteil war für mich dabei, dass ich das Hörbuch hatte, im Buch hätte ich es sicher überlesen…
Im Ganzen ist „Der Gesang der Flusskrebse“ ein sehr gelungenes Buch, für das man sich jedoch Zeit nehmen sollte.