Cover-Bild We Were Liars. Solange wir lügen. Lügner-Reihe 1 (Best of BookTok & Roman zur Amazon-Prime-Serie)
Band 1 der Reihe "Lügner-Reihe"
(11)
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ravensburger Verlag GmbH
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Ersterscheinung: 01.07.2022
  • ISBN: 9783473511549
E. Lockhart

We Were Liars. Solange wir lügen. Lügner-Reihe 1 (Best of BookTok & Roman zur Amazon-Prime-Serie)

Alexandra Rak (Übersetzer)

Jetzt als Original-Serie auf Prime Video


Der auf TikTok gefeierte New-York-Times-Bestseller!


Die Wahrheit kann schmerzen, aber Lügen können alles zerstören.


Cadence Sinclair Eastman weiß, dass ihre Familie etwas vor ihr verbirgt. Jeden Sommer verbringen die Sinclairs auf ihrer Privatinsel mit den luxuriösen Häusern vor der Küste Massachusetts. Doch vor zwei Jahren ist etwas passiert, woran sich Cadence nicht erinnern kann und worüber niemand mit ihr spricht. Auch nicht Gat, der Außenseiter, der Cadence auf eine Weise berührt hat, die ihr den Atem raubt, und der seit zwei Jahren auf keine ihrer Nachrichten reagiert …


Ab Herbst 2022 ebenfalls erhältlich: »Family of Liars. Wie wir Lügner wurden«


Die heiß ersehnte Vorgeschichte zu »We Were Liars«!


»Unglaublich spannend, atemberaubend schön und hochintelligent.


We Were Liars ist absolut unvergesslich.«


John Green,


Autor von »Das Schicksal ist ein mieser Verräter«


***Eine Szene aus "We Were Liars"***


Wir schauten zum Himmel. So viele Sterne. Es sah aus wie ein Fest, eine große geheime Party, die unsere Galaxie feierte, nachdem die Menschen ins Bett gebracht worden waren.


Ich war froh, dass Gat nicht über Sternbilder schwafelte oder irgendeinen Blödsinn über Sternschnuppen und die Erfüllung von Wünschen erzählte. Aber ich wusste auch nicht, was ich von seinem Schweigen halten sollte.


»Darf ich deine Hand halten?«, fragte er.


Ich legte meine Hand in seine.


»Das Weltall kommt mir gerade so riesig vor«, sagte er zu mir. »Ich brauche etwas zum Festhalten.«

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2025

Ein deutlich überinszeniertes Jugendbuch!

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"We Were Liars" ist eines dieser Bücher, die lange Zeit ziemlich stark im Hype standen und die mich deshalb nie so wirklich interessiert haben - bis eine Serienadaption angekündigt wurde. Als Anfang Juli ...

"We Were Liars" ist eines dieser Bücher, die lange Zeit ziemlich stark im Hype standen und die mich deshalb nie so wirklich interessiert haben - bis eine Serienadaption angekündigt wurde. Als Anfang Juli die Serie erschienen ist, wurde ich doch neugierig und habe kurzfristig beschlossen das Buch zu lesen. Allerdings hätte ich besser mal auf mein ursprüngliches Bauchgefühl gehört. Denn was auf den ersten Blick nach einer atmosphärisch dichten Mystery-Geschichte klingt, erwies sich für mich schnell als eher dünn erzählter Coming-of-Age-Roman mit wenigen Höhepunkten.

Schon die Handlung an sich hat mich leider ziemlich ernüchtert, da der Plot beinahe nicht existent ist, im im Wesentlichen aus banalem Reichtumsdrama besteht und sich beinahe vollkommen auf einen großen Twist verlässt. E. Lockharts Erzählung aus der Perspektive der jungen Cadence Sinclair ist in mehrere Teile geteilt. Zunächst lesen wir von Erinnerungen an die Kindheit und an die erste Hälfte des Sommers ´15, danach springt die Handlung zu einer älteren, traumatisierten Cadence im Sommer ´17, die an Migräne und Erinnerungslücken leidet, sich an den Rest des Sommers vor zwei Jahren nicht mehr erinnert und erst durch die Rückkehr auf die Insel langsam zusammenpuzzelt, was damals geschehen ist. Statt das Damals und das Jetzt spannend miteinander zu verweben, tauchen die Erinnerungsfetzen allerdings oft willkürlich auf, ohne spürbare Dramaturgie oder klare innere Logik. So werden wichtige Erkenntnisse ziemlich wahllos in Alltägliches eingeflochten, weshalb die Handlung trotz eigentlich vorhandenem Spannungsbogen stellenweise ziemlich dahin plätscherte.

"Can I hold your hand?" he asked. I put mine in his."The universe is seeming really huge right now," he told me. "I need something to hold on to."

Zu dem eher plätschernden Plot kommt hinzu, dass ich die "große Enthüllung", was im Sommer ´15 wirklich geschehen ist, leider nach 4 Kapiteln vorhergesehen habe. Nachdem mir direkt am Anfang einmal die spontane Idee kam, waren die Hinweise leider ÜBERALL und so offensichtlich, dass ich mehrmals das Buch gegen die Wand schlagen wollte. Ich habe die ganze Zeit darauf gehofft, dass ich mich irre oder das Buch doch noch einen clevereren Twist hat, aber leider lief es am Ende genau darauf hinaus, was ich mir schon von Beginn an gedacht hatte. Für eine Geschichte, die eigentlich nur von diesem Schockmoment der Enthüllung lebt, war das natürlich der Todesstoß, sodass für mich der zentrale Spannungseffekt verloren ging.

"One day I looked at Gat, lying in the Clairmont hammock with a book, and he seemed, well, like he was mine. Like he was my particular person."


Auch der Schreibstil konnte mich leider nicht ganz abholen. Zwar gibt es auch viele tolle Momente und E. Lockhart versteht es durchaus, mit der Mischung aus Ferienidylle und dunklem Familiendrama, eine besondere Atmosphäre zu erzeugen. Auch die kurzen Märchen-Versionen, die auf symbolischer Ebene verdeutlichen, wie Cadence die richtige Geschichte aus ihren Erinnerungen zusammenzusetzen versucht, mir gut gefallen. Allerdings schlägt der Stil oft ins Überinszenierte um und liest sich durch den Übermaß an Stilmittel ein wenig affektiert. Kurze, abgehackte Sätze, dramatische Zeilenumbrüche und übertrieben metaphorische Bilder ziehen sich durch das gesamte Buch und lassen den Eindruck von Lila Prosa aufkommen. Vor allem die Beschreibung von Cadence’ Migräne-Attacken ist in ihrer Dramatik und Bildhaftigkeit so überhöht, dass man sie eher belächelt als mitfühlt.

"What if we could somehow stop being the Beautiful Sinclair Family and just be a family? What if we could stop being different colors , different backgrounds, and just be in love?”

Generell fällt es leider ziemlich schwer, dem "armen reichen Mädchen" ihre Probleme abzunehmen. Cadence ist als Ich-Erzählerin nur schwer zugänglich, da schon vor dem Ereignis im Sommer ´15 etwas Weinerliches, Aufmerksamkeitsheischendes in ihrer Erzählung mitschwingt, das sie angesichts ihrer privilegierten Herkunft nicht gerade sympathisch macht. Auch die anderen titelgebenden "Liars", ihre Cousins Mirren und Johnny sowie dessen bester Freund Gat, bleiben leider weitgehend flach und wirken mehr wie symbolhafte Platzhalter als wie echte Persönlichkeiten. Das fand ich in zweierlei Hinsicht beim Lesen etwas befremdlich. Zum einen hätte ich angesichts der Bezeichnung als "Lügner" und des dramatischen Klapptextes mit abgründigen Figuren, die in einer schlimm-toxischen Familie voll unterdrückter Gefühle rebellisch aufbegehren gerechnet. Doch angesichts dessen, wie später alles eskaliert, sind die Figuren ziemlich durchschnittlich, ihre Probleme flach und leider auch ihre Verbindung zueinander kaum greifbar. Statt rebellischer Jugendlicher mit echten Konflikten oder tiefer Freundschaft erleben wir vor allem privilegierte Langeweile zwischen Sonnenöl und Selbstmitleid. Zum anderen fand ich es ziemlich schade, da ihre enge Freundschaft und ihre tragische Geschichte eigentlich das emotionale Zentrum des Buches bilden sollten. So versucht sich das Buch als Coming-of-Age-Roman, scheitert aber an Tiefgang und Authentizität.

"We are liars. We are beautiful and privileged. We are cracked and broken."

Nur Gat ist der einzige vielschichtige und sympathische Charakter und wirkt als Figur wirklich durchdacht. Seine Außenseiterrolle als nicht-weißer Junge in einer reichen, weißen Familie ist glaubwürdig und bietet zumindest einen Anker für gesellschaftskritische Themen. Leider bleibt auch das eher angedeutet als konsequent ausgearbeitet - Themen wie Rassismus, Klassendistanz und Reichtum werden nur oberflächlich angerissen und finden in diesem stilisierten Drama keinen wirklichen Platz. Ob ich nach diesem ernüchternden Leseerlebnis noch in die kurze Serienadaption hineinschauen werde, weiß ich also noch nicht. Ich kann mir aber vorstellen, dass der blumige Stil, das sommerliche Setting und die verzettelte Erzählweise sich auf der Leinwand besser machen könnten als in Buchform. Auf die Sequels und Prequels werde ich aber ganz sicher verzichten!


Fazit


"We Were Liars" ist ein deutlich überinszeniertes Jugendbuch, das sich zu sehr auf seinen Schockmoment verlässt und dabei vergisst, eine spannende und authentische Geschichte zu erzählen.