Cover-Bild Der Abgrund in dir
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 29.08.2018
  • ISBN: 9783257070392
Dennis Lehane

Der Abgrund in dir

Steffen Jacobs (Übersetzer), Peter Torberg (Übersetzer)

Rachel Childs hat alles, was man sich erträumt: ein Leben ohne finanzielle Sorgen, einen liebevollen Ehemann. Doch im Bruchteil einer Sekunde macht ausgerechnet dieser Mann ihr Leben zu einer Farce aus Betrug, Verrat und Gefahr. Nichts ist mehr, wie es scheint, und Rachel muss sich entscheiden: Wird sie kämpfen für das, was sie liebt, oder im Strudel einer unglaublichen Verschwörung untergehen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.10.2018

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Der Abgrund in dir war mein erstes Buch aus dem Diogenes Verlag. Auf das Buch gekommen bin ich durch den Autor. Da dieser auch das Buch zu Mystic Ricer und Shutter Island geschrieben hat, zwei Filme, die ...

Der Abgrund in dir war mein erstes Buch aus dem Diogenes Verlag. Auf das Buch gekommen bin ich durch den Autor. Da dieser auch das Buch zu Mystic Ricer und Shutter Island geschrieben hat, zwei Filme, die ich sehr genial fand.


Das Buch handelt von Rachel und der Leser begleitet sie über einen größeren Zeitraum. Sodass man am Anfang auch ihre Mutter kennenlernt, und das Verhältnis zwischen den beiden. Dieses hat Rachel sehr geprägt. Man ist dabei, wie sie von Teenager ins Erwachsenenalter wechselt, ihren Vater sucht und letztendlich nach Haiti geht und dort einen Zusammenbruch hat. Dieser erste Abschnitt war zwar wichtig, um ihren Charakter zu formen und sie, so dem Leser näher zu bringen. Doch war es nicht immer spannend. Die Geschichte zog sich und ich fragte mich, was wird noch passieren. Der Anfang ist nämlich vielversprechend, Rachel erschießt jemanden und man fragt sie, wie ist es dazu gekommen.


In Teil 2 lernt sie nun Brian näher kennen und ab hier wurde es für mich spannend. Rachel hat große Probleme und verlässt ganze 18 Monate ihre Wohnung nicht. Den Aspekt mit den Ängsten fand ich gut eingebracht und glaubwürdig dargestellt. Mit der Zeit werden immer mehr Details eingestreut, sodass Rachel anfängt, an Brian zu zweifeln und der Leser auch. Es wird richtig spannend und ich hing nur noch an den Seiten, weil ich unbedingt wissen wollte wie es ausgeht.


Die Story hat mich dann auch überraschen können. Leider fand ich ein paar Punkte nicht so glaubwürdig, da sie einfach zu viel waren. Zu viele Zufälle, so viele Eventualitäten. Davon abgesehen fand ich die Geschichte dann ab Teil 2 sehr interessant. Das Ende war mir etwas zu offen, da habe ich mich ein wenig in der Luft hängen gelassen gefühlt.


Fazit:
Eine interessante Story, bei der man gar nicht mehr weiß, was man glauben soll.
Leider erst ab dem zweiten Teil spannend, davor plätschert es etwas vor sich hin.
Manche Zufälle waren mir zu viel, dafür gab es schöne WoW Effekte.
3,5 Sterne

Veröffentlicht am 19.10.2018

Ein Roman mit Höhen und Tiefen

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Jung, erfolgreich, gefragt und geliebt, so könnte man Rachel Childs Leben beschreiben. Für sie und ihren Ehemann Sebastian läuft es beruflich und privat gerade sehr gut und sie schwimmen auf einer Welle ...

Jung, erfolgreich, gefragt und geliebt, so könnte man Rachel Childs Leben beschreiben. Für sie und ihren Ehemann Sebastian läuft es beruflich und privat gerade sehr gut und sie schwimmen auf einer Welle des Erfolges. Doch dann bekommt ihr Leben im Bruchteil einer Sekunde auf schicksalhafte Weise eine Wendung. Als angesehene Fernsehjournalistin muss sie für eine Reportage über eine Naturkatastrophe nach Haiti reisen und ist dort von den schrecklichen Eindrücken und Erlebnissen überfordert. Vor laufender Kamera bekommt sie einen Nervenzusammenbruch und leidet zu Hause plötzlich unter bedrohlichen Panikattacken und Angstzuständen. Sebastian kommt damit überhaupt nicht klar, zieht sich von ihr auf übelste Weise zurück, fordert die Scheidung und lässt ihre finanziellen Sorgen wachsen. Rachel fällt in ein tiefes Loch und ist dankbar, als ihr früherer Bekannter Brian Delacroix auftaucht und versucht, sie mit ganz viel Geduld und Liebe aus ihrer selbstgewählten Einsamkeit herauszuholen. Doch ihr Misstrauen ihm gegenüber wird auf einmal durch einen dummen Zufall geschürt und Rachel versucht seinen Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Leider entwickelt sich die ganze Sache zu einer undurchsichtigen und gefährlichen Mission.

„Der Abgrund in dir“ ist ein psychologisch gut aufgebauter Roman, der voller seelischer Probleme, menschlichen Schwächen, Liebe und einer spannenden Entwicklung in der Geschichte steckt. Mit seiner leicht zu lesenden Erzählweise schafft Dennis Lehane am Anfang eine bedrückende Atmosphäre, die durch ein schockierendes Ereignis und Rachels beklemmende Gedanken und Handlungen sehr gut dargestellt wird. Für mich holt er hier bei einigen Szenen etwas zu weit aus, sodass ich gedanklich nicht immer ganz im Buch steckte. Mit dem Auftauchen von Brian jedoch nimmt die Geschichte Fahrt auf und bekommt durch seine Geheimniskrämerei, gefährlichen Ereignissen und dem Erscheinen von zwielichtigen Personen immer mehr Dynamik. Man beginnt zu Rätseln, wird neugierig und ist so manches Mal überrascht von den unvorhersehbaren Geschehnissen, die einen am Ende des Buches noch mit einigen offenen Fragen zurück lassen.

Mit seiner Unterteilung in drei Kapitel beschreibt Dennis Lehane die verschiedenen Lebensphasen von Rachel und Brian, deren Charaktere er sehr gut herausgearbeitet hat. Im ersten Abschnitt lernt man Rachel kennen, die als Kind ohne Vater aufgewachsen ist und unter den Launen und der Bitterkeit ihrer Mutter leiden musste, die gestört und hasserfüllt rüberkam. Sie ist gefühlt immer auf der Suche nach Liebe und Geborgenheit, die ihr aber bisher keiner richtig schenken konnte. Ihre steile Karriere, der tiefe Fall, ihre großen innerlichen Kämpfe und der Hoffnungsschimmer, den Brian in ihr Leben bringt, erzeugen Mitgefühl.

Brian lernt man erst richtig im zweiten Kapiteln kennen. Er scheint ein sehr einfühlsamer und ehrlicher Mann zu sein, der sich sehr um Rachel sorgt, sie liebt und alles dafür tut, dass sie aus ihrem Schneckenhaus herauskommt. Doch seine langen Geschäftsreisen und die weitere Entwicklung der Geschichte machen ihn zu einer undurchsichtigen und geheimnisvollen Person, die es in sich hat.

Dramatisch und sehr spannend geht es schließlich im letzten Kapitel zu, in dem beide um ihre Existenz, ihr Leben und eine gemeinsame Zukunft kämpfen müssen.

Mein Fazit:

Dennis Lehane konnte mich mit „Der Abgrund in dir“ nicht vollständig überzeugen. Das zeitweise Abschweifen meiner Gedanken am Anfang des Buches und einige kleine verworrene Szenen haben meinen positiven Eindruck des Romans leicht getrübt. Nichtsdestotrotz habe ich mich durch die sehr gut ausgearbeiteten menschlichen Abgründe und die spannende Entwicklung der Geschichte gut unterhalten gefühlt und vergebe hierfür 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Überflüssige Längen und wenig Spannung

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Die junge Rachel wächst unter schwierigen Bedingungen auf und verliert schon früh ihre Familie. Geplagt von Selbstzweifeln und, im späteren Verlauf, seelischen Leiden, trifft sie auf den Detektiv Brian ...

Die junge Rachel wächst unter schwierigen Bedingungen auf und verliert schon früh ihre Familie. Geplagt von Selbstzweifeln und, im späteren Verlauf, seelischen Leiden, trifft sie auf den Detektiv Brian Delacroix, der ihr bei der Suche nach ihrem Vater helfen soll, der ein gut gehütetes Geheimnis ihrer Mutter geblieben ist, das sie mit ins Grab genommen hat. Nach erfolgloser Suche dümpelt Rachels Leben so vor sich hin und sie macht Karriere bis ein beruflicher Zusammenbruch alles verändert und sie wieder alleine zurückbleibt. Jahre später trifft sie wieder auf Brian und die Farce aus Lügen, Betrug und Verrat ihren Lauf nimmt.

Da mir eines der anderen Werke des Autors (Shutter Island) mit seinem unvorhersehbaren Twist super gefallen hat, hatte ich große Erwartungen an den äußerst spannend klingenden Klappentext und hoffte auch mit einem ähnlich überraschenden und schockierenden Umschwung in der Geschichte. Doch leider konnten mich die Handlungen nicht so begeistern wie erhofft. Stellenweise gibt es viele Längen, die ausgefüllt mit irgendwelchen, in meinen Augen, unwichtigen Fakten und Geschehnissen aus Rachels Leben sind, dabei leider keinerlei Spannung aufbauen. Erst als sie und Brian sich näher kommen, beginnt die "eigentliche" Geschichte. Alles zuvor ist bloß unnötiges Geplänkel und überflüssig. Rachel war mir insgesamt nicht unbedingt sympathisch, aber sie steht für ihre Ansichten und Meinungen ein, auch wenn das bedeutet, dass sie anderen dabei auf die Füße tritt und letztendlich auch unschöne Konsequenzen tragen muss. Das bewunderte ich an ihr, wenngleich sie mir öfters psychisch labil erschien, was nicht zuletzt auch mit der seltsamen Beziehung zu ihrer Mutter zu tun hat. Mir scheint sie hat sich das perfekte (Schein-)leben aufgebaut, welches sie aber im Herzen nicht glücklich macht und nicht zu ihr passt. Und letztendlich fällt das Kartenhaus auch in sich zusammen und wieder einmal merkt sie welche verkorkste Beziehungen sie besitzt. Die Auflösung rund um Brian war sehr spannend und erregend zu verfolgen und ich wäre niemals auf die ganze Auflösung gekommen, die ich wirklich gut gelungen finde. Das macht den vorhergehenden Teil allerdings nicht wett und war meiner Ansicht nach auch nicht so verstörend und überrumpelnd wie Shutter Islands Twist. Teils wirkte das Ende an den Haaren herbeigezogen, auch wenn der Autor die Auflösung gut durchdacht zu haben schien.

Ein Werk, welches einige unvorhersehbare Wendungen bereithält, mich allerdings aufgrund der unnötigen uninteressanten Längen nicht überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Vom Ende betrachtet

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Dieser Roman beginnt mit einem Ende. Und das Ende hat es in sich, wird doch auf einen Menschen geschossen.

Dennoch ist es gut diese Geschichte als Roman zu verstehen, denn ein klassischer Krimi oder Thriller ...

Dieser Roman beginnt mit einem Ende. Und das Ende hat es in sich, wird doch auf einen Menschen geschossen.

Dennoch ist es gut diese Geschichte als Roman zu verstehen, denn ein klassischer Krimi oder Thriller ist es nicht. Lehane nimmt uns vielmehr mit in eine psychologische Geschichte.

Es geht um Rachel, der schon viele schlimme Dinge passiert sind in ihrem Leben. Die Menschen, die es gut mit ihr meinen verschwinden auch wieder aus ihrem Leben und an die falschen verschwendet sie ihre Energie und Liebe. Da hilft es auch wenig, dass sie im Beruf erfolgreich ist. Und so bestimmen Angstzustände und Panickattaken ihr Leben. Als sich dann auch noch herausstellt, das ihr Mann Brian gar nicht der liebevolle Traummann ist für den man ihn hällt, wächst Rachel jedoch über sich hinaus und packt ihr Leben wieder selber an.

