Cover-Bild Der Postbote von Girifalco oder Eine kurze Geschichte über den Zufall
23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 11.04.2019
  • ISBN: 9783462051711
Domenico Dara

Der Postbote von Girifalco oder Eine kurze Geschichte über den Zufall

Roman
Anja Mehrmann (Übersetzer)

Eine Zeitreise in ein längst vergessenes Italien.

Süditalien 1969. Im verschlafenen Girifalco geht alles seinen gewohnten Gang – die anstehenden Kommunalwahlen sind schon das Aufregendste, was auf absehbare Zeit zu erwarten ist. Doch im Geheimen zieht ein guter Geist die Fäden, ohne dass die anderen Dorfbewohner es ahnen: Denn der Postbote des Ortes ist ein melancholischer Einzelgänger, der die Philosophie liebt und Zufälle sammelt – und nebenbei heimlich in den Briefverkehr des Dorfes eingreift. So versucht er, den Dingen die richtige Richtung zu geben.

Unglücklich Liebende werden zusammengeführt, politische und amouröse Betrugsversuche verhindert, und Mütter bekommen plötzlich Post von ihren in der Ferne verschollen geglaubten Söhnen. Der Postbote von Girifalco scheint sich in seinem zurückgezogenen Dasein eingerichtet zu haben – bis ein mysteriöser Brief aus der Vergangenheit auftaucht, der das Dorfleben im Allgemeinen und seines im Besonderen gehörig ins Wanken bringt. Ein charmanter, lustiger, rührender Roman mit einem zu Herzen gehenden Protagonisten, der uns mitnimmt auf eine nostalgische Italienreise.Im Buch finden Sie ein ausführliches Verzeichnis der agierenden Personen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2019

Trara, die Post ist da...

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Der Postbote von Girifalco, der im Jahr 1969 in Süditalien seiner Arbeit nachging, nutzte im Rahmen dieser seiner Tätigkeit eine ganz besondere Gabe: Er konnte gut Hand- und Unterschriften nachahmen. Auf ...

Der Postbote von Girifalco, der im Jahr 1969 in Süditalien seiner Arbeit nachging, nutzte im Rahmen dieser seiner Tätigkeit eine ganz besondere Gabe: Er konnte gut Hand- und Unterschriften nachahmen. Auf diese Weise bringt er etwas Bewegung in zögerliche Liebesgeschichten, verhindert kriminelle Machenschaften und tröstet eine besorgte Mutter. Immer, ohne für sich selbst Vorteile erlangen zu wollen. Ein anrührendes und gelegentlich auch ziemlich skurriles Buch, welches mir gut gefiel. Leichte Probleme hatte ich lediglich vor allem anfangs mit den vielen, einander teilweise sehr ähnelnden oder sogar identischen italienischen Vor- +/o. Nachnamen. Hilfreich fand ich hier das hinten im Buch abgedruckte Personenregister.

Veröffentlicht am 16.04.2019

Postgeheimnisse

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In dem kleinen süditalienischem Dorf Girifalco scheint die Zeit still zu stehen während die erste Landung auf dem Mond kurz bevor steht. Es wird sich verliebt, man begeht Ehebruch und es gibt Liebende, ...

In dem kleinen süditalienischem Dorf Girifalco scheint die Zeit still zu stehen während die erste Landung auf dem Mond kurz bevor steht. Es wird sich verliebt, man begeht Ehebruch und es gibt Liebende, die nicht zueinander finden. Der Postbote beobachtet seine Mitmenschen sehr genau und sieht bei einem Fest zwei junge Menschen, die zu scheu sind, sich ihre Liebe zu gestehen. Er greift ein in dem er Briefe an den jeweils anderen sendet und die Beiden zusammen bringt. Durch dieses positive Ereignis beflügelt fängt er an, wichtige Briefe zu lesen bevor er sie den Adressaten zustellt, das Postgeheimnis ignoriert er. Sein bereits zu Schulzeiten erkanntes Talent, Handschriften perfekt zu kopieren, macht er sich zu nutze und kopiert und verändert so manchen Inhalt, wenn er meint, dass den Menschen diese Information schadet. Besondere Aufmerksamkeit erweckt ein versiegelter Brief an eine Ehefrau und Mutter und er findet heraus, dass sie vor 20 Jahren mit einem jungen, intelligenten und belesenen Mann verlobt war, der verurteilt wurde, ihre Cousine vergewaltigt zu haben. Stammen diese Briefe von ihm? Auf der Suche nach vergangenem trifft der Postbote auch auf seine eigene Vergangenheit, er, der seinen Vater nicht kennen gelernt hat und durch ein Missverständnis seine große Liebe verlor.
Der Postbote lebt das Leben der Anderen, nicht sein eigenes. Wenn er nicht Briefe kopiert, verändert oder austrägt beschäftigt er sich mit philosophischen Gedanken, über Zufälle und Schicksale. Literarisch und philosophisch wunderschön.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Ein zauberhafte Geschichte !

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Meine Meinung zum Buch :
Wer ein zauberhaftes, charmantes und wunderschönes Buch für den Sommer sucht, der sollte definitiv "Der Postbote von Girifalco..." zur Hand nehmen.

Selten habe ich eine so warmherzig ...

Meine Meinung zum Buch :
Wer ein zauberhaftes, charmantes und wunderschönes Buch für den Sommer sucht, der sollte definitiv "Der Postbote von Girifalco..." zur Hand nehmen.

Selten habe ich eine so warmherzig erzählte und voller Atmosphäre gespickte Geschichte lesen dürfen, wie diesen Roman. Der Autor schafft es mit dem verschlafenen Städtchen Girifalco, ein setting zu erschaffen, welches die Atmosphäre Süditalien, bis in die Haarspitzen des Lesers zu transportieren vermag und dazu zeichnet e Charaktere, die tiefgründig sind, die einem ans Herz wachen und jeder von ihnen hat eine eigene authentische Geschichte zu erzählen.
Und diese Geschichten, sind gerade durch den flüssigen und tiefsinnigen, dennoch leichten Schreibstil, ein wahrer Lese genügt für warme Sommertage.

Mein Fazit :
Ein lesenswertes Büchlein, über authentische Menschen und deren Geschichten, vor einer Kulisse, die zum Träumen einlädt!

Veröffentlicht am 12.04.2019

Wunder sind nichts anderes als absolute Zufälle

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Süditalien 1969:
Der Postbote von Girifalco ist sehr einsam und er liebt die Philosophie.
Außerdem sammelt er Zufälle.
Doch im Geheimen zieht er die Fäden, in dem er in den Briefverkehr
der Dorfbewohner ...

Süditalien 1969:
Der Postbote von Girifalco ist sehr einsam und er liebt die Philosophie.
Außerdem sammelt er Zufälle.
Doch im Geheimen zieht er die Fäden, in dem er in den Briefverkehr
der Dorfbewohner eingreift.
Er ist den Menschen und der Welt gegenüber freundlich gesonnen.
Seiner Meinung nach sindSüditalien 1969:
Der Postbote von Girifalco ist sehr einsam und er liebt die Philosophie.
Außerdem sammelt er Zufälle.
Doch im Geheimen zieht er die Fäden, in dem er in den Briefverkehr
der Dorfbewohner eingreift.
Er ist den Menschen und der Welt gegenüber freundlich gesonnen.
Seiner Meinung nach sind Wunder nichts anderes als absolute Zufälle.

Mit einer wunderbaren leichten Sprache nimmt uns
der Autor mit in eine längst vergangene Welt.
Fast schon märchenhaft wirken die Charaktere.
Vor allem der Postbote geht einem zu Herzen.
Seine Einsamkeit und der Wille den Dingen die richtige
Richtung zu geben ist sehr berührend.
Die Beschreibung der 1969 Jahre ist sehr gelungen.
Atmosphärisch dicht und sehr detailgetreu werden die Erlebnisse
wieder gegeben. Man hat das Gefühl direkt mit vor Ort zu sein.
Der Leser taucht ein und nimmt Anteil an der ganzen
Dorfbevölkerung. Man lebt und leidet mit den Charakteren.
Jedes Kapitel beginnt mit einer kleinen Einleitung und
am Ende des Buches gibt es ein Personenregister.
Das ist auch gut so, denn es gibt eine ganze Menge Personen.
Eine bezaubernde Geschichte, federleicht und mit einer
großen Portion Liebe geschrieben.

Veröffentlicht am 11.04.2019

Wie ein Märchen

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Girifalco ist ein verschlafenes Nest. Wir sind in den 60iger Jahren, dort lebt der Postbote – so wird er im Laufe des Buches nur genannt und tagein tagaus sieht man ihn mit seiner Tasche durch die Straßen ...

Girifalco ist ein verschlafenes Nest. Wir sind in den 60iger Jahren, dort lebt der Postbote – so wird er im Laufe des Buches nur genannt und tagein tagaus sieht man ihn mit seiner Tasche durch die Straßen ziehen. Es könnte ein ereignisloses Leben sein, aber der Postbote hat sein Geheimnis.
Als vaterloser Junge aufgewachsen, ohne großen Ehrgeiz, fast träge, kommt eines Tages in der Schule sein Talent Schriften zu kopieren sehr gelegen, er hilft einer Mitschülerin den Zorn des ungerechten Lehrers abzuwenden. Aber erst als er Postbote wird, hat seine Berufung gefunden. Es ist ein Zufall, der ihn beim ersten Mal dazu verführt einen Brief zu öffnen. Von da an geht kein Brief ungelesen durch seine Hände. Er kopiert jedes Schreiben und archiviert sie. Er kommt krummen Machenschaften auf die Spur, liest von heimlicher Liebe und unglücklichen Begebenheiten. Aber er begnügt sich nicht damit nur zu lesen. Er beginnt in das Leben seiner Dörfler einzugreifen. Ein Liebesbrief hier, eine verklausierte Warnung dort, so lenkt er die Geschicke seiner Nachbarn, verhindert Unglück und bringt Paare zusammen, deren Schüchternheit ihnen im Wege stand. Er zieht keinen Nutzen aus seinem Tun, im Gegenteil, er will helfen.
Auch sammelt er „Zufälle“, notiert, nummeriert und archiviert sie, genau wie Zeitungsberichte, die ihm kurios erscheinen.
Doch zwischen dem Leben der Anderen verliert er fast seine eigenen Träume und Wünsche aus den Augen.
Jedem der Kapitel ist ein fast märchenhafter Satz als kleine Inhaltsangabe vorgestellt. Wie überhaupt das ganze Buch den Eindruck eines Märchens macht. Es ist eine untergegangene dörfliche Welt die der Autor beschreibt. Das ist sehr warmherzig und mit spürbarer Liebe zu den beschriebenen Personen erzählt. Die Figuren – es sind eine ganze Menge und glücklicherweise gibt es ein ausführliches Personenregister – werden lebendig, der Leser taucht schnell in ihr Leben ein und leidet und freut sich mit ihnen. Ein ganzer Kosmos wird dargestellt, bildhaftig und farbig. Ich hatte das Dorf vor Augen und es erinnerte mich an die alten S/W Filme von Don Camillo. Verschmitzt und tragisch-komisch. Der Autor hat ein ganz eigenen Ton gefunden und mich damit überzeugt.
Dazu passt das gewählte Foto des Schutzumschlags ganz ausgezeichnet.