Ab diesem Punkt nimmt das Buch an Fahrt und Spannung auf und endet mit dem doch eigentlich schon bekannten Anfang des Buches, oder doch nicht?

Auch sprachlich sehe ich diese Geschichte eher bei einem anspruchsvolleren Roman, was mir sehr zugesagt hat. Nun verstehe ich, was Lehanes Bekanntheit ausmacht. Es wird sicher nicht das letzte Buch gewesen sein, welches ich von ihm gelesen habe.

Veröffentlicht am 15.10.2018

50 % psychologischer Roman, 50 % zwischen Krimi und Thriller

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– das muss hier unbedingt vorab gesagt werden, zur Erwartungshaltung. Dazu das ganze noch in durchaus anspruchsvoller Sprache, mit sehr intensiven Bildern.

„Ein Mann ist das, was er dir über sich erzählt, ...

– das muss hier unbedingt vorab gesagt werden, zur Erwartungshaltung. Dazu das ganze noch in durchaus anspruchsvoller Sprache, mit sehr intensiven Bildern.

„Ein Mann ist das, was er dir über sich erzählt, und das meiste davon sind Lügen.“ S. 8 so hatte Rachels Mutter zu ihr gesagt und zu Rachels Vater „Wenn du durch diese Tür gehst, werde ich dich aus meinem Leben löschen.“ S. 14 Sie hatte Wort gehalten, und mit diesem Ballast, mit dieser Bitterkeit war Rachel vaterlos aufgewachsen, in einer wohlsituierten, gebildeten Welt von Collegedozenten wie ihrer Mutter an der Ostküste der USA. Als sie nach dem Tod der Mutter endlich Antworten zu ihrem Vater will, lernt sie den Privatdetektiv Brian Delacroix kennen. Auch während ihrer Ehe mit dem TV-Kollegen Sebastian begegnet man sich gelegentlich, zufällig. Dann kommt Rachels Auftritt vor den Kameras ihres Senders, der in einer Panikattacke endet und damit auch Rachels Karriere und Ehe beendet. Und wieder begegnet sie Brian. Das Leben hat für Rachel wieder einen Sinn, auch wenn ihre Ängste sie meist ans Haus fesseln. Doch dann bemerkt sie erste Brüche im Leben Brians, meint, ihn zu sehen, wo er gar nicht sein dürfte.

Wow, das war gerade echt so ein Zwitter zwischen Literatur und Krimi/Thriller, Lehane kann Bilder entwerfen, genial: „Das unvermittelte, unsichere Lächeln eines Mannes, der darauf getrimmt worden war, um Erlaubnis zu fragen, ehe er seiner Freude Ausdruck verlieh.“ S. 56 oder zu Rachel: „Für dich ist nicht die Liebe das Wichtigste, sondern Sicherheit.“ S. 41 oder „Irgendwas passiert immer, wenn man jemandem in die Augen sieht: Man gibt Macht ab, man nimmt sie oder teilt sie. Sie kamen zu dem wechselseitigen Entschluss, ihre Macht zu teilen.“ S. 275

Die erste Hälfte liest sich mehr als Roman, mit einer gewissen Vorahnung zwar dank des Prologs und noch mehr dank des Klappentextes, aber sie schreitet gemächlich voran, Autor Lehane baut seine Charaktere sorgfältig auf: sonst wäre der rasante zweite Teil schlicht nicht möglich.Und rasant wird es, und wie. Ich bin begeistert, besonders vom „Showdown“ und dem Ende (ja, das hat hier zwei Stufen).

Mankos? S. 43 „Er war ungefähr zweiundsechzig Jahre alt…“ was für ein Quatsch, das sollte dann „er war ungefähr Anfang Sechzig“ heißen.
Wie viele Autos fahren nach einem doppelten Überschlag noch weiter? Wofür war der doppelte Überschlag überhaupt nötig, hätte „das Auto prallte hart gegen die Kante und alles flog herum“ nicht gereicht? Also, reine Erbsenzählerei, nix Wildes (ich wundere mich da eher über das US-Lektorat).

Top. 5 Sterne